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Thema: Kummerkasten

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Ryo Descard Beitrag anzeigen
    Ich mach mal lieber beim Liebesdrama ist. Auch wenns eigentlich gar kein Drama gibt und sie nur momentan extrem gestresst ist und ich ein wenig was falsch gemacht habe. Und dann hat sie alles an mir ausgelassen und fühlte sich dafür schlecht und ich fühlte mich schlecht und konnt sie nicht beruhigen und nu fühlen wir uns beide voll scheiße und können nichts machen. Njoar, morgen wirds hoffentlich besser.
    Something changed Bro? I urgenly await your Mail!11

    Aber eigentlich wollte ich da ganze auch mal n bisschen aus der Versenkung ziehen. Der ein oder die Andere erinnert sich vielleicht noch düster an die Nicole Story von letztem Jahr. Ich hab ja schon wirklich viele Verirrungen bei Frauen gehabt, aber diese hier schlägt allem den Boden aus.
    Drei Tage nach unserem "klärenden Gespräch" lernt sie einen neuen Typen kennen.
    Nichtmal zwei Wochen später ist sie mit ihm zusammen.
    Vor vier Wochen schreibt mir ihr Freund das sie schwanger ist.
    Sie heiraten Ende Juli.
    Für manche Menschen braucht man echt viel Gnade, das man nicht selber nach fünf Minuten an Schädelbasisbruch durch permante HEAD-DESK Action stirbt.

    Aber wer denkt, das reicht dem masochistischen Ben nicht: Jetzt muss ich mich auch noch in eine gemeinsame Freundin verknallen, die n gescheiterten mehrjährigen Beziehungsbackground hat (check) , momentan Single ist (check)
    ebenfalls über Sechs Jahre älter ist (äh...lass mich raten...Check?).
    Ich weiß Ramona, wie die echt grandiose Frau heißt, ist menschlich gesehen ein anderer Typ- zum Glück. Mit Nicole musste ich jedes Telefonat irgendwo ihre Vergangenheit und ihre Exbeziehungen durchkauen. Ramona und ich telefonieren auch ab und an und auch schon mehrmals ne Stunde, aber sie hat von sich aus noch kein Sterbenswörtchen von ihrem Ex erzählt. Irgendwie traurig, wie ich gerade krampfhaft versuche zu rechtfertigen, dass ich mich gerne wieder in die selben Brennnesseln setzen möchte wie damals bei Nicole...erschwerend kommt hinzu, dass Ramona ABSOLUT nicht der Typ ist, der sich zu einem Date trifft, oder sich mit Männern verabredet, wenn da nicht wirklich was ist.
    Okay sie war mal n ganzen Abend bei mir, weil ihr kurz vor dem Abholen eines Buches dass ich ihr ausgeliehen habe, noch einfiel, dass sie Hilfestellung zum Schreiben einer Bewerbung braucht--die Frau ist 31 und fragt mich wegen ner Bewerbung...jetzt wo ich das ganze mal niedergeschrieben habe kommt mir das noch seltsamer vor. Naja wenn irgend jemand zu dem geistig verwirrten Diareux von mir etwas einfällt, nur zu.

  2. #2
    Zitat Zitat von Ben Beitrag anzeigen
    Naja wenn irgend jemand zu dem geistig verwirrten Diareux von mir etwas einfällt, nur zu.
    Oh ja.

  3. #3
    Ist auch ne Einstellung dazu, wahrscheinlich hast du Recht. Hätte es wohl gerne mal wieder auf dem Silbertablett.^^

  4. #4
    Ja ich muss es gestehen!
    Ich bin hoffnungslos Verliebt! Sie ist 4 Jahre Elter als ich und jedes Mal (ok nicht jagendes Mal) wenn ich mit ihr zusammen bin benehme ich mich wir n Anfänger!
    Ich weiss einfach nit was ich tun soll…..

    MfG Eremis

  5. #5
    Zitat Zitat von Eremis Beitrag anzeigen
    Ja ich muss es gestehen!
    Ich bin hoffnungslos Verliebt! Sie ist 4 Jahre Elter als ich und jedes Mal (ok nicht jagendes Mal) wenn ich mit ihr zusammen bin benehme ich mich wir n Anfänger!
    Ich weiss einfach nit was ich tun soll…..

    MfG Eremis
    Gib dich einfach so wie du bist. Sich zu verstellen hat dabei noch nie wirklich geholfen und wenn dann nur kurzfristig. Entweder sie hat gefallen an dir oder nicht aber dann weißt du wenigstens woran du bist.
    Eventuell könntest du ja etwas offener mit ihr darüber reden, was du empfindest.

  6. #6
    Bin jetzt seit 4 Jahre in 'ner Beziehung....und es ist...nicht so gut.

    Das Problem ist, dass ich mir langsam eingestehe, dass ich lieber Schluss machen möchte. Aber ich schrecke davor zurück, weil es für ihn einfach furchtbar wäre. Das ist 'ne richtig schwere Entscheidung, die man nicht nur für sich alleine trifft. Irgendwo finde ich es auch egoistisch, wobei es ihm auch nicht hilft, wenn ich da keine Gefühle mehr habe. Rational gesehen richtig, nur will ich mir das nicht eingestehen. Warum :/

    Der Grund ist, dass er von Heiraten sprach, was nach 4 Jahren auch imo legitim ist. Ab da habe ich dann gemerkt, dass ich 22 bin und das eigtl. nicht möchte....ich will das jetzt noch nicht. Also generell keine lange Beziehung. Ich bin noch so jung und will mir das bewahren und genießen, das ist mir alles zu ernst. Ich komme auch gar nicht auf die Vorstellung klar, dass das jetzt bis zum Rest meines Lebens mein Sexpartner ist. Ich hätte nie gedacht, dass es so lange hält - und es sind Sachen, über die ich mit 17/18 auch noch gar nicht nachgedacht habe. Das holt mich jetzt leider ein.

    Meh...that's that. Feel free to comment.

  7. #7
    Ich war vor einem Jahr in derselben Situation, nur dass ich mit meinem Exfreund da 2 Jahre zusammen war. Ich hatte Gefühle für eine andere Person, aber auch allgemein hat es...einfach nicht mehr funktioniert. Nicht, dass es ständig Streit gab oder so...aber von meiner Seite ging es nicht mehr. Bei ihm sah das allerdings ganz anders aus. Ich wusste auch nicht, was ich machen soll: Mit meinem Exfreund zusammen bleiben und ruhig vor mich hin schippern, im Zweifel für immer...oder etwas ändern.

    Im Endeffekt wars bei mir dann eine Hau-Ruck-Sache innerhalb von 2 Tagen. Ich weiß nicht, woher das plötzlich kam, aber ich bin zu ihm gefahren und gesagt, dass es vorbei ist. Sonst hätte ich es vermutlich nie gemacht. Die Wochen danach waren teilweise sehr...ambivalent, aber ich kann jetzt sagen, dass es sich gelohnt hat.

    Wenn du nicht bereit bist, zu heiraten, ist das vollkommen legitim. Ebenso ist es vollkommen legitim, wenn du dich mit 22 nicht festlegen willst. Ging mir ja genauso. Wenn du dich von deinem Freund trennen willst, solltest du schauen, dass du viel unter andere Leute kommst, Freunde, Familie, was auch immer. Im Endeffekt ist es besser für alle Beteiligten, wenn du es jetzt beendest, als wenn ihr noch jahrelang nebeneinander her dümpelt

  8. #8
    Ja, ist gut, was du schreibst.

    Mein Problem bei der Sache ist, dass dann sein Lebensmittelpunkt einfach weg ist. Hattest du das Gefühl auch? Es zerreißt mir schon jetzt das Herz, wenn ich darüber nachdenke, wie es ihm danach gehen wird. :/

  9. #9
    So war es bei mir/uns auch. Wir waren in der merkwürdigen Situation, uns komplett von anderen Leuten abgeschottet zu haben, aber uns nichts mehr zu sagen hatten. Ich habe dann eben angefangen, die Makerschau zu machen udn bin dadurch in Kontakt mit anderen Leuten gekommen, und habe gemerkt, dass ich wirklich nur noch aus Gewohnheit mit ihm zusammen war. Deswegen war das für mich leichter.

    Bei ihm wiederum...Also laut seiner eigenen Aussage hat er sich eine Woche durchgehend betrunken. Er ist danach mit einem Kumpel auf Festivalreise gegangen, und hat sich auch neue Freunde gesucht. Seit dem gehts eigentlich. Er hat auch heute noch Emo-Phasen, in denen er mir gefühlsduselige SMSen schreibt...allerdings liegt das an seiner...sehr speziellen... Persönlichkeit und muss nicht immer so passieren

  10. #10
    Haha, ich dachte mein ganzes Leben lang, dass ich dieses mit nur einer Person teilen werde... und jetzt, wo ich wieder alleine bin, merke ich, dass ich diesen Gedanken wirklich ernst gemeint habe.

    Ich hasse diese "ich bin noch zu jung um mich fest zu binden"-Einstellung. Den Menschen fehlt es an Hingabe, Loyalität und Verantwortungsbewusstsein. Sie gehen durch das Leben wie durch ein all-you-can-eat-Buffet, nehmen mit, was sie kriegen können und entscheiden sich erst dann, was sie als letztes Essen werden, wenn sie satt genug sind und ohnehin nichts anderes mehr rein bekommen.
    Ich erstelle mir ja auch keinen RPG-Charakter und entscheide mich dann mitten im Spiel, dass ich doch jetzt lieber auf Magier skille statt auf Kämpfer. Man lebt nur einmal, sollte man dieses denn dann nicht von Anfang an einem bestimmten Ziel, einer bestimmten Aufgabe widmen?

    Ich hoffe, ihr verzeiht mir. Ich möchte hier niemanden angreifen, ich bin sicher, ihr seit alle tolle, integre Persönlichkeiten. Ich weiß, dass ich falsch bin und alle anderen richtig. Meine Eltern sagen mir oft genug, dass ich eine viel zu idealistische Einstellung zum Leben habe, aber so bin ich nunmal. Und ehrlich gesagt, möchte ich auch gar nicht anders denken. Es war schon immer mein Traum der Ritter zu sein, der die Prinzessin rettet und dann leben sie glücklich zusammen bis an ihr Lebensende. ... und irgendwie habe ich immer befürchtet, ich sei mehr Antagonisten-Material, die von der Sorte, die durch ihre Ideale und Ansichten fehlgeleitet, wissentlich ihrem Untergang entgegen gehen.

    Letztens habe ich mich irgendwie krank gefühlt und das schlimmste befürchtet. Aber ich hatte nicht genug Motivation zum Arzt zu gehen. Irgendwann haben mich meine Eltern dann hin geschleift, aber zwei verschiedene Ärzte haben mir bestätigt, dass ich kerngesund bin. Und irgendwie.. war ich fast etwas enttäuscht. Und ich bin bei genug Verstand um zu wissen, was das für ein furchtbarer Gedankengang ist. Aber das Leben ist so leer ohne Sinn und Ziel und Richtung. Und das liegt nicht daran, dass ich keine Freunde habe, denn das sind alles unloyale, verräterische Vollidioten, die das Konzept einer Freundschaft nicht verstanden haben. Darauf kann ich ohne Probleme verzichten.
    Aber inzwischen bin ich 25 Jahre und hatte eigentlich vor in diesem Alter verheiratet zu sein, Familie zu haben und einen Job. Stattdessen bin ich alleine, habe nichts und fühle mich als wäre mein ganzes Leben schon vorbei. Und vor allem sinnlos.

    Ach verdammt, ich wusste, ich hätte nicht in diesen Thread gucken dürfen. Eigentlich habe ich den bisher bewusst gemieden, weil ich schon vermutet habe, dass ich dann irgendwelchen Unsinn poste. Man verzeihe mir bitte; um diese Uhrzeit, also so zwischen der ersten leeren Flasche Rotwein und dem Anfangen der zweiten, bin ich oft etwas... äh, nachdenklich.

    Hoffentlich bin ich niemandem zu sehr auf die Füße getreten. Ich geh dann mal was zu Trinken einkaufen und danach mich an meine Dakimakura-Waifu kuscheln...

  11. #11
    Ich bedauere deinen kurzzeitigen Verfall in Selbstmitleid, da ich weiß, wie einfach es doch sein kann, damit anzufangen. Werde allerdings nicht darauf eingehen, weil ich dir wohl dazu mehr persönliche fragen stellen müsste, als dir wohl lieb wäre, übers Internet ehrlich zu beantworten. Stattdessen würd ich ich mich auf deinen zweiten Absatz beziehen.

    Das Problem an einer frühen festen Bindung ist schon eine biologische Sache, da wir Menschen nicht monogam leben können. Natürlich gibt es Möglichkeiten, soetwas der Gesellschaft trotzdem anzuzwingen, aber was bringt das? Schon aus sexueller Sicht ist es meiner Meinung nicht verkehrt, sich mit verschiedenen Menschen ausprobiert zu haben. Wir sind ja auch so programmiert. Und bevor ich auch auf geistiger Ebene weiß, ob ich mit einem Menschen auch wirklich bis zum Ende meines Lebens Zeit verbringen möchte, muss ich doch ersteinmal wissen, was ich wirklich will und was andere Menschen mir bieten können.

    Zudem sich Menschen verändern, auch wenn sie erwachsen sind. Wenn das Umfeld (Freunde, Familie, Liebschaft) nicht mitzieht, dann ist das schon arg schwierig und jeglicher Kontakt wäre nur noch ein Pflichtbewusstsein. Du hast bestimmt auch Freunde gehabt, mit denen du dich super verstanden hast, aber sie plötzlich keinen Stellenwert mehr für dich im Leben hatten. Nicht, dass es schwierig sei, sie wieder zu integrieren, aber man kann die Distanz zwischen sich schon förmlich riechen.

    Ich habe da ein aktuelles Beispiel von mir und einem Freund, den ich seit über 4 Jahren eben so nenne. Er war einer der funktionierensten und längsten Freundschaften, die ich je hatte. Hierbei muss ich einfach erwähnen, dass ich meinen Freundeskreis wirklich alle paar Jahre wechsle, wobei ich nicht weiß, ob das krankhaft bedingt oder einfach nur von meinem Betreten in verschiedene Lebensabschnitte abhängt. Jedenfalls hat dieser besagte Freund ein paar Probleme. Darunter z. B. ein sehr gestörte Selbstwahrnehmung, Arroganz, Ignoranz, unnatürlich großes Ego. Wenn man ihm in einer Unterhaltung gezeigt hat, dass man besser informiert als er selbst sei, dann hat er abgeschalten und die neuen Informationen nicht ansich heran gehen lassen, nur in seltenen Fällen war es mir möglich, dann doch zu ihm durchzudringen. In Kombination mit seiner Art, sich immer überlegen und informiert zu fühlen, obwohl dem nicht so war, lässt ihn schon ziemlich wie nen absoluten Vollpfosten aussehen.

    Ja, ich habe mich seinetwegen oft schämen müssen - bei meinen Freunden, bei meiner Familie und auch bei seiner Familie. Ich hatte diese Makel an ihm aber ignoriert, weil er gezeigt hat, dass er trotz fehlender sozialer Eigenschaften dennoch eine Freundschaft zu wollen und ich hab ihm seine Mühe auch angesehen. Er ist auch intelligent, lustig und steht genauso auf solch einen Nerdkram wie ich. Seit über 4.5 Jahren habe ich also mit ihm zu tun und seit diesem Februar merke ich, wie ich mich zwar immer auf einen Besuch bei ihm freue, aber kurz nach der Ankunft schon wieder gehen möchte. Wenn ich ihn dazu bringe, mit mir Freunden von mir was zu machen, dann wünsche ich mich, dass er sich nicht komplett blamiert und meistens lässt er dann trotzdem so einige Sachen heraus, die man einfach nicht sagt und weiß am Ende wahrscheinlich nichtmal, warum ich ihm auf die Finger klopfe.

    Seit letzten Samstag steht für mich fest, dass ich die Freundschaft, die immer spaßig und ehrlich war (ich habe mich wirklich um ihn gekümmert, dass er in seiner übereifrigen Arroganz gebremst wird und ich hab ihm auch geholfen, in der Welt besser zu funktionieren), zu beenden. Das letzte Jahr über ist es immer schwieriger geworden, sich mit ihm zu verabreden. Aus den "Alle 2 Wochen" wurde schnell "Alle 6 Wochen" und auch wenn es hin und wieder doch zu mehreren Treffen hintereinander kam, so ist es spätestens seit Oktober so, dass ich ihn kaum sehe. Er behauptet ständig, er hätte mit dem Studium sehr zu tun. Während ich also in meiner Arbeitslosenzeit mir wünschte, mit meinen wenigen Freunden was machen zu können (durch ihre Jobs und Schulen ist das echt ein Problem gewesen), so bekam ich von ihm zu hören, er hätte keine Zeit für alles mögliche. Erschien mir sowieso ein wenig fishy, aber ich bin nicht drauf eingegangen, weil ein Nachhaken übers Internet dazu führt, dass er das Gespräch komplett ignoriert, weil er keine Lust darauf hat.

    Ich sah ihn also im wirklichen Leben kaum und im Chat musste ich aufpassen, dass das Gespräch nicht zu sehr reale Züge annimmt, da das unweigerlich dazu führt, dass ich ihn entweder in irgendwas korrigieren oder nachfragen muss oder ihn einfach in seinem Glauben lasse, er sei super ausgelastet oder super awesome.

    Als ich ihn dann wieder einmal besuchte, zeigte er mir, welche neuen Spiele er sich geholt hatte und wie viele endlose Stunden er darin schon verbrachte. Er fand als Student genauso viel Zeit zum Zocken wie ich als Arbeitsloser. Und da war ich baff. Anstatt zu sagen "He, lass mal am Donnerstag für paar Stunden treffen und nen Film schauen oder ne Runde zocken, ich komm auch zu dir, dann musst du dir keine Fahrkarte kaufen", kam von ihm nur, er hätte keine Zeit und sei mit Uni und Job komplett ausgelastet. Ich hab wirklich geklaubt, mich tritt ein Pferd, als er mir seine Spielzeiten präsentiert hat.

    Sicher, ich gönne ihm seine Ruhezeiten, aber ich denke, er hätte keinen Finger krumm machen müssen, damit man sich mal wieder sieht. Also kam mir der Gedanke, dass ich ihm wahrscheinlich zu anstrengend sei und wenn ich bedenke, wie wenig er sozial aktiv ist und außer Zocken und dem Internet keine Hobbys hat, so ist das auch logisch. Es kam einfach der Punkt, an dem er merkte, dass ich kein Vollblutnerd mehr bin und es ihm zu anstrengend sei, sich für irgendwas zu rechtfertigen oder das ihm bewiesen wird, er sei im Unrecht. Anstatt allerdings mit mir auf den Zug der sozialen Kontakte zu springen, verschanzte er sich hinter seinen Konsolen und damit wars dann.

    Hierbei sei selbst gesagt, dass er nichtmal gut im Zocken ist, da er einen Tunnelblick entwickelt, sich nicht auf mehrere Sachen gleichzeitig konzentrieren kann, immer ausreden für alles findet und sich für nen super Kerl hält, wenn er den Schwierigkeitsgrad auf einfach stellt. Srsly.

    Wie ich also merkte, dass es immer schwerer wurde, ihn zu erreichen, merkte ich auch, dass ich keine Lust darauf hatte, mich dann nur mit Nerdkram zu beschäftigen. Und er hatte keine Lust, wirklich reale Gespräche (wenn wir über RL-Dinge sprachen, dann hat er sich immer übertrieben und besonders toll dargestellt) zu führen. Somit fehlt mir trotz dessen, dass wir uns so super verstehen und viele gleiche Interessen teilen, der Drang, mit ihm was zu machen. Ich sehe keinen Anreiz, seine seltsame Art als eben solche hinzunehmen und zu akzeptieren, wenn ich mich am Ende eh nicht wirklich wohl dabei fühle, meine Zeit mit ihm zu verbringen.

    Ich denke, dass sich das auf eine Beziehung auch so übertragen lässt. Man ist aus verschiedenen Gründen zusammen, erkennt die Schwächen des Partners und nimmt sie hin - bis zu einem bestimmten Punkt. Meiner Meinung nach wird es ab dem Moment ein unschönes Verhältnis, wenn man viel zu sehr darauf bedacht ist, die Schwächen zu ignorieren und diese auch so anzunehmen. Bei Menschen, die ich wirklich mag, habe ich kein Problem mit ihren Schwächen und ich sehe sie auch als Teil ihrer Persönlichkeit an. Genauso erwarte ich, dass meine Freunde meine Schwächen ebenfalls als Teil von mir ansehen und mich dennoch als Person wertschätzen können. Wenn sie sich an solchen Dingen wirklich an mir stören, dann wird die Freundschaft nicht lange halten.

    Ich suche mir Menschen nicht nur nach ihren Stärken, sondern auch nach ihren Schwächen aus. Und manchmal kann es Jahre dauern, bis ich merke, dass ich nicht so gut damit klarkomme, wie anfänglich gedacht. Da ist es egal, ob es Freundschaften oder Beziehungen sind.

    Wir Menschen sind allesamt zu verschieden, als dass wir uns als junge Menschen wirklich binden können. Das hat nichts mit Fehlender Hingabe, Loyalität oder einem Mangel an Verantwortungsbewusstsein zu tun. Wenn ich etwas aufrecht erhalte, einfach nur um es aufrecht zu erhalten, dann schleife ich es nur hinter mir her und das macht mich nicht glücklich. Und natürlich leben wir nur einmal - ist es denn daher unser Leben auch wert, nur die eine Erfahrung zu machen und diese aus Angst oder Wasweißich als "Die ultimativ richtige" zu deklarieren? Den Willen zu besitzen, eine feste Bindung einzugehen bedeutet nicht, dass diese feste Bindung auch im Endeffekt auch das ist, was dich glücklich macht.

  12. #12
    Ok, ist vollbracht. Es war schlimm und die nächste Zeit wird bestimmt nicht lustig, aber gerade geht es mir besser. Danke euch!

  13. #13
    Zitat Zitat von Tyr Beitrag anzeigen
    Haha, ich dachte mein ganzes Leben lang, dass ich dieses mit nur einer Person teilen werde... und jetzt, wo ich wieder alleine bin, merke ich, dass ich diesen Gedanken wirklich ernst gemeint habe.

    Ich hasse diese "ich bin noch zu jung um mich fest zu binden"-Einstellung. Den Menschen fehlt es an Hingabe, Loyalität und Verantwortungsbewusstsein. Sie gehen durch das Leben wie durch ein all-you-can-eat-Buffet, nehmen mit, was sie kriegen können und entscheiden sich erst dann, was sie als letztes Essen werden, wenn sie satt genug sind und ohnehin nichts anderes mehr rein bekommen.
    Ich erstelle mir ja auch keinen RPG-Charakter und entscheide mich dann mitten im Spiel, dass ich doch jetzt lieber auf Magier skille statt auf Kämpfer. Man lebt nur einmal, sollte man dieses denn dann nicht von Anfang an einem bestimmten Ziel, einer bestimmten Aufgabe widmen?

    Ich hoffe, ihr verzeiht mir. Ich möchte hier niemanden angreifen, ich bin sicher, ihr seit alle tolle, integre Persönlichkeiten. Ich weiß, dass ich falsch bin und alle anderen richtig. Meine Eltern sagen mir oft genug, dass ich eine viel zu idealistische Einstellung zum Leben habe, aber so bin ich nunmal. Und ehrlich gesagt, möchte ich auch gar nicht anders denken. Es war schon immer mein Traum der Ritter zu sein, der die Prinzessin rettet und dann leben sie glücklich zusammen bis an ihr Lebensende. ... und irgendwie habe ich immer befürchtet, ich sei mehr Antagonisten-Material, die von der Sorte, die durch ihre Ideale und Ansichten fehlgeleitet, wissentlich ihrem Untergang entgegen gehen.

    Letztens habe ich mich irgendwie krank gefühlt und das schlimmste befürchtet. Aber ich hatte nicht genug Motivation zum Arzt zu gehen. Irgendwann haben mich meine Eltern dann hin geschleift, aber zwei verschiedene Ärzte haben mir bestätigt, dass ich kerngesund bin. Und irgendwie.. war ich fast etwas enttäuscht. Und ich bin bei genug Verstand um zu wissen, was das für ein furchtbarer Gedankengang ist. Aber das Leben ist so leer ohne Sinn und Ziel und Richtung. Und das liegt nicht daran, dass ich keine Freunde habe, denn das sind alles unloyale, verräterische Vollidioten, die das Konzept einer Freundschaft nicht verstanden haben. Darauf kann ich ohne Probleme verzichten.
    Aber inzwischen bin ich 25 Jahre und hatte eigentlich vor in diesem Alter verheiratet zu sein, Familie zu haben und einen Job. Stattdessen bin ich alleine, habe nichts und fühle mich als wäre mein ganzes Leben schon vorbei. Und vor allem sinnlos.

    Ach verdammt, ich wusste, ich hätte nicht in diesen Thread gucken dürfen. Eigentlich habe ich den bisher bewusst gemieden, weil ich schon vermutet habe, dass ich dann irgendwelchen Unsinn poste. Man verzeihe mir bitte; um diese Uhrzeit, also so zwischen der ersten leeren Flasche Rotwein und dem Anfangen der zweiten, bin ich oft etwas... äh, nachdenklich.

    Hoffentlich bin ich niemandem zu sehr auf die Füße getreten. Ich geh dann mal was zu Trinken einkaufen und danach mich an meine Dakimakura-Waifu kuscheln...
    mal doof gefragt: und warum suchst du dir deine prinzessin dann nicht? ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass du es bisher ernsthaft versucht hast. hättest du sagen wir mal die letzten 6 jahr damit erfolglos verbracht, sie zu finden, hättest du mit in dieser zeit sicherheit auch mal deine eigene einstellung überdacht oder geändert. oder hattest du beziehungen, die immer wieder aufgrund deiner partnerin zerbrochen sind?

  14. #14
    Ich hab' wohl den deprimierendsten Abschiedsbrief für meine Klasse, mit der ich fünf Jahre verbringen musste, verfasst, den es in schlimmeren Formen nur als letzten Brief vor dem Selbstmord gibt.

    Noch trauriger ist die Tatsache, dass Mobbing und schulische Leistungen keine besondere Rolle dabei gespielt haben...

    --

    Zitat Zitat
    Haha, ich dachte mein ganzes Leben lang, dass ich dieses mit nur einer Person teilen werde... und jetzt, wo ich wieder alleine bin, merke ich, dass ich diesen Gedanken wirklich ernst gemeint habe.

    Ich hasse diese "ich bin noch zu jung um mich fest zu binden"-Einstellung. Den Menschen fehlt es an Hingabe, Loyalität und Verantwortungsbewusstsein. Sie gehen durch das Leben wie durch ein all-you-can-eat-Buffet, nehmen mit, was sie kriegen können und entscheiden sich erst dann, was sie als letztes Essen werden, wenn sie satt genug sind und ohnehin nichts anderes mehr rein bekommen.
    Ich erstelle mir ja auch keinen RPG-Charakter und entscheide mich dann mitten im Spiel, dass ich doch jetzt lieber auf Magier skille statt auf Kämpfer. Man lebt nur einmal, sollte man dieses denn dann nicht von Anfang an einem bestimmten Ziel, einer bestimmten Aufgabe widmen?

    Ich hoffe, ihr verzeiht mir. Ich möchte hier niemanden angreifen, ich bin sicher, ihr seit alle tolle, integre Persönlichkeiten. Ich weiß, dass ich falsch bin und alle anderen richtig. Meine Eltern sagen mir oft genug, dass ich eine viel zu idealistische Einstellung zum Leben habe, aber so bin ich nunmal. Und ehrlich gesagt, möchte ich auch gar nicht anders denken. Es war schon immer mein Traum der Ritter zu sein, der die Prinzessin rettet und dann leben sie glücklich zusammen bis an ihr Lebensende. ... und irgendwie habe ich immer befürchtet, ich sei mehr Antagonisten-Material, die von der Sorte, die durch ihre Ideale und Ansichten fehlgeleitet, wissentlich ihrem Untergang entgegen gehen.

    Letztens habe ich mich irgendwie krank gefühlt und das schlimmste befürchtet. Aber ich hatte nicht genug Motivation zum Arzt zu gehen. Irgendwann haben mich meine Eltern dann hin geschleift, aber zwei verschiedene Ärzte haben mir bestätigt, dass ich kerngesund bin. Und irgendwie.. war ich fast etwas enttäuscht. Und ich bin bei genug Verstand um zu wissen, was das für ein furchtbarer Gedankengang ist. Aber das Leben ist so leer ohne Sinn und Ziel und Richtung. Und das liegt nicht daran, dass ich keine Freunde habe, denn das sind alles unloyale, verräterische Vollidioten, die das Konzept einer Freundschaft nicht verstanden haben. Darauf kann ich ohne Probleme verzichten.
    Aber inzwischen bin ich 25 Jahre und hatte eigentlich vor in diesem Alter verheiratet zu sein, Familie zu haben und einen Job. Stattdessen bin ich alleine, habe nichts und fühle mich als wäre mein ganzes Leben schon vorbei. Und vor allem sinnlos.

    Ach verdammt, ich wusste, ich hätte nicht in diesen Thread gucken dürfen. Eigentlich habe ich den bisher bewusst gemieden, weil ich schon vermutet habe, dass ich dann irgendwelchen Unsinn poste. Man verzeihe mir bitte; um diese Uhrzeit, also so zwischen der ersten leeren Flasche Rotwein und dem Anfangen der zweiten, bin ich oft etwas... äh, nachdenklich.

    Hoffentlich bin ich niemandem zu sehr auf die Füße getreten. Ich geh dann mal was zu Trinken einkaufen und danach mich an meine Dakimakura-Waifu kuscheln...
    Ganz ehrlich? Ich verstehe deine Lebenseinstellung vollkommen. Zugegeben, ich werde dieses Jahr eigentlich erst 16 und sollte mich mit Lebensphilosophien oder sonstigem nicht so aufspielen, aber ich habe verdammt viel in letzter Zeit durchgemacht und mir vor allem sehr viele Gedanken gemacht, dass ich mich (jetzt mal frech ausgedrückt) dazu erdreiste, deine idealistische Einstellung mit vollkommender Verständnis und Meinunsgleichheit teilen zu dürfen und es verstehe, wenn es einem trotzdem danach scheiße geht. Ich weiß, es ist nicht wirklich hilfreich, aber zumindest sollst du wissen, dass es... Gleichgesinnte gibt, die dich verstehen und es hassen, wenn es Leute gibt, die deswegen einen anpöbeln.

    Geändert von Ligiiihh (28.06.2012 um 21:23 Uhr)

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