Da ich Yenzear dazu genötigt habe, das hier auf zu machen, sehe ich es als moralische Verpflichtung mich auf zu äußern.

Ich habs schonmal irgendwo erwähnt in letzter zeit, aber ich wiederhole es gern. In Musicals gibt es einen Songtypen, den "i want"-Song. In diesen Songs singt der jeweilige Charakter davon, was er sich wünscht, was er erreichen möchte sowieso mögliche Sorgen und wie er/sie/es nicht sein möchte. Freunde klassischer Zeichentrickfilme kennen sicherlich Disneys Arielle, inklusive dem Song, in dem die titelgebene Meerjungfrau davon sing, dass sie ein Mensch sein möchte ( im englsichen Part of your world) . Diese Art Song vermittelt nicht nur, was der Charakter möchte, sondern sagt viel über die Persönlichkeit aus.

Ich konstruiere, nennen wir sie mal "i want"-Dialoge. Das sind Texte von ein paar Zeilen, viertel Seite in Word, in denen der Charakter erzählt, was er möchte, warum er das möchte, was ihn treibt, was ihn besorgt, was ihn sauer macht, alles subjektiv und in Person. Dies mache ich nicht einmal, sondern in gewissen Abschnitten. Das ist wie Meilensteine in der Entwicklung. Dinge passieren und die Personen ändern sich, kriegen andere Sicht- und Herangehnsweisen. Wünsche erfüllen sich, werden unwichtig, andere kommen hinzu. Dabei stelle ich mir vor, wie der oder die jenige das Spricht, mit welcher Betonung.
Diese Texte werden natürlich im Spiel nie vorkommen. Es wäre absurd und dilettantisch, diese Texte dann als Monolog in die Textbox zu klatschen, aber durch diesen sehr persönlichen Einblick in die Gedankenwelt erschaffe ich mir die Möglichkeit einschätzen zu können, wie eine Person handeln würde.

Auch was die Interaktion angeht. Der Charakter hält nicht nur den Monolog über sich, sondern auch über seine Verhältnisse zu den anderen, und so weltoffen und hypertolerant wir uns alle auch geben, man urteilt doch schnell über andere und fiktive Personen genau so, darum versuche ich die Personen sprechen zu lassen, was sie an den anderen mögen oder was sie stört und all solche Dinge.