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Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

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  1. #29

    Himmelsrand, Weißlauf

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    Von Zeit zu Zeit hatten die Gefährten immer einmal wieder Gefangene der Silbernen Hand in ihrem Haus. Allesamt hatten die Stadt nicht lebend verlassen und die vorangegangenen Befragungen waren wahrhaftig eher selten zimperlich gewesen. Das Prozedere empfand Vesana grundsätzlich abstoßend, ließ es sie sich doch stets fühlen wie irgendein krimineller Handlanger eines Banditen oder dergleichen. Überhaupt nagte auch in diesem Moment weit in ihrem Hinterkopf die mahnende Stimme der Vernunft, dass sie sich mit dem, das sie tun würde, auf eine Stufe mit Abschaum wie Hrothluf stellte oder sogar noch tiefer einordnete. Aber seit Darius Verschwinden war dieses Stimmchen zur Vorahnung eines Flüsterns verstummt, versengt im Feuer der Wut und ertränkt in kaltem Hass, für die die bloße Erwähnung des Namens derer, die dafür verantwortlich waren, genügte, um in einen tosenden Feuersturm loszubrechen.
    Ihre Finger zitterten, als Vesa sie dem Kerl von hinten an den Hals legte. Er zuckte heftig bei der Berührung. »Es interessiert mich nicht, wie Du heißt«, eröffnete sie den Monolog, den sie führen würde. Sie rechnete nicht damit, dass er auch nur einen einzigen Ton von sich geben würde. »Es interessiert mich nicht, welchen Rang Du innehast«, führte sie fort. »Nicht wie alt Du bist, oder ob Du Freunde und Familie hast.« Zunächst sanft rieb sie die Daumen von den Schultern hinauf am Hals entlang und wieder zurück, als wollte sie ihn massieren. »Ich möchte von Dir nur eine einzige Information und wenn Du sie mir gibst, ist all das hier vorbei, bevor es überhaupt beginnt.« Sie spürte das Zittern seines Leibes unter ihren Fingern. »Wir hatten schon viele von Deiner Sorte hier – und alle haben früher oder später geredet. Mache es nicht unnötig schwer für Dich selbst.« Die Ernsthaftigkeit ihrer Worte stand außer Frage und zweifelsohne musste er aus ihrem Tonfall heraushören, wie abgrundtief sie ihn hasste.
    »Ich werde Dir eine Person beschreiben«, sie löste ihre Hände von ihm und trat in sein Sichtfeld. Mit der Linken schob sie sein Kinn nach oben, bis er sie ansah. »Und Du wirst mir verraten, was mit dieser Person geschehen ist. So einfach.« Derart ruhig mit ihm zu sprechen kostete die Jägerin mehr Mühe, als sie sich bereit war einzugestehen, und mehr als nur einmal biss sie sich in den Pausen zwischen ihren Sätzen auf die Zunge, um das in ihrer Kehle aufkeimende, tierische Grollen zu unterdrücken. Das Biest in ihr, dessen Gefühle die ihren nochmals in animalischer Wut übertrafen, tobte beim Anblick des Abschaums. Es zerriss ihr die Eingeweide, trat und biss um sich, fauchte, brüllte und schrie. Auf dem Antlitz der Kaiserlichen zeichnete es sich lediglich als gelegentliches, unwillkürliches Zucken der Gesichtsmuskeln ab, hin und wieder zuckten ihre Finger oder spannte eine Sehne im Nacken. Aber es würde nicht lange dauern, bis ihr und somit auch dem Wolf der Geduldsfaden riss. Das wusste sie selbst, entsprechend schnell musste es gehen.
    »Ein Mann, etwa einen halben Kopf größer als ich«, begann sie Darius zu beschreiben und ließ das Kinn des Gefangenen los. »Ungefähr die Statur des Mannes, mit dem ich hereingekommen bin, aber ein Kaiserlicher, kein Nord.« Vesa begann damit, den Kerl auf dem Stuhl in langsamen Kreisbahnen zu umrunden. »Dunkles, fast schwarzes Haar. Kurzgetrimmter Vollbart. Eine lange Narbe linksseitig im Gesicht, von der Augenbraue bis zum Kiefer. Braune Augen.« Sie brach ab und schluckte den aufquellenden Kloß im Hals hinunter. Der Gedanke an den verlorenen Geliebten schmerzte bei der wiederkehrenden Hoffnung, sie könne ihn vielleicht doch noch einmal wiedersehen – und wenn es sein toter Leib wäre – derart heftig, dass es ihr den Atem raubte und sich ihre Brust anfühlte, als stieße ihr jemand dutzende glühend heiße Nadeln durch die Lungen. »Er müsste vor etwa viereinhalb Monaten zu euch gekommen sein.« Obwohl bis dahin völlig regungslos, entlockte die letzte Bemerkung dem Gefangenen ein kurzes Glucksen, als fände er sie komisch.
    Es bedurfte keines Gedankenlesens für Vesana, um zu verstehen, dass sich der Kerl durchaus gut an die Geschehnisse zur besagten Zeit erinnerte. Im Grunde hätte sie ihn wohl eher fragen müssen, wie er sich daran nicht erinnern könnte, wenn eine Horde Werwölfe angriff. Abrupt blieb sie hinter ihm stehen und legte abermals ihre Hände auf seine Schultern und an seinen Nacken. »Da Du Dich an den Zeitraum erinnerst, verrate mir, erinnerst Du Dich auch an den beschriebenen Mann?«, hakte sie nach. Sein Schweigen trieb ihr die Zornesröte ins Gesicht, ließ das Rauschen in den Ohren anschwellen und die Finger krampfen bis sich ihre Fingernägel in seine Haut zu graben begannen. »Rede«, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Seine Muskulatur spannte sich unter ihrem Griff, als kämpfte er gegen ihre Nägel an. Dabei hatte sie noch nicht einmal die richtigen Krallen ausgefahren.
    Konzentriert versuchte Vesana die Bestie zu beherrschen und sie nicht völlig die Kontrolle übernehmen zu lassen. Schnell langte sie mit der Linken unter sein Kinn und riss sein Haupt nach hinten. Die Rechte verweilte an der Schulter, während sich allmählich ihre Finger in dunkles Grau verfärbten und die Klauen aus den Nagelbetten wuchsen. Knackend schoben sich gleichzeitig ihre Eckzähne in die Länge und stieg tiefes Grollen in ihrem Rachen auf. Mit der einen Hand schloss sie seinen Mund und verhinderte, dass er schreien konnte, während sich ihre messerscharfen Krallen in sein Fleisch bohrten. »Rede, Abschaum«, brandete ihre tiefer gewordene Stimme auf. »Rede, und all das hier ist vorbei.«
    Tränen traten dem Mann in die Augen, rollten aus den Winkeln über die Wangen in seinen Haarschopf. Die Lippen bebten und die Farbe wich aus seiner Haut. Der Anblick der sich allmählich verwandelnden Wölfin hatte selbst für Mitglieder der Silbernen Hand in einer solchen Situation eine einschüchternde Wirkung. Gleichzeitig schob die Jägerin ihre Klauen tiefer in sein Fleisch, versenkte letztlich sogar die Fingerspitzen und bekam so das Schlüsselbein zu fassen, während der Daumen das Schulterblatt fixierte.
    Von zweifelsohne heftigen Schmerzen durchzogen begann sich der Gefangene unter ihrem Griff zu winden und zu zucken. Leises Quieken, Stöhnen und Brummen entwischte seiner Kehler. Immer wieder schloss er die Augen für längere Zeit, bis sie mit einem Ruck ihre Finger aus ihm herausriss und er sie vor Pein weit aufriss. Den sich anbahnenden Schmerzensschrei erstickte Vesa mit ihrem festen Griff am Kinn. »Alles«, setzte sie an, leckte aber zwischendurch schmatzend den Daumen ab, »was ich möchte, ist zu wissen«, es folgte der Zeigefinger, »was mit dem beschriebenen Mann passiert ist.« Sie gab seinen Kopf frei und leckte genüsslich die restlichen Finger sauber. Der bittere Geschmack seines Lebenssaftes ließ das Biest in ihr freudig jaulen, gleichzeitig aber auch mit brachialer Gewalt von innen gegen ihren Schädel hämmern und nach mehr verlangen. »Warum hier so einen Aufstand machen und wegen ihm leiden?«, setzte die Kaiserliche nach.
    Schluchzend sackte der Gefangene in sich zusammen. Blut sickerte in dicken Strömen aus den gerissenen Löchern und färbte seine Tunika dunkel ein. Langsam schlich sie um ihn herum und starrte ihm ins magere Antlitz, als er ihr einen verachtenden Blick zuwarf. Der verlieh ihrer Wut jedoch nur weiteren Zündstoff und bevor sich die Jägerin zurücknehmen konnte, schnellte ihre Rechte hoch. Die langen Klauen rissen ihm die Wange vom stoppeligen Kiefer bis zur Stirn auf. Es glich einem Wunder, dass sie sein Auge verfehlte, obgleich er bei dem anschließend herausquellenden und unter das Lid sickernden Blut ohnehin nichts mehr zu sehen vermochte. »Rede!«, spie sie ihm ins Gesicht, als er vom Schmerz übermannt wurde, zunächst jaulte und kurz darauf ins Wimmern verfiel.
    »Vesa, alles in Ordnung da drin?«, drang Vilkas Stimme durch die geschlossene Tür.
    Die Kaiserliche schloss die Augen und kaute auf der Unterlippe herum. Den Kopf in den Nacken gelegt, schlug sie die Hände vors Gesicht und atmete langsam durch. »Bestens«, presste sie hervor und spürte, wie sich die langen Krallen haarbreitenweise zurückzogen. Was blieb waren ihre blutverschmierten Fingernägel und das nach Mehr schmeckende Eisen auf der Zunge.
    Für einen kurzen Moment blieb sie einfach nur vor ihm stehen, begutachtete das bisherige Werk und sog den bittersüßen, schweren Duft seines Lebenssaftes in ihre Nase. Seufzend trat sie ein weiteres Mal in seinen Rücken. Es würde wohl nur eines helfen, auch wenn es einige Zeit brauchte, bis es wirklich wirkte. Nur eines versetzte einen Werwolfsjäger in derart großen Schrecken, dass er brach wie Zweige unter den Schritten eines Bärs – und das war selbst zur eigenen Beute zu werden.
    Mit schnellen Bewegungen schlüpfte Vesana aus ihren Stiefeln, öffnete den Gürtel und streifte Tunika und Hose ab. »Du hast drei Tage, mit der Antwort herauszurücken«, sprach sie und machte nun keinen Hehl mehr aus ihrer eigenen Unruhe. »Drei Tage«, betonte sie erneut und als er am Stuhl zu rütteln begann, wusste sie, dass er verstand, was gleich passieren würde. Von einer nahen Anrichte nahm sie sich ein Tuch und band es ihm so um den Kopf, dass er darauf beißen musste und kein Wort mehr hervorbrachte. Schon im nächsten Moment gab sie sich dem Wolfsblut hin, stürzte auf die Knie nieder und spürte, wie sich ihre Knochen verschoben. Knackend weitete sich der Brustkorb, verlängerten sich ihre Arme. Als risse Papier brauch ihr buschiger Schwanz unter der Haut hervor und riss mit dem ersten Wedeln einen Krug mit eingelagerten Nüssen aus dem nahen Regal.
    Das Licht der Kerzen und was durch die zwei weit oben liegenden, mickrigen Dachluken einfiel, blendete ihre scharfen Augen, ließ sie schnell blinzeln und einen Moment straucheln, bis sich das Brennen legte und sie sich daran gewöhnt hatte. Auf leisen Sohlen, nahezu geräuschlos, und trotz der plötzlichen Stille in der Kammer selbst für ihre Wolfsohren kaum wahrzunehmen, schlich sie zunächst zur Tür. Alles in ihr verlangte nach Blut, doch auch das Biest wusste, dass niemand in den Vorratsraum eintreten durfte, solange sie nicht mit dem Gefangenen fertig war. Also packte die Wölfin die Kommode von zuvor und mit einem kräftigen Ruck versperrte das massive Möbelstück den Durchgang von einer Seite zur anderen. Glücklicherweise öffnete sie sich nicht nach außen in die Gildenhalle.
    Erst danach wandte sich Vesa dem Abschaum auf dem Stuhl zu, der sich noch immer wand und versuchte sich zu befreien. Sie roch seine Angst, wie sie mit jedem Schweißtropfen aus seinen Poren trat und den Raum füllte wie der Duft von warmem Honig. Hörte sein wild schlagendes Herz, wie es ihm bis zum Hals pochte. Ein Genuss für sie, schloss die Jägerin kurz die Augen und beschnupperte ihn. Das Beben seiner Lippen liebkoste ihre Ohren, sein Herzschlag dröhnte so laut, dass sie fürchtete die übrigen Gefährten vor der Tür könnten ihn hören. Doch mehr als das brachte er nicht hervor, sein Wimmern verebbte und obgleich sie noch immer nicht verstand, warum es ihm so wichtig schien, ihre Frage nicht zu beantworten, spielte es in diesen Momenten keine Rolle mehr.
    Unvermittelt packte die Wölfin seinen Kopf mit der Linken und zog ihn zur Seite über die verletzte Schulter. Den rechten Fuß setzte sie auf seinen Oberschenkel und vergrub die scharfen Klauen in seinem Fleisch. Noch im selben Augenblick öffnete sie das Maul und schnappte zu. Blut quoll ihr auf die Zunge, bittersüß und darum bittend, weiter vergossen zu werden. Grollend riss sie mit den Fängen eine bösartige Wunde in die bis dahin unversehrte Schulter des Gefangen und stellte somit sicher, dass möglichst viel ihres Speichels darin eindrang. Nicht nur würde er so den Keim des Wolfsblutes empfangen, sondern würde dieser auch Infektionen fernhalten und die Blutung im Anschluss hemmen. Hircine wollte schließlich nicht, dass seine Schöpfung schon im Kleinkindalter verstarb bevor sie sein Geschenk überhaupt richtig zu schätzen lernen konnte. Außerdem hielt er andere Proben für ihre Würdigkeit bereit. Das schmerzverzerrte Stöhnen klang dabei wie Musik für die Kaiserliche und es kostete sie größte Mühe, das Maul ein weiteres Mal zu öffnen und die Reißer aus seinem Fleisch zu ziehen. Kurz schleckte sie über die aufgerissene Gesichtshälfte, genoss so noch ein paar Tropfen seines Lebenssaftes und verschloss gleichzeitig die Wunde.
    Es bedurfte keines weiteren Blickes auf den Gefangen, um zu wissen, was sich auf seinem Gesicht abspielen durfte. Stattdessen sprang Vesana hoch ins Gebälk unter das Dach und kletterte anschließend hinüber zum der Stadt abgewandten, kleinen Dachfenster. Für einen kurzen Moment brannte ihr das Sonnenlicht mit gleißendem Feuer einen Funken Reue ein, als sie einen Blick aus dem Fenster warf und als Jäger der Nacht nicht auf den Schutz der Dunkelheit zählen konnte. Doch als Eorlund nicht an seiner Schmiede stand, überhaupt nirgends zu sehen war, legte sich dies wieder. Ein kurzer Griff mit der Klaue und das Fenster stand offen. Im Schutz des Firsts kletterte sie hinaus, versicherte sich, dass sich niemand auf dem Übungsplatz aufhielt und setzte dann mit einem kräftigen Zucken der Sprungmuskulatur in einem Satz zur Himmelsschmiede über. Nur einen Schlag des wild rasenden Herzens später verschwand sie am Glutbett der Schmiede vorbei durch den Felsdurchbruch aus der Stadt.



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    Geändert von Bahaar (01.03.2015 um 02:10 Uhr)

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