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Thema: Kummerkasten

Baum-Darstellung

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  1. #11
    Ich denke, Normalsein bedeutet mindestens ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Rationalität und Irrationalität. Hingegen rationalisiere ich vieles, was rein auf der emotionalen Ebene stattfinden müsste und halte an irrationalem Glauben fest, wie dass ich als Kind mal einen mit Blut gefüllten Teich auf dem wilden Grundstück neben meinem Elternhaus gefunden habe. Derart diffuse Erinnerungen von damals habe ich einige und heute, wo ich den Unterschied zwischen meiner Welt und der Außenwelt verinnerlicht habe (aber eben nicht genug, es geht nicht und ging nie und das ständige Integrieren strengt mich sehr an), beeinflussen Stress- und Ausnahmesituationen meinen Schlaf massiv bis zu einer REM-Schlafstörung. Vor drei(?) Wochen war ich mit meiner Abteilung in der Eifel und da bin ich in der zweiten Nacht halb aufgewacht, weil ich dachte, eine Schlange sei in meinem Bett. Dabei habe ich rumgeschrien, eine Lampe runtergerissen, aber glücklicherweise weder mich, noch sonst jemanden verletzt. In der Nacht nach dem Deutschland-Italien-Spiel bin ich halb aufgewacht, weil ich dachte, ein zombifizierter Buffon liegt in meinem Bett und röchelt, und ich sei ihm ausgeliefert. Dabei bin ich durch mein Zimmer gewandert, dass ich nicht als das wahrgenommen habe und blieb an einem Stuhl hängen, in dem ich eine Barrikade sah. Danach konnte ich mir noch so oft sagen, ich sei wach und alles sei in Ordnung - kapiert hatte ich das nicht. Was ich sagen will: Heute scheint sich meine Welt einen anderen Weg zu suchen. Zumindest, wenn ich mich irgendwie ohnmächtig fühle.
    Ich glaube ja auch nicht, dass es normal ist, so lange glücklich allein sein zu können, ohne wirklich produktiv zu sein. Es ist ja nicht so, dass ich in den letzten zehn Jahren massenhaft Spiele oder Programme rausgebracht, Bücher geschrieben oder Bilder gemalt hätte. Nach meinem eigenen Ethos eines seligen, produktiven Lebens habe ich bislang seltenst gehandelt und bin trotzdem auf merkwürdige Art und Weise glücklich. Ich weiß aber, da ist noch so viel mehr, aber ich kann weder für mich alleine herausfinden, was getan werden muss, um zielgerichteter zu sein, noch finde ich heraus, wie es im sozialen Leben funktioniert. Man empfindet mich halt schon als lieben Kerl, aber ich empfinde mich selbst irgendwie nicht. Schwierig zu sagen. Ich führe ein total klares Leben, das ich nur vage beschreiben kann und ein total nebulöses, das aber ganz leicht zu beschreiben ist.

    Geändert von Owly (12.07.2012 um 20:48 Uhr)

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