Vor dem Tod selbst - bzw. meinem eigenen habe ich eigentlich nicht so viel Angst wie davor, im letzten Moment zu bereuen, manches getan oder nicht getan bzw. nicht mehr geschafft zu haben zu haben. Ich stimme Daugnaor zwar zu, getan haben müssen tut man gar nichts, das heißt aber nicht, dass ich für mich selbst nicht Dinge habe, die auf der Liste stehen.
Das Alter an sich ist kein Problem, aber wenn ich überlege, wie viele alte Menschen in wirklich miserablen Umständen leben, schwer krank sind und/oder nicht mehr in der Lage sind, sich sekbst zu versorgen, gibt mir das schon zu denken. Mir ist meine Unabhängigkeit wichtig, und der Gedanke, fremde Menschen zu brauchen, die mir bei den intimsten und alltäglichsten Dingen helfen, behagt mir überhaupt nicht. Das ist mir vor allem noch einmal klar geworden, als ich letztes Jahr zweimal im Krankenhaus gelandet bin, ohne irgendwelche spezifischen Auslöser sondern schlicht dank extremen Pechs. Das führt einem schon vor Augen, wie zerbrechlich der eigene Körper ist. Dazu kamen noch mehrere Todesfälle im erweiterten Bekanntenkreis, welche sich teils über Jahre gezogen hatten.
Aber Altern im Sinne von "Omg, ich bin schon fast 23, ca. 25% meines Lebens sind rum!!!" - nein. Klar, ich frage mich auch, wo die letzten Paar Jahre geblieben sind, wenn ich mitbekomme, dass ehemalige Mitschüler heiraten oder Kinder bekommen. Aber es gibt so viele Beispiele, wo sich Menschen, die 20, 30 oder was weiß ich wie viel Jahre älter waren, sich noch einmal völlig neu orientiert haben.
Btw:
Ich finde den zweiten Satzteil so falsch. Wer 80 Jahre wird, lebt auch 80 Jahre - der Schlaf ist da kein Vakuum, welches über oder neben dem Leben existiert. Nur weil das Bewusstsein in dieser Zeit eher nach innen gerichtet ist, bedeutet das ja keinen persönlichen Stillstand. Der Geist verarbeitet das erlebte und was man dabei so an Träumen mitbekommt, kann sehr aufschlussreich (und manchmal auch sehr unangenehm sein). Ich sehe aber nicht, weswegen ich das jetzt als verschwendete Zeit abtun sollte, zumal Schlaf nun einmal lebenswichtig ist und in der Regel auch gut tut.Zitat
Etwas plump formuliert: Wieviel Zeit verbringt der Durchschnittsmensch auf dem Klo, unter der Dusche oder beim Abwaschen? Alles Tätigkeiten, die nun einmal sein müssen, auch wenn meine Lebenserfahrung dabei nicht signifikant ansteigen wird. Trotzdem fange ich jetzt nicht an, mir nur noch Pappgeschirr zuzulegen, um mehr "leben" zu können.