Warum sollte ich so einen bedauern, der andere vor Probleme stellt, die er selbst scheinbar nicht lösen kann.
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Weil du scheinbar noch nie wirklich in der Scheiße gesteckt hast. Sei es selbstverschuldet oder nicht.
So kurzsichtiges Gerede finde ich zum kotzen. Weißt du, was in so einem Menschen vorgeht? Kannst du weiter sehen als bis vor die Köpfe der Leute?
Zitat von haebman
Ich darf anmerken wie Geschmacklos ich es finde hier über den Sinn und Unsinn des begangenen Suizides zu diskutieren.
Niemand weiss was wirklich passiert ist und keiner von euch kann sich im entferntesten Vorstellen was der junge Mann durchgemacht haben muss.
Also lasst es!
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Vielen Dank. Du sprichst mir aus der Seele.
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Understanding is a three-edged sword - your side, their side, and the truth
Weil du scheinbar noch nie wirklich in der Scheiße gesteckt hast.
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Zum Glück nicht.
1. Wenn ich das wirklich selber Schuld bin, dann werde ich auch meine Strafe absitzen. Ich habe nicht geschrieben, dass man Hacker hängen soll. Das wär ja krank. Es steht nur in keiner Relation, sich wegen 2 Jahre Knast zu töten.
2. Wenn ich unverschuldet irgendwo reingerutscht bin, wär ich sicherlich sowas von sauer und würde mit Sicherheit das Gerichtsgebäude auseinander nehmen aber mich nie umbringen.
ach so, und wenn du zu lebenslang mit bes. schwere der Schuld verurteilt wirst? das sind 25 Jahre.
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Es geht aber nicht um Mord.
Auf Erpressung stünden maximal fünf Jahre, so es sich überhaupt um eine Erpressung handeln sollte. Und selbst dann würde es sich wahrscheinlich nicht ums Höchstmaß drehen und vermutlich auch Jugendstrafrecht angewandt werden.
ach so, und wenn du zu lebenslang mit bes. schwere der Schuld verurteilt wirst? das sind 25 Jahre.
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Zitat von MaxikingWolke22
Ich habe ja auch eindeutig auf Uncle Spams Beitrag geantwortet und mich nicht auf den gegebenen Fall bezogen.
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War ein wenig OT, deshalb hab ich das in den Spoiler gepackt.
Zitat von makenshi
Ach. Und er hat nun nicht für das ganze bezahlt?
Was willste ihm denn mehr nehmen als sein Leben?
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Niemand wollte dem Hacker das Leben nehmen; viele können es auch nicht nachvollziehen, wie man sich für sowas umbringen kann.
Er war 20, auf ihn hätten, wie DonCuan geschrieben hat, höchstens 5 Jahre Knast gewartet, was ich allerdings für utopisch halte, aber das Strafgesetzbuch ist mir nicht vertraut.
Des weiteren halte ich es für wichtiger, dass man den potentiellen Tunichtguten nur genug Sanktionen darbieten kann, um sie auch gewiss von Untaten abzuhalten; und wenn es dann doch zu einem Vorfall gekommen ist, geht es doch nur darum, abhängig von seiner Persönlichkeit, den Täter zu resozialisieren, oder ihn irgendwie von der wehrlosen Bevölkerung fern zu halten.
Beispielsweise ist der SchülerVZ-Hacker kein perverser Mörder, der seine Opfer missbraucht. Man, er hat Daten geklaut! Zwar auf einer Plattform, auf der sich Minderjährige austauschen und zur Schau stellen, dennoch stellte der Typ keine Ernst zu nehmende Gefahr dar, warum hätte man ihn zum Mond schießen wollen? Nya, das hätte ihm mal bewusst werden sollen Oo. Mit dem Ziel sich trotzdem mit allen Mitteln vor Sanktionen zu drücken, sei es ein Furunkel am Arsch, ist absolut dreist und unvernünftig, als wolle er den Menschen draußen zeigen, wer das letzte Wort hat.
Uncle Spam, nach der Antwort, die Du im Spoiler gepostet hast, kann ich Deine Einstellung besser nachvollziehen als vorher.
Trotzdem: Ich möchte gerne noch auf einen anderen Blickwinkel aufmerksam machen:
Wer von uns kann sich das Recht nehmen, darüber bestimmen zu wollen wie ein Mensch mit seinem Leben umzugehen hat? Dazu gehört auch die Freiheit, sein Leben zu beenden, wenn es nicht mehr lebenswert erscheint. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie das Gesetz das sieht, und es interessiert mich ebenso ehrlich gesagt auch nicht sonderlich. Das Individuum sollte meiner Meinung nach darin frei sein, was es mit / aus seinem Leben macht.
Egoismus:
Ich glaube, das war Dein spezieller Punkt, Don Cuan. Sicher ist die Entscheidung, aus dem Leben zu scheiden, von Egoismus geprägt. Aber letztendlich sind das alle menschlichen Handlungen. Selbstschutz und Selbsterhaltung sind im Endeffekt immer egoistisch. Willst Du das jemandem vorwerfen?
In dem speziellen Fall hat ein junger Mann die einzige Möglichkeit zum Selbstschutz darin gesehen, sich den Geschehnissen, wie sie ihren Lauf nahmen, unwiederruflich zu entziehen.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß allein der Ärger, in den er sich mit der SchülerVZ-Aktion geritten hat, der Auslöser war. Ein singuläres Ereignis sollte normalerweise kein suizidales Verhalten hervorrufen. Ich denke viel eher, daß das der berühmte Tropfen war, der das Faß zum Überlaufen brachte.
Ich will mir kein Urteil über die Motive des Selbstmörders erlauben. Aus Sichtweise des "normalen" Menschen (was ist schon normal) waren sie wahrscheinlich ziemlich verquer. Dennoch muß der Leidensdruck subjektiv so groß gewesen sein, daß es für diesen Menschen besser / vorteilhafter erschien, ein für alle Mal Schluß zu machen.
Feigheit spielt da meiner Meinung nach nur eine untergeordnete Rolle, denn was feige ist oder nicht, wird von der aktuellen Moral diktiert (Beispiel: Im antiken Rom war der Selbstmord eine Methode, seine Ehre oder zumindest die seiner Familie wiederherzustellen, wenn man Bockmist gebaut hatte).
Ich spreche nicht ab, daß dieser Mensch sich selbst reingeritten hat. Was ich allerdings für nicht vertretbar halte ist, einen Menschen dafür zu diskreditieren, daß er eine Entscheidung über sein Leben fällt. Auch wenn diese Entscheidung beinhaltet, selbiges zu beenden, aus Gründen, die möglicherweise auch nur für das Individuum nachvollziehbar sind.
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