Ergebnis 1 bis 20 von 173

Thema: Wölfe von der Düsterheide - der freie Tag

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    "Dreiunddreißig Schafsschri… Du musstest mich unbedingt unterbrechen, nicht wahr, Mike? Naja, sofern die Unterbrechung zweckdienlich ist, soll es mir recht sein." Mit einem Schnauben besah sich Nivicola den schlammverkrusteten Fetzen Papier, welchen Mike ihr entgegenhielt. "Aha, die… Karte wirkt sehr… detailliert. Ich vermute, es gibt keine Legende dazu, korrekt? Nun, die Vernunft gebietet es in diesem Fall, auf eine der zwei folgenden Möglichkeiten zurückzugreifen. Entweder ich verbessere meine Fähigkeiten darin, deine… Karte deuten zu können oder Du baust Deine Fähigkeiten im Aufzeichnen einer für Jedermann lesbaren Karte aus. Meine Tendenzen liegen derzeit sehr stark bei Letzterem. Nichtdestotrotz, ich bin von Deiner künftigen Zweckmäßigkeit überzeugt, also übe fleißig weiter, Mike!"

    Geändert von Narrenwelt (16.04.2011 um 16:30 Uhr)

  2. #2
    Aus scheinbar unerfindlichem Grunde fiel dieses musizierende Schaf um und Friedobert erinnerte das an eine alte Geschichte über ein exotisches Schafsvolk im Süden, das Musik dazu benutzte, um sich in Trance zu singen und somit mit ihren großen Schafsgöttern zu kommunizieren. Ob sie es geschafft hatten, wusste er nicht, aber scheinbar war es hier wohl nicht Teil des Brauches, da die Reaktionen nicht denen entsprachen, die für eine solche Situation üblich wären. "Ist hier vielleicht Hilfe von Nöten?" kurz darauf stieß er auf einen Stock, der ihn fast zu Fall brachte, weshalb Friedobert ihn an nichts denkend ins Wasser schubste, ohne, dass es jemand merkte.

  3. #3
    "Chr, chr.........", schnarchte Möbius vor sich hin, obwohl die Feier dort draußen offenbar schon längst im Gange war. Die Leithammelwahl wieder......war das öde. Zumal er sich für irgendwelche Wahlen sowieso nicht interessierte. Müde hob er, nachdem er endgültig aufgewacht war, den Kopf und sah sich um. Doch ersteinmal hatte er Durst und ging Wasser trinken. Irgendso ein komischer Stock lag außerdem an seiner Trinkstelle.....und Möbius versuchte, ihn vergeblich herauszufischen. Dass es ihm nicht gelang, war kein Wunder, denn er war in Gedanken irgendwo bei Schmetterlingen, die über die Weide flatterten.

    Geändert von Kael (15.04.2011 um 18:28 Uhr)

  4. #4
    Durch einen Schlag auf den Kopf wurde Rubmob geweckt.
    "Was beim gehörnten ziegenfüssigen Scha...", fluchte er gerade los, als er den Apfel vor sich liegen sah.
    Sein Zorn verrauchte in Windeseile und er schaute zum Himmel.
    "Das kann nur ein Geschenk vom Schafgott sein"
    , dachte er beim Anblick der Wolken, die ihn an Schafe erinnerten.
    Mit einem Huf holte er den Apfel ran und aß ihn genüßlich.
    Einen besseren Start in den Tag konnte Rubmob sich gar nicht vorstellen, jetzt fehlte nur noch ein schöner Morgenspaziergang und der Tag konnte nur besser werden. Also erhob sich Rubmob lief fünf Meter und ließ sich wieder nieder.
    "Puh, das war ein schöner Spaziergang", dachte er sich und freute sich über das hochgewachsene Gras, in dem er nun lag. Sofort fing er auch schon an zu essen.
    Das konnte nur ein guter Tag werden.

  5. #5
    Als er die anderen Schafe davon reden hörte, dass sie einen Stock im Teich gesehen hätten, dachte Scherzo gleich, dass es sein Stock sei. Also rannte er los, rollte danach einen Hügel hinunter und kam dann am Teich an. Doch Schreck - der Stock schwamm genauin der Mitte des Teiches! Er nahm kräftig Anlauf, rannte los und sprang im richtigen Moment ab. Er landete im Wasser bei Stock, genau wie er es plante. Allerdings vergas er dabei, dass er nicht schwimmen konnte! "So helft mir doch! Ich ertrinke!" Auch nach erneutem Rufen kam niemand herbei, lediglich einige Vögel und Bienen wurden darauf aufmerksam. Scherzo dachte sich, dass die anderen ihn möglicherweise nicht helfen wollen, da er sie doch immer gestört hat. Beim Versuch, sich auf der Wasseroberfläche zu halten, ist sein Stock in den ungefähr 2 Meter tiefen Teich abgetaucht. Er wollte ihn zuerst holen, doch dann erinnerte er sich daran, dass seine Mutter ihm immer sagte, er solle nicht im Teich tauchen, gar schwimmen. Nach längerem Überlegen lies er den Stock auf den Grund sinken und rief erneut nach Hilfe:"Ich höre auf mit meiner Musik! Ich verspreche es! Bloß bitte, holt mich hier raus! Määäh!!!"

  6. #6
    Bockling war gerade dabei ein Nickerchen einlegen zu wollen. Zuvor hatte er sich einen Gourmäh-Schmaus mit verschiedenen Blättern und Planzen erlaubt. Es war friedlich und ruhig, das anfänglich laute Mähen wegen den Wahlen zu einem gemütlichen Böcken verstummt. Nichts störte Böckling und es sah auch ...

    "So helft mir doch! Ich ertrinke!"

    Er fuhr auf, was war dass den wieder. Was für Flauseln hatte dieses Problem-Schaf den jetzt wieder im Kopf? Wieder auf den vier Hufen, sah es sich um und sah wie im Teich etwas Weißes herumzappelte. Dieses dumme Ding war doch nicht ins Wasser gefallen?

    "Ich höre auf mit meiner Musik! Ich verspreche es! Bloß bitte, holt mich hier raus! Määäh!!!"

    Oh doch das war es, dachte sich Böckling und eilte zum Ufer vom Teich. Er erkannte, dass das arme Ding nicht mehr von selbst da weg kam.

    "Ach verdammt, kann man denn nie seine Ruh von der Jugend haben, jetzt zwingt sie einen schon sich so früh am morgen nass zu machen", seufste er und sprang ins Wasser.
    Besonders gut schwimmen konnte er nicht, aber es war nicht allzu tief und wenn er langsam und synchron die Hufe bewegte kam er langsam vorwärts. Nach einer Weile war er bei dem verängstigten Lämmchen angekommen.

    "He du! Scherzo (was ist denn das für ein Name?, dachte er sich gerade) heißt du, oder? Los halt dich an meinem Horn fest, ich bring dich zurück!"

  7. #7
    Wolke lag mit der Schnauze auf seinen Hufen inmitten eines kleinen Heuhaufens, den die Schafe beim Unterstand zum schlafen aufgeschüttet hatten. In der Futterraufe war schon lange kein Heu mehr, allerdings gab es drei große Heuballen am Rand der Weide innerhalb des Zauns und da es jetzt die trockene Zeit war, in der die rotbackigen Äpfel des größten Baumes der Weide reif und saftig wurden, duftete es auch immer noch vorzüglich und wärmte grade die kleinen Lämmer nachts wunderbar.

    Wolke träumte noch vom fliegen, von den Wolkenschafen, von bunten durchsichtigen fliegenden Blasedingern und dem kleinen Schwarzkehlchenpaar das sich in dem schönen, mächtigen Apfelbaum ein Nest gebaut hatte und das bisher keiner ausser ihm entdeckt hatte.

    Er bekam nur ganz entfernt mit wie Glöckchen sich von Goliath freistrampelte und wackelte schläfrig mit dem Schwanz, was lustig aussah denn die ganze Wolle an seinem Po wackelte mit. Als Glöckchens Stimme erklang (sie sprach von „Radau“, was Wolke aber nichts sagte) zog er die Lider ein bisschen nach oben und schmatzte zufrieden. Er mochte ihre Stimme, wie alle Lämmer klang sie nach Tatendrang und Sonnenschein und Träumen.

    Es war früher Morgen, Blanche, Lammbert und Mmi schliefen noch als Frau Määhra vom Unterstand aus lostippelte. Rommel knurrte irgendwas von Grashüpfern. Nachdem er noch ein wenig Heu neben Blanche gelegt hatte, döste Wolke wieder ein.

    Aber durch Rubmobs Flucherei wachte er ganz auf und wollte grade auf das Ruhebedürfnis von kleinen Lämmern aufmerksam machen, als er den glänzenden Apfel sah. Nach seinem ersten Gedanken (Omnomnom) war er sehr besorgt. Denn wie konnte ein Apfel hier, so weit vom Baum entfernt hinkommen. Ein Apfeldieb? Hoffentlich war dem Vogelpaar nichts zugestoßen. Es musste ein kleiner Dieb sein um durch das Loch in dem großen Baum zu passen und dumm noch dazu, denn gegessen hatte er den Apfel ja nicht. Und dumme Diebe nehmen keine Rücksicht auf die kleinsten unter uns...

    Die kleinsten! Mit einem Ohrenschlackern schnupperte Wolke hellwach geworden nach den Lämmern. Er roch das rostige Klingelband, den Duft vom pumähtierenden Lammbert und Blanches lieblichen Blumenduft. Glöckchen und Goliath waren ein bisschen abseits, das sah er mit seinen Augen. Aber wo war Möbius? Und warum war er schon wach?

    Der Nebel hatte sich noch nicht so recht verzogen, wich aber der stetig steigenden Morgensonne. Wolke schubste ein wenig Heu zusammen und hörte mit halbem Ohr das schnarchen der vier kleinen. Dann zog er los, erst gemächlich, denn er wusste das Möbius des öfteren in Erdlöchern stecken blieb und auch dort liegen blieb, dann rascher als er den Duft des kleinen Träumers in der Nase hatte.

    Er führte ihn, was ihm gar nicht gefiel zu einem Platz der nach … Ärger und... igitt... feuchter Wolle und... Wasser roch. Plötzlich wirbelten zwei kleine Schatten an seiner Nase vorbei – die beiden Schwarzkehlchen schienen enorm aufgeregt zu sein. Was war denn hier nur los? Obwohl er normalerweise seine Wollmasse nicht gerne in Schwung brachte, galoppierte er rasch hinter den beiden Piepmätzen los; die aber führten ihn an dem Geruch von Möbius trockener Wolle vorbei und...

    *PLATSCH*

    Mit geschlossenen Augen und Ohren, denn er konnte als Hammel nur eine Sache auf einmal anständig machen und das war bis eben das riechen gewesen - war Wolke an einem kleinen Lehmabhang, wo der dicke hohle Baumstamm lag, in den See geplatscht. An dieser Stelle war das Wasser sehr dunkel und tief. Und erstaunt über seine feuchten Beine die ihn aus seinem aufmerksamen Riechen aufschreckten, drang auch das Geplärr eines Lamms an sein Ohr. Er bekam es durch die Kälte und das Nass mit der Angst zu tun, die ganzen alten Erinnerungen an seine Feuertaufe damals wollten eben wieder hochsteigen, aber wie durch ein Wunder hielt die dicke Wolle, die vom letzten und einzigen Bad Wolkes noch ganz verfilzt war, die gesamte Luft wie einen Ring um seinen Körper und Wolke trieb ganz baff wie ein gigantisches Wattebällchen auf dem Wasser dahin ohne nass zu werden.

    Er sah das Böckling schon durch das Wasser lief (wie er das Tat wusste Wolke nicht, aber es sah elegant aus) und musste wieder mit dem Schwanz wedeln. Es freute ihn, das gerade Böckling dessen Lieblingswort Unfug zu sein schien, dem kleinen Schaf zu Hilfe kam. Durch das Propeller-Schwanzwedeln trieb er auch stetig vorwärts zu den beiden und als sich Scherzo grade mit der Schnauze an Möbius Horn festnuckelte (was ein wenig schmerzhaft aussah), schob Wolke seine Schnauze unter sein Hinterteil und sank ein wenig ins Wasser ein. Aber es klappte. Möbius hielt dennoch Einjährigen von der Seite mit den Hörnern fest und gemeinsam brachten sie ihn zum sicheren Ufer zurück.

    Scherzo, der grade erst seinen zweiten Sommer erlebte, zitterte und sein Herz pochte laut und schnell, als Wolke ein bisschen tollpatschig auf den Untergrund stieß und wackelte. Möbius fluchte leise, was Wolke aber gewohnt war aber sonst ging alles gut.

    Als sie den kleinen, nun stocklosen Musiker, auf das satte Gras legten seufzte Wolke schwer. „Was hattest du denn im Wasser gesucht, Scherzo? Die Seeblumen kann man doch nicht essen?“ Zu mehr Emotionen fehlte ihm Mähr-Wortschatz. Aber da er dachte, das der Kleine nun vor allem Wärme brauchte, trottete er ein wenig abseits und schüttelte sich einmal ordentlich, wie es ein jedes Schaf nach einem ordentlichen Regenguss tat, um sich danach eng an den Kleinen zu schmiegen und auf eine Antwort zu warten. Hoffentlich wurde er nicht krank...

    Wolke roch in diesem Moment aber leider auch Mike. So hob er die Schnauze um den Rabauken zu begutachten. Mit den Würmern auf dem Rücken sah er aus wie ein frischer Dunghaufen. Und er roch leider auch so. Wobei Wolke grad einfiel was Würmer alles schlimmes anstellen konnten – Bauchweh war da noch das geringste. Aber Mike war ja kein Junglamm mehr, also musste er selber sehen wie er das mit seiner Wolle handhaben wollte.

  8. #8
    Gewitters Gespräch mit Daniel lag mittlerweile einige Zeit zurück. "Nun, dass selbe was ich immer Verlange: Einen Gefallen. Ich denke, für so etwas, das bei der Beschaffung so gefährlich ist, wie ein Stück Wolfspelz, kann ich sogar guten Gewissens zwei Gefallen verlangen. Aber du kennst mich, ich fordere meine Gefallen immer erst später ein. Woher soll ich denn schon heute wissen, was ich in 10 Sonnenumläufen brauche? Du weißt ja, solange du mir immer deine Gefallen einlöst, sobald ich sie einforder, solange werde ich dir helfen. Weigerst du dich, werde ich mich zukünftig weigern." Damit zog sich Gewitter vorerst zurück.
    Einige Zeit später hatte Gewitter sich für einige wenige Schafe entschieden, die in seinen Augen den Posten des Leithammels verdient hatten. Zwar war das noch kein entgültiger Entschluss, aber immerhin etwas. Also konnte er sich um Daniels Wunsch Gedanken machen. Ein Wolfspelz, oder auch nur ein Stück davon... Was wollte Daniel eigentlich damit? Dass er ein unnatürlich großes, möglicherweise gefährliches Interesse an Wölfen hatte, wusste Gewitter, aber wozu der Pelz? Er beschloss nach Daniel zu sehen und das, im Vergleich zu Gewitter noch junge, Schaf zu fragen.
    Auf der Suche nach Daniel bekam Gewitter den Rummel um Scherzo mit. Kurz nachdem sich der erste Schafspulk um den "Musiker" gelegt hatte, höre Gewitter nicht ein, nicht zwei, sondern gleich drei Platscher und einiges aufgeregtes Rufen. Er drehte von seiner bisherigen Route ab und beeilte sich zum Teich zu kommen. Dort ankommen stellte er jedoch fest, das Wolke und Böckling den kleinen Scherzo bereits aus dem Teich gerettet hatten und Wolke in gerade wärmte. Alles also im grünen Bereich. Also suchte Gewitter weiter nach Daniel.

  9. #9
    "Da sind wir wieder, kleiner Unruhestifter", sagte Böckling zum kleinen Scherzo. Gemeinsam mit Wolke, der es irgendwie vollbracht hatte praktisch nur auf der Wasseroberfläche zu bleiben, hatten sie den kleinen wieder ans sichere trockene Ufer gebracht. Es war immer noch klatschnaß, so wie er selbst auch wie ihm zu seinem Leidwesen auffiel, und wirkte leicht verängst. Doch Böckling war sicher er würde sich erholen, in dem Alter hält man soviel schon aus, war er überzeugt, trotz des belämmerten Ausdrucks den Scherzo gerade hatte.

    "Und schau, dass du beim nächsten Mal schwimmen lernst bevor du in den Teich hüpfst oder lass dir nie die Wolle scheren, sowie Wolke. Auf jeden Fall, solltest du sicher gehen, dass du mich nicht mehr aufweckst und dazu zwingst dich zu retten."
    ,gab Böckling dem Lämmchen den gut gemeinten Rat.

  10. #10
    Frau Määhra war so vertieft ihre Kreise zu ziehen und ein nicht mehr existentes Stöckchen zu suchen, dass sie erst recht spät registrierte, dass Scherzo um Hilfe rief. Da war Böckling schon im Wasser und Frau Määhra staunte nicht schlechat, während sie noch zum Teich lief, so schnell es in ihrem Tippelschritt eben ging., dass ausgerechnet Böckling half und dieser junge Bock stieg nun in ihrer Achtung. Er hatte also doch gute Anlagen ein Herdentier zu sein, und seiner Herde zu helfen. Da war auch schon Wolke da, und nun erstarrte, Frau Määhra verwirrt einen Schritt vor dem Teich. Wolke ging ins Wasser, Wolke!?! Oder mehr auf das Wasser?


    Sicher brachten die beiden Scherzo ans Land und Wolke wärmte ihn. Frau Mähra tippelte zu ihnen. Dem großen Schaf sei Dank, dass ihr ihn so gut heraus bekommen habt.

    Wie geht es Scherzo denn?
    Ihre Stimme klang dabei ausgesprochen respektvoll, als sie Wolke und Böckling fragte, und nach Scherzo schaute. Ach Jungchen, ich glaub du brauchst ein neues Stöckchen. Frau Määhra fühlte sich ausgesprochen schuldig.

  11. #11
    Blanche erwachte, als sie in einiger Entfernung das Blöken anderer Schafe hörte. Es hörte sich etwas aufgeregter an als sonst, vielleicht hing das ja mit der sogenannten Wahl zusammen, die anscheinend bald stattfinden würde. Oder jemand hatte eine aufregende Entdeckung gemacht. Vielleicht hatte auch einfach nur eins der anderen Lämmer einen kleinen Aufruhr verursacht. Aber irgendendetwas war da auf jeden Fall im Gange und was immer es war, Blanche wollte es sich auf keinen Fall entgehen lassen. Sie richtete sich auf, schüttelte sich kurz und lief noch leicht schlaftrunken in die Richtung, aus der das Geräusch kam - aber nicht, ohne zuvor einem, der noch schlafenden Schafe ins Bein zu zwicken.
    Als sie am See angelangte, bot sich Blanche der Anblick eines triefend nassen und scheinbar unzufriedenen Scherzo, der neben Wolke auf dem Boden kauerte.
    "Meine Güte, wie siehst du denn aus, Scherzo? Warum springst du freiwillig in den See - oder hat dich dein eigener Lärm diesmal so sehr erschreckt, dass du reingefallen bist?"

  12. #12
    Scherzos zitternder, kleiner Körper strömte den Geruch von Angst aus, jetzt wo ihn wieder soviele Schafe bedrängten und etwas von ihm wollten. Seine kleinen Nasenflügel bebten, das Schnäuzchen war immer noch klitschnass. Wolke überlegte, ob es wohl klug war ein Lamm das voller Wasser war in den Stall zu tragen. Aber er war für solche Denkaufgaben nicht gemacht, und das für und wieder ohne gefrühstückt zu haben strengte ihn sehr an. Er strich vorsichtig mit seinem wolligen Hals über Scherzos Nase und knabberte vorsichtig an einem Ohr des Kleinen, um ihn wieder ins hier und jetzt zu holen und um ihn zu beruhigen. Und weil er sich nach der ganzen Aufregung auch nach ein bisschen Nähe sehnte.

    In Wolkes Brust wuchs auch der Stolz, das er jetzt auf dem Wasser fliegen konnte. Und das als einziges Schaf. Sein Gedankengang wurde durch ein leises unterdrücktes Rülpsen aus Frau Määhras Richtung unterbrochen. Sie rieb verlegen die Nase an ihrem Vorderhuf, allerdings machte sich Wolke auch um sie ernsthafte Sorgen und beschloss nachher für alle auf die Suche nach den Bauchweh-Kräutern zu gehen. Auch für Scherzo wäre das gut, wo er doch anscheinend auch viel Wasser verschluckt hatte. Aber ein Stöckchen? Das konnte nicht gut für ein krankes Schaf sein. Wolke prustete Frau Määhra also nur gutmütig zu, weil er nicht verstand was es mit Scherzos "Musik" für eine Bewandnis hatte.

Stichworte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •