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[Eure Daenigkeit]
Das Prolog-Finale Teil I
(legt ruhig mal gruselige Musik auf und stellt euch ein Gewitter vor...)
Während sich am Himmel des Tages mehr und mehr Wolken zusammenbrauen und sich gegenseitig wie Gletschermassen auftürmen, entladen sich erste Blitze als fernes Wetterleuchten am Horizont, die Stadt scheint zu spüren, dass die Stunden des Donners kommen werden und eilen emsig umher, bedacht, sich vor der drohenden Regenflut in Sicherheit zu bringen. Heiß und schwül steht die Luft nun förmlich, keine kühle Brise mehr weht vom Ozean durch die Straßen, eine Spannung liegt in der Luft, die sich im Keifen der Marktweiber und den winselnden Hunden niederschlägt, die sich schon jetzt zusammenkauern.
Carmen, Balthasar und Torben schleichen nun an Bord, bewegen sich unauffällig über Deck und können erleichtert feststellen, dass Niemand von ihnen Notiz zu nehmen scheint.
Noch immer liegen die Leichen unverändert an Deck und scheinen euch aus vorwurfsvollen Augen anzuglotzen, als mit einem tosenden Donnerschlag ein Blitz ganz in der Nähe einschlägt und die Menschen erschrocken zusammenzucken lässt. Als hätte der Blitz die Bauchdecke der Wolken aufgeschlitzt, brechen nun auch die Wolkendämme und ein schwerer, heftiger Platzregen geht nieder.
In wenigen Augenblicken ist das Deck schlüpfrig und die Planken nass, die eingeritzten Gesichter sind im optischen Widerhall der Blitze groteske Fratzen, Wind und Regen erwecken den Eindruck, als würden die Antlitze weinen. Schließlich seid ihr bei der Luke angekommen und wuchtet die schweren Fässer beiseite, die man aus unerfindlichen Gründen auf die Luke gestellt hatte, obschon überall noch viel Platz zu finden gewesen wäre.
Ihr sperrt schließlich das schwere Schloss auf, welches erbärmlich knirscht und quietscht, als ihr den Schlüssel des Hauptmannes darin dreht und fast scheint es, als könne sich Torben ein stolzes Grinsen nicht ganz verkneifen, während dicke Regentropfen wie goblinische Wurfgeschosse auf euch einprasseln, mit einer solchen wütenden Intensität, dass ihr streckenweise schwerlich nur atmen könnt.
Schließlich schwingen die beiden Flügel der Luke zur Seite und ihr könnt euch schnell nach unten begeben, vorsichtig einen Fuß vor den Anderen setzend, da die Stufen auch hier sehr rutschig sind – Eingetrocknetes Blut, wie ihr mit leichtem Entsetzen und grimmiger Entschlossenheit feststellen könnt.
Was immer auch an Deck sich abgespielt hat, es hat auch im Bauch des Schiffes stattgefunden, so denkt ihr euch…
Als ihr die Luke gegen eindringenden Regen und neugierige Augen schließt und ein letztes Mal einen tausendfach verästelten Blitz über das Firnament jagen seht, seid ihr fast gezwungen, die Augen zu schließen, so grell war der Anblick und so düsterer und dunkler kommt euch nun das muffig riechende Innere des Schiffes vor.
Wie endlos erscheinen euch die Gänge, unsauber verarbeitete Planken stehen hervor, die Decke ist niedrig und scheint von Schimmel durchsetzt…leise knarzt das Holz, ab und an geht ein dumpfes Poltern durch den Schiffsleib, wenn ein Stück Treibholz gegen den Rumpf schlägt und die Dunkelheit scheint so intensiv, so verschluckend zu sein, dass ihr unwillkürlich zu flüstern beginnt, wie ihr da so in pechschwarzer Nacht steht.
Als ihr schließlich mit vor Kälte zitternden Fingern zwei Laternen entzünden könnt, scheinen selbst eure Gestalten und Leiber verzerrte Schatten zu werfen, als seien sie von Eigenleben und Boshaftigkeit erfüllt.
Ihr arbeitet euch vorsichtig durch das Schiff, bedacht, einen Schritt vorsichtig vor den Anderen zu setzen und bewegt euch mit gemischen Gefühlen vorbei an blutbesudelten Kleidungsstücken, zerbrochenen Waffen, zerstörten persönlichen Gegenständen. Ihr passiert herausgetretene Türen und immer wieder Spuren von Gewalt an den Wänden. Herausgerissenes Holz, Kratzspuren an den Wänden von der Größe menschlicher Fingernägel, Haarbüschel am Boden und findet schließlich die Kombüse vor.
Neben verfaultem Essen, dass rottend auf einigen Tellern liegt fällt euch auf, dass sämtliche größeren Kochgerätschaften wie Metzgersbeile und Messer verschwunden sind, ebenso die großen Gabeln. Alleine Teller und Humpen stehen angerichtet da, ein Szenario einer Offiziersmesse, ein Klischee fast, nur dass die lachenden und scherzenden Menschen fehlen und kein Kronleuchter Licht spendet, sondern zwei kleine Laternen…
Im Tisch eingeritzt, plump und böse und offensichtlich weitaus weniger kunstfertig, findet ihr weitere dieser Totenschädel vor, es schien, als hätte dem Künstler hier die Zeit oder das Talent gefehlt, solch’ Schnitzereien wie an Deck anzufertigen, oder waren es gänzlich andere Vorzeichen?
Von fern nun grollt und rummst der Donner heran, es scheint, als hätte der Sturm seinen Höhepunkt gefunden und auch ihr seid weitergekommen. Ihr steht nun vor einer verbarrikadierten, edel aussehenden, Tür. Mehrere Balken wurden vor die Tür genagelt um - was immer sich darinnen befand – auf lange Zeit wegzuschließen.
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Patch 1.1.4 in Arbeit...!
Geändert von Daen vom Clan (19.05.2009 um 13:24 Uhr)
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