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  1. #1
    Ja, die anderen beiden Spiele sind Deadly Sin und Deadly Sin II; habe aber die Box bei Amazon gekauft, da ich nichts von dieser digitalen Distribution halte (und von Accountbindung schon gar nicht) ... wahrscheinlich wäre ich sonst gar nicht darauf aufmerksam geworden.

    Das erste Deadly Sin habe ich auch mal angespielt (ca. 1 Std.) und man merkt, dass es vom selben Entwickler stammt. Allerdings ist das Spieltempo deutlich langsamer (schon alleine die Fortbewegung), weshalb man dafür vielleicht länger brauchen wird. Es gibt auch darin ein paar gute Ideen, man merkt aber irgendwie, dass Skyborn ein späterer Titel des Entwicklers ist, weil manches darin besser gemacht wird.

    Ich bin skeptisch, ob es das Spielerlebnis so aufwertet, wenn man Skyborn auf "schwer" spielt, denn von der Handlung her tut sich dann trotzdem nicht mehr.

    Zitat Zitat von Kynero Beitrag anzeigen
    Zu World of Final Fantasy kann ich bisher noch nicht viel zu sagen, außer, dass ich es ganz charmant finde, als erste Stadt Cornelia vorgesetzt zu bekommen. Also sogar der FFI Fanservice ist mit drin. Sogar mit Remastered Theme.
    Ach, stimmt ja. Daran, dass es Cornelia auch in FFI gab, habe ich beim Spielen gar nicht gedacht ... allerdings habe ich FFI auch nie besonders lange gespielt, weil es nicht gut gealtert ist. Die FFI-Stücke in World of FF sind aber wirklich gut.

    Im Moment spiele ich zweierlei Zeug:

    Einerseits Ephemeral Fantasia auf der PS2, was für mich das nostalgische Erlebnis schlechthin ist. Bisher läuft es auch ganz gut: Habe nun in der ersten Zeitschleife die ersten drei Charaktere rekrutiert und vorher etwas gelevelt, wodurch die Kämpfe auch recht leicht waren. Da das ganz in Ordnung funktioniert, werde ich mal schauen, ob ich diese hammerschweren Dungeons, die ich früher nie beendet habe, jetzt mal hinbekomme. Ich muss allerdings auch zugeben, dass ich früher gerne mal so ein Teil eingeworfen habe, das Zufallskämpfe ausschaltet.

    Ich meinte mich ja daran zu erinnern, dass die Lokalisierung schlimm ist, aber sie ist sogar noch schlimmer als in meiner Erinnerung. Echt heftig.

    Außerdem habe ich mich jetzt dafür entschieden, Xenogears weiterzuspielen, bei dem ich nun knapp 2 Stunden auf dem Zeiger habe. Das ist zwar noch nicht viel, aber Handlung und Charaktere scheinen schon mal ganz ok zu sein und auch die Kämpfe kann man durchaus ohne Nostalgie-Bonus ertragen. Nach der Aktion mit Elly frage ich mich nur, wieviele bedrohte Jungfrauen ich noch werde retten müssen. Zumal Elly ja Mitglied irgendeines Militärs ist, also Kampferfahrung haben sollte und Fei anscheinend (gut, hinterher wird sich was anderes herausstellen) nur irgendein Bauernlümmel. Aber Logik scheint Spieleentwicklern im Zusammenspiel von Männlein und Weiblein ja generell abzugehen.

    Xenogears soll ja sehr lang sein, weshalb ich gespannt bin, ob das wirklich so ist und ob die Handlung das rechtfertigt (wenn man aufs Erscheinungsdatum guckt, könnte das glatt der Fall sein).

    Und SaGa: Scarlet Grace habe ich kurz angespielt. Meine ersten Eindrücke:
    - die Musik ist echt gut
    - Präsentation und Handlung lassen anscheinend eher zu wünschen übrig
    - die Graphik sieht ganz nett aus
    - das Kampfsystem ist bisher ganz solide
    - wie man schon im Trailer gesehen hat, bewegt man sich ausschließlich über die Weltkarte und löst dort Ereignisse, wie Gespräche oder Kämpfe aus, Dungeons oder Städte gibt es in dem Sinne nicht -> meine erste Designentscheidung wäre das nun nicht gewesen

    Na ja, mal sehen, was das wird ... wahrscheinlich aber keins meiner Lieblingsspiele.
    Wer braucht Photobucket? Kein Schwein!
    Libenter homies id, quod volunt, credunt.
    Alle GF-Aktionen auf einen Blick

  2. #2
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    Das erste Deadly Sin habe ich auch mal angespielt (ca. 1 Std.) und man merkt, dass es vom selben Entwickler stammt. Allerdings ist das Spieltempo deutlich langsamer (schon alleine die Fortbewegung), weshalb man dafür vielleicht länger brauchen wird. Es gibt auch darin ein paar gute Ideen, man merkt aber irgendwie, dass Skyborn ein späterer Titel des Entwicklers ist, weil manches darin besser gemacht wird.

    Ich bin skeptisch, ob es das Spielerlebnis so aufwertet, wenn man Skyborn auf "schwer" spielt, denn von der Handlung her tut sich dann trotzdem nicht mehr.
    Der zweite Teil von Deadly Sins ist laut Entwickler sein gecanceltes Legacies of Dondoran 2 (man kann noch ne unfertige Demo davon laden und... ja, der Anfang ist quasi identisch xD). Den ersten Teil hab ich nur mal gaaaanz kurz in der 1 stündigen Demo angespielt, der hatte mir damals nicht so gefallen. Also Deadly Sins. Ich liebe Dondoran. xD
    An Skyborn sitz ich gerade, auf Schwer, nach der Coal Mine (wie zum Geier soll man zu den zwei Truhen oberhalb der unerreichbaren Leiter kommen!?). Bisher ist das Spiel in der Tat nur so lala, wobei mich die Story nichtmal so stört sondern eher das Gameplay, was ich schlichtweg als nicht sonderlich gut empfinde. Es ist nicht schlecht, aber wie das Spiel auch nicht mehr als Durchschnitt. Naja, mal gucken, müsste ja schon knapp zur Hälfte durch sein, wenn die Zeit da stimmt. xD

  3. #3
    Also, versprechen kann ich dir nicht, dass du meine Spielzeit mal eben so auf dich übertragen kannst. Ich habe aber auch nicht den schweren Schwierigkeitsgrad genommen, da ich darin keinen Mehrwert sehe. Wenn du dabei bleibst, dann berichte doch mal, wie du mit dem Endgegner klargekommen bist - den fand ich im Vergleich zu allen anderen Gegnern etwas übertrieben.

    Deadly Sin wird auf jeden Fall länger dauern als Skyborn, aber irgendwie lahmt das Spiel auch ziemlich, also von der Spielgeschwindigkeit her. Außerdem gibt es ziemlich viele Zufalls kämpfe, die in Hinblick auf einen Levelaufstieg nicht viel bringen und die Charaktere auch kaum stärker machen. Im Moment finde ich es okay, aber nicht unbedingt packend. Das Königreich im Spiel heißt anscheinend auch Dondoran.
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  4. #4
    Zitat Zitat von Winyett Grayanus Beitrag anzeigen
    Also, versprechen kann ich dir nicht, dass du meine Spielzeit mal eben so auf dich übertragen kannst. Ich habe aber auch nicht den schweren Schwierigkeitsgrad genommen, da ich darin keinen Mehrwert sehe. Wenn du dabei bleibst, dann berichte doch mal, wie du mit dem Endgegner klargekommen bist - den fand ich im Vergleich zu allen anderen Gegnern etwas übertrieben.

    Deadly Sin wird auf jeden Fall länger dauern als Skyborn, aber irgendwie lahmt das Spiel auch ziemlich, also von der Spielgeschwindigkeit her. Außerdem gibt es ziemlich viele Zufalls kämpfe, die in Hinblick auf einen Levelaufstieg nicht viel bringen und die Charaktere auch kaum stärker machen. Im Moment finde ich es okay, aber nicht unbedingt packend. Das Königreich im Spiel heißt anscheinend auch Dondoran.
    Wie zum Fiek hast du das Spiel in 4 Stunden durchbekommen? Ich spiel auf, Schwer, okay, aber ich hab schon 5 1/2 Stunden und hab gerade erst Fafnir besiegt. xD

    Muss aber sagen, dass dieses Spiel genau der Grund ist, wieso ich keine Steam Makerspiele mag: Es bietet genau gar nichts, was ich nicht auf gratis bekomme. Das Spiel ist absoluter Durchschnitt bisher.

  5. #5
    Radiant Historia (NDS)


    Es gibt ja nicht wahnsinnig viele Rollenspiele, die Zeitreisen zum Thema haben, wenn man vom schon relativ alten Ephemeral Fantasia absieht, dass etwas anders mit der Thematik umgeht. Radiant Historia sah für mich wirklich solide aus und da es auch noch hieß, das Spiel hätte eine dichte Handlung und würde die Charaktere manchmal etwas viel labern lassen (was für ein Kritikpunkt), war für mich klar, dass ich mir das Spiel mal ansehen musste.

    Handlung
    Es herrscht Krieg zwischen den Reichen Alistel und Granorg und als wenn das nicht genug wäre, versandet der Kontinent immer mehr. Stocke, eine Art Geheimdienstler aus Alistel, wird auf eine augenscheinliche Selbstmordmission gegen Granorg geschickt und als alles verloren scheint, fällt ihm ein Buch namens „White Chronicle“ in die Hände. Diese Chronik ermöglicht es ihm, die Geschichte zu verändern, indem er in der Zeit vor- und zurückreisen kann. Na, dann...

    Mir gefiel die Art, wie das Spiel mit Zeitreisen umging, ziemlich gut. Es gibt ja quasi zwei große, wichtige Zeitstränge und wie diese miteiander verwoben wurden (manchmal kommt man in einem Zeitstrang nicht weiter und muss dann erst etwas im anderen erledigen), wurde ziemlich gut durchdacht und funktioniert ohne größere Logiklöcher. Außerdem ist die Geschichte beider Zeitstränge spannend und wird mehr oder weniger gut erzählt – vor allem zum Ende hin hatte mich die Handlung dann komplett gepackt.
    Glücklicherweise werden auch Nebenmissionen gut in die Handlung eingebettet und können diese sogar beeinflussen – wie oft sieht man so etwas heutzutage schon noch in Spielen? Das war für mich jedenfalls der Anreiz schlechthin, um auch alle Nebenmissionen zu erfüllen.

    Mit den Charakteren wird man im Laufe des Spiels ganz gut warm und manche werden auch gut charakterisiert. Andere Charaktere, wie z.B. Marco, bleiben jedoch leider bis zum Ende relativ blass und man erfährt kaum etwas über sie. Hier wäre echt noch Raum für Verbesserungen gewesen, aber insgesamt ist mir ein Großteil der Charaktere schon irgendwie ans Herz gewachsen.

    Insgesamt bekommt man hier jedenfalls eine gut erzählte, komplexe Geschichte.

    Gameplay
    Hier gibt es zweierlei wichtige Punkte: Einerseits die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Ereignissen in der Zeit herumzureisen, was über eine recht zweckmäßige Karte funktioniert. Sehr gut fand ich es, dass man, manchmal nur durch kleine Dinge, spätere Ereignisse beeinflussen konnte, wodurch sich die entsprechende Szene noch einmal änderte. Die Nebenmissionen sind sowieso gut gelungen, wie ich ja oben schon geschrieben habe, gut in die Handlung integriert und motivierend. Hier gibt es keine Missionen vom Typ „Hol mir mal drei Bündel Gras“.

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    Beim Kampfsystem war ich etwas zwiegespalten. Es bietet einem die Möglichkeit, Gegner auf dem Feld herumzuschieben und so z.B. mehreren Gegnern gleichzeitig Schaden zuzufügen, was in Endgegnerkämpfen gut funktioniert und richtig nützlich ist. So kann ein Kampf ohne richtiges, taktisches Vorgehen ziemlich schwer sein, allerdings auch sehr leicht, wenn man o.g. Möglichkeiten richtig nutzt. Endgegnerkämpfe haben mir, was das angeht, Spaß gemacht.
    In normalen Kämpfen zog dieses System die Kämpfe jedoch vor allem in die Länge, was umso ärgerlicher ist, wenn die Gegner nicht einmal genug EXP abdrücken. Das war leider bis zum Ende ein Problem: Es lohnte sich für mich schlichtweg nicht, gegen schwerere Gegner zu kämpfen, da man für leichtere Gegner kaum weniger EXP bekommt.

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    Apropos Kämpfe: Es gibt nur wenige, wirkliche Dungeons (vor allem gegen Ende), sondern so etwas wie Grasebenen und Höhlen. Das fand ich an sich nicht schlimm, was mich aber genervt hat, war, dass man diese Ebenen im Laufe des Spiels immer wieder durchqueren muss und das ohne die Möglichkeit, über die Weltkarte abzukürzen. „Gran Plain“ war so etwas, was ich irgendwann echt nicht mehr sehen konnte … glücklicherweise lernt man schnell, wie man sich unsichtbar macht.

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    Graphik & Musik
    Graphisch ist Radiant Historia einerseits irgendwie pixelig, andererseits mochte ich die Graphik aber, da hier mal nicht diese typischen NDS-Charaktermodelle verwendet werden, wie z.B. in den FF-Ablegern für den NDS. Texturen sind stellenweise etwas matschig, allerdings auch detailliert und man merkt, dass die Entwickler sich Mühe gegeben haben, graphisch etwas anderes zu machen und wahrscheinlich soviel, wie man auf dem NDS überhaupt umsetzen kann. Die Städte sind auch von der Aufmachung her ziemlich unterschiedlich und es lohnt sich, sich da mal etwas mehr umzusehen. Lediglich die Dungeons sehen ein bisschen langweilig aus.

    Musikalisch ist Radiant Historia nicht so~ vielfältig, aber was man an Musik bekommt, ist stimmig und es stört auch nicht, wenn man ein Stück mal wieder hören muss. Viele Stücke sind mir positiv in Erinnerung geblieben und es gab eigentlich kein Stück, das mir nicht gefallen hat. Es gab eher solche, bei denen ich mir gedacht habe: „Oh ja, das mal wieder“.
    Hier mal ein paar Beispiele:

    Where the Wind and Feathers Return
    The Edge of Green

    Fazit
    Radiant Historia scheint ja ein eher unbekanntes Spiel zu sein und ich war entsprechend froh, dass ich darauf gestoßen bin und es gespielt habe, denn es lohnt sich, vor allem deshalb, weil RD einiges von dem richtig macht, was man in neuerem Spielen manchmal vermisst, dabei aber irgendwie originell und frisch wirkt. Vor allem den Umgang mit Nebenmissionen muss ich hier noch einmal hervorheben, weil ich den als total vorbildlich empfand

    Entsprechend habe ich auch 234 von 236 „Nodes“ erledigt, wobei einer davon ein Endgegnerkampf war, auf den ich keine Lust mehr hatte, nachdem ich ihn ein paarmal versucht hatte. Beim letzten Ereignis bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher, was fehlt.
    Gesehen habe ich dennoch alle zusätzlichen Enden, weshalb ich das Spiel nun unter „alles herausgeholt, was ging“ abgeschlossen habe.

    Insgesamt: 9/10
    Spielzeit: 31 Std.
    Geändert von Winyett Grayanus (22.01.2017 um 18:24 Uhr)

  6. #6
    Ephemeral Fantasia (PS2)


    Ephemeral Fantasia (ich kürze das jetzt als EF ab) war mein erstes PS2-Spiel, das ich auch ausgiebig gespielt habe, vor allem zu der Zeit (ein paar Tage), als ich noch keine Memory Card hatte und immer wieder von vorne anfangen musste. Danach habe ich auch noch einige Stunden damit verbracht, bin aber irgendwann an drei Dungeons hängengeblieben, die ich einfach nicht gepackt habe und habe davor alles ohne Lösung herausgefunden, was viel Zeit in Ansoruch genommen hat. Diesmal ging es mit neuer Motivation und Komplettlösung noch einmal ans Spiel.
    … und siehe da: Ich fand die Dungeons leicht und alles generell sehr schaffbar.

    Handlung, Welt und Präsentation
    Mouse, Musikant, der seinen Beruf jedoch auch dazu nutzt, um seine Arbeitgeber hin. Und wieder mal zu beklauen, wird auf die Insel Pandule eingeladen, um dort zur Hochzeit der beiden Herrscher der Insel ein Lied zu komponieren. Was jedoch nach einem normalen Auftrag aussieht, stellt sich als etwas heraus, das etwas zu groß für Mouse ist: Pandule befindet sich in einer Zeitschleife, die unmittelbar nach der Hochzeit erneut beginnt und alle Einwohner der Insel ihre Erinnerungen verlieren lässt, Mouse ist davon jedoch nicht betroffen und macht sich nun daran, Verbündete zu finden und die Zeitschleife zu durchbrechen.


    (Lute Hero)


    Was ich an EF interessant finde, ist, dass die Geschichte relativ minimalistisch, d.h. nur anhand von ein paar Sequenzen erzählt wird, es dabei aber trotzdem schafft, interessant zu sein. Verbunden mit der Erkundung der Insel und der Tagesabläufe der Charaktere hat es die Geschichte um die Insel Pandule geschafft, mich für viele Stunden zu beschäftigen und mein Interesse daran aufrechtzuerhalten. Pandule ist erst einmal nur eine Insel, dafür jedoch sehr groß und jeder Bewohner hat einen festen Tagesablauf und kann zu jeder Tageszeit irgendwo gefunden werden. Dadurch wirkt die komplette Welt total lebendig und es macht Spaß, sie zu erkunden oder einfach mal irgendwo herumzulaufen. Dies ist wohl das erste Spiel, das mich dazu gebracht hat, irgendwo in der Wildnis stehenzubleiben und ein Lied auf meiner Laute zu klimpern, einfach, weil ich Lust darauf hatte.

    Manches wurde allerdings so … na ja umgesetzt, nehmen wir mal die Zusammensetzung von Familien als Beispiel. Eine Familie in EF sieht folgendermaßen aus:

    Kevin, Ladenbesitzer (und großer Patriarch der Familie)
    Kevins Frau (namenlos)
    Kevins Tochter/Sohn
    manchmal noch Kevins Mutter o.ä.

    Man merkt vielleicht, wie EF, was den geistigen Horizont der Entwickler angeht, zuzuordnen ist. Leider ist das, was ich oben beschrieben habe, nämlich keine Ausnahme, sondern die Regel: Einige Männer mit Namen, Frauen, sofern sie keine spielbaren oder wichtigen Charaktere sind, namenlos. Dazu kommt dann noch die Zusammensetzung der eigenen Gruppe (3 Frauen, 9 Männer) und die echt unangemessene Darstellung von 4/5 wichtigen Frauen im Spiel. Das hinterlässt schon irgendwie einen schlechten Beigeschmack.

    Ach, und die Übersetzung (aus Nostalgiegründen musste es natürlich die Deutsche sein) ist eine Frechheit und so ziemlich die schlechteste, die mir in einem Spiel je untergekommen ist. Man könnte fast glauben, dass es sich hier um eine automatische Übersetzung handelt, nur würde das nicht mit den zahlreichen Rechtschreibfehlern zusammenpassen. Bei dem schlechten Deutsch, das hier produziert wurde, kann man wohl davon ausgehen, dass die Übersetzer selbst kein Deutsch konnten, ganz abgesehen davon, dass hier eine absolut schlampige Arbeit abgeliefert wurde.

    Wichtig für die Handlung sind jedoch vor allem die rekrutierbaren Charaktere, deren Tagesablauf man in der ersten Woche einmal verfolgen muss, um danach die Möglichkeit zu bekommen, ihn so zu beeinflussen, dass sich für die Charaktere wichtige Ereignisse ändern und diese sich Mouse anschließen. Damit das gelingt, muss man erst einiges an Hirn und Geduld ins Spiel stecken, denn die Zeit läuft immer mit und man muss genau wissen, wann welcher Charakter wo ist.
    Interessanterweise werden die Charaktere im späteren Verlauf gar nicht weiter charakterisiert, ich hatte aber dennoch den Eindruck, dass die irgendwie Persönlichkeit hatten.


    (Der Witz hat so~ einen Bart.)

    Gameplay usw.
    Neben der Erkundung der Insel nimmt das Kampfsystem eine wichtige Rolle ein, denn es gibt Zufallskämpfe … und davon nicht zu wenig. Interessant am KS ist, dass immer eine Gruppe einen Kampfvorteil hat, man kann also entweder von den Gegnern umzingelt werden, oder den Gegner selbst umzingelt haben. Der Rest läuft ganz klassisch, wie man es aus rundenbasierten Kampfsystemen kennt und ich habe an hier an sich nichts zu meckern – alles spielt sich sehr solide und ohne wirkliche Störfaktoren. Gut hat mir auch gefallen, dass man Fähigkeiten lernt, wenn man andere Fähigkeiten öfter einsetzt. Außerdem ist neben dem normalen Level eines Charakters der Gruppen-Level interessant, durch den alle Charaktere mehr HP und MP bekommen. So kann man auch einen Charakter mit Lvl. 1 mitnehmen, der zwar weiterhin schwach ist, durch die erhöhten HP aber durchaus in der Gruppe bestehen kann.
    Gestört hat mich, dass man hinterher nur noch langsam levelt, was es sehr schwer macht, einen brauchbaren Level für die spätere Endgegnermasse zu bekommen. Außerdem sind Dungeons in diesem Spiel nicht nur uninteressant, sondern auch frustrierend, da alles gleich aussieht und man sich schnell verlaufen kann. Zusammen mit wirklich sehr vielen Zufallskämpfen kann das echt nerven (ich habe eine Lösung benutzt, um das Grauen einigermaßen zu verkürzen).


    (Prost!)

    Spaß macht dagegen das Rekrutieren der Charaktere, wofür man wirklich nachdenken und sich mit dem Spiel beschäftigen muss, denn EF ist kein Spiel, das den Spieler an die Hand nimmt, sondern ein Hohes Maß an Eigenständigkeit erfordert. Glücklicherweise kann man, sobald man die jeweiligen Abschnitte der Karte gefunden und die Fähigkeit erlernt hat, schnell von einem Ort zum anderen springen („Kraftsprung“ ist sowohl ein Angriff, als auch eine Fähigkeit zur Fortbewegung), was den Spielablauf sehr erleichtert, wenn die Uhr mitläuft.

    Außerdem gibt es Minispiele, die viel Spaß machen: Einerseits kann man Lieder, die man im Laufe des Spiels erhält, mit seiner Laute spielen … und dann gibt es noch das Saufspiel. Alleine schon die Gesichter dabei sind gut.

    Graphik & Musik
    Die Musik ist durchweg solide und bietet einige, mehr oder weniger schöne Stücke, die man sich gut anhören kann, ob es nun Kampfmusik ist oder Musik, die man hört, während man sich durch die Welt bewegt. Ganz schön fand ich vor allem die Lieder, die man mit seiner Laute spielen kann. Also generell nichts, wobei man sich die Ohren zuhören muss; abseits des Spiels würde ich mir die Musik allerdings eher weniger anhören wollen (dafür ist sie wiederum nicht aufregend genug).
    Bei der Graphik merkt man, dass das Spiel in die Jahre gekommen ist, aber irgendwie erfüllt sie ihren Zweck. Vor allem die Stadt ist farbenfroh und bietet einiges an Vielfalt, nur Dungeons sind von der Präsentation her durchweg langweilig und sehen an jeder Stelle gleich aus.


    Fazit
    EF ist ein Spiel, das zu unrecht schlechte Kritiken kassiert hat, denn wenn man sich richtig damit beschäftigt, überzeugt es mit einer toll gestalteten Welt, einem hohen Grad an Immersion und viel Originalität. Der Rest, wie das Kampfsystem, ist durchweg solide und das Rekrutieren der Charaktere ist knifflig und macht Spaß. Lediglich an den Dungeons und an den Schwankungen des Schwierigkeitsgrads müsste mal gearbeitet werden. EF ist sicher kein Spiel für ungeduldige Leute oder solche, die von einem Spiel an die Hand genommen werden wollen – wer das mitbringt und sich etwas länger mit EF beschäftigt, bekommt ein Spiel mit toller Welt, Anspruch und einen originellen Spielablauf. Wenn man sich eine Lösung dazulegt, kann man sich das alles etwas erleichtern – was in diesem Fall durchaus legitim ist.

    Spaßfaktor: hoch
    Frustfaktor: mittel (mit Lösung) bis hoch
    Sexismusfaktor: hoch

    Insgesamt: 8/10
    Spielzeit (geschätzt): 35 Std.
    Geändert von Winyett Grayanus (30.01.2017 um 21:57 Uhr)

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