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Thema: Wölfe von der Düsterheide - der freie Tag

  1. #121
    Nivicolas Worte hatten für Wolke keine Sinn gemacht, er rätselte noch, aber als Frau Määhra anfing empört und lauthals zu blöken, das davon die ganze Weide zu wackeln schien, wurde es Wolke aber wirklich zu bunt. Sollte Mike doch mit den gebratenen Vogeleiern und den Würmern glücklich werden!

    Der Geruch nach Streit, Angst und Empörung war für ihn zu viel. Seine Wolle sträubte sich ein wenig und er trottete so schnell er konnte zum nahen Apfelbaum - wo er den Streit zwar noch mitanhörte, aber immerhin nicht mehr riechen musste und ein paar Äpfel essen konnte. Immerhin waren ja viele vernünftige Schafe zusammengeraten, die würden das schon hinbekommen. Auch wenn er sich ein bisschen schämte, weggelaufen zu sein, aber er hasste Streitereien.

  2. #122
    Daniel, der einen nicht geringen teil des Tages seinen Eigenen Gedanken und seinem Gedachrt nachgehangen hatte und ein wenig umher spaziert war, hörte auf einmal einen lautstarken streit der ihn aus seiner Nachdenklichkeit aufschreckte. Mensch Leute, was ist denn hier los, ihr tut ja fast so als alles Gras auf einmal vertrocknet sei und der See gleich mit. meinte er nicht wenig verblüfft könnt ihr mich mal aufklären was hier gerade los ist? Ich war heute bisher ein wenig... abgelenkt. meinte er unter anderem zu Frau Määhra die ja doch sehr laut gewesen war.

  3. #123
    Während Lammbert völlig versonnen den Himmel und die vielen Schafe, die diesen zu bevölkern schienen, betrachtet hatte, hatte er die Umgebung völlig ausgeblendet - so hatte er auch Wolkes Frage überhört. Erst der Regen, der auf ihn niederging und der - wenn man von der Sonne weg blickte - einen kleinen Regenbogen erscheinen ließ, holte ihn wieder zurück in die Realität. Verdutzt suchte er nach der Ursache des Regens, schließlich hatte er nur weiße Schafe am Himmel gesehen - von dort konnte das Wasser also nicht kommen.

    Dann machte er den Quell des Niederschlags aus - es war Glöckchen gewesen, die ihn nun freundlich anblickte. Sie hatte wohl dem etwas älteren Lammbert in dieser Mittagshitze ein wenig Abkühlung verschaffen wollen.

    Vielen Dank., blökte er zurück.

    Auf einmal sah er eine Pflanze vor sich, von der er noch nie gegessen hatte. Neugierig schnupperte er zuerst daran, leckte einmal vorsichtig darüber und fing dann langsam an zu essen - und wirklich, sie schmeckte. Wer ihm wohl sagen könnte, was das für eine Pflanze war? Er sah sich suchend um fand schließlich eine Gruppe um Mike herum, in der einige der etwas älteren und erfahreneren Schafe standen und machte sich schnell auf den Weg, um sie nach der ihm unbekannten Pflanze zu fragen.

  4. #124
    "Wir sollen kein Recht haben über ihn zu urteilen? Was soll denn dieser Unfug! Wir können tun und lassen was wir wollen. Du bist doch einfach so lange bei deiner Rechnerei, Nivicolas, dass du gar nicht mehr weißt was bei uns Sache ist.", stimme Böckling Frau Mähra zu. "Wir wollen Mike ja nur helfen. Mit so einer unsinnigen Einstellungen schadet er ja am meisten sich selbst."

    Böckling verstand wirklich nicht warum so viele sich einmischten. Er hat bloß verstanden, dass Mike das Schafsein verdammte und sowas kann ja nicht gut sein, wohin sollte denn das hinführen, wenn jemanden sein eigenes Fell nicht genug ist? Am Ende hält er sich noch für einen Menschen und glaubt er könne den Zaun überqueren.

  5. #125
    War denn jetzt die gesamte Herde verrückt geworden? Nur weil Mike über ein Leben als Mensch phantasierte spannen sie plötzlich das Hirngespinst er wäre ein Mensch der sich als Schaf verkleidet hätte. Was für ein irrsinniger Gedanke!
    "Ihr glaubt ich wäre ein Mensch? Warum würde ich mich dann mit euch abgeben anstatt in einem schönen Haus zu leben und die Bequemlichkeit der Menschen zu genießen? Und wie könnte ich euch mit euch sprechen wenn ich kein Schaf wäre? Das ist totaler Unsinn den ihr hier von euch gebt!
    Vor allem die Behauptung ich würde die Herde verlassen wollen. Wann soll ich das denn gesagt haben? Wobei mir dieser Gedanke bei eurer Intoleranz gar nicht so schlecht erscheint.
    "
    Und anstatt sich weiter mit den anderen abgeben zu müssen packte Mike seine Habseligkeiten und verschwand in einem Gebüsch. Allerdings tauchte er am anderen Ende nicht wieder auf sondern verschwand in einem Loch im Boden.
    Die anderen sollten sich erstmal wieder beruhigen anstatt sich immer weiter in Rage zu reden.

  6. #126
    "Unschafig? Ich glaube da hat jemand nicht mehr alle Wollknäul beisammen!", meckerte Garrett.
    "Frau Määhra, beachten sie dieses dumme Schaf einfach nicht. Denken sie an ihren Määhdruck. Doktor Mähmäh hat ihnen Ruhe verordnet!"

    Er sah wie Mike verschwand. "Eines ist dieser. Dieser Hammel hat etwas zu verbergen!"

  7. #127
    Mikes Kommentar war recht ernüchternd gewesen, Böckling hatte erwartet, dass er sich wehren und weiter mit ihnen streiten würde. So konnte er nur dastehen und zuschauen wie er wegtrottete und das Streitgespräch sich in Luft auflöste. (Vielleicht war ich nicht polemisch genug gewesen?), fragte er sich selbst. Er hatte wirklich das Gefühl, dass er in letzter Zeit etwas verweichlicht war. Aber was sollte er auch tun, wenn die anderen Schafe nur verkappte Pazifisten sind, die außer Harmonie nicht im Kopf haben.

    "Dann hat sich das ja erledigt.", sagte Böckling mit klar zu hörender Enttäuschung in der Stimme und blickte Mike etwas nach. "Ich geh dann wieder zum harten Kothaufen und die Schriften der Vorschafe anschauen."

  8. #128
    Lange währte Golitahs kleines Mittagsnickerchen leider nicht. Bereits kurz nachdem er eingedöst war, wurde er gleich wieder geweckt von dem lautstarken Tumult, den die anderen Schafe rund um Mike gebildet hatten. Interessiert drehte sich Goliath mit einem kräftigen Schwung wieder auf seine Hammelbeinchen und lief zurück zu Frau Määhra, um sich anzuhören, was sich Mike und die anderen Schafe zu sagen hatten. Während sich allgemeine Empörung über mikes Traumvorstellung, ein Mensch zu sein, breit machte, dachte das junge Lamm zunächst an die eindringlichen Worte, die der letzte Leithammel über die Menschen an sie gerichtet hatte.
    "Menschen wollen Dinge haben, sie für sich besitzen. Dinge haben zu wollen zeugt von schlechtem Wesen. Was zählt, ist die Gemeinschaft der Schafe! Wir müssen zusammenhalten, um zu überleben! Alles was schön und wichtig ist, können Schafe auch so sehen: Den Himmel, die Sonnenstahlen, das Gras, die Wolkenschafe... mehr braucht man als Schaf nicht. Allein die Vorstellung, ein Mensch sein zu wollen, wäre einfach nur absurd...", rief Goliath sich in Erinnerung, ohne darauf zu achten, wer ihm wohl überhaupt zuhörte.
    "Vielleicht hatte Mike aber auch nur mal wieder einen kräftigen Stoß mit den Hörnern in den Hintern nötig, um zur Besinnung zu kommen...".

    Geändert von Edmond Dantès (18.04.2011 um 20:16 Uhr)

  9. #129
    "Frühlingskräuter, das klingt gut!" meinte Jill zu Blumenkohl. "Ich konnte mein Mahl heute sowieso noch nicht beenden. Kennst du die Stelle, wo die besten Kräuter wachsen? Denn du musst wissen, ich fresse immer nur die besten und frischesten Kräuter sowie das saftigste Gras." Und damit war für Jill das Spektakel um Mike auch erst einmal beendet. Er sagte, er sei kein Mensch und er wolle auch nicht die Herde verlassen. Aus Jills Sicht war somit alles in Ordnung und sie konnte sich wieder einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen zuwenden.

  10. #130
    Als Daniel kam und fragte, hörte Frau Määhra in zwar, aber sie reagierte nicht gleich, war sie doch damit beschäftigt, auf Antwort der unerhörten Nivicola zu warten und starrte sie dementsprechend an, dass sie Daniel schlecht antworten konnte. Außerdem vermisste sie den Geruch von Wolke. Vermutlich hatte er das Klügste getan. Dann sprach Böckling wieder und Klug wars, und endlich sagte Mike wieder was.

    Aber hallo, das klang nicht so wie vorhin und eigentlich Antwortete er gar nicht, und... aber Eier hatte er gegessen, gebraten wie ein Mensch und wohin war er verschwunden?

    Garret, meinte ja, man sollte ihn nicht beachten, auch wenn das eine schreckliche Strafe war, nun ja, vielleicht für einige Stunden oder so, oder zumindest das nächste Mal und gut ist. Fürs erste war er ja eh verschwunden und wahrscheinlich sollte man Nivi auch für ein paar Stunden nicht beachten. nun ja, wenigstens für eine Stunde.

    Blumenkohl schien ja nicht zu verstehen, worum es ging. Da fiel ihr wieder Daniels Frage ein und Frau Määhra erklärte es. Dass Mike Eier gebraten hatte, dass er sie von den Menschen hatte, die sie angeblich verstecken, dass er gesagt hat, er will wie ein Mensch leben, außerhalb sein, dass in den Legenden steht, dass es einen Menschenwahn gibt, wo Menschen Schafe sein wollen, und dass Mike gar nichts dabei fand, Eier, die ganz waren und aus denen Vögel entstehen können, selbst zu zerbrechen, auf einer heißen Steinplatte, deren Geheimnis menschlich ist, zu verbrennen, bis es menschliches Essen war und zu fressen.

    Inzwischen löste sich die Versammlung ein wenig auf, und sogar die Lämmchen hatten es verstanden, wenn es sicher auch mehr als einen Hornstoß in den Allerwertesten brauchte um Mike zu Vernunft zu bringen. .

    Dann entschied auch Frau Määhra Gerretts Rat zu befolgen, wartete auf keine weitere Antwort von Nivicola, sagte vernehmlich "ich werde jetzt Kräutlein grasen gehen - vielleicht wirds ja noch ein guter Tag, ich wünsch es uns allen." Dann ging sie, mit einem sehnsüchtigen Seitenblick zu Wolke am nahen Apfelbaum, doch vermutlich hat sie ihn enttäuscht, weil sie sich so echauffieren hatte, zu ihrem Zaun, statt in seine beruhigende Nähe, um endlich zu Weiden und rauszusehen.

    Und darüber nachzudenken, ob sie wirklich Wissen will, was da draußen ist. so lange sie davon träumt, kanns schön und verlockend sein. Veilleicht war es für Mike ja auch nur verlockend dachte sie nach. Aber eins schien ihr nun sicher, es wäre auf jeden Fall zu aufregend. Nichts für Schafe!

    Für heute hatte Frau Määhra schon viel zu viel Aufregung auf der Weide gehabt - und vor allem zuviel Menschliches!.

    Geändert von Lu Sonnengold (18.04.2011 um 20:42 Uhr)

  11. #131
    Garrett sah Frau Määhra nach. Hoffentlich würde die Dame ruhig bleiben - Andersfallas beköm nicht nur sie, sondern auch der Arzt einen unschafigen Anfall. Garrett nagte ein wenig an dem Grünzeug vor seiner Nase. Das Wiesenschaumkraut sah appetitlich aus und so knabberte er genüßlich. Er schüttelte über Mike den Kopf. Immerhin war Mike noch nicht so wahnsinnig geworden wie der unglückliche Wollmährtus! Wollmährus hatte sich eines Tages für einen Wellensittlich gehalten und war munter in einen tiefen Abgrunf gesprungen. "Ich fliiiiiege!", hatte er noch freudig gerufen ehe ihn ein Schrei von Frau Määhra unterbrochen hatte. Doch es war zu spät. Das Unglücksschaf befand sich schon über dem Abgrund und flog ... Aber nur nach unten. Und davor war eine fesche Schäfin namens Määlvria ums Leben gekommen nachdem sie sich einbildet hatte ein Strauß zu sein. Nachdem sie ihren Kopf in den Sand gesteckt hatte war die Ärmste erstickt. Von daher war Garrett mißtrauisch was Mike anging. Stand schon wieder einer der ihren vor dem Wahnsinn?

  12. #132
    Menschliches Essen, Eier braten? Das klang wirklich nicht nach etwas was Schafe taten, womit Daniel sich auskannte, denn schließlich war er ja selbst ein Schaf, das wusste er ganz genau und bildete sich nicht irgendwelche Verrücktheiten ein. Wir haben im Moment eh viel pelzigere Probleme glaube ich und das sollte ich auch wenn ich Beweise habe den anderen mal sagen aber jetzt noch nicht, denn es scheint ja alles friedlich zu sein, da muss ich sie nicht noch unnötig beunruhigen. meinte er zu sich selbst und ging ein wenig grasen.
    Ablenken konnte wer sich dadurch allerdings nicht sonderlich gut, denn er wusste es nun einmal, da war nichts mehr dran zu rütteln. Also beschloss er, sich durch Gespräche mit den anderen Schafen ein wenig abzulenken. Ja, das würde bestimmt klappen. Hallo Jill, meinte er zu dieser als er an ihr vorbeikam und versuchte sich ein halbwegs vernünftiges Thema auszudenken. Sag mal, was schätzt du, wie sicher ist unser Zaun der hier um unsere Weide herum geht wirklich. Na du bist ja sehr einfallsreich. beglückwünschte er sich sarkastisch zu dem Thema.

  13. #133
    "Tumult?" fragte Gewitter Hammelpuffel. "Oh. Was ist denn da los? Sir, wenn ihr nun Eure Teatime habt, werde ich mir mal ansehen, was dort los ist. Sollen wir uns, wenn die Sonne, von dieser Stelle hier betrachtet, hinter dem großen Baum verschwindet, an der besagten Stelle treffen, um weitere Planungen durch zu führen?" Die Sonne würde, von hier betrachtet, in ca. 2 Stunden diesen Punkt erreichen.

  14. #134
    Genüsslich aß Rubmob das Gras, welches in seiner Schnauzenreichweite war. Nach einiger Zeit stellte er fest, dass das Gras außerordentlich trocken war und sehnte sich nach einer kühlen Erfrischung.
    Wankend kam er auf die Beine, das lange Liegen hatte ihn etwas benommen gemacht.
    Er trottete ein paar Schritte in Richtung des Sees, als ihm plötzlich etwas einfiel.
    Früher war er gerne herumgerollt, um schneller von einem Fressplatz zum nächsten zu kommen.
    Da er immer die gleichen Strecken gerollt war, hatte sich der Boden dank seiner starken Knochen ihm etwas angepasst. Auch wenn seine Knochen nun noch stärker waren, musste er die Bahnen eigentlcih noch benutzen können.
    Aufmerksam suchte er seine Umgebung ab und entfernte sich so auch etwas von seinem eigentlichen Ziel. Doch nach einiger Zeit fand er einen kleinen Absatz im Gras. Dies musste einfach einer der Wege sein, die er früher angelegt hatte. Kurzerhand nahm er Anlauf und sprang in seine Bahn.
    Kaum war Rubmobs Masse mal in Bewegung, nahm er auch unglaublich viel Fahrt auf und rollte zielstrebig auf den See zu.

  15. #135
    Gerade noch hatte er einen Stock weggetreten und schon im nächsten Moment fiel Friedobert kopfüber ins Gras und da sah er etwas, etwas sehr erstaunliches, etwas, was so erstaunlich war, dass es ihn noch für eine weitere Zeit lang fesselte. Es war so erstaunlich, dass ihn nichts anderes erreichen konnte, er bekam nichteinmal mit, wie einige der Schafe herumrollten und kurz darauf eine Diskussion über Menschen und ihre Verhaltensweisen entbrannte. Doch was konnte so erstaunlich sein, dass es ein Schaf so lange in beschäftigen konnte? Was konnte so faszinierend sein? Friedobert fiel kopfüber ins Gras und das erste, was er zu sehen bekam, nachdem er weitere 5 Minuten aus Angst die Augen geschlossen hielt, war etwas langes, etwas großes langes, etwas großes langes grünes. Er hatte es schon oft gesehen, aber dennoch war irgendetwas anders, an diesem jenen erstaunlichen.

    Es war groß, lang und grün, es streckte sich, vom Boden aus, schier endlos in den Himmel. Als Friedobert es sich so besah und hinauf in den Himmel blickte, er lag immernoch auf dem Boden, sah er, wie sich jenes Objekt schier mühelos senkrecht in den Himmel streckte. Von oben schien die Sonne auf dieses Objekt und einer der Strahlen brach sich an einer Stelle an diesem Objekt. Ein anderer Teil der Sonne wurde von ihm verdeckt, doch nicht ganz, denn obwohl dieses Objekt so groß und mächtig erschien, ließ es die Sonne doch gewähren und so durchdrangen auch ein paar der Strahlen dieses große lange und grüne Objekt, das sich so mächtig in Richtung Himmel erstreckte. Es war schier faszinierend und als Friedobert sich dieses Objekt weiter besah, zeichnete sich von Sekunde zu Sekunde immer mehr vom Detailreichtum dieses Objektes ab und er konnte kleine schwarze Wesen ausfindig machen, die sich schier mühelos auf diesem Objekt bewegten und überall darauf herumkrochen. Einige von ihnen transportierten Teile von Blättern, sie waren wohl gerade auf dem Weg zu ihrem Ameisenhügel, apropos Ameisenhügel, wo war dieser eigentlich? Bisher hatte Friedobert noch keinen auf der Heide entdecken können, scheinbar lebten sie unter der Erde, ob sie sich wohl für eine Art Untergrundkämpferameisen hielten? Eine interessante Idee, auch wenn sie vollkommen daneben klang. Jetzt jedenfalls verbrachten die Ameisen ihre Zeit damit, Blätter zu transportieren und jenes großes, langes und grünes Objekt, welches so mühelos in den Himmel ragte und die Sonnenstrahlen nur zu einem Teil hindurch ließe, während Friedobert auf dem Boden lag, nach oben sehend, war wohl auf ihrer Route eine Art Pass, den es zu überwinden galt.

    Nachdem er also eine lange Zeit nach oben gesehen hatte, entschied Friedobert sich, den Ursprung dieses Objekts zu erkunden, also senkte er seine Augen in Richtung Boden und dort sah er, wie dieses Objekt dort zwischen diesem ganzen Grün im Boden verschwand. Wie es wohl dort unten aussah? War es dort unten ebenfalls grün? Transportierte dieses Objekt gar einen Teil der Sonnenstrahlen in den Boden und wenn ja, gab es dort unten Licht? Vielleicht lebten deshalb auch die Ameisen im Boden, so müssten sie keine Angst vor der brennenden Sonne und dennoch Licht haben. Allein dieser Gedanke machte Friedobert so neugierig, dass er unbewusst aufstand und sich diesem Objekt näherte. Er stand nun genau über diesem Objekt und Dunkelheit machte sich darüber breit, Dunkelheit, die durch Friedoberts Schatten hervorgerufen wurde. Die Ameisen waren schon eine Weile weg, wer weiß, was sie jetzt gerade machten? Friedoberts Neugierde wurde immer größer und so kam es, wie es kommen musste:

    Friedobert biss zu und schon war der Grashalm in seinem Magen verschwunden.

  16. #136
    Wolke war glücklich, als Mike sich dazu entschloss die Flucht nach hinten anzutreten. Auch das Goliath schon so klug mitmischte machte ihn sehr stolz. Er wäre nie auf die Idee gekommen, Mike einen Stoß zu verpassen, aber es war eine gute Idee. Oder vielleicht sollten sie ihn doch vorher in den See werfen... das wäre, auch wenn es ihn nicht heilte, immerhin eine Wohltat für die Herde was den Geruchsaspekt anging.

    Als Frau Määhra ihm den sehnsüchtigen Blick zuwarf, war Wolke grade dabei das vermeintlich leere Nest mit einer abgebrochenen alten Astgabel herunterzuangeln um wenigstens den beiden Eltern beim ausbessern ihrer Wohnung zu helfen. Als er es vorsichtig zu seinen Füßen platziert hatte, staunte er nicht schlecht. In dem Nest lagen zwei kleine, braungefleckte Eier, genau solche wie sie Mike aufgebrochen hatte. Hatte sie ihre Tarnfarbe gerettet? Oder war die Vogelmama nach dem Raub trotz der Trauer noch einmal fleissig gewesen? Wolke freute sich so sehr, das er ersteinmal viele kleine Bocksprünge um den Apfelbaum herum machte. Dann flocht er gaaanz vorsichtig mit den Schneidezähnen und der Zunge weiche Rispen von Weizen und Hafergräsern hinein, damit die kleinen es ganz kuschelig hätten wenn sie schlüpften.

    Da das Nest wieder ganz war kam es nun zum schwierigsten Teil: Es musste so hoch wie möglich an einen stabilen Ast gebracht werden. Wenn möglich an einen, an den Mike nicht hinkam. Aber das konnte nur ein Schaf bewältigen, das kleiner und leichter war als er, soviel Verstand Wolke von Physik. Er selber würde wohl nichtmal von dem untersten Ast gehalten werden, dachte er, wobei er leicht errötend an seine dicken Hammelkeulen dachte. Nur wem vertraute er so sehr, das er diese Aufgabe bewältigen könnte?

    Das Loch im Baum kannten eigentlich alle Schafe - es musste aber ein mutiges Schaf sein, das sich dort durchzuzwängen traute. Und es dürfte sich nicht so viele Sorgen um sein Fell machen wie Glöckchen, nicht so faul und dick sein wie Rubmob und nicht so tollpatschig wie Mmii... die Wahl war wirklich schwer.
    Lammbert, dem er die Augabe am ehesten zutrauen würde, wäre schon ein wenig zu groß, er wuchs in letzter Zeit so schnell das er fast so groß war wie Mike. Blanche wäre neugierig genug dafür. Goliath sowieso und mutig noch dazu.

    Goliath also... Vorsichtig nahm Wolke einen langen, dicken Grashalm zwischen die weichen Lippen und stieß einen kleinen Pfiff damit aus, wodurch er Goliath (aber auch alle anderen Schafe) auf sich aufmerksam machte. "Goliath, magst du mir bei etwas helfen? Du hast dann auch was gut bei mir!"

  17. #137
    Glöckchen hatte sich wieder in die Sonne gelegt, um schnell trocken zu werden, doch sie verfolgte die Diskussionen um Mike nun genau, zumindest seit Goliath sich hinzugesellt hatte. Wäre Mike nicht irgendwohin verschwunden (unter die Erde? Igitt...), wäre es sicher wieder zu einer Rangelei gekommen, aber so schien sich die Lage wieder beruhigt zu haben.
    Da alle nun wieder mehr oder weniger mit sich selbst beschäftigt waren, beschloss Glöckchen, endlich für einen Leithammel zu stimmen. So weit sie es von den älteren Lämmern mitbekommen hatte, sollte die Wahl anonym auf einem Kothaufen erfolgen, aber Böckling lungerte gerade dort in der Nähe herum. Sie wollte lieber nicht von ihm gesehen werden, schließlich war ihre Wahl höchst geheim (auch wenn es natürlich die einzig Richtige war, schließlich war es ihre Wahl).
    Als plötzlich ein lauter Pfiff ertönte, erschrack Glöckchen, und stolperte beinahe, gerade während sie versuchte, sich hinter Böckling vorbei zu schleichen. Der schien seine Aufmerksamkeit nun jedoch auch auf Wolke zu richten, von dem der Pfiff gekommen war, und so spurtete sie schnell an ihm vorbei. Natürlich klingelte ihr Glöckchen dabei gut vernehmbar, außerdem trat sie lautstark auf einen der hart gewordenen Kothaufen, aber sie war fest der Meinung, Böckling hätte nichts bemerkt. "Und wieder eine Meisterleistung von mir." ,sagte sie zufrieden zu sich selbst, bevor sie endlich einem Schaf ihre Stimme für den Leithammel gab.

  18. #138
    Außerhalb der Sichtweite der anderen Schafe zwängte Mike sich aus einem Loch hervor. Wäre er etwas größer könnte man ihn beinahe für einen Bären halten da seine Wolle fast vollständig von Erde verdreckt war. Vielleicht bildete er es sich nur ein, aber die Tunnel kamen ihm enger vor als noch vor ein paar Wochen. Hatte er etwa zugelegt? Vielleicht war menschliches Essen doch nicht so zuträglich wenn er in Form bleiben wollte.
    Er zupfte sich ein paar Würmer aus dem Fell und kaute auf ihnen herum während er sich nach Nordosten begab.

    Kurz darauf sprang er von einem kleinen Hügel und landete quickend in einem Heuballen. Grinsend schloss er die Augen während er es sich darin gemütlich machte. Allerdings bemerkte er nicht, dass sein Aufprall doch etwas zuviel gewesen war und sich der Heuballen langsam aber sicher in Bewegung setzte.

  19. #139
    Eine Weile noch blieb Goliath bei den anderen Schafen stehen und malte sich in einem kleinen Tagtraum aus, wie er den nur allzu verdreckten Mike mal mit einem wirklich kräftigen Stoß ins kalte Nass des Düstersees befördern würde und sich bei diesem Dreckspatz endlich mal wieder ein Hauch von weißer Wolle zeigen würde! "Zum Glück gibg es keine andere Heide mit Schafen nebenan, die ihn so sehen könnten, das wäre wohl für die ganze Herde ein peinlicher Moment", dachte sich Goliath im Stillen.

    Dann hörte auch Goliath auf einmal den lauten Pfiff aus Wolkes Maul und neugierig wackelte er zu dem großen wollenen Schaf hin, verfolgt von den Blicken aller anderen Schafe, die ebenalls Wolkes Ruf vernommen hatten. Am alten Apfelbaum angekommen, sah er auch schon das kleine Nest mit den beiden Eiern, das ungeschützt vor dem Apfelbaum lag und bestimmt bald von einem unvorsichtigen Schaf kapuut getreten oder gar aufgefressen werden würde, sollte es nicht schnellstmöglich wieder ganz hoch auf den Baum nahe den Wolkenschafen kommen. Vorsichtig schnupperte Goliath an den kleinen Eiern, die einen seltsamen braunen Farbton angeommen hatten und sah sich intensiv das Geflecht aus Zweigen an, aus denen das Nest geflochten worden war.

    Als Wolke ihm erklärte, dass ausgerechnet er sich durch den hohlen Baum nach oben zwängen sollte, um das Nest auf einen sicheren Platz zu legen, so zierte sich Goliath keinen Moment, dieser Bitte nachzukommen. Natürlich würde er keine Bitte von Wolke ausschlagen, zumal er sich davon viele viele Kuscheleinheiten und lange spannende Gute-Nacht-geschichten erhoffte, doch vor allen Dingen, weil er auch wiedermal unter Beweis stellen wollte, wie unglaublich mutig er war und kein Risiko scheute, nicht zuletzt um damit auch Glöckchen ein wenig zu imponieren, auch wenn er sie in diesem Moment leider nicht sehen konnte.

    Der Apfelbaum stand dort in der Mitte der Heide schon seit sehr vielen Wintern, lange vor Goliaths Geburt. Die vielen Ringe am Baumstamm zeugen von einem hohen Alter, was man vor allem am Inneren des Stammes sehen konnte, denn diesr war im verlauf der Jahre immer weiter ausgehöhlt worden durch eine unsichtbare Kraft. Von einem Astloch am Fuße des Baums konnte man durch den schmalen hohlen Schacht mit ein wenig Mühe und Kraft weiter nach oben bis unterhalb der Baumkrone gelangen, von wo ein weiteres Astloch wieder hinausführte. Trotz dieser Tatsache wuchsen dennoch jedes Jahr an diesem Baum die größten und herrlichsten Äpfel weit und breit, um welche andere Tiere die Schafe nur beneiden würden!

    Etwas Anlauf und zwei Versuche waren nötig, bis das kleine Lamm auf dem untersten Ast stand, um in den hohlen Baum zu gelangen. Ein größeres oder schwereres Schaf hätte zweifellos Probleme gehabt, die Balance halten zu können, ohne dass ihm der Ast unter den Hufen wegbricht. Goliath hoffte, dass es noch lange Zeit dauern würde, ehe er ebenfalls so groß oder schwer sein würde, denn sonst könnte er auch gar nicht mehr so wil herumtoben wie früher. Mithilfe der kleinen Astgabel konnte Wolke ihm das Nest an dessen Position reichen. Mit viel Gefühl und einer sehr langsamen Bewegung senkte Goliath seinen Kopf und versuchte, das kleine Nest zwischen seine Hörnerchen zu nehmen un rutschfest einzuhaken, damit es während des Kletterakts nicht plötzlich von ihm herunterfiel.

    Vorsichtig betrat das Lämmche den Baumstamm, der aufgrund der sich senkenden Sonne recht düster aussah. Von oben fiel ein kleiner Lichtschein aus dem Astloch ganz oben hinein und nach wenigen Augenblicken ließen sich die leichten Konturen der runden Stammwand erkennen. Leise Schrittgeräusche machten Goliath darauf aufmerksam, dass er nicht alleine war, doch vermutlich handelte es sich eh nur um Ameisen und kleine Tierchen, die vermutlich große Angst vor dem ungebetenen Gast haben mussten. Die Wand war nicht glatt, sondern ziemlich rauh und uneben, übersät mit kleinen Kerben und Einbuchtungen. Es war nicht das erste Mal, dass sich ein Schaf hier hineingewagt hatte. Mit dem Kopf stets geradeaus gestreckt, um die Eier nicht womöglich fallen zu lassen, versuchte Goliath, sich mit seinen Hufen Halt zu verschaffen und erklomm langsam aber stetig den Stamm. Der Baum war recht hoch, und so musste selbst Goliath ein zwei mal kräftig Schnaufen und sich zusammenreißen, um nicht herunterzustürzen...

    Nach einer für ihn schier unendlichen Weile kam Goliath endlich am oberen Astloch heran und er konnte schon wieder den blauen Himmel sehen. Mit etwas Schwung befreite er sich aus seiner unangenehmen Lage und mit etwas Elan landete er auf dem großen breiten Ast. Durch die vielen Blätter sah er zunächst nur wenig, doch dafür genoß er den kühlen Wind hoch oben und verspürte ein Gefühl von Freiheit! Nach einem geschickten Wendemanöver glitt er über die Baumkrone hinweg Richtung Osten, zu einem der höchsten Äste das Baumes, der noch einigermaßen stabil war. Mit schmalen und behutsamen Schritten tappte er den Ast entlang, bis dieser langsam schmaler wurde. Vor ihm lag nun ein dichtes Geäst aus zahllosen kleinen weigen und dünneren Nebenästen, einem idealen Ort für das kleine Vogelnest!

    Wieder senkte Goliath seine Kopf und löste das Nest von seinen Hörnern. Sanft gleitete es hinab auf die kleinen Ästchen, bis es einen sicheren Halt hatte. Von hier aus würden die Wolkenschafe darauf aufpassen und jemand wie Mike hätte bestimmt keine Chance, so einfach an die Eier zu gelangen! Zufrieden über die getane Arbeit hopste Goliath zurück über die Baumkrone zum großen Astloch, doch diesmal wollte er sich nicht wieder durch den hohlen Baumstamm durchquetschen, seine Rückkehr sollte schon etwas eleganter und verwegener ausfallen!

    Nicht ganz ungefärhlich und mit einem wirklich großen Satz sprang Goliath von dort oben hinunter und landete im hohen Bogen auf der Wiese, wo er zunächst lautstark zur Seite hin umplumpste. beinahe hätte man meinen können, er hätte sih ernsthaft etwas weh getan, doch dann rappelte er sich wieder auf und schüttelte sich so gut wie möglich den Dreck ab, ehe er wieder zu Wolke lief, der ihn die ganze zeit nicht aus den Augen gelassen hatte...

  20. #140
    Das Nest sollte dort jedoch nicht allzu lange sicher sein. Als Goliath sich gerade auf den Weg zu Wolke machte wurde die Ruhe des Tages von einem seltsamen Rumpeln gestört, gefolgt von einigen aufgeschreckten Tieren die von Norden angerannt kamen und panisch nach Süden flüchteten. Verwirrt mussten die Schafe mit ansehen wie mehrere Heuballen mit stetig zunehmenender Geschwindigkeit auf sie zurasten und wer genau hinsah erblickte den Kopf eines panisch dreinblickenden Mike der ab und zu aus dem Heuballen hervor schaute.
    Als wäre es nicht schon genaug gewesen, dass Mike sich an den Eiern vergangen hatte, so steuerte er nun geradezu, wenn auch nicht mit Absicht, auf den Apfelbaum zu. Die Herde überlegte hektisch was sie tun könnten aber die Heuballen rasten einfach zu schnell auf sie zu und da zerschellte der in dem Mike sich befand auch schon am Baum und während das dreckige Schaf in hohem Bogen Richtung See geschleudert wurde neigte der Baum sich auf sehr bedenkliche Art und Weise zur Seite und das eigentlich so gut gesicherte Nest lockerte sich und rutschte langsam aber sicher nach unten.
    Waren die restlichen Eier nun ebenfalls dem Untergang geweiht?

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