Ich glaube bei der Sache mit den "Nichtmenschen" bezogen sich meine Vorredner eher auf aktive Mitglieder in der Party. Denn in ausnahmslos allen Final Fantasy-Spielen gibt es Phantasiewesen, schließlich handelt es sich ja auch immer um entsprechend erdachte Welten. Und das durchaus abgesehen von den vielen Monstern, die auch zu einem Großteil Fabelwesen sind. Im ersten FF z.B. gab es schon Elfen und Zwerge und Nixen, jeweils mit ihrer eigenen Stadt. FFII hatte unter anderem diese lustigen Bieber-Dinger, eine Art Vorform der Moogles. FFIII wucherte geradezu vor mystischen Gesellen, u.A. Zyklopen gab es da. Und so fort in jedem Teil ... selbst in einem FFVIII, in dem vordergründig nur Menschen zu sehen sind, gibt es Moombas und Shumis, die genau genommen gar keine so geringe Rolle spielen.
Insofern könnte man diesen Aspekt als integraler Bestandteil der vielen Spielwelten ebenfalls als eine Tradition sehen, mal mehr, mal weniger stark vertreten.
Und was da die Party angeht ... ich würde mir schon wünschen, mal wieder so etwas ausgefallenes spielen zu können wie Red XIII und seine seltsame Rasse. Das hatte schon was besonderes. Deshalb fand ich es auch schade, in FFXII keinen Bangaa in die Party zu bekommen. Fran war ja ganz nett, aber für meinen Geschmack als einzige, die kein Mensch war, immernoch viel zu menschenähnlich - wo doch ganz Ivalice voll von speziellem Gesocks ist ^^
Mir sind Traditionen schon wichtig. Sie machen das jeweilige Spiel bestimmt nicht besonders gut oder schlecht, aber sie sind eben das, was die Serie als solche zusammenhält. Wenn schon mit jedem neuen Teil auch eine ganz neue Geschichte und Welt geboten wird, dann sind diese vielen verschiedenen Kleinigkeiten eben das, worüber sich die Reihe definiert. Unabhängig von der eigentlichen Qualität des Spiels machen sie im wesentlichen das Gefühl aus, ein Final Fantasy zu spielen. Es lässt einen einfach schmunzeln, wenn man in einem neuen Teil wieder Chocobos, Moogles, Cid & Co entdeckt. Das soll nicht heißen, dass ein Spiel ohne diese Dinge für mich kein "richtiges" Final Fantasy sein könnte. Aber ich würde ganz gewiss etwas darin vermissen. Und weil die Leute bei Square Enix genau das wissen, bauen sie immer etwas davon ein. Ich bin auch zuversichtlich, dass das in Zukunft so sein wird. Weil die Fans nunmal mit der Zeit eine gewisse Erwartungshaltung entwickelt haben, die SE versucht zu erfüllen (so verdienen sie ja auch am meisten Kohle).
Dass dabei nicht immer auf alles geachtet werden kann und auch mal etwas Neues ausprobiert werden sollte, ist schon klar und finde ich auch nicht schlimm. Nur ein gewisser Anteil aus der unerschöpflichen Liste der Traditionen sollte irgendwie schon immer eingebaut werden. Mal lässt man das eine weg und fügt dafür etwas anderes wieder hinzu. Ich käme auch mit einem FF ohne Chocobos klar, auch wenn sie mir sehr fehlen würden, wenn man stattdessen jede Menge anderen Kram verwendet. Lustigerweise war genau das in Final Fantasy Crystal Chronicles der Fall, und trotzdem hat sich das Spiel irgendwie sehr wie ein Final Fantasy angefühlt (abgesehen davon, dass ich FFCC ohnehin recht gut fand).