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  1. #1
    Danke euch, dann wird es definitiv eher Teil III!

    Zitat Zitat
    Zumindest finde ich es bei Deinem Bericht aber fair, dass Du mehreren Versionen der Spiele eine Chance gegeben hast. Auch wenn Du das Original letztendlich als "unspielbar" verdammst.
    Aber gerade im Zusammenspiel damit, dass das Ur-FF sich wie ein Abenteuer und Survival angefühlt hat und Du dann meinst, dass die QoL Sachen durchdacht seien, weil sie das komplett zerschießen. Kommt mir eher undurchdacht vor, weil man gar nicht vorhatte, nur *irgendwas* von dem Originalspielgefühl zu erhalten. Vielleicht ists für ein Popcorn "ich will das einfach hinter mich bringen"-Publikum aber durchdacht?
    Ich finde es durchdacht, eben WEIL die QoL-Optionen bewusst auf das Spielgefühl des Originals verzichten; dieses Spielgefühl funktioniert imho heute sowieso kaum mehr, zumindest in dieser Form, und daher wäre das in meinen Augen ein wirklich schlechter Fokus gewesen. Dein letzter Satz kann dementsprechend stimmen, auch wenn das natürlich die zynischere Formulierung ist. Ich würde eher formulieren: Diese Optionen sind für Leute, die diesen legendären Klassiker auch mal spielen wollte, aber nicht die spezifischen Voraussetzungen haben, unter denen er 1987 funktioniert hat – oder sich da reinfühlen können.
    Wer das kann und will, ist mit den Pixel Remasters aber auch gaaanz gut bedient, würde ich sagen, weil zumindest die härteren Optionen alle abstellbar sind. (Noch cooler hätte ich allerdings gefunden: Die Originale mit zu den Pixel Remasters packen!)

    Wie gesagt: Ich glaube, dass man FF im Kern gar nicht modernisieren KANN, ohne das Spielgefühl zu zerstören; und das fängt schon bei "Kleinigkeiten" wie den Ladezeiten oder der massiv einschränkenden Speicherfunktion an. Es gibt afaik unter all den ~10 modernen Remakes keins, das das "Verfehlen" von toten Gegnern beibehält, obwohl das wirklich einen massiven Unterschied fürs Spielgefühl macht. Wem das wichtig ist, der muss sich auch mit diesem massiven Level an Frust und Langeweile abfinden können. Und ich vermute, da reden wir von ... 5% der Spielenden? Wenn's hochkommt. Die sind mit dem Original sowieso besser beraten.

    Das soll btw. nicht heißen, dass dieses Spielgefühl heute nicht mehr funktionieren kann, aber wir würden es heute eben komplett anders erzeugen, bspw. nicht durch Ladezeiten. ^_~
    Wäre eigentlich mal eine spannende RPG Maker Challenge, sowas so zu modernisieren, wie es war ...


    Mein zweites Spiel, jetzt bereit für eure Wishlist! =D

  2. #2
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Ich finde es durchdacht, eben WEIL die QoL-Optionen bewusst auf das Spielgefühl des Originals verzichten; dieses Spielgefühl funktioniert imho heute sowieso kaum mehr, zumindest in dieser Form, und daher wäre das in meinen Augen ein wirklich schlechter Fokus gewesen.
    Ja, aber wie schon gesagt - dass ist ja komplett ihr Modus Operandi für alle ihre alten Games. Dann ist es für jedes dieser Games gut durchdacht, weil sie alle heute nicht mehr so funktionieren? Das würde ich bei FFVI ziemlich abstreiten. Seien wir ehrlich: Da hat sich keiner groß Gedanken gemacht, man hat einfach die populären Cheatmodes draufgeklatscht. Bzw. wenn sich einer Gedanken gemacht hat, dann die PR Abteilung, die noch nen weiteren Punkt irgendwo in den Features auflisten konnte
    Zitat Zitat
    Diese Optionen sind für Leute, die diesen legendären Klassiker auch mal spielen wollte, aber nicht die spezifischen Voraussetzungen haben, unter denen er 1987 funktioniert hat – oder sich da reinfühlen können.
    Vermutlich werde ich das nie verstehen, was Leute daraus kriegen, etwas zu spielen, was sie eigentlich gar nicht spielen wollen. Ists ein "OK, hab das jetzt auch endlich hinter mir, und kann sagen, dass ichs gespielt hab"? Oft sind die Auseinandersetzungen damit ja auch deutlich unkritischer als Deine, so dass man nicht mal akademisches Interesse unterstellen kann. Als Nostalgie finde ichs auch nicht geeignet, weil man ja in keinster Weise das Game spielt, was man damals gespielt hat.

    Bei den Ladezeiten stimme ich Dir definitiv zu, aber ich denke auch nicht, dass es gerade *die* sind, die die Spielenden unbedingt beibehalten wollen (klar, manche immer). Bzw. weiß ich nicht, obs wirklich Ladezeiten sind. Dragon Quest hatte bei Stats auch immer elending lange Einblendungen und FF war ja von DQ inspiriert. Es gab aber auch welche der Remakes, die Teil 1 tatsächlich gebrochen haben. In der GBA Version gab es z.B. keine Spell Slots sondern MP - was einfach ne fatale Entscheidung ist für das Spiel und damit alle low level Magie total nutzlos macht. Btw. ists dann irgendwo traurig aber auch lustig zu sehen, dass Leute, die mit dem GBA eingestiegen sind, das für das normale System gehalten haben

  3. #3
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Und genau DAS haben die Pixel Remasters verstanden!
    Sie bieten trotz aller Optionen nicht vorrangig die "originale" Spielerfahrung, sondern eine komplett andere, die auch 2024 noch funktioniert. Dafür lassen sie zu, dass man ausnahmslos alle Quellen von Frustration entfernt: Die Labyrinthartigkeit der Dungeons. Die Unsicherheit durch seltene Speicherpunkte. Die lähmende Geschwindigkeit. Und letztlich sogar die Zufallskämpfe. Was dabei herauskommt, ist zwar noch immer ein ziemlich langweiliges Spiel, aber immerhin kann man es fluffig wegspielen. Und Final Fantasy Origins, vor 20 Jahren, hat eigentlich schon dasselbe versucht, nur halt weniger konsequent. Es geht also immer um eine Balance zwischen Frustration und Spielbarkeit – wobei viel von dem, was das Spiel damals so erfolgreich gemacht hat, untrennbar mit der Frustration verbunden sein dürfte.
    Ist das nicht endlos faszinierend ...? =D
    Du hast die Intention der Spiele verstanden und diese als obsolet erklärt für den heutigen Zeitgeist, zumindest lese ich das hierbei heraus.
    Wie einem sinkenden Schiff, dem nicht mehr zu helfen ist, aber man lässt es schneller untergehen, während dabei entspannende Musik von Bach gespielt wird.

    Man sieht ein dass viele der Eigenschaften, die einem dann doch spartanischen Spiel eines Genres das noch in den Kinderschuhen steckte, den entsprechend Push- & Pull Faktor verleihen, zu einer zähen und müßigen Spielerfahrung führen. Dann entscheidet man sich jedoch diese Aspekte unterm Tisch fallen zu lassen, statt sie mit etwas gleichwertigen zu ersetzen.

    Es ist ja nicht so als könnte man zwischen Zufallskämpfen und einer anderen Art des Encounter-Designs wählen. Die Giftgrotte behält ihre Funktion bei und wird dadurch nicht weniger lästig, für den puristischen Spieler wird sich nichts ändern, viel mehr kommen hier viele Aspekte zusammen die nicht länger zusammen wirken, mit welchen Ziel genau...?

    Zitat Zitat
    ist zwar noch immer ein ziemlich langweiliges Spiel, aber immerhin kann man es fluffig wegspielen.
    In wie weit ist das ein erstebenswertes Ziel. ist es das bestmögliche Ergebnis was bei einer Neuauflage hätte heraus kommen können?

    Da komme ich nicht umhin, mich zu fragen, ob das tatsächlich ein progressiver Gedanke ist?
    Für den Markt, ganz sicher nicht, denn neue Zielgruppen werden bei einem immer noch langweiligen Spiel, bei dem es so viele vergleichbare Produkte gibt, nicht erschlossen.

    Zudem hast du IMO auch zu schwammig formuliert, was du mit "2024 noch funktioniert" genau meinst in einem Markt mit so vielen Zielgruppen.
    Die DS Dragon Quest Remakes wären für mich bessere Beispiele, diese versuchen Komfort zu schaffen, der aber nicht am Kern des Spiels vorbei geht.
    So wurden Inventarplätze erweitert, aber nicht ins unendliche erhöht. Das Kampfsystem ist schneller, aber Ressourcen spielen eine Rolle. Der Frust mit dem Speichern wurden anno dazu mal bereits gelöst, in dem das Spiel den Spieler nicht in ein Hard Reset zwingt.
    Oder nehmen wir mal die Etrian Odyssey HD Neuauflagen, die genau wie Final Fantasy von Wizadry inspiriert sind, daran und an ihre Rezeption hat sich auch 2023 mit den Remakes nichts geändert, die Zielgruppe hat sich lediglich erweitert.

    Ich kann deinen Gedanken verstehen wenn es rein um den Vergleich "Origins vs Pixel Remastered" geht, unter der Prämisse, dass Origins bereits vor hatte das Spielprinzip zwecks Komfortabilität zu verwässern, das angesprochene Speichersystem als prominentestes Beispiel.
    Ich glaube zwar nicht dass während Origins produziert wurde, die Absicht darin bestand sämtliche System die Frust bescheren zu vermeiden, aber wie gesagt, ich kann verstehen dass man den Eindruck bekommt, es gehe mehr darum das Spiel zu "kurieren", statt zu "sanieren".

    Mir geht es mehr um den Begriff "Radikal".

    Ich mag radikale Ansätze, wenn dahinter ein geschlossener Gedanke steckt, aber viele Änderungen des Pixel Remastereds werden nicht aufgezwungen, so dass man sich im Grunde immer noch darauf berufen kann dass die ganzen verklärten Nostalgiker sich doch dazu entscheiden können das Spiel so wie.. naja, zumindest wie die Origins Edition zu spielen.

    Was ja wiederum immer noch Raum lässt das Spiel "falsch" zu spielen. Sprich wenn jemand die Zufallskämpfe einfach nicht ausschaltet, weil ihm die Option nicht auffällt oder aus anderen Gründen für nicht valide erhält, kommt es ja dennoch zu einer suboptimalen Erfahrung welche der Modernisierung entgegen steht.

    Natürlich könnte ich noch korinthenkacker-mäßig all die kleinen und größeren Unterschiede aufzählen, die das bestimmen einer "Definitive Edition" nach wie vor ausschließen, sei es die inkonsistente Grafikpalette, die fehlenden Extra-Dungeons, die hässlichen Fonts (auch die neu beigelieferten entsprechen nicht dem GBA/WonderSwan entlehnten Grafikstil)

    Es sind derlei absolutistische Aussagen die mich beschwören, um dir zu sagen dass du die breit gefächterten Ansprüche des Markt unterschätzt und von, ja muss man es inzwischen einfach sagen - Final Fantasy Fans. Daher denke ich nicht dass die Pixel Remasterds die anderen Versionen jemals vollständig ersetzen können. Wenn sie neue Spieler anlocken, dann schlichtweg weil diese die offiziell verfügbaren sind.
    Geändert von Klunky (19.07.2024 um 17:30 Uhr)

  4. #4
    Ich denke, was du als positive Option beschreibst, Klunky, klingt für mich schon nicht mehr nach demselben Spiel oder Spielgefühl, eben weil es die extreme Frustration „behebt“ – und ich denke, da würde wieder ein komplett anderes Spiel herauskommen, genau wie bei den Pixel Remasters mit QoL. Es klingt für mich aber durchaus wie eine valide Weiterentwicklung, vielleicht ein guter neuer Teil der Reihe, oder eine Inspiration in diesem oder anderen Genres.

    Aber ihr habt eine megaspannende Frage aufgeworfen: „Was ist der Sinn, wenn man nicht das originale Spielgefühl beibehält?“
    Ich denke, ein passender Vergleich wäre ein Tourist in einem antiken Kolloseum. Man will heute nicht mehr an dieser Art von Unterhaltung teilnehmen, weil sie nicht mehr unseren Standards, unseren Trends entspricht, aber man will durchaus „erleben“ wie es damals so war. Denn ich denke schon, dass die Pixel Remasters mit QoL-Funktionen einen distanzierten Eindruck von dem vermitteln, was FFI ausgemacht hat; und das ist spannend! Natürlich nicht 1:1, genauso wenig wie ein Tourist die „reale“ Erfahrung einer fremden Zeit bekommen wird, aber darum geht es auch nicht vorrangig.

    An den Markt habe ich nicht groß gedacht, aber beim ausgiebigen Recherchieren, welche Version ich statt den Origins spielen sollte, war sich das ergoogelte Internet schon ziemlich fucking einig.
    Edit: Dann wäre es auch überraschend gewesen, wenn sich HIER of all places die Leute einig gewesen wären. Wir sind wohl doch weiterhin recht weit am Rand, was den Fandom-Level angeht. ^^ Und ich finde es auch ernsthaft schön, wenn diese alten Stinker von Spielen noch so emotional machen.


    Mein zweites Spiel, jetzt bereit für eure Wishlist! =D

  5. #5
    Zitat Zitat
    Danke euch, dann wird es definitiv eher Teil III!
    Weise Entscheidung.

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