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  1. #11
    Persona 5






    Zu allererst: Ich verzichte hier komplett auf Spoiler und wenn ich etwas aus dem Spiel beschreibe, dann entweder sehr allgemein oder nur Dinge, die sowieso von Anfang an bekannt sind.


    Ich bin an sich kein Persona-Fan der ersten Stunde. Teil 3 habe ich irgendwann mal für 20 Std. gespielt und dann liegengelassen und Teil 4 auf der Vita habe ich durchgespielt, mochte es auch ganz gern. Ansonsten habe ich keinerlei Ahnung, wie sich der Rest aus dieser Reihe spielt, auch wenn ich mittlerweile Interesse daran habe, mal die alten Titel auszuprobieren. Wenn nur „Shin Megami Tensei“ draufsteht, aber mal lieber nicht – Digital Devil Saga (1) war echt ätzend. Personaist dagegen zum Glück sehr spielbar.

    Wieso dann der Japan-Import? Weil ich,was rundenbasierte RPGs auf der PS4 angeht, ziemlich ausgehungert war… bis jetzt!


    Handlung
    Die Handlung ist ziemlich typischer Persona-Stoff. Man folgt wieder einer Gruppe Schüler über mehrere Monate eines Jahres – diesmal sind es welche, die sich mit ihren Persona in Dungeons namens „Palace“ (schöner Anglizismus) begeben, die so etwas wie eine innere Repräsentation der Herzen von Erwachsenen sind. Und da man im Laufe des Spiels einigen Erwachsenen mit Problemen wie Gier usw. begegnet, räumt man da dann mal auf. Es bleibt natürlich nicht geheim, dass so eine Gruppe, die sich „Phantomdiebe“ (Kaitoudan) nennt,unterwegs ist, und natürlich gibt es auch wieder Leute, die dem Protagonisten und Anhang auf den Fersen sind.
    Insgesamt empfand ich die Handlung als ziemlich klassisches Material, wobei durch dieDarstellung in Verbindung mit Musik etc. doch ein gewisser „Coolness“-Faktor (ich nenne das jetzt mal so) hinzukommt. Insgesamt gesehen bot die Handlung zwar wenig neues und auch die Überraschungen halten sich in Grenzen (das schlechte Ende sollte man wirklich nur bekommen, wenn man es darauf anlegt), das Gesamtpaket macht aber Laune.

    Auch die Charaktere haben mir durchweg gut gefallen und es gibt zum Glück keine Entgleisungen wie Chie (FLEIIISCCH!!!111einseinself) oder Naoto mitihren Pseudo-Geschlechtsproblemen (ich warte mittlerweile nicht mehr darauf, dass Themen wie Transsexualität mal von Japanern ordentlich ausgeführt werden oder man einfach nur Charaktere ohne Geschlechtsklischees bekommt). Dafür gab es leider auch keinen Kanji (mein Held aus P4), aber eine doch durchweg sympathische Truppe. Auch den Protagonisten mochte ich diesmal sehr gern, da er, obwohl er ein sog. „stummer“ Protagonist ist, irgendwie viel Persönlichkeit hat.

    Gameplay
    P5 zeigt megagut,dass rundenbasierte Kampfsysteme immer noch funktionieren und sich dabei auch modern und frisch anfühlen können. Hatte irgendein PS4-Spiel bisher ein gutes, rundenbasiertes System? Klar, es gab sieauch vor P5 (Omega Quintet, Atelier...), besonders toll war das aberalles nicht oder eben ein Action-Kampfsystem.Das Kampfsystemhier hat mich total überzeugt – es wurde nie langweilig, spieltsich zügig und vor allem Endgegnerkämpfe wurden i.d.R. auch noch total gut inszeniert (ich musste teilweise an Kämpfe aus Final Fantasy X denken, in denen man außer den normalen Kampfkommandos eben auch noch andere hatte). Der Levelaufstieg funktioniert zügig und motiviert. Es ähnelt ansonsten immer noch dem Kampfsystem aus P4, das ja auch schon spaßig war.

    Eine richtige Neuerung sind dagegen die Dungeons: Sie werden nicht mehr zufällig generiert, wodurch sie direkt interessanter aussehen. Es gibt nichtnur Rätsel (die zugegebenermaßen nur kleinere Lichter herausfordern sollten), sondern auch ansprechende Umgebungen wie ein Casino oder ein Schloss. Dazu muss man an manchen Stellen schleichen bzw. sichvor Gegnern verstecken (und kann sie so aus dem Hintergrund angreifen), über Hindernisse springen usw. Ich empfand die Dungeons als sehr abwechslungsreich und lediglich zum Ende hin gab esAbschnitte, die etwas nervten, da sie se~hr lang waren.
    Lediglich das optionale (?) Dungeon sieht so aus wie die in den alten Spielen.

    Etwas schade fand ich, dass es zwischen den Dungeons immer noch viel Leerlauf gibt. Die Beziehungen, die man zu anderen Charakteren aufbauen kann, sind relativ gemischt-interessant – wenn man aber tagelang nur so etwas machen oder seine Charakterwerte steigern kann, wird es etwas öde.Das hat mich zu keiner Zeit total gestört, aber ich hätte mir vorstellen können, dass daran auch noch etwas hätte verbessert werden können, da alle anderen Verbesserungen wirklich total positiv sind und entsprechend auffallen.

    Musik und Graphik
    Ich hatte den Eindruck, dass es weniger gesungene Musikstücke gab als in P4 und die Musik generell nicht so abwechslungsreich war. Das, was man bekommt, ist aber trotzdem sehr hörbar – manche Stücke sind richtig toll und werden an den passenden Stellen eingesetzt (Life will change), andere sind einfach gute, atmosphärische Hintergrunduntermalung. Atlus lässt ja leider mal wieder alles mögliche bei Youtube löschen, da die Vögel anscheinend nicht helle genug sind, um zu verstehen, dass das Werbung fürs Spiel und somit gut für die ist … na ja, wer es dort sieht,sollte mal reinhören.
    Die Graphik fand ich auch sehr ansehnlich, musste mich aber zuerst an diesen blau-grün-lila Schleier in den Dungeons gewöhnen. Überhaupt gibt es sehr viele bunte, manchmal schrille Graphikeffekte, die dem Spiel einen ganz originellen Stil verleihen.

    Fazit
    Ich müsste jetzt nachsehen, was ich in diesem Jahr schon gespielt habe, behaupte aber mal, dass P5 auf jeden Fall mein Ost-RPG des Jahres ist. Zumindest ist es mein rundenbasiertes Spiel des Jahres, denn hier wird richtig gut gezeigt,dass rundenbasierte Kampfsysteme definitiv nicht tot, altbacken oder langweilig sind, auch wenn andere Spiele es leider so erscheinen lassen. Zusammen mit einer Handlung, die gut präsentiert wird undzum stundenlangen weiterspielen motiviert und zig Verbesserungen zumVorgänger ist P5 ein Spiel, dass ich RPG-Spielern uneingeschränkt empfehlen kann. Die kleinen Kritikpunkte fallen da kaum ins Gewicht. Atlus soll mehr RPGs entwickeln, die so sind, denn andere Entwickler haben es echt nicht mehr drauf.



    Insgesamt: 10/10

    Spielzeit: 61,5 Std.
    Miniaturansichten angehängter Grafiken Miniaturansichten angehängter Grafiken p5.JPG  
    Geändert von Winyett Grayanus (30.11.2016 um 15:51 Uhr)

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