Ich denke, sobald man sich auf Empfindungen bezieht, argumentiert man ohne gemeinsame Basis. Irgendeinen gibt es immer, dem das angeblich per se Hässliche dann doch wieder gefällt; notfalls guckt man einen Kulturraum weiter, wo einer recht anderen Ästhetik gefrönt wird. Schon hat man seinen Gegenbeweis. Eine empfindungslosere Antwort auf die Frage nach schlechter Grafik könnte so lauten: Verfehle ich mit der gewählten Optik mein anvisiertes Publikum, ist sie schlecht.
Spiele sind - darin anderen Gebrauchswaren ganz ähnlich - wie gemacht für Nützlichkeitsabwägungen. In diesem Fall wäge ich eben den Geschmack der anderen Leute, separiere davon die für mich interessante Teilmenge und visualisiere für diese das Machbare. Aus so einer Diensleisterperspektive lässt sich selbst in geschmacklichen Fragen eine halbwegs belastbare Antwort formulieren. "Gute" Grafik wäre so nur in zweiter Linie eine Kategorie der Ästhetik, in erster Linie eine der Effizienz.
zum XP-RTP:
Die XP-Grafik finde ich vielfach sehr detailfroh und verspielt. Nur die Kachelbausteine für flächige Strukturen gefallen mir nicht immer, denn ihr Pixelstil ist nicht sehr geeignet für wortwörtlich flächendeckenden Einsatz. Dafür fehlt es dem Stil an Markanz und ein Bastler muss beim XP in meinen Augen mehr als bei älteren und jüngeren Makerversionen leisten, um den Eindruck steriler Leere entgegenzuwirken. Sorata macht es in meinen Augen sehr geschickt, indem er einfach halbtransparentes Pixelgewölk über seine RTP-Maps legt. Schon verfliegt der Anschein der Gleichförmigkeit.