Es ist eigentlich doch nicht die Frage, ob es am Ende "nicht so schlimm" ist und das es In Ordnung wäre, das Königreich friedensverwöhnt darzustellen. Die Frage ist eher, was wurde versucht mit dieser Szene zu übermitteln und wurde das erfolgreich umgesetzt? Ich bezweifle einfach mal, dass Innocentia uns in dieser langen Sitzung zeigen wollte, wie "unterbelichtet" einige Generäle zu sein scheinen, nur weil es schon lange Frieden gab. So wie die Personen miteinander reden, macht es ja eben den Eindruck, dass sie versuchen, sich ernsthaft mit der Lage auseinanderzusetzen. Die Unbeholfenheit, die bei den Teilnehmern ersichtlich wird, löst daher eher ungewollt eine Art Komik aus, wodurch man die Charaktere nicht mehr so ernst nimmt.
Man kann es gerne als unwichtig abstempeln, aber ich denke es bringt auch nichts, jetzt zu suggerieren, dass die Szene womöglich etwas ganz anderes darstellen wollte wodurch unsere Kritik an der Glaubwürdigkeit der Charaktere nichtig würde, weil genau das was wir kritisieren, so gewollt gewesen ist.
Es ist auch richtig, dass das Spiel Politik vereinfacht, aber was wir ansprechen, hat ja nichts mit durchtriebener und abgebrühter Politik zu tun.
Dem Boten wird der Kopf abgeschlagen und es wird vorgeschlagen, gar nicht auf die Kriegserklärung zu reagieren.
Die Bewohner sollen für ein paar Tage in ihren Häusern bleiben, obwohl gar nicht abzusehen ist, wie lange der Krieg dauern könnte.
Alle im Rat sind sich absolut sicher, dass die Taraner in der Hafenstadt anlegen werden um ihre Invasion zu beginnen.
Der König gibt Befehl, dass im Falle seines Todes Lathan neuer König werden soll, aber trotzdem wird er mit in die Schlacht beordert.
Später im Spiel, wenn wir gegen Ende damit zu tun haben, Veran zurückzuerobern und damit beschäftigt sind, eine "Armee" für die Rückeroberung aufzustellen, müssen wir an Transportschiffe kommen, die zusammen gerade einmal 100 Mann transportieren können was bedeutet, dass wir mit einer 100 Mann Armee Veran angreifen. Auch diese Größenverhältnisse finde ich etwas mager.
Das alles kann man finde ich nicht einfach auf einen Unrealismus politischer Angelegenheit von RPG Maker spielen.