http://www.starwars-union.de/nachric...hen-der-Macht/Zitat
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Könnte es ja verstehen, wenn man die Verbindungen klein halten möchte um sich einigermaßen deutlich abzugrenzen, aber so eine erzwungene und kompromisslose Richtlinie ist einfach zum Kotzen und definitiv schädlich imho. Es ist immer noch eine Saga, und die Prequels gehören dazu, for better or worse. Manches haben die ohnehin besser gemacht als Episode VII, und auch wenn sich praktisch alle einig sind, dass die Originaltrilogie besser war, ist es jetzt auch nicht so, als hätten die Prequels überhaupt keine Befürworter oder würden von allen bloß gehasst werden. Ein paar Anspielungen oder ein wiederkehrendes Setting - müsste nix Großes sein - böte die Chance, dieses Universum und die Geschichten darin sehr viel besser miteinander zu vernetzen, wodurch sie weit bedeutender wirken würden, da man spürt, was für eine lang zurückreichende Story dahinter steckt.
Mehr noch, mit dem entsprechenden Selbstbewusstsein, es besser machen zu können, könnte man da einiges "ins rechte Licht rücken" und vorher ablehnende Eindrücke des Publikums zu bestimmten Elementen in positiv begeisterte verwandeln. Oftmals bezog sich die alte Kritik aber auch gar nicht auf die Aspekte im Einzelnen - habe zum Beispiel noch nie gehört, dass jemandem Naboo designtechnisch nicht gefallen hätte. Die Handlung, die dort spielt, ist natürlich eine ganz andere Frage. Aber hätte nichts dagegen, wenn der Planet irgendwann nochmal vorkommen würde, denn man hätte sofort das Gefühl eines geschichtsträchtigen Ortes. Oder auch diverse Schiffskonzepte. Oder Doppelklingen-Lichtschwerter. Oder bestimmte Alien-Rassen, auf die sowieso viele nie wirklich geachtet haben.
Ein Grund, warum mich das so aufregt ist, dass es so ungeheuerlich arrogant wirkt! Wenn alles in The Force Awakens Gezeigte besser wäre als in den Prequels, würde ich mich diesbezüglich stärker zurückhalten. Aber alles möglichst nicht wie in den Prequels zu machen, also ohne das Gute anzuerkennen, und dann trotzdem etwas abzuliefern, das kaum was Eigenständiges bietet und sich ultra-eng an der Originaltrilogie orientiert, ist schon ein starkes Stück. Sowohl den Autoren als auch den Künstlern zu verbieten, etwas einzubauen, das auch nur daran erinnert, schränkt weiter massiv die kreativen Möglichkeiten ein, und gerade von der Kreativität hatte der aktuelle Star Wars Film ohnehin viel zu wenig.
Von daher hoffe ich inständig, dass diese feige und vollkommen unsinnige Regelung jetzt, nachdem die Fans in den Augen Disneys endlich beruhigt sein könnten, fallen gelassen wird und wir uns in Episode VIII und IX auf mehr Zusammenhänge freuen dürfen. Andernfalls, wenn die Trennung wirklich so strikt sein soll und sie praktisch so tun, als hätte es die Prequels nie gegeben, hätten sie es auch von Anfang an erst gar nicht "Episode VII" nennen sollen.
Bin in solchen Fällen grundsätzlich immer kritisch. Bei den Craig-Bonds hat es mich sehr gefreut, als sie in Spectre nochmal kurz auf Quantum eingegangen sind und das im Kontext der anderen Vorgänger abgerundet haben. Als es hieß, Blomkamp wolle einen neuen Alien-Film machen, der den dritten und vierten Teil komplett ignoriert, fand ich das furchtbar. In einer laufenden Franchise (ohne Reboot) sollte man das ehren, was die Vorgänger gemacht haben, auch zu den schwächeren Seiten stehen und diese angehen und sie souverän in Stärken umwandeln, anstatt alles Unerwünschte einfach vollständig unter den Teppich zu kehren in der Hoffnung, dass sich niemand erinnert - erst recht, wenn das bloß auf Verdacht bezüglich der Einstellung der Fanbase geschieht! Ist ja schön, wenn sie sich bei Star Wars Gedanken darum machen (wobei das auch mehr mit Geld und IP-Management zu tun hatte als mit Nähe zur Zuschauerschaft). Niemand verlangt, dass sie sich ausgerechnet an den Prequels orientieren, und bei deren Reputation ist es auch verständlich, Konzepte daraus erstmal hintanzustellen, aber man kann es auch echt übertreiben. An ein paar Details im Hintergrund als Leckerbissen für Kenner hätte sich keiner gestört.