Gut ankommt? Gut ist anders. Also die Meinungen hier sind ja denke ich schon bestenfalls stark durchwachsen.
Abgesehen davon, dass sich das, wie BDraw schon sagte, nur schwer vergleichen lässt, würde ich es grob als ähnlich mittelprächtig enttäuschend einstufen wie XIII. Das Gameplay ist imho klar besser, es gibt viel mehr zu tun und das Sammeln der Fragmente, die Sidequests und Entdeckungen waren die Momente, wo mir das Spiel tatsächlich Spaß gemacht hat. Dafür empfinde ich die Story im Nachhinein doch als sehr willkürlich, schlecht durchdacht, an den Haaren herbeigezogen und voller Löcher in den Ausmaßen des Grand Canyon. Bin zwar auch nicht unbedingt ein Fan von der XIIIer Story, aber die fand ich insgesamt doch besser, obwohl da einiges gefehlt hat. Musik war in XIII-2 okay, die von XIII imho besser. Grafik und Präsentation wären bei beiden Spielen in etwa auf der gleichen Stufe.Zitat
Also wie gesagt, begeistert bin ich von keinem der beiden Spiele, selbst wenn sie die Rollen zwischen Hauptserie und direktem Sequel tauschen würden.
Ja. Allerdings, so bescheuert die KH-Story auch ist, fallen diese Lücken und "mysteriösen" Ungereimtheiten dort nicht ganz so extrem ins Gewicht, zumindest nicht für den Rest bzw. das Feeling des Spiels, einfach weil es so bunt und Disney ist. Aber in einem FF das düster und ernst rüberkommen will?
Hätte man schon. Ausgerechnet diesen Punkt hätte ich jedoch interessant gefunden (besonders im Hinblick auf ein gewisses Paradox-Ende), wenn er weiter ausgebaut worden wäre. Ich mein, ich bin bestimmt nicht der einzige, dem die ach-so-tolle Akademia-Allmacht in der Zukunft als quasi Regierungsgewalt etwas stutzig gemacht hat. Die wurden ja dargestellt als hätten sie so eine unglaublich weiße Weste, da kann etwas nicht mit rechten Dingen zugehenZitat
Die Stadt Akademia ist so sauber und entspricht zu sehr der elitären Vision von einer heilen Zukunftswelt. Bestimmt wird da Umweltverschmutzung mit capital punishment bestraft ^^
Da irgendeine Widerstand leistende Untergrundorganisation zu thematisieren, wäre imho viel cooler gewesen als dieser Zeitreisen-Macguffin. Gründe gegen die Akademie würden mir genug einfallen, angefangen bei Hope
Nervt mich in dem Genre in letzter Zeit auch immer sehr. Damals war es kein Problem, mal eine Stadt asiatisch angehaucht zu lassen, und die nächste dann auf einmal ganz europäisch usw. Sowas sorgt für Abwechslung. Realismus? Bah, es spielt immerhin in einer Phantasie-Welt! Dass es manchmal seltsam wirkt und es früher oft nur Stadtstaaten gab hat mir nie was ausgemacht. Heute dagegen ist meistens alles Einheitsbrei. Da hätte man aus dem XIIIer Konzept auch wieder so viel mehr rausholen können, wenn es denn nur überhaupt Städte und ein bewohntes Pulse gegeben hätte. Oerba war ja jetzt auch nicht der Hit.Zitat
So war es damals auch bei mir mit X-2. Das hab ich erst Jahre nach dem Release gezockt und es nicht bereut so lange gewartet zu haben. War nämlich nichts, das ich unbedingt erfahren haben musste. Ähnlich verhält es sich imho auch hier: Wer von XIII nicht grade begeistert war und das Kampfsystem für die Krone der Schöpfung hält, der verpasst nicht allzu viel, wenn er XIII-2 zumindest vorerst auslässt (und wer weiß, vielleicht ist eine später erscheinende Version dann ja sogar vollständig mit Kolosseumsgegnern und einem richtigen Ende).
Ehrlich gesagt, hat mir dieser Thread hier in der Zeit teilweise mehr Spaß gemacht als das Spiel selbst
Abgesehen davon, dass die Idee eines "Kanon" bei Final Fantasy irgendwie problematisch ist, sehe ich das ganz ähnlich. Für mich sind die direkten Fortsetzungen vielleicht ihren Vorgängern zugehörig, aber kein Teil der Hauptreihe, sondern eher etwas das zwischen den Ablegern und nummerierten FFs steht. Von dem was wir wissen scheint diese Ansicht auch von Square Enix geteilt zu werden. Dabei hat das jetzt nichts mit der Qualität der Spiele zu tun. Das wäre für mich auch dann so, wenn XIII-2 der absolute Hammer geworden wäre und XIII in jeder Hinsicht übertroffen hätte.
Das mit dem Fanservice und dem Add-on-Feeling stimmt. Obwohl XIII-2 nicht so "girlie" wie X-2 ist und nicht 3 Engel für Charlie ernsthaft als Inspirationsquelle genutzt hat, wirken beide Spiele auf mich so, als hätten sich die Entwickler bloß austoben wollen, jetzt, wo das Grundkonzept der Spielwelt und einiges vom Gameplay bereits steht. Schade. Obwohl es für mich zunächst danach aussah, haben sie erneut die Chance verpasst, ein würdiges direktes Sequel zu einem Hauptteil zu machen. Naja, vielleicht klappts ja mit Final Fantasy XVI-2.
Ja. Das mache ich auch immer so, alleine schon wegen den Reviews die ich schreiben möchte. Da kann es schonmal vorkommen, dass ich mich etwas quälen muss. Ab und zu lohnt sich das dann aber doch.
Lustigerweise gibt es aber auch das Gegenteil von dem, was du hier beschreibst. XIII-2 war für mich mehr oder weniger so ein Fall. Ein Spiel das man zufrieden und wohlwollend unvoreingenommen anfängt (bei mir insbesondere durch den Das-kann-doch-gar-nicht-schlimmer-kommen-als-XIII-Bonus) und es zunächst auch wirklich Spaß macht, aber dann mehr und mehr abbaut um am Ende in Retrospektive doch eher als Enttäuschung dazustehn.