Zitat Zitat von MeTaLeVel Beitrag anzeigen
Eine Preisverleihung ist ja auch selbst Review. Wo willst du da ansetzen?
Man legt einfach im Vorfeld eine feste und ruhig umfangreiche aber noch überschaubare Jury von Kritikern fest und fertig o_o
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Außerdem ist die Tatsache, dass ein Film auf wichtigen Plattformen der am besten rezensierte des Jahres ist, ja schon eine Auszeichnung per se. Warum dann noch ein übergeordneter Preis?
Weil Verleihungen rocken und die populären Filme zu wenig Aufmerksamkeit auf einer Bühne kriegen. Wie ich hier schon erwähnte - die MTV Movie Awards sind ein schlechter Witz. Aber so etwas wie die Academy Awards, als Show und mit allem drum und dran, wo man auch das Gefühl bekommt, dass die Arbeiten und das Medium Film an sich gefeiert werden, das fänd ich schon fein und hätte echt Bock, mir sowas anzuschauen. Vor allem hätte ich gerne mehr und andere Kategorien.
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ich finde es jedes Jahr auf's Neue interessant, welche Filme die Academy - also Schaffende selbst - zu den Besten wählen.
"Filmschaffende" ist auch irgendwie relativ. Ich zweifel jedenfalls die Qualifikation in einigen Bereichen an. Da sitzen dann zum Teil alte Herren, die mit der Branche in ihrer aktuellen Ausprägung nicht mehr viel am Hut haben. Wenn dagegen der Regie-Oscar auch von einer Reihe namhafter Regisseure bestimmt und vergeben werden würde, die der Allgemeinheit bekannt und aktiv sind bzw. welche in den letzten paar Jahren selbst noch einen Film gemacht haben (und falls hochaktuell ein eigener im Rennen ist, darf man sich halt nicht selbst wählen), bzw. Entsprechendes dann für die jeweiligen anderen Kategorien, das fände ich schon wesentlich interessanter...
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Ein Publikumspreis... naja. Ich weiß, was die Leute mögen, das ganze nennt sich dann Box Office. Es ist aus Cineasten-Perspektive schlimm genug, dass Transformers 4 und 50 Shades of Grey unendlich viel Kohle einspielen, da müssen diese Dinge nicht auch noch mit einem Preis Versehen werden.
Nope. Box Office ≠ Zuschauergunst. Nicht umsonst gibt es so etwas wie Cinema Score, der direkt in den Kinos nach den Vorstellungen erhoben wird. Und oh Wunder, der ist auch bei Transformers ganz tief im Keller, genau wie auch die Userwertungen auf den einschlägigen Seiten Bei 50 Shades sieht es ähnlich aus. Nur weil sich viele Leute etwas anschauen, heißt das nicht zwangsläufig, dass sie das Gesehene auch gut finden. Aber selbst wenn es mal so wäre - ein Preis für einen furchtbaren Film zu vergeben, das wäre es imho wert, wenn dafür im geichen Zuge zehn Preise an richtig gute populäre Genrefilme gehen, die bei den Oscars von Vornherein übergangen oder allenfalls auf die Abstellgleise mit dem Technikkram verwiesen werden.

Oft ist es wirklich eine Geschmackssache. Ich kann zum Beispiel bei vielen der Oscargewinner, die mehr zur artsy Seite tendieren, nicht erkennen, inwiefern die objektiv filmisch besser sein sollen als so etwas wie manch eine Superhelden-Comic-Adaption (vor allem wenn man bedenkt, wie viel mehr Aufwand und Arbeit hinter letzteren im Vergleich zu einem durchschnittlichen Drama steckt). Es kommt fast so rüber, dass sich ein Werk automatisch selbst disqualifiziert, sobald es zu viele pulpy Thrills bietet oder zu viel seiner Faszination aus den Effekten bezieht.
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Denn gerade weil die Abstimmung anonym ist, ist es auch eher möglich, Lobbyismus nicht zu sehr in den Abstimmungen wieder zu finden.
Hm? Ist nicht genau das das Problem? Also ich finds zum Kotzen, dass das immer so extrem anonym geschieht und man nichtmal erfährt, wer genau überhaupt abstimmt, wenn es schon so ein kleiner, erlauchter Kreis ist. Ja, es ist nicht möglich, den Lobbyismus zu finden, aber wenn er da sein sollte, dann ist es keine gute Sache, wenn man ihn nicht auch irgendwo festnageln kann.
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Es ist so, dass mehr einzelne Academy-Mitglieder meinen, dieser schwächere Disney-Film tauge mehr als ein schwächerer Ghibli-Film, ein schwächeres Dreamworks-Sequel, eine Stop-Motion-Romanadaption und ein irischer, klassischer Animationsfilm, der aber von Anfang an als der sperrigste der in dieser Kategorie Nominierten vorkommt.
Okay. Macht es für mich jetzt nicht gerade besser. Da zweifel ich nur umso stärker an einer erfolgten Sichtung oder sogar deren Kompetenz.
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Ich persönlich finde es nachvollziehbar, dass Big Hero 6 gewinnt. Die Animationsfilme liegen für mich dieses Jahr alle eng beieinander, wenn dann noch die Tatsache dazu kommt, dass man ihn eben am ehesten gesehen haben könnte, macht das durchaus Sinn.
Es erscheint nachvollziehbar, aber eben auch absolut typisch für den Laden. Ich fand Big Hero 6 lag deutlich unter dem Niveau der anderen drei, vielleicht mit Ausnahme der Boxtrolls. Nicht schlecht, aber auch nicht vollends überzeugend. Die übrigen lagen relativ nah beieinander, und mit einem beliebigen davon wäre ich völlig einverstanden gewesen. Bei Drachenzähmen 2 wird es allerdings besonders deutlich, aufgrund der ähnlichen Machart. Mir fällt kein einziger Teilaspekt ein, bei dem ich hier Baymax den Vorzug geben würde. Daher würden mich ja auch die Begründungen interessieren, mit denen die Auswahl erfolgt (selbst wenn man es nur allgemein in einem Satz aus den Notes der Jury kompiliert). Aber nö, soll sich ja keiner rechtfertigen müssen.
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Und letztes Jahr hat Frozen meiner Meinung nach zu Recht gewonnen und war mit Abstand der beste Animationsfilm - über den Oscar für den besten Song braucht man gar nicht reden. Aber hey - ich finde Frozen persönlich besser als Lion King.
Ernest & Celestine gesehen? Solltest du dir mal geben, falls nicht. Herzerwärmend und rührender als alles, was Disney an Kitsch zuletzt rausgehauen hat. Fernab jeder Hollywood-Effekthascherei. Dem hätte ich es letztes Jahr mit weitem Abstand am meisten gegönnt, aber wie eben schon an der Art des Films abzulesen war, gabs dafür von Anfang an keine großen Chancen. Ich find Frozen furchtbar, das fängt schon beim Konzept an, wo ich "Thema verfehlt" drunterschreiben würde (eine Adaption der Schneekönigin, wie ursprünglich ewig lange geplant gewesen war, wäre tausendmal cooler gekommen), und geht weiter mit diesem unsagbar unlustigen Schneemann, über brutale Logikschwächen in der Handlung (das ewige Eis, das gerade mal... wie lange? Zwei Tage dauerte?) bis hin zu den Lückenfüller-Songs, mit denen man convenient die Handlung vorantreibt und Exposition einstreut, selbst wenn sie total out of place sind (das hat mich bei Disney immer gestört - wenn es nicht gut passt oder die Qualität der Songs nicht stimmt, dann reichen auch mal nur ein oder zwei Lieder, es muss nicht immer alles voll davon sein und ein Musical draus werden). Da hat mir Tangled um einiges mehr zugesagt.

Mulan zählt aber auch zu meinen Lieblings-Disneyfilmen
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Ich muss darüber hinaus gestehen, dass ich nicht immer wirklich Einblick darin habe, was nun Disney ist und was eine Gemeinschaftsproduktion mit Pixar (oder wie da überhaupt die Geschäftsstrukturen sind^^). Aber für mich ist ein Film Disney, sobald Disney drauf steht. Und die angesprochenen Filme hatten für mich auch alle zumindest gefühlt die "Disneyness" aus der Höchstform.
Das ist eigentlich ganz einfach und sehr klar getrennt, da Pixar ursprünglich und zwischenzeitlich eigenständig war und sich auch als Disney-Tochter nach wie vor eine Menge Eigenständigkeit bewahrt. Hier ist eine Liste aller derzeit 54 offiziellen Disney Animation Studios Filme, und hier die der 14 Pixar-Filme mit den bald kommenden Projekten.