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Thema: Kummerkasten

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  1. #1
    @Sabaku:
    Wenn dir das Semester und das Fachgebiet wirklich so gefallen haben, überleg vllt. nochmal, ob du das Studium wegen so einer doofen Prüfung (oder auch mehreren) abbrechen möchtest (ich gehe mal davon aus, dass ihr auch 3 Versuche habt?). Gerade am Anfang verschätzt man sich gerne total, das habe ich bei uns damals in der Linguistik- und Grammatikprüfung gemerkt, in denen ich in beiden Fällen ziemlich auf die Schnauze geflogen bin und und nur mit Ach und Krach (sprich mit 1 oder 2 Punkten Puffer) bestanden habe. Da ging es mir recht ähnlich, ich hatte mich sehr sicher gefühlt und es ging voll nach hinten los und ich wollte nichts mehr damit zu tun haben.
    Erfahrungsgemäß gibt sich das später, weil einerseits die Aussortiererei vorüber ist, man andererseits aber auch lernt, solche Prüfungen besser einzuschätzen und vorzubereiten. Wenn du also die Möglichkeit hast, nochmal anzutreten bzw. weiterzumachen und den Eindruck hast, dass das Fach definitiv etwas für dich ist (von den Prüfungen da mal abgesehen jetzt), würde ich dir auf jeden Fall dazu raten noch nicht aufzugeben, wenn du tatsächlich während des Semesters ein gutes Gefühl hattest. Letztlich merkst du da nämlich auch eher, ob das ganze dir liegt, als mit einer Prüfung, die oft auch sehr von Form und Prüfer abhängt.

    Sofern das keine Option ist oder du wirklich aufhören willst, wünsche ich dir natürlich viel Erfolg! Leider deckt sich deine Erfahrung was Arbeitsproben angeht mit denen, die Freunde von mir bei ihren Bewerbungen an Kunsthochschulen o.ä. gemacht haben: Da werden sehr spezifische, möglichst formbare Leute gesucht, und wer dem Bild nicht entspricht, für den hat man weder Zeit noch nicht viel übrig. Wobei das in erster Linie damals auf die KISD bezogen war, also lass dich von mir jetzt nicht entmutigen!

    Auf alle Fälle wünsche ich dir viel Erfolg. Und für den Moment Schokolade. Oder Eis. Oder beides.

    @Dauganor:
    Ich bin gerade so ein bisschen froh, mich damals gegen das Designstudium und für Anglistik entschieden zu haben... ^^°

    Geändert von BDraw (16.02.2015 um 18:33 Uhr)

  2. #2
    Zitat Zitat von BDraw Beitrag anzeigen
    @Dauganor:
    Ich bin gerade so ein bisschen froh, mich damals gegen das Designstudium und für Anglistik entschieden zu haben... ^^°
    Könnte ich auch, wenn rein vom Interesse her irgendetwas anderes in Frage käme.
    Medizin und Psychologie kann ich vom NC her knicken, ansonsten wäre ich vielleicht auch in die Richtung gegangen.

    Und sonst gibt es absolut Nichts, was mich für ein Studium ausreichend interessiert.

    Geht mir aber auch primär nicht ums Design, sondern vielmehr um die Medienbranche an sich.
    Ich rutsch da auch ohne Probleme in die Werbung, in den Journalismus oder wohin auch immer.

    Zitat Zitat von Solacy Beitrag anzeigen
    Das schlimmste an dem System finde ich auch immer noch die Dauer der ganzen Prozedur und Erwartungen an die Mappen. 25-30 Originale ggf zu nem Thema passend und dann vllt. noch ne Hausaufgabe und auf jeden Fall ne Prüfung. Monate Stress um sich bei einer Uni auf einen Studiengang zu bewerben... Versuche das selbst nun schon seit 3 Jahren ohne Erfolg.
    Kommt auf die Uni an.
    Bei mir verlangen sie "nur" 20 Arbeiten. Ohne Thema. Ohne Vorgabe. Ohne Format.
    Finde es sowieso unsinnig, den Leuten ein Thema in die Fresse zu hauen und so unglaublich auf deren zeichnerisches und künstlerisches Talent zu setzen.
    Ganz ehrlich: Ich hab schon in ner Designagentur gearbeitet und 60% der dortigen Mediengestalter konnten noch nichtmal ein Haus zeichnen.

    Geändert von Dauganor (16.02.2015 um 20:14 Uhr)

  3. #3
    @Sabaku & Mathe:
    Die grausame Realität: In so ziemlich allen Studienfächern, die ausserhalb ihres eigenen Faches ernst genommen werden, musst du Mathe können als ob du bis Ende von Klasse 13 gute Lehrer gehabt hättest, die den Lehrplan komplett schaffen, und zwar in einem der drei vier Bundesländer die ihr Bildungssystem nicht kaputtreformiert haben. Wenn du nicht grade Privatunterricht an der Akademie für Neureichensprösslinge in Grünwald hattest, dann kannst du das KNICKEN. Ist so. Mathe im zweiten/dritten Versuch grade auf 4 ist üblich. Das Grass ist nicht anderswo grüner, es ist überall gleich grün und so hoch gemäht, dass es den Hundekot gerade so verdeckt. Hach bin ich wieder peotisch heute.

    Zitat Zitat von Caro
    Dann habe ich ein halbes Jahr damit verbracht ein Studium zu finden, mit dem ich mit möglichst wenig Aufwand und Anwesenheit einen Abschluss bekomme
    Hör auf sowas zu schreiben. Ich will meinen letzten Respekt vor Sozialwissenschaften nicht auch noch verlieren.

  4. #4

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Also Tatsache ist halt, dass ich in einem der Mathefächer - Lineare Algebra - auch ziemlich gut Anschluss gefunden habe, die Aufgaben waren okay und einarbeiten konnte ich mich relativ schnell. In Analysis hingegen hatten wir eine Professorin, mit deren Vorlesungen ich wenig Anfangen konnte und dementsprechend auch viel Nachbearbeitungszeit reinstecken musste, um minimale Ergebisse zu erzielen. Es ist ein hohes Niveau verlangt, das war mir auch schon klar, nachdem ich dann allerdings nicht nur von älteren Semestern erfahren und es dann letzttendlich ja live miterlebt hab, dass diese Professorin dafür bekannt ist, das - Originalzitat - "Innofizielle Immatrikulationsamt" der Hochschule zu sein, hab ich rangeklotzt, aber das hat bei weitem nicht geholfen. Es war eine übelst beschissene Klausur.
    Das Mathe jetzt wegen einem anderen Studienfach nicht aus der Welt ist, ist mir schon klar, aber das bayrische Lehrsystem das ich kenne, hat mir bisher immer die Chance gegeben, wenigstens den "4 gewinnt"-Trumpf zu erreichen.

  5. #5
    Und jetzt aus dem Ausnahmezustand in einen "normalen" Alltag zu finden...

  6. #6
    Auf wen jetzt genau wütend? O.o Geht für Outsider aus dem Text i.wie nicht so hervor.

  7. #7
    Zitat Zitat von Auratus Beitrag anzeigen
    Scheiße. Ich fürchte mich vor Montag. Eine Beerdigung ist ja nie ein schöner Anlass... Aber diese ist ein richtig beschissener. Weil ich mir die Friedhofskapelle rammelvoll vorstelle und dann am Grab noch konduliert wird...
    Wie ich das Geschehen einschätze, wird jeder die Standard-Phrasen dreschen ("Herzliches Beileid" und "Aufrichtiges Beileid") und mir die Hand schütteln. Ja, so hat man seinen Teil getan und kann sich wieder im eigenen Alltag verkriechen.
    Ich hab überhaupt keine Lust vor Wut schäumend am Grab meiner Mutter stehen zu müssen, nur zurückgehalten zu werden von meinen Geschwistern... Aber wenn der Spruch kommt "Wir haben ja so viel für sie gebetet"... Ich begehe Selbstzensur bevor ich irgendwem mit religiösen Gefühlen auf die Zehen trete
    Über fünfeinhalb Jahre ist der Ausnahmezustand zum Alltag geworden... Und jetzt aus dem Ausnahmezustand in einen "normalen" Alltag zu finden, mit wem, der dauernd fehlt...
    Liebe Auratus, eine Beerdigung ist - um es sachlich auszudrücken - nie ein schöner Anlass, egal ob nun wir in der Kiste liegen, zu Gast dort sind oder ob wie in deinem Fall du Diejenige sein wirst, die nicht nur einen lieben Menschen verloren hat, sondern zu allem Überfluss noch Beileidsbekundungen entgegen nehmen muss. Ich gehe mal davon aus, dass deine Wut sich verstärkt gegen die Trauergäste richten wird, die dir ein "Hey, das tut mir leid für dich.", ein "Herzliches Beileid!" oder ein "Viel Kraft für die nächste Zeit!" dir förmlich herklatschen. Da geb ich dir Recht, das mag zu jenem Zeitpunkt auch absolut so erscheinen. Nach dieser Beileidsbekundung möchte einfach jeder nur schnellstmöglich in den Alltag zurück kriechen, aber Tatsache ist auch, dass eine Beerdigung wie gesagt wirklich kein schönes Ereignis ist. Erschwerend kommt für mich persönlich noch hinzu...Wenn ich da jetzt jemandem konduliere, sei es persönlich oder schriftlich...Ich weiß da auch nicht recht, was ich sagen soll. Zum einem will ich ihm vielleicht genau das erzählen, was ich hier schreibe, auf der anderen Seite will ich denjenigen nicht noch unnötig zuschwallen und ihm so eher eine Last als eine Hilfe sein. In solchen Fällen nimmt man lieber immer den "sicheren" Weg und konduliert eher mal etwas knapper. Die typischen Floskeln, die so ein Gespräch verlängern könnten, sind vielleicht auch noch drin, aber ich versichere dir, dass du diese Worte in der Länge dort nicht finden wirst. Die meisten Leute werden sich während der Beerdigung/Der Trauerfeier stumm auf die Lippen beißen und an einem Menschen denken, der für jeden dort maßgeblich im Leben etwas bedeutet hat. Sie wissen auch absolut, wie es deinem Vater, deinen Geschwistern und dir in nächster Zeit gehen wird, dennoch ist gerade bei solchen Sachen die Hemmschwelle relativ hoch.

    Ich weiß, dass es nur die typischen Floskeln sind, aber ich wünsche dir ganz viel Kraft bei deiner Beerdigung, sei dankbar für jede Beileidsbekundung und jede Umarmung, die euch gespendet wird, denn du wirst sehen, dass dir diese Dinge mehr Kraft geben, als du jetzt vorneweg glaubst.

    Und mal ganz banal: Fühlt sich irgendwie auch besser an, als wenn jeder tonlos an dir vorbeimaschieren würde oder?

    Ich bin sehr zuversichtlich, dass ihr stark sein werdet!

  8. #8
    Zitat Zitat von Haudrauf Beitrag anzeigen
    Und mal ganz banal: Fühlt sich irgendwie auch besser an, als wenn jeder tonlos an dir vorbeimaschieren würde oder?
    Ich glaube, das wäre ehrlicher...

  9. #9
    Das mag sicherlich sein, aber was für dich "ehrlicher" wäre, wäre für die anderen ein No Go! Soweit mir bekannt ist, wird man seit jeher erzogen, jedem nach einem Gefallen "Danke" zu sagen, für jeden drum gebetenen Gefallen "Bitte" zu sagen und die Gabel links und das Messer rechts zu halten. Bestandteil dieser Erziehung wird sicherlich auch irgendwann mal sein, entsprechenden Personen auf Trauerfeiern, Einäscherungen oder Beerdigungen die Hand zu geben oder in den Arm zu nehmen, um zu kondulieren. Und wenn du persönlich glaubst, dass diverse Beileidsbekundungen nur daher gesagt sind und nicht ehrlich wären, dann lass dich drücken oder dir die Hand geben, ob du es für dich dann ernstnimmst oder nicht, ist ja dann deine Sache.

  10. #10
    Wenn du so einen Horror davor hast, dass am Grab konduliert wird, dann sprich mit deinen Geschwistern und deinem Vater, ob es für sie wichtig ist. Falls nicht, dann bittet einfach den Pfarrer, dass er am Ende der Predigt den Trauergästen sagt, dass man euch am Grab Beileidsbekundungen ersparen soll. In der Regel halten sich die Leute auch daran.


  11. #11
    Mich stresst gerade vieles. Für ne Band die bislang aus drei Freunden von mir besteht, hab ich angefangen, Bass zu lernen.
    Ich merk nur dass mir das alles zu viel Stress ist, da ich die ganzen Lieder lernen muss und mich nur wenig motivieren kann...

    Wie sagt man sowas? Will sie nicht anpissen, gerade da der Bandleader uns langjährige Freund viel Hoffnung in mich setzt.
    Allgemein stressen mich momentan Hobbies in denen irgendwie Druck von aussen kommt. Ich weiss, das ist natürlich mit dem Kummer der Leute vor mir nicht zu vergleichen. Und mir fällt es an solchen Punkten auch schwer, Nein zu sagen...
    Hach, aber doch gut, dass es solch einen Thread gibt um die Sorgen einfach mal von der Leber wegzuschreiben.

  12. #12
    Ehrlichkeit ist immer das oberste Gebot. Du hast die Wahl, deinen Freund hinzuhalten und ihm etwas vorzuspielen, oder ihm gleich in einem klärenden und ruhigem Gespräch deine persönliche Sicht der Dinge zu erzählen. Je länger du jedoch damit wartest, desto angepisster könnte er reagieren, ganz klar. Dann kommt der vielleicht zu dir und kackt dir einen Haufen alá "Warum bist du nicht früher schon zu mir gekommen? Wir hätten von Anfang an darüber reden können!" vor die Haustür.

  13. #13
    Zitat Zitat von Haudrauf Beitrag anzeigen
    Ehrlichkeit ist immer das oberste Gebot. Du hast die Wahl, deinen Freund hinzuhalten und ihm etwas vorzuspielen, oder ihm gleich in einem klärenden und ruhigem Gespräch deine persönliche Sicht der Dinge zu erzählen. Je länger du jedoch damit wartest, desto angepisster könnte er reagieren, ganz klar. Dann kommt der vielleicht zu dir und kackt dir einen Haufen alá "Warum bist du nicht früher schon zu mir gekommen? Wir hätten von Anfang an darüber reden können!" vor die Haustür.
    Ja, so werde ich es auch machen, am besten in Anwesenheit des zweiten Gitarristen und des Drummers.
    Bringt mich auch voran, da ich öfters ein Problem mit direkter Konfrontation habe.w

  14. #14
    Richtig. Und wenn sie doch alle unerwartet reagieren, kannst du wenigstens selbst zu dir sagen, es von Anfang an ehrlich gesagt zu haben.

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