Übrigens, erfahrungsgemäss sind die 30 h Spielzeit von mir eher lang… viele Leute werden wohl mit dem Mainquest in 25 h durchkommen.
Meine persönliche Meinung:
Die Gesamtqualität würde ich als gleichwertig mit FFXIII beurteilen, jedoch mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen… denn für viele Verbesserungen gegenüber FFXIII gibt’s auch wieder eine fragwürdige Entscheidung. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass man sich bei den Verbesserungen mehrheitlich etwas überlegt und dies auch konsequent umgesetzt hat.
Gameplay pro:
- keine Schlauch-Dungeons mehr, bessere neue Dungeons als damals bei FFX-2
- mehr Abwechslung bei Quests und Sidequests
- gutes Interface (ausser dem Crystarium, aber das geht eh nur in eine Richtung)
- Hauptchara kann gewechselt werden, kein Game Over wenn er stirbt
- die Party-Monster-Sache war besser, als ich erwartet hatte
- geringere Buff-Pflicht, da De-Shell etc. nicht mehr so grosse Wirkung haben (die meisten Gegner sind jetzt aber auch ohne ein halbes Dutzend an Buff/De-Buff-Runden besiegbar)
- Kämpfe noch immer schnell, flashy und dynamisch
- recht epische Bosskämpfe
- ideale Spielzeit für arbeitstätige Menschen
Gameplay contra:
- Gegner nicht mehr sichtbar, dieses neue Mog Clock System ist IMO überflüssig
- diese neumodischen QTE's sind ebenalls überflüssig und nervig, v.a. weil sie einem wegen der Konzentration gar nicht mehr die coolen Sequenzen geniessen lassen
- 2 spielbare richtige Charas sind zu wenig, auch wenn die Sache mit den Monstern deutlich besser als z.B. in ToS2 gelöst ist
- unausgewogener Schwierigkeitsgrad: bis zum Enddungeon alles leicht, dann plötzlich sehr hart
- viele Color Swaps aus FFXIII
- rare Items /Gegner zu bekommen ist zu mühsam bzw. ein zu grosser Zufallsfaktor ist involviert
- neue super-nervige Minigames
Story pro:
- eher düstere Geschichte
- Noel und Serah sind viel weniger nervig, als ich zuerst befürchtet hatte
- Hope wirkt erwachsen und macht seine Sache ganz ok
- lustige Paradox Endings (wie seinerzeit in Chrono Trigger)
- interessante Ansätze mit den Zeitreisen, Träumen und Zukunftsvisionen (da ich persönlich Zeitparadoxe und so trotz Chaos eigentlich ganz gut mag!), aber…
Story contra:
- Story-Elemente wirken aufgesetzt und etwas zusammenhangslos bzw. wild zusammengewürfelt, wie auch die Welten selbst
- einige Story-Elemente von FFXIII, z.B. die Summons, fehlen komplett oder sind mehr schlecht als recht integriert (fal’Cie, l’Cie)
- zu viel Teenie-Melodrama (wie in den meisten J-RPGs)
- viel zu wenig wird im Spiel erklärt (wie schon in FFXIII), v.a. bzgl. Lightning/Etro und Caius/Yeul…
- einige Haupt-NPCs verschwinden nach 20-40% des Spiels praktisch ohne weitere Infos von der Bildfläche… andere alte FFXIII-Helden haben erst im Endgame Auftritte von gefühlt 50 Sekunden.
- Dialog-Optionen haben keine Story-Auswirkungen
Ending:
Das „Canon/True Ending“ (inkl. Secret Ending) ist definitiv unbefriedigend… was für mich aus einer Kombination von verschiedenen Faktoren herrührt:
a) Hauptgrund ist IMO, dass man bei Stories mit Zeitreisen (wie auch mit Träumen) immer etwas im Ungewissen gelassen wird, denn im Prinzip kann man ja überall sagen, dass jetzt halt doch nicht diese Parallel-Welt die echte Zeitschiene darstellt…. und das Ending wie auch die ganze Story eigentlich gar nicht gilt.
b) Aber wenn SE das noch mit einem „to be continued“ und Endsequenzen erweitert, die eher wie ein Teaser Trailer für FFXIII-3 wirken, und nebenbei noch über Story-DLC plappert (ob Sidestory oder neue Endings weiss man ja noch nicht), dann ist das schon arg dreist…. also Cliffhanger im Stile der Kingdom Hearts Secret Endings.
c) Der letzte Punkt ist, dass FFXIII-2 anders als in J-RPGs üblich ein Bad Ending statt ein Happy Ending hat. Und obwohl die wesentlichen Teile davon in sich konsistent sind (denn im Spiel wird zumindest diesbezüglich klar gesagt, welche Handlungen für wen welche Folgen haben), ist das Ganze für J-RPGler wohl etwas ungewöhnlich…..
IMO wäre es besser gewesen, wenn man die letzten 2-3 min vom Ending vor den Credits weggelassen hätte. Ich hätte den Schnitt gerade dort gemacht, wo…
… und hätte das ganze Zeugs aus b) für einen späteren Trailer zu FFXIII-3 oder whatever aufgehoben. Dann wäre das Ending nämlich wirklich abschliessend, aber trotzdem genügend offen und interpretationswürdig gewesen, ohne dass sich alle Leute über einen Cliffhanger aufregen hätten müssen.
Hmmm, das klang jetzt bestimmt extrem konfus... aber bevor ich noch etwas spoilere, lasse ich es mal dabei bleiben. Die NA/PAL-Versionen sind ja nicht mehr so weit entfernt… dann kann sich jeder selbst ein Bild machen.
Wie auch immer, ich persönlich betrachte FFXIII-2 (wie auch schon FFX-2) eher als Add-on denn als eigenständiges Spiel… von daher kann ich auch diverse Recyclings aus FFXIII und untypische Entscheide verzeihen…. aber etwas mehr Story-Klarheit hätte ich mir schon gewünscht.