Zitat Zitat von TheBiber Beitrag anzeigen
Kommt auf die Definition an. Partnerschaftsliebe ist ein rein menschliches Phänomen. Monogame Tiere binden sich nicht an einen Partner, weil sie ihn lieben, sondern aus Instinkt, weil sie sich um die Aufzucht der Nachkommen kümmern müssen.
Instinkt und Gefühl schließen sich nicht aus. Lernfähige Tiere nehmen ihre Triebe ja durch Gefühle wahr. Wie fühlt sich für ein Tier der Trieb zur Partnerbindung wohl an? Bei Mensch wie bei Tier ist bei der Partnerbindung der gleiche Botenstoff (nämlich Oxytocin) am Werk. Daher glaube ich, dass Tiere durchaus Liebe fühlen.

Durch den Botenstoff Phenylethylamin wird der kurzfristige Verliebtheitsrausch (bzw. Limerenz) verursacht. Und er hätte wenig Sinn, wenn nach seinem Abklingen die Partner auseinandergingen - davon haben die Kinder nichts. Daher ist ja etwas notwendig was auch nachher die Bindung aufrechterhält. Das ist eben Liebe. Und die ist naturgegeben.

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Daraus entstand beim Menschen erst das kulturelle Phänomen der Ehe, welches ursprünglich zweckdienlich war und wenig mit Liebe zu tun hatte. Erst mit der Emanzipation und dem Verschwinden der Notwendigkeit einer Ehe kam schliesslich die unverbindliche Liebe im Sinne der Partnerschaftsliebe auf und damit auch eine Menge Singles.
Umgekehrt. Naturgeschichtlich gesehen: Erst entstand die Mutter-Kind-Bindung. Daraus folgte dann die Fähigkeit zur Partnerbindung und zur Familienbildung. Daraus folgte die Fähigkeit zur Gesellschaftsbildung. In der Gesellschaft entstand Kultur. Die hat die Partnerbindung lediglich ritualisiert und Ehe genannt. Ehen gibt es bei allen Naturvölkern und "Hochkulturen". Viele missbrauchen sie zwar für wirtschaftliche Zwecke. Aber im Grunde sind Ehen aus Partnerliebe entstanden.

Zitat Zitat von Cyberwoolf
Liebe ist und bleibt ein Gefühl und ist damit nicht erklärbar, da es für den Menschen keine Vergleichsmöglichkeit gibt. So kann jeder Liebe vollkommen anders empfinden, was eine allgemeine Definition schlichtweg unmöglich macht.
Du könntest genauso gut behaupten jeder sieht die Farbe Rot anders (zB als Grün oder Blau). Ich glaube da eher an den Grundsatz: gleiche Ursache - gleiche Wirkung. Wer einen gleichen Sehsinn hat wie ich wird auch die Farbe Rot gleich sehen. So wie ich die Liebe fühle wird sie wohl auch ein anderer Mensch empfinden. Unterschiede gibt es IMO nur dadurch, dass man immer mehrere verschiedene Gefühle gleichzeitig hat - der Gefühlscocktail ist bei jedem anders gemischt. Aber die Grundgefühle sind gleich. Wie kommt es sonst, dass viele was mit der Beschreibung "Kribbeln und Schmetterlinge im Bauch" bei Verliebtheit anfangen können?

Sowieso glaube ich, dass ein Gefühl im Grunde nichts anderes ist als eine gewaltige Ansammlung von Informationen. Diese Informationen und Daten kann man sich durchaus Stück für Stück bewusst machen und allgemein verständlich darlegen. Denn ein Gefühl kann sich auch mal irren und dann ist es gut zu wissen, worin der Fehler eigentlich besteht.