Hier wird nicht geterrort
Mary Sues habe ich vor allem durch die Animexx-Community und deren qualitativ von genial bis grottenschlecht schwankenden Romantic-Fantasy-Fanfictions kennengelernt. Szenario ist da meist folgendes: Helden aus einer bereits erzählten Geschichte (Spiel, Film, Buch) treffen zufällig auf eine Dame, die wie oben schon erwähnt, so ziemlich alles drauf hat und, was jetzt nicht oben steht, zu einem hohen Wahrscheinlichkeitsgrad so supercool aber gleichzeitig so superniedlich sind, dass sie mindestens 80% der dort auftretenden männlichen Figuren ins Bett kriegen. Dementsprechend löst der Name bei mir irgendwas zwischen Augenrollen und tiefste Verachtung aus, weil Mary Sues zumindest bei mir auch einen extremen Fremdschämfaktor auslösen.
Allerdings muss man sagen, dass zumindest ich die Mary Sues in Spielen und Filmen nicht so schnell wiedererkenne (es sei denn sie tragen auch noch den selben Namen/Nick wie z.B. der User der es gemacht hat hier im Forum benutzt :"D), weil ich meine dass die auch nicht ganz so dick auftragen, wie manch Hobbyautor das nun in einer Spiel-und-Spaß-Story tut. Zudem tauchen die meisten die mir jetzt einfallen höchstens als Nebenfiguren oder kleine Eastereggs auf, nehmen nicht soviel Raum ein und nehmen selten starken Einfluss (also ich rede jetzt von den "Selbstdarstellungs-Marys")
Zitat von Owly
Habt ihr schonmal eine Mary Sue in einem eurer Spiele gehabt?
Absolute Mary Sues? Gary Stues vielleicht, weil ich perfekte, weibliche Figuren irgendwie generell ablehne. Bei Männern kommt das schon eher hin, obwohl die jetzt auch nicht wirklich perfekt ins Schema passen. Mephisto hätte da aber glaubich so ein paar Gary Stuische Anwandlungen zu bieten. (ich hab das Gefühl das hätte ich jetzt nicht schreiben sollen...)
2. Was haltet ihr von idealisierten Charakteren bzw. was glaubt ihr, wie müssen Spielwelt und Erzählung angelegt sein, dass sie funktionieren?
Jede Figur springt irgendwann aus dieser idealisierten Rolle. Sei es ein dramatisches Ereignis oder nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Und ich glaube, wenn man im Spiel einen großen Wert auf Charakterinteraktion legt und oben genanntes gut timed, könnte das zumindest ein Teil von gutem Storytelling sein.
3. Es wird gesagt, RPGs müssen charakterorientiert sein. Heißt das, eure Charaktere entstehen zuerst und der Rest danach?
8 Sinners ist so zumindest entstanden. Dazu sollte ich aber auch erwähnen, dass ein kleiner Teil der Figuren zuvor schon Teil eines Text-RPGs wurden, das angelehnt war an eine Computerspielreihe die ich sehr genossen habe. Die Umgebung, die ich jetzt in mein Spiel umsetze, ist keine deutliche Anlehnung an dieses Game, aber zumindest davon inspiriert. Letztendlich haben sich dann Figuren und Umfeld gegenseitig inspiriert, was meiner Meinung nach eine schöne Symbiose ergibt.
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