Hattet ihr eigentlich auch das Gefühl, dass sich der Film stellenweise eher wie der dritte Teil einer Trilogie anfühlte? Besonders in der zweiten Hälfte. Ich schätze, während Episode IV und I eher für sich alleine standen und weitgehend in sich abgeschlossen waren, aber dafür V und VI sowie II und III enger zusammenhingen und auch zeitlich innerhalb der Handlung eher aufeinander folgten, schätze ich, dass es bei den Sequels diesmal genau andersherum sein wird: VII und VIII folgen praktisch unmittelbar aufeinander und enden mit einer ziemlichen Zäsur. Würde mich kaum wundern, wenn Episode IX ein paar Jährchen später spielt und auch ein wenig eigenständiger funktioniert, während sie sich um die verbliebenen offenen Fäden aus The Last Jedi kümmert.


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Eine andere, allgemeinere Kritik ist die, dass mir ein Thema fehlte. Das Star Wars Feeling ist für mich auch immer, dass viel philosophiert wird darüber, was es heißt, ein Held zu sein und das richtige zu tun. Die Szenen eines Films müssen verschiedene Aspekte einer oder mehrerer zentraler Fragestellungen beleuchten und dadurch irgendwie grob zusammenhängen. Dieser Film hat nichts davon - er hat die entsprechenden heroischen Handlungen, aber nicht den philosophischen Kontext, es fehlt der weise Charakter, der das alles irgendwo verortet.
WTF ^^ ? Ich fand ganz ehrlich, dass das einer der thematisch stärksten bisherigen Star Wars Filme überhaupt war. Wie ich oben bereits schrieb, beschäftigt sich die Geschichte wirklich intensiv mit Fragen um Heldenverehrung, Nachfolge, Erbe und vor allem mit dem Umgang von Symbolen der Vergangenheit. Das zieht sich wie ein roter Faden bis zum Ende durch. Dabei wird viel hinterfragt und auch ein Stück weit (imho angenehm, weil nicht zu übertrieben) dekonstruiert, wo andere Teile der Saga nur oberflächlich mit Klischees gespielt haben.

Wie viel von dieser Verehrung ist gerechtfertigt, wie viel von dem Bild, das wir von bestimmten Personen haben, findet nur in unserer Einbildung und unserem Wunschdenken statt? Sind diese Symbole, das Festhalten an der Vergangenheit, nicht vielleicht trotzdem sinnvoll, wenn es den Leuten Kraft geben und/oder sie inspirieren, ja ihnen sogar Perspektive und Ziel geben kann? Was bedeutet es, wenn man sich davon befreit? Wenn man in die Fußstapfen von einem Idol tritt, sollte man dann versuchen alles ganz genauso zu machen? Von vorne bis hinten drehen sich die Geschichten und Entscheidungen von Rey, Luke, Kylo Ren, Holdo und am Anfang sogar auch von Rose und Finn in der einen oder anderen Weise um diese Dinge. Findet sich ebenso in bestimmten Gegenständen (das legendäre Lichtschwert weggeworfen, später sogar entzweit; oder auch dieses Würfel-Memento von Han) oder offensichtlichen Handlungspunkten (Rey in der Höhle unter der Insel, vor der Luke Angst hat und die letztenendes nur einen Spiegel (!) enthält; oder auch die frühere Funktion der Basis auf Crait usw. usf.). Kann man darüber hinaus auf der Meta-Ebene auch auf die Star Wars Saga als Ganzes bzw. auf einige der Hardcore-Fans beziehen und zu sehr interessanten Schlussfolgerungen gelangen xD

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Von den Szenen auf der Insel her hätte es sich zum Beispiel angeboten, die Frage nach dem Nutzen der Jedi in dieser Welt noch viel stärker zu betonen. Warum brauchen wir Luke überhaupt, das hätte irgendjemand fragen können, um dann von Leia eine pathetische Antwort zu bekommen.