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Thema: [Sky] Rollenspielthread #1 (Signatur aus)

Baum-Darstellung

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  1. #11

    Himmelsrand, Fürstentum Weißlauf

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    Die Arme hingen taub und steif vom angestauten Blut nach unten. Der Kopf hämmerte, als würde Eorlund gerade ein Schwert darin schmieden und die Umgebung erschien ihr sowohl ton-, als auch formlos. Vesana blinzelte zwar, sah jedoch nichts. Sie glaubte Schemen zu erkennen, lange, drahtige Gebilde in dunklem Braun und mit feuchtem Glanz, doch verflüchtigten sie sich so schnell wieder, wie Schatten im Nebel. Wie ein Hirsch in der Brunft atmete sie schwer durch den Mund, die Nase verstopf ließ keine Luft hindurch. Bitteres Eisen hielt ihre Zunge und den Gaumen umschlungen, ließ ihre Kehle trocken wirken und erstickte jeden Laut noch bevor er entstehen konnte. An einigen Stellen ihres Körpers, von Kopf bis Fuß verteilt, brannte die Haut wie Feuer und einige heiße Tropfen rannen der Kaiserlichen über die Wangen ins Haar. Die kalte Luft, die ihr unter die hochgerutschte Jacke blies, spürte sie kaum und ließ sie nur gelegentlich schaudern. Das linke Bein spürte sie nicht, fühlte nur das unangenehme Ziehen in der Hüfte.
    Wieder blinzelte die Kaiserliche und versuche mehr zu erkennen und sich zu erinnern, was passiert war. Während sich allmählich Rauschen auf ihre Ohren schlug, versuchte sie die gefühllosen Hände zu bewegen und sie so aus ihrem Schlummer zu befreien. Erfolglos. Das braune Geflecht um sie herum, aus teils dicken Streben, kam ihr in einem kurzen, klaren Moment, wie Wurzeln vor, doch das konnte unmöglich sein. Wieso sollte sie umgeben von Wurzeln sein? Hatte sie jemand begraben? Zwar fühlte sie sich gerade nicht besonders gut, aber tot war Vesa nun noch lange nicht.
    Zorn stieg in ihr auf, ließ Aufregung durch ihre Adern pumpen und brachte etwas Gefühl in die Arme zurück, drängte das Rauschen in ihren Ohren zurück und machte Platz für neue Eindrücke. Während sie versuchte, mit den Händen einen der Lebensanker zu fassen zu bekommen, wurde ihr plötzlich bewusst, dass sie hing, kopfüber. Warum hing sie kopfüber in einem Wurzelloch? Inzwischen entwand sich ein leises, vom zunehmend heftiger werdenden Kopfschmerz gequältes Stöhnen ihrer Kehle. Das mit den Bewegungen der Arme abklingende Rauschen in ihren Ohren stammte somit auch nicht von Regen, wie sie es zunächst angenommen hatte, sondern von ihrem eigenen Blut, das ihr zu Kopf gestiegen war.
    Gleichzeitig nahm sie etwas wahr, das entfernt an eine Stimme erinnerte. Weicher als das vergehende Tosen, wärmer als die feuchte Luft um sie herum. Mühsam versuchte Vesana zu erkennen, von wo die Klänge kamen, aber da sie sie nur undeutlich hörte, ließen sie sich nicht platzieren. Allerdings bemerkte sie das von oben einfallende, schummrige Licht. Dämmrig, wie spätnachmittägliche Sonnenstrahlen an einem bewölkten Tag. Vorsichtig versuchte sie den Oberkörper einzuknicken und dort hinauf zu schauen, doch die starke Bewegung schien auf einmal das taube, linke Bein zu wecken – etwas, dass die Jägerin sofort bereute. Ein weinerlich verzerrter, halb erstickter Schmerzensschrei riss sich los, als ihr dem Gefühl nach ein glühender Dolch in die Hüfte gestoßen und dann bis zum Knöchel durch ihr Glied gezogen wurde.
    Gleichzeitig sorgte der Schmerz jedoch auch dafür, dass sie zu vollem Bewusstsein zurückkehrte. „Vesa! Hörst Du mich?“, vernahm sie nun die bekannte Stimme einer Frau von oben. Es war Aela, in Sorge. Auch die Erinnerungen kehrten zurück.
    „Ja“, gab die Kaiserliche zurück, ihre Stimme rau wie ein Reibeisen.
    „Verflucht, das wird aber auch Zeit!“
    „Ich hänge fest“, überging Vesa den Tadel.
    „Das sehe ich. Kannst Du Dich irgendwo hochziehen oder festhalten und die Wurzel durchschneiden?“ Sie versuchte, den Vorschlag umzusetzen und packte eine dicke Wurzel an. In der Tat half es ihr dabei, den Oberkörper wenigstens in die Waagerechte zu bringen, aber dann verschwand ihre Kletterhilfe im Erdreich.
    „So müsste es gehen“, kommentierte Vesana aber dennoch und griff im selben Moment nach dem Schwert auf ihrem Rücken – und fasste ins Leere. Erschrocken machte ihr Herz einen Satz und sie merkte, wie sich ihre Augen weiteten. Etwas hektischer suchte sie auf ihrem Rücken nach der Waffe, fand sie jedoch nicht. Auch ihr Bogen schien zu fehlen. Lediglich drei Pfeile hatten sich im Köcher verkeilt und in dem Moment dämmerte ihr, wo sich der Rest befinden musste.
    Vorsichtig schaute sie in den dunklen Abgrund und erblickte einige der langen Geschosse von feinerem Wurzelgeflecht aufgefangen etwa eine Mannshöhe unter sich. Der Bogen baumelte an einem etwas dickeren Lebensanker der Bäume und irgendwo im tiefsten Schwarz weiter unten blitzte etwas Metallisches auf. Ihr Schwert, wie sie nach angestrengtem Blinzeln erkannte. Wenigstens zwei Mannshöhen, vielleicht auch drei, trennten sie vom dem Ort, an dem die Waffe lag, mit der sie mühelos die sie am Fuß festhaltende Klammer hätte durchtrennen können. „Scheiße!“
    „Was ist?“
    „Ich habe meine Waffen verloren und komme nicht an die Wurzel heran.“ Zwar besaß sie noch einen langen Dolch am Gürtel, aber ihr Arm reichte aus dieser Position nicht bis zu ihrem Fuß und schon gar nicht, um die Wurzel zu durchtrennen.
    „Kannst Du Dich nicht noch etwas hinaufziehen?“
    Die Kaiserliche versuchte sich durch ruckartiges Anspannen der Bauchmuskulatur noch etwas weiter nach oben zu heben, aber es funktionierte nur kurzweilig und danach fing sie sich gerade so wieder an der dicken Lebensader des Baumes ab, die sie noch immer fest umklammert hielt. „Das könnte böse enden …“, murmelte sie und zog den Dolch. Jedes Mal, das sie sich für einen Moment weiter hob, hieb sie mit der scharfen Klinge auf ihre Fessel ein. Manchmal verfehlte sie die Stelle, auf die sie zuvor eingeschlagen hatte, aber stückchenweise durchtrennte sie das feuchte, flexible Holz. Irgendwann überstieg ihr Körpergewicht die verbleibende Tragkraft und die Wurzel riss.
    Überrascht aufschreiend versuchte sich Vesana an ihre Kletterhilfe zu klammern, doch die inzwischen ermüdeten Finger schafften es nicht, sich an der feuchten, rutschigen Oberfläche festzuhalten. Wieder fiel sie, blieb an größeren Baumankern hängen, die ihr die Luft aus den Lungen trieben und ihren Schrei zum Schweigen brachten. Manche wirbelten sie herum, an andere, feinere bremsten ihren Fall. Aber nichts von alledem verhinderte, dass sie heftig auf dem kalten Steinhaufen direkt neben ihrem Schwert landete. Die blutarmen, kraftlosen Beine vermochten nicht, sie zu tragen und so prallte sie seitlich nahezu ungehemmt auf.
    Für einen kurzen Moment wurde es abermals schwarz vor ihren Augen, doch die kraftvolle Stimme Aelas, in der eine nicht zu unterschätzende Menge an Sorge mitschwang, half ihr zurück in die Realität – zumindest teilweise. Schwindelig, von den Schlägen gegen ihr Haupt desorientiert und wegen der Kopfschmerzen kaum in der Lage, sich zu konzentrieren, blickte sie hinauf ins Licht des sterbenden Tages.
    „Vesa, alles in Ordnung?“
    „Ich … ich bin … unten“, gab sie zurück und schaute sich erstmals genauer um. Nicht, dass sie viel erkannte, aber zumindest sah sie, dass der von den Wurzeln gestützte Tunnel oberhalb einer unterirdischen Konstruktion lag. Überhaupt, die Unebenheit des Untergrunds, auf dem sie lag, die sich bewegenden, teils glattbearbeiteten Steine und die Tatsache, dass es an zwei Seiten in pechschwarze Finsternis untertage weiterzuführen schien, bestätigten nur noch, was sie vor ihrem Sturz schon angenommen hatte: Sie befand sich nun in einem teilweise eingestürzten Tunnel eines alten Hügelgrabes. Die gravierten Steine und auch Aelas Rufe, es passte alles zusammen.
    „Was siehst Du?“
    „Nicht viel. Scheint ein Tunnel zu sein.“ Vorsichtig setzte sie sich auf und lehnte sich gegen die nahe Wand. Ihr Schwert nahm sie auf und steckte den Dolch, den sie noch immer umklammert hielt, zurück in seine Scheide.
    „Hör zu, Vesa. Kannst Du hinaufklettern?“ Vorsichtig bewegte die Kaiserliche die Beine, oder versuchte es zumindest. Das Rechte schmerzte und hämmerte, beim Linken war sie sich nicht einmal sicher, ob es überhaupt noch existierte. Alles unterhalb des Knies fühlte sie nicht mehr und der Oberschenkel brannte, als wäre er mit flüssigem Eisen ausgefüllt.
    „Nein.“ Sie hörte nur entfernt etwas, das sich wie ein Fluch anhörte. Während sie darauf wartete, was die Nord erwiderte, sammelte die Kaiserliche sämtliche Pfeile ein, die sie aus dem Sitzen erreichte und die sie nicht bei ihrer Landung zerbrochen hatte. Es waren nicht gerade viele.
    „Denkst Du, Du kannst da unten aushalten?“
    Vesana schaute sich um, sah jedoch nichts in der Finsternis und vernahm auch keinen Laut, außer dem leichten Rauschen ihres eigenen Blutes in den Ohren und ihr tiefes Atmen. Einzig der modrige, abgestandene Geruch bereitete ihr Unbehagen, aber an den mochte sie sich vielleicht zeitweilig gewöhnen können. „Ich denke schon, wenn ich Proviant und eine Decke habe“, gab sie also zurück und bemerkte erst jetzt, wie ihre Stimme unangenehm laut durch die Dunkelheit ihrer Umgebung hallte – in unbestimmte Ferne untertage und zu ihr zurück. Ein eiskalter Schauer lief ihr über den Rücken und sie schüttelte sich.
    „Gehe etwas zur Seite, dann versuche ich, Dein Felleisen hinabzuwerfen.“ Sie tat, wie ihr geheißen und schleifte sich an den äußeren Rand des Lochs, das in der Decke des eingefallenen Tunnels klaffte. Irgendwo zwischen acht und zehn Mannsgrößen über ihr mochte nun Aela zu ihrem Gepäck eilen und es in Kürze zu ihr bringen, in der Hoffnung, dass es nicht auch an einigen der Wurzeln hängen blieb.
    „Vesa?“
    „Ja?“
    „Bereit?“
    „Ja.“
    Im nächsten Moment vernahm sie das stumpfe Ächzen von nassem Holz und hörte das Ziehen, als dünnere Wurzeln unter der Last aus dem Erdreich gerissen wurden. Kaum einen Augenblick später krachte ihr Tornister auf den teilweise mit Erde und Nadeln bedeckten Trümmerhaufen. Der Aufschlag hämmerte laut und unangenehm durch den Tunnel, ließ Vesana in sich zusammenfahren und reflexartig in die Umgebung lauschen. Aber es schien alles gut gegangen zu sein. Die Nord hatte den zweiten Köcher mit der Klappe des Felleisens abgedeckt, um zu verhindern, dass die Pfeile hinaus fallen konnten, und eine der Laternen baumelte außen am Gepäck, allerdings ohne die Glasscheiben, um wenigstens die Halterung intakt zu lassen und einen einfachen Transport der Kerze darin zu ermöglichen, wenn sie brannte.
    „Ich werde Hilfe holen“, rief Aela von oben hinab.
    „In Ordnung, ich warte hier“, erwiderte die Kaiserliche. „Nicht, dass ich etwas anderes tun könnte“, sprach sie zu sich selbst. „Beeil Dich!“, setzte sie aber noch einmal lauter nach. Aber selbst wenn sie es schafft, die Tage um Vollmond auf Wanderschaft zu verbringen, wenigstens drei Tage musste Vesana in ihrem dunklen Gefängnis ausharren, allein.
    „Mache ich. Halt durch.“
    „Ich geb‘ mir Mühe“, murmelte sie. Damit blieb die Kaiserliche auf sich gestellt zurück.



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    Geändert von Bahaar (10.05.2014 um 13:10 Uhr)

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