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Auserwählter
Shantae and the Seven Sirens

Ein neuer Tiefpunkt für die Reihe, meinetwegen hätte das Spiel lieber auf dem i-Phone bleiben können.
WayForward scheint seine Spieler nun vollends für sabbernde Vollidioten zu halten. Ich musste mich gezwungen sehen das Spiel mit 3 Herzen und ohne jegliche Heilung durchzuspielen und dann war das Spiel immer noch relativ leicht. (bis auf den Endboss der einfach nur ewig dauert)
Nicht falsch verstehen, ob das Spiel nun leicht oder schwer ist, darum geht es mir gar nicht. Es stellt sich eher die Frage ob das Spiel überhaupt irgendwie sowas wie eine Schwierigkeitskurve besitzt was ich definierend für Spiele empfinde. Schon Half Genie Hero hatte eklatante Schwächen in dem Bereich und wurde leichter je weiter man kommt, nur hier hatte man noch sämtliche Spielvereinfachungen in einem Shop ausgelagert.
Shantae übertreibt es hier aber dermaßen dass ich schon fast meinen würde, dass man mich absichtlich trollen will.
Hier ein kurzer Überblick:
- Gegner droppen nun neben Herzen welche die Leben automatisch um ein halbes Herz auffüllen, nun auch Consumables, welche 1 - 8 Herzen heilen, die Dropfrequenz ist sehr hoch es sind 7 unterschiedliche Heildrops die von unterschiedlichen Gegner hinterlassen werden können und man kann davon bis zu 9 tragen. Die billigsten Gegner im Spiel droppen übrigens das beste Heilitem. Man wird mit dem Zeug schon von Minute 1 an überfrachtet.
- Gegner machen niemals mehr als 1,5 Herzen Schaden (und das machen wirklich nur die wenigsten), der Wert skaliert nur magrinal über den Spielverlauf und stagniert dann.
- Man kann bis zu 12 Herzen erhalten, schon mit 3en war das Spiel sehr einfach, nicht auszumalen wie das ist wenn man nun wirklich seine Leben erweitert.
- Man lernt sehr früh im Spiel einen Heiltanz, damit kann man für einen 12tel seiner Magieleiste sich um 2 Herzen jeder Zeit heilen. Magie lässt sich überall finden und am selben Ort wo man die Fähigkeit bekommt, kann man eine Art "Perk" erhalten mit dem sich die Magie Leiste automatisch wieder auffüllt. Übrigens habe ich hier tatsächlich etwas gefklunkert, also dass ich das Spiel ohne Heilung durchgespielt hätte. Der Heiltanz hat noch einen sekundäreffekt der die Umgebung beeinflusst und wodurch man Gegenstände bekommen kann, sowie Gewässer von Gift befreit. Es ist in der Story mehrere Male notwendig dass man sich zwischen 2 Speicherpunkten heilt, da habe ich also keine andere Wahl: good Job WayBackward!
- natürlich gibt es auch wieder Shops mit noch mehr Heilgegenständen die noch mehr heilen, darunter auch Auto-Potions die den Spieler automatisch wiederbeleben.
- Es gibt noch Verbesserungen, welche zusätzlich noch mehr Rüstung verleihen und den MP Verbrauch noch weiter senken. Habe ich natürlich die Finger von gelassen.
- Geld in dem Spiel wird einem hinterhergeworfen ich kratze permanent an der 999 Rupien Grenze und weiß nicht wohin damit. Schon nach dem ersten Boss konnte man die Schadens- und Angriffsfrequenz Upgrades vollständig ausbauen. Keine gute Ausgangslage für ein Metroidvania wo sich erkunden belohnend anfühlen soll.
- Bosse sterben schon nach 2 Cyclen ihrer Attacken (außer der Endboss) manche Bosse gingen wenige rals eine Minute die halten so unfassbar wenig aus jedes Kapitel in dem Spiel endet einfach antiklimatisch.
- Ich glaube das Fakt dass ich es mit 3 Herzen und ohne Heilung durchspielen konnte und denke dass es mit dieser Spielweise ungefähr auf dem Niveau eines leichteren Plattformers aus der 16-Bit Ära ist (Endboss ausgenommen), sagt schon viel aus. Ich habe übrigens auch nicht länger gebraucht als andere Spieler und nein ich will in keinster Weise mit sowas angeben, es gibts nicht zum angeben, ich hätte es mir nur vielleicht noch schwerer machen können, hätte ich sämtliche Schadensupgrades aus gemacht aber dann kommt damit nur noch mehr tedium dazu.
Man kann sich vermutlich von jedem einzelnen Gegner, jedem einzelnen Projektil treffen lassen und die Ressourcen werden immer ausreichen um den Schaden sofort wieder weg zu heilen. Davon ab gibt es Zauber die den Screen von Gegnern weg clearen, all das verbraucht nur wenig Magie. Keine Ahnung was da los ist, WayForward scheint irgendwie seinen Touch verloren zu haben, sie waren eigentlich mal dafür bekannt sehr retronahe Spiele zu machen, das hier ist aber einfach nur seicht und weichgespült. Das Spiel hat zwar immer noch Charme mit den DIalogen und der Grafik. (wobei der Monster-Girl Fetisch-Anteil langsam bei mir wirklich ein kritisches Level erreicht) aber was bringt einem das wenn den Machern das Gameplay scheinbar scheiss egal war. Dass es ein Metroidvania ist sehe ich hier eher als Nachteil. Das Spiel wird durch irgendwelche Fetchquests die man innerhalb der Story zwingend erfüllen muss unnötig in die Länge gestreckt, die Ladezeiten sind eine Spur über erträglich und die recht kleine Map wird von Biomen getrennt (die fast alle gleich aussehen und sich nur durch Wandfarbe unterscheiden) die alle so nah beieinander liegen dass man schon manchmal aufeinander folgend nur Ladezeiten glotzt, da hilft es nicht wenn einem das Spiel gerne mal dazu bringt per Schnellreise von einem Ort zum anderen zu reisen, da gelingt es mir manchmal gar nicht vom Handy weg wieder aufs Spiel zu starren.
Das Spiel besitzt ein Kartensystem in dem man passive Fähigkeiten von Monstern erhalten und wovon sich bis zu 3 ausrüsten lassen. Darunter sind so super spannende Effekt wie: "Feuerbälle kosten weniger Magie" oder "Erdbeben-Zauber kostet weniger Magie" oder: "Du kannst schneller krabbeln" da kann man sich vor Aufregung kaum noch retten...
Es gibt aberdutzende Perks und die Effekte allesamt langweilig und vorhersehbar es gibt nicht einen kuriosen Effekt oder sonst was einfach drauf geklatscht. Da das Spiel für Apple-Arcade erschienen ist, kann man es eigentlich nicht mit üblichen Smartphone Produktionen vergleichen und doch werde ich das Gefühl nicht los dass man hier eben das Spiel so heruntergedummt wie nur möglich gemacht hat, weil man dieser Zielgruppe einfach in keinster Weise auch nur die einfachsten Aufgaben zutraut.
Der Grund warum das Spiel trotzdem so fächendeckend positiv aufgenommen wird, liegt denke ich mal an 3 Gründe:
- Die Steuerung ist sehr flüssig
- Das Spiel stresst nicht
- Es ist Shantae
Das reicht doch schon aus, schließlich möchte man ja bei dem Charme den das Spiel versprüht es einfach gut finden, am Ende ist das aber auch nur genau so ein Blendwerk wie schöne Grafik im allgemeinen. Es hilft nicht um dieses Trainwreck von nem Spiel zu retten. Evtl sorgen diese Aspekte dafür dass man keinen Frust empfindet, aber naja man empfindet dann eben einfach gar nichts. Warum nicht.
Einen positiven Aspekt konnte ich für mich dennoch herausziehen, ich glaube nachfolgend wird mich kein Indie-Game mehr so leicht schocken, weil ich langsam glaube echt alles gesehen zu haben, das ist der Gipfel der Anspruchslosigkeit mehr "flawed by design" geht kaum. Andere Spiele bieten ja wenigstens noch die Wahl dass man es auf eine vernünftige Art spielen kann, die unnötigen RPG-Aspekte in Shantae sowie einfach dumme Design-Entscheidungen verhindern das Ganze.


nach unten für diesen Schund.
Geändert von Klunky (31.05.2020 um 01:43 Uhr)
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