Um noch einen abschließenden (Den vermutlich Letzten in diesem LPT) Kommentar zu dem Spiel abzugeben:
Ich habe das Spiel abgebrochen. Das Kommentar-LP habe ich schon vor einiger Zeit gelassen, weil ich der Meinung war, dass das Spiel diese Arbeit nicht mehr wert war, außerdem hätten in den Eindrücken nur viele Variationen von "Beschissen", "Enttäuschend" und "Reinster Schund" gestanden, und das hätte dem ohnehin schon fragwürdighen Ruf meiner Kritikerstattung nicht gut getan. Dennoch wollte ich WTE noch durchspielen, allerdings kam ich an einem bestimmten Punkt nicht weiter, (2 Geiseln, 2 Biester erschossen, doch was dann und wo sind die vier?) und deswegen habe ich es dann auch gelassen, da ich ohnehin nicht motiviert war.
Nochmal im Klartext:
Was ist es, was mich an WTE letztendlich so aufgeregt hat? Es ist die Auflösung des Mysteriums. Wieder wurde auf dem Makerspiel ein Pseudo-Detectivegame gemacht und wieder nimmt ein solches Makerspiel den Weg des allergeringsten Widerstands und des kleinsten IQ's und erklärt sämtliche Morde, alle Mysterien usw. mit Deus Ex Machinas, übernatürlicher Kacka und Fantasy. Was mich hier so stinkwütend macht, ist, dass WTE als kleiner Krimi angeteastert wurde bzw. sich im ersten Drittel so dargestellt hat. Es wird ein Rätsel um scheinbar unmögliche Morde gemacht, Verdächtigungen werden ausgesprochen und als Spieler fängt man an, darüber nachzudenken, wie was geschehen sein könnte. Und dann merkt man, dass das alles für den Pipimann war, weil es ohnehin kein lösbarer Krimi ist, sondern minütlich maximale Ausschläge auf dem Bullshit-O-Meter erzielt. Das ist enttäuschend, das ist frustrierend und irgendwo inkonsequent und unkreativ.
Und ja, es wäre auf viele Arten möglich gewesen, die Morde ohne übernatürlichen Spiddel zu erklären.
(Beispiel Laura, mögliche Erklärungen: Eisbaer ist nicht wirklich tot, Laura ist nicht wirklich tot, Laura ist Komplizin/Mittäterin, Laura wurde nur ausgenockt und dann verletzt, Einstieg durchs Fenster, blah)
Man soll mich bitte nicht falsch verstehen:
Blendet man bei Wer tötete Eisbaer? Charaktere und Handlung zu
100 % aus, hat man ein lustiges und mit kreativen Einlagen gefülltes kleines Spielchen, das einen solide unterhält. Doch da es hier, man betrachte nur den Titel, auch zu starken Teilen um die Story geht, welche mit voranschreitendem Verlauf eine dumme Asspull-Aktion nach der anderen raushaut und die meisten der Mysteriegenre-Regeln bricht, kann ich dieses Spiel nicht gut finden, so leid mir das auch tut und so sehr ich Jasonweal auch mit Lob überhäufen wollte. (Und das wollte ich wirklich!)
Darum möchte ich auch nochmal betonen, dass dies absolut kein Angriff auf Jason sein soll, den ich persönlich mag und sehr sympathisch finde, aber sein Spielkern hat mich zutiefst enttäuscht. Das macht das Spiel nicht schlecht, es ist solide gemacht doch es verfehlt mit mir seine Zielgruppe, denn ich habe etwas anderes erwartet als ich letztendlich bekam, nämlich das, was das Spiel mir schmackhaft machte.
Meine persönliche Wertung spalte ich daher in diesem Fall mal in zwei Teile:
Handlung/Story/Charaktere:
1,5/10 Punkte
Restliches Spiel sowie Gameplay, Grafik, Sound etc. ansich:
7,5/10 Punkte
Blöde Idee, gute Umsetzung. Das nächste Mal vielleicht etwas genauer darüber nachdenken, was man erreichen möchte und wie man die richtigen Andeutungen dafür macht. Es ist nicht cool, einen Krimi aufzubauen und ihn dann als Gagparade zu enthüllen.
Mfg.
Edit: Zumindest hatte ich Recht, was den wahren Täter angeht, wie ich im Vorstellungsthred soeben lese. Ich bin einfach gut.