In der stickigen Dunkelheit ihrer Kiste, wartete ein Mädchen mit ziemlich schlechtem Gewissen und plötzlicher Angst vor Stürmen darauf, dass die Hafenarbeiter ihre Arbeit beendeten.
Das Versteck war nämlich furchtbar langweilig und unbequem.
Die Zeit zog sich dahin und Raa Mon fiel in einen unruhigen, oberflächlichen Schlaf. Als sie erwachte, herrschte vollkommene Stille um sie.
Ein paar Minuten wartete sie noch - vorsichtshalber - denn sie hatte keine Ahnung, wie lange sie geschlafen haben mochte.

Dann öffnete sich der Truhendeckel und ein gefaltet aussehendes kleines Wesen entstieg dem Inneren, streckte seinen Rücken und sog gierig Luft ein. Hier herrschte ebenfalls vollkommene Dunkelheit. Na toll.
Raa Mon stakste, sich unbeholfen vorwärts tastend, durch die Schiffsladung. Keine Ahnung, was in den Kisten war, an denen sie sich regelmäßig die Schienbeine stieß.
Irgendwann stieß sie an eine Wand. Nun war es einfacher. Raa ging einmal um den ganzen Raum. Sie ertastete die Tür und zog sich auf die gegenüberliegende Wand zurück. Nach einigem Herumtasten fand sie zu ihrem Entzücken Stoffballen, zwischen denen sie sich verkroch. Sie Sog den Duft von Leinen ein, kuschelte sich an die Stofbahnen und nickte wieder ein. Diesmal schlief sie ruhiger.