Ich selbst würde die Mary Sue nicht mit einem idealisierten Charakter gleichsetzen. Unter einer Mary Sue verstehe ich eine Figur, die in allen Punkten idealisiert ist, also praktisch gar keine Schwächen besitzt. Ich zitiere hier mal ein Zitat von der englischen Wiki-Seite, das mMn den Nagel auf den Kopf trifft (bezieht sich auf Star Trek):
"Mary Sue stories — the adventures of the youngest and smartest ever person to graduate from the academy and ever get a commission at such a tender age. Usually characterized by unprecedented skill in everything from art to zoology, including karate and arm-wrestling. This character can also be found burrowing her way into the good graces/heart/mind of one of the Big Three [Kirk, Spock, and McCoy], if not all three at once. She saves the day by her wit and ability, and, if we are lucky, has the good grace to die at the end, being grieved by the entire ship."
Solche Figuren finde ich langweilig. Idealisierte Charaktere allgemein finde ich toll, die passen in sehr viele Geschichten rein. Gutmenschen mag ich allerdings nicht, es sei denn es handelt sich um Kindergeschichten, in denen man den Kindern Werte vermitteln will.
Zu den Fragen.
1. Niemals!
2. Sie sind wie gesagt toll, wenn sie zur Stimmung der Spielwelt passen. Grandia und Skies of Arcadia leben von der Idealisierung, so was wie Shadowrun oder Mad Max 2 würden mit ihr nicht funktionieren.
3. Ja, eine Geschichte wird immer von den Charakteren und über die Charaktere erzählt, deswegen ist das unausweichlich. Es sei denn das Rollenspiel soll alleine vom Gameplay leben, aber solche Rollenspiele mache ich ja nicht.