Die allzu grelle Buntheit vermeidenden Farben bilden mit der mehr geräuschvoll-ausfüllenden als melodiösen Musik ein wirkungsvolles Paar. Ich habe mich schnell gefangen nehmen lassen und dass es so schnell gelang, liegt klar am großen Vorzug dieses Kurzspiels, eben dem sicheren Händchen für die szenische Aufbereitung.
Auch das eigentliche Spiel gefiel mir. Die Schleichpassagen sind gut gemacht und selbsterklärend (man kann übrigens bereits bei den südlichen Räubern herumgeschlichen sein, bevor man auf die nördlichen und die dortige Einführung ins Schleichsystem stößt). Auch das Schlösserknacken funktioniert flott und knackig.
Beim Interagieren mit der Umwelt wäre mir ein einheitliches System lieb, am liebsten dasjenige, bei dem ich Dinge nur zu berühren brauche. Daneben existiert ja noch die Möglichkeit des Anenterns (bloßes Berühren bewirkt hier nichts) und manchmal reagieren Dinge nur auf den Spieler, wenn man sie direkt von vorn per Enter beklopft. In den Dialogen wäre mir ebenfalls ein einheitliches System lieber; Leana beschreibt das ja bereits. Kleinigkeiten.
Sehr schön finde ich die Möglichkeiten, die in der Inventarverwaltung stecken. Schlüssel funktionieren eben nur, wenn sie am richtigen Ort im Rucksack angeklickt werden. So eine Technik erhöht den Knobelanteil und es muss sich im Kommenden beileibe nicht nur auf derartiges beschränken.
Nur bitte setze im eigentlichen Spiel nicht zu sehr und zu oft auf die Spielweise des Sachenzusammensuchens - und falls doch, dann verstecke den Kram nicht so listig vor Maulwürfen wie mir. Ich habe es nicht geschafft, die zwei Mala...irgendwas für das Leuchtfeuer aufzutreiben. Mein Brett vor dem Kopf ist natürlich allein deine Schuld.Mit einer Speicherfunktion hätte ich bestimmt nach einer Pause nochmal einen neuen Anlauf unternommen.
Davon mal ab: Auf "Vogelfrei" freue ich mich nach dieser Kostprobe gleich noch mehr.