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Thema: Forenrollenspiel "Westwind" - das Intro

Baum-Darstellung

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  1. #18
    Auch wenn es morgens kaum den Anschein gehabt haben könnte, der Abend übertraf die Erwartungen des Handelsmagnaten Daen van der Wall noch um ein Vielfaches, sein Volksfest schien den ansonsten eher leidgeplagten Bewohnern der Stadt ein echtes Labsal zu sein und er rieb sich vor Vergnügen die Hände, als er das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden konnte und die Hochrufe auf seine Person unter den Fenstern erschallen hörte, während seine Agenten ihm zutrugen, dass auf den Straßen das ominöse Geisterschiff keine Gefahr und kein Thema mehr darstellte.

    Fröhlich vor sich hin pfeifend, nahm er eine große Menge südländischer Pomade und ließ sich Diese von einer sehr attraktiv scheinenden Halbelfe in die Haare massieren, was ihnen einen ölig schimmernden Glanz verlieh, während zwei seiner Dienerinnen den dicken Leib des Mannes in feinsten Nerz und eine Samtweste zu kleiden versuchten.
    Dass der als Lüstling und Mann ohne Moral verschrieene Händler dabei seine Hände nicht von ihren Rundungen lassen konnte, erschwerte die Sache für die Frauen zusehends und sorgte dafür, dass diese sich mittlerweile hinter seinem Rücken Grimassen und gehauchte Flüche zuzwinkerten.

    Endlich hatten sie ihn gekleidet und es war nicht von der Hand zu weisen, dass er trotz seiner wenig vorteilhaften Gestalt eine imposante Erscheinung war, denn die zahlreichen Ringe an den dicken Fingern, die wertvollen Schmuckketten um den Hals, der breite edelsteinverzierte Dupsing und nicht zuletzt das Gesicht, welches neben gierigen Schweinsäuglein ansonsten eher dem arroganten Gesichtszügen von Haien entlehnt worden war, ließen erkennen, dass dieser Mann gefährlich war. Und wer den Gerüchten der Gassen der Stadt lauschte, der wusste auch zu berichten, dass die Bewohner der Hafenstadt ebenso dachten und fühlten.

    Und um wie die Wankelmütigkeit des Pöbels zu beschwören, drangen wieder vereinzelte Rufe an das Fenster des prächtigen Kontors der „van der Walls“, inmitten der Stadt und mit einem genau abgepassten Moment, in dem das Crescendo der Tusch spielenden angemieteten Kapelle ihren Höhepunkt erreichte, schwangen die schweren Flügel seiner Balkontür wie von Geisterhand gezogen auf und in Begleitung seines treuen Leibwächters und Hauptmanns seiner Wache, ließ der fette Händler sich feiern, winkte huldvoll nach links und rechts und war froh um seine Agenten in der Menge, welche die Menge zum Jubeln anstachelten.


    Die Rekrutin Vidasal war mittlerweile wieder zu den Männern und Frauen der neuen Expeditionsmannschaft gestoßen, nachdem sie Balthasar in einen ruhigen Raum gebracht hatte und war den Tag über abrufbereit in deren Nähe geblieben. Nun aber, als sich der Tag in Richtung des Abends neigte, führte sie die Gruppe schnell und mit immer schwächer werdenden, weil nutzlosen, Gesten den Weg freizumachen, in Richtung der Stadtmitte.

    Auch hier wurde offensichtlich, dass sich die Festlichkeit wahrhaftig auf die halbe Stadt erstreckte, denn die Wege wurden gesäumt von weiteren Schaustellern, Künstlern und Akrobaten, sowie Händlern, die ihre Waren feilboten.
    Vidasal musste sich mehrmals einigen aufdringlichen Zwergen erwehren, die prächtige Waffen zu atemberaubenden Preisen anboten, gefolgt von goblinischen Talismanhändlern, die auch gegen Geisterschiffe immer das rechte und probate Mittel zu horrenden Preisen zu haben schienen.
    Vidasal schien mittlerweile der kalte Angstschweiß auszubrechen und auf eine besagte Rückfrage hin, murmelte sie nur, dass die Ankunft der Gruppe Teil einer Inszenierung war und ihr der Rücken bis zu den Knochen durchgepeitscht werden würde, falls sie es versäumen sollte, die Gruppe zum genau richtigen Zeitpunkt auf den Marktplatz zu bringen.


    Und wie um ihre Worte zu unterstreichen, fanden sie sich plötzlich in einer Art Blockade wieder. In einer engen Gasse hatten sich mehrere Ochsengespanne der fahrenden Händler und einer Gauklerin eng verkeilt, von hinten drängten die Schaulustigen heran und es wurde geschoben und geschubst.
    Vidasal habt ihr aus den Augen verloren, ebenso einige Andere eurer Crew, als ihr eine befehlsgewohnte und selbstherrliche Stimme aus weiter Ferne vernehmt, die augenscheinlich den Beginn einer Rede darstellte:
    „Bürger und Freunde, Nachbarn und Untergebene, liebgewonnene Gefährten. Mein Name ist Daen van der Wall…“

    Geändert von Daen vom Clan (01.06.2009 um 12:41 Uhr)

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