Zitat Zitat von Katkat Beitrag anzeigen
Spontaner Einfall den ich gerade hatte (und oh mann, dazu will ich mal ein Spiel machen!): Eine Frau wurde Jahre lang von einem Mann gestalkt. Er hat alle möglichen kranken Sachen gemacht, bis er schließlich weggesperrt wurde. Eines Tages wird er wieder freigelassen, und die Frau erfährt davon. Seit dem ist sie paranoid und lebt in der Angst, dass er eines Tages wieder vor ihrem Fenster steht. Als Setting für das Spiel könnte ich mir gut eine stürmische Nacht vorstellen, in der die Protagonistin mit ihrerer Paranoia zu kämpfen hat.
Hier ist nichts "Unbekannt". Alles ist klar: Objekt der Angst ist der Stalker bzw. die Angst vor dem Stalker. Dass ist nichts mystisches: Das ist sogar etwas was man sehr gut nachempfinden kann. Es ist eine "reale Angst", aber man hat keine Möglichkeit sich dagegen zu wehren. Die Person/der Spieler hat keine Kontrolle über das, was geschieht, und wenn man richtig mit der Psyche spielt, weiß der Spieler irgendwann selber nicht mehr, was im Spiel Einbildung oder Realität ist. Vielleicht ist der Stalker tatsächlich da und streift um das Haus?

Ich hoffe ich habe damit veranschaulicht, was ich meine
Da haben wir wieder den Punkt mit den verschiedenen Arten von Horror.
Dadurch wird es schwierig da irgendwas allgemein gültiges drüber zu sagen.

Aber auch bei deinem Beispiel haben wir wieder das Unbekannte (dass ja nicht unbedingt etwas übernatürliches sein muss, was ich auch nicht gesagt habe Es wird halt nur gerne genommen, weil es dadurch einfacher wird das Unbekannte mit reinzubringen):
-Was ist Realität, was nur eingebildete Paranoia?
-Wird der Stalker kommen?
-Was wird er machen?
-Was könnte ermachen?
Dadurch entsteht in dem Setting hauptsächlich der Gruselfaktor.
Wüsste man, dass er kommt und lässt man ihn wie ein normaler Mensch handeln, dann wird es eher ein Thriller oder Actionfilm, je nach Ausrichtung.
Ach Mensch, es ist echt schwer das genau zu beschreiben, was ich meine^^
Es ist bestimmt irgendwie möglich mit völlig offenen Karten eine tolle Gruselgeschichte zu erzählen, aber ich stelle mir das sehr schwer vor und mir fällt auch kein Beispiel dazu ein.

"Angst vor dem Unbekannten" ist leicht in einem Medium weiterzugeben.
Ansonsten gibt es noch "Angst vor Schmerz/Gewalt", was aber nicht durch einen Film etc. wirklich vermittelt werden kann, da der Konsument die ganze Zeit weiß, dass er sicher ist. Er muss also nicht um sich oder seine Gesundheit fürchten.
Auch andere Ängste, wie Verlust, kann man höchstens simulieren oder kann dadurch entstehen, dass der Konsument diese Ängste schon erfahren hat. Dass sind aber dennoch eher "Kopien" oder "Abklatsche" Der echten Angst.
Mit einer nicht bestimmbaren, nicht greifbaren Angst ist es einfacher zu arbeiten, da dort vor allem die eigenen Fantasie angesprochen wird und da hat jeder sein eigenes, ganz spezielles "Monster", dass er für das Unbekannte einsetzen kann.
Das ist der riesen Vorteil davon, denn kein Regisseur kann die Ängste eines jeden mit einem Stereotyp erfassen, aber jeder hat seine ganz persönlichen Dämonen.

Ich hoffe, damit konnte ich deutlicher zeigen, was ich meine

Und ja, ich nutze Horror, Grusel und Angst synonym, da jeder hier wissen wollte, welche Form ich damit meine. Sorry, falls es dadurch zu Uneindeutigkeiten kommt^^