@Pepo
Ich bin mir gar nicht so sicher, ob es die effektivste Art ist, aber es ist zumindest die etablierteste. Je weiter man sich vom Bekannten entfernt, desto kleiner wird vermutlich auch die Menge der Spieler, deswegen gehen die Spielfirmen lieber auf Nummer sicher.
Meinst du damit, dass der Spieler sich davor fürchtet, auf der Suche nach Gegenständen auf Gegner zu treffen und dass es gerade das ist, was ein Horrorspiel ausmacht?Zitat
@KingPaddy
Ich glaube, dass interactive fiction gruselig (*) sein kann, vielleicht sogar eher als richtige Spiele. Bücher und Filme zeigen ja, dass man keine Interaktivität braucht. Aber ob ein Spiel mit sehr wenig Interaktivität den Spielern Spaß machen würde ist wieder eine andere Frage.
(*) Wobei ein Horrorspiel mMn nicht mal gruselig sein muss. Die Spiele, die ich zuletzt gespielt hab (die Reihen Deep Sleep, The Last Door und Cube Escape) waren alle nicht gruselig, hatten aber trotzdem eine tolle Atmosphäre.
Wenn deine Theorie mit der Distanz zutrifft, haben die Makerspiele ja eine denbkar schlechte Karte gezogen, weil man eigentlich kaum weiter von der Figur entfernt sein kann. Ich denke auch, dass die Immersion bei der First-Person-Perspektive am größten ist - in einem 3D-Spiel. Nur können wir die mit dem Maker nicht machen. Pseudo-3D wie bei The Bard's Tale ginge schon, aber nicht mit Gegnern, die sich in Echtzeit bewegen. So was wurde schon versucht (Bloodwych), aber die Spielbarkeit war eher suboptimal.
Penumbra, Amnesia oder Outlast hab ich nicht gespielt (kenn aber Videos dazu). Wenn's um kommerzielle Spiele geht, bevorzuge ich Action oder anders ausgedrückt: es muss etwas zum Totmachen geben. Deswegen würde ich solche Spiele nie kaufen. Mir gefallen die neuen Resis auch weitaus besser als die alten. Lieber ein Spiel, das Spaß macht und nicht unheimlich ist, als ein unheimliches Spiel, das keinen Spaß macht. Aber ich schweife ab. Im Grunde setzen die jüngeren Makerhorrorspiele schon eher auf das Konzept der angesprochenen Spiele. Ob das funktioniert? Dazu weiter unten mehr.
Resi-Klone gab es ganz am Anfang mal, aber die Spiele stellten auch gleich unter Beweis, warum Actionspiele nichts für den Maker sind. Und dann finde ich ja, dass die Reihe auch kein gutes Vorbild ist, wenns um Grusel, eine dichte Handlung oder ausgearbeitete Charaktere geht. Resi war für mich immer "Zombies und anderes Getier wegbratzen". Später kam dann noch - also bei den alten Spielen - "mit einem durchwachsenen Kampfsystem" dazu.Ich glaube jedenfalls nicht, dass Resi etwas für den Maker ist.
Silent Hill schon eher. Deswegen orientieren sich viele Makerhorrorspiele auch an der Reihe, um genau zu sein vor allem am zweiten Teil (den ersten Teil kenne ich z. B. gar nicht). Silent Hill 2 hat eine tolle Atmosphäre, unheimlich ist es mMn aber nicht. Die Monster sind eher morbide und eklig - eben Bodyhorror. Bedrohlich fand ich sie jedenfalls nicht. Du sprichst vom Gefühl des Gejagdwerdens, dabei sind die Monster so träge und langsam, dass man sich einen Kaffee machen kann, bevor sie einen erreichen und dann haut man sie mit ein paar Schlägen tot. Außerdem lebt die Atmosphäre ja vor allem von der Bildgewalt und damit komme ich zu dem, was ich oben schon angekündigt hab.
Ganz ehrlich: Kein Makerhorrorspiel wird jemals die Stimmung der Spiele - ganz gleich ob Amnesia, Resi oder Silent Hill - erreichen. Man kann die Konzepte dieser Spiele auf den Maker übertragen, aber es wird immer etwas fehlen: Die bildschirmfüllende 3D-Grafik mit richtigen Lichteffekten (und manchmal auch die First-Person-Perspektive). Die Grafik ist für diese Spiele essentiell.
Gone Home hab ich nie gespielt, aber ich hab Kritiken gelesen, die davon sprechen, dass es sich nicht mal mehr um ein Spiel handelt (und den Spielern dementsprechend wenig gefallen hat). Das ist ja eigentlich nicht das Ziel, das man anstrebt, wenn man ein Horrorspiel entwickelt. Daher kommen auch meine Zweifel. Ich hab schon einige Ideen für interactive fiction gehabt. Sogar schon vor To the Moon! Ailis (die vermutlich kaum einer mehr kennt) und ich wollten z. B. 2007 mal so ein Spiel machen, leider ist nie etwas daraus geworden. Abgehalten hat mich bisher immer, dass ich befürchte, die Spieler würden solche Spiele langweilig finden.