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Thema: Starke weibliche Figuren

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von IronChef Beitrag anzeigen
    Ich wüsste nicht warum. Zeigen MMOs nicht ohnehin das sich männlicher Spieler sogar besser mit einer weiblichen Figur identifizieren können ?
    K.a. woran es liegt, aber speziell in MMOs lassen sich einfach coolere weibliche Charakter erstellen. In Asia-MMOs sehen Männer fast immer aus als würden sie mehr Lidschatten auftragen als die Frauen und in westlichen Spielen, besonders in WoW haben die Typen einen Stiernacken und sehen aus ein potenzieller Vergewaltiger, der grade nach 15 Jahren Hantelbank pumpen im Knast wieder freigelassen wurde.

    Zitat Zitat von Kelven
    Oder Im Reich des Himmelsdrachen, der Kernkonflikt handelt von den beiden Brüdern, eine weibliche Hauptfigur gibt es nicht.
    Die weibliche Heldin hat ihre eigenen Episoden und ist gelegentlich Anführerin der Gruppe. Ich finde das hier noch recht gut gelöst.

    Zitat Zitat von Lutti2
    Vielleicht sollte man mal was in der Richtung probieren wie Martin es beim Song of Ice and Fire umgesetzt hat.
    Bücher und Serie sind großartig, basieren aber sehr auf dem realen Mittelalter, somit sind Frauen grundlegend bereits auf Erwartungen und ihre Rollen festgelegt, und die besteht nicht daraus durch die Welt zu ziehen und zum krassesten Kriegshelden zu werden. Ausnahmen funktionieren als Ausnahmen, man kriegt kein 50:50 Verhältnis der Action-handelnden Charaktere mit ein paar Ausnahmen. Action ist das Stichwort. Spiele, besonders Rollenspiele, Actionspiele, Shooter etc. sind über Kämpfen, Töten, Krieg und Zerstörung. Kaum wird das Gameplay ruhiger nimmt die Anzahl weiblicher Helden zu, siehe Adventures. Die in den Artikeln genannten Filme sind Actionfilme mit viel Krachbumm und RPGs sind traditionell kampflastig, einige mehr einige weniger. Kampf ist traditionell männlich geprägt, weil mehr Körperkraft und so. Ist "unfair" und "ungleich" ist aber so. ( Und darum wird bei Plattenrüstung für Frauen auch so viel Freiraum gelassen, damit die Rüstungen eben weniger wiegen )

    Nichts spricht dagegen Frauen in bedeutsame Rollen zu bekommen. Ich finde es nur etwas albern, wenn dann Frauen in stereotypische Männerrollen gesteckt werden, zum Beispiel die des Kaputtschlägers, ohne der Dame in Konsequenz auch wenig weibliche Eigenschaften wie ausgeprägte Muskeln zu geben. Sorry, aber Platte trägt sich nicht von allein. Vasquez aus Alien2 trägt auch keine kurzen Haare um mehr wie ein Mann zu sein, sondern weil Soldaten eben kurze Haare tragen (müssen) aus praktischen Gründen. Ob das nun taugt um ein gutes Rollenmodell für junge Frauen zu sein?

    Heidi Klum's Frischfleischschau hat ihre Botschaft, was könnte die Gegenbotschaft sein? (sofern man es denn will?) Es ist die selbe, wie auch bei Männern. In wie vielen Geschichten gehts nur darum, dass jemand am Ende sich und seine individuelle Eigenschaften und Stärken anerkennt anstatt irgendwas anderes sein zu wollen?
    Es geht beim männlichen Helden nicht darum möglkichst fucking badass sein, sondern in der klassischen Heldengruppe tralala-Geschichte z.B. um Freundschaft.

    Pragmatischer Ansatz währe als mal weibliche Charaktere zu haben, die Freundschaften mit anderen Frauen pflegen, anstatt 'nen Wettbewerb um die Liebe von irgendjemand zu veranstalten, sofern denn genug Frauen vorhanden sind um daraus einen Wettbewerb zu machen. Die Heldenreise ist ein Prozess bei dem am Ende Protagonisten gereifter sind als beim Anfang, das schließt geistige und moralische Stärke und vieles andere mit ein. Nix davon benötigt Muskeln und Körperkraft, niemand muss übertrieben badass sein. Eine Prinzessin, die Kung-Fu kann ist ein putziges Symbol für die Wehrhaftigkeit, aber die Martial Arts von Jean Claude von Damme, zur Schau gestellt in diversen konfliktreichen Filmen, haben zu meiner Charakterbildung nichts beigetragen, auch nicht als positives Rollenmodell, gar nicht als Rollenmodell. Das ist surreal, das beeinflusst gar nichts. Nicht positiv und nicht negativ, mich zumindest nicht. Gestern lief "The Transporter" und ich guck trotzdem nicht, wieviel ein Audi kostet.***

    ***Edit: Okay, jetzt hab ich geguckt und bin positiv überrascht.

    Einen Charakter mit Bedeutsamkeit auszustatten erfodert mehr als Klischee-Eigenschaften und absichtlich verdrehte typische Geschlechtereigenschaften. Das ist bei Männern und Frauen dasselbe, nur bei Männern kriegt man es wohl öfter hin.

    Zitat Zitat von Alexis Hiemis
    Identifikation ist da nicht das richtige Wort - es werden ja schließlich in Skyrim auch keine halbnackten Frauen reingemoddet, weil die Männer, die diese Charaktere steuern, auch schon immer mal einen Bikini aus Metall tragen wollten. Ich kann mich gerade nicht auf die genaue Quelle berufen, aber die entsprechende Trope nennt sich wohl "Fighting Fuck Toy".
    Und Frauen schreiben und zeichnen dafür Geschichten über die sexuellen Kontakte zwischen Naruto und Ash aus Pokemon. Wenn man alles auf die Goldwage legt was irgendwer irgendwo mit irgendwas tut...

    Geändert von Corti (21.07.2014 um 11:22 Uhr)

  2. #2
    @Luthandorius
    Martins Ansatz der wechselnden Point-of-View-Charaktere wäre in einem Spiel sicher interessant, aber ich frage mich, ob dann nicht die wichtige Innenansicht auf der Strecke bleiben würde. A Song of Ice and Fire hat halt die personalen Erzähler, man erfährt umfangreich was die Figuren denken und fühlen.

    Zitat Zitat
    Ich würde übrigens nicht immer davon ausgehen, dass die "Damsel in Distress" bei weiblichen Konsumentinnen unbeliebt ist
    Das ist richtig, zumindest in Japan gibt es eine weibliche Klientel, die auf devote Identifikationsfiguren steht. Es gibt sogar Shoujo-Mangas (also die für Mädchen/junge Frauen), in denen die Heldin vergewaltigt wird und dann sagt "Ach, solange er mich liebt". Das ist schon ziemlich krass, zum Glück aber nicht die Regel.

    Zitat Zitat
    Und das hat ja auch nix mit Sexismus zu tun, dass es so ist. Ist ja einfach so, dass Frauen halt bestimmte Sachen lieber machen als Männer.
    Das ist aber auch zum großen Teil Folge der Sozialisation. Natürlich unterscheiden sich Männer und Frauen biologisch, womit ich jetzt nicht nur das Äußerliche meine, sondern auch die Hormone und Botenstoffe, die eine große Auswirkung auf die Persönlichkeit haben. Allerdings glaube ich nicht, dass die Verhaltensunterschiede zwischen Mann und Frau so groß sind, wie oft gesagt wird.

    @Alexis Hiemis
    Das ist sicher ein wichtiges Thema, dem man nachgehen sollte, aber ich persönlich mag daran im Moment noch nicht glauben. Natürlich sind die Darstellungen von Frauen in Spielen oft sexualisiert und diese Bilder (ich nenne sie mal verallgemeinert so) sind Sexualobjekte. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand ohne "Vorschädigung", obwohl er in diesen Bildern nicht mehr als eine Wichsvorlage sieht, den Respekt vor Frauen verliert bzw. sie selbst als Sexualobjekte ansieht.

    Ist es denn nicht so, dass viele Frauen auch sexualisierte Männer mögen? Ist das Problem nicht eher, dass den Frauen lange Zeit suggeriert wurde, dass sie solche sexuellen Gedanken nicht haben dürfen? Ich bin jedenfalls dagegen, Sexualisierung aus Spielen zu entfernen. Stattdessen sollte man sie wie gesagt für beide Geschlechter anbieten und abschaltbar machen.

    Zitat Zitat
    Während männliche Protagonisten alt, hässlich, kahl, fett, als muskulöse Fleischberge oder dürre Nerds daherkommen können, scheinen die meisten Frauencharaktere aus einer Schablone zu kommen - weiß, Puppengesicht, sehr dünn, mittelgroß, kaum Muskeln, in etwa 30 Jahre alt, in J-RPGs, wo der Altersdurchschnitt generell niedriger liegt, auch gern mal 14.
    Allerdings können wir Menschen an unserem ästhetischen Empfinden nichts mehr ändern, wenn es erst mal da ist. Es gibt Menschen, die finde ich ästhetisch ansprechend und andere nicht. Ich würde niemanden den Wert als Mensch absprechen, selbst wenn er meinen Ansprüchen nicht entspricht. Trotzdem ist da diese biochemische Reaktion in meinem Gehirn. Das gilt aber auch für Männer, mit Muskelbergen, Pizzagesichtern (Narben) oder pickeligen Nerds kann ich nichts anfangen. Wobei das Aussehen bei beiden Geschlechtern der Sympathie nicht im Weg stehen muss. Ich kann's halt nur verstehen, wenn beide Geschlechter den Anspruch stellen, dass die Figuren "schön" aussehen. Natürlich kann man die Schönheitsideale und ihre Auswirkungen allgemein infrage stellen - letztendlich kann man aber kaum einen Einfluss auf die Sozialisation der gesamten Gesellschaft nehmen.

    Zitat Zitat von Corti
    Und Frauen schreiben und zeichnen dafür Geschichten über die sexuellen Kontakte zwischen Naruto und Ash aus Pokemon.
    Wenn dann bitte zwischen Naruto und Sasuke, aber ja, auch in der Hinsicht unterscheiden sich Frauen nicht so sehr von Männern wie man denkt.

  3. #3

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Das ist sicher ein wichtiges Thema, dem man nachgehen sollte, aber ich persönlich mag daran im Moment noch nicht glauben. Natürlich sind die Darstellungen von Frauen in Spielen oft sexualisiert und diese Bilder (ich nenne sie mal verallgemeinert so) sind Sexualobjekte. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand ohne "Vorschädigung", obwohl er in diesen Bildern nicht mehr als eine Wichsvorlage sieht, den Respekt vor Frauen verliert bzw. sie selbst als Sexualobjekte ansieht.
    Bullshit, dass ist doch jetzt schon so.

    Männer ohne Oberteil - voll okay
    Frauen ohne Oberteil - oi, lass mal lieber zensieren, weil Titten un Sex und böse und Verrohung der Jugend.

    Und ganz ohne flachs - ich kenne einige Spiele in denen Männer nicht gerade zugepackt sind bis oben hin. Kratos aus God of War trägt gerade mal ein Lederröckchen unten rum, in Spielen wie Tekken sind freie, Muskolöse Oberkörper das zweitwichtigste Detailelement neben den Armen die Breit sind wie Baumstämme. Solche Sachen sind cool und okay und tragbar, aber bei Frauen flippen die Leute schon aus wenn sie nen tiefen Ausschnitt oder kurze Röcke tragen - Himmel Hilf!

    Desweiteren gibt es ja nicht nur die Damsel in Distress als furchtbare Klischeerolle von Frauen, da gibt es noch die Fickgelegenheit für Zwischen, die meistens überhaupt keinen Sinn hat {und um ein paar Beispiele zu nennen "Ride to Hell Retribution, GTA 4,} und persönlich für mich am allerschlimmsten diese Tsundere-Charaktere, die 24/7 pissig sind und dem Protagonist vor die Füße kacken, weil sie keine andere Charaktereigenschaft besitzen. Die sind meistens auch nicht sehr weiblich, aber auch nicht sehr gut geschrieben und bringen mich meistens nur dazu meinen Kontroller an die Wand zu werfen, weil sie mir persönlch furchtbar auf den Sack gehen. Zum Beispiel Erin aus Thief 4. Oder um ein Makerbeispiel zu nennen: Deep 8, Meling. Und das sage ich nicht um das Spiel schlecht zu machen, ich empfinde den Charakter einfach so. Ein fieser, sexistischer Spruch wäre," dass sie so tut als hätte sie durchgehend ihre Tage."

    Um mal auf eine Frage von Kelven einzugehen - als weiblicher Zocker denke ich bei Kettenbikinis nicht sofort "BUH SEXISMUS AB IN DIE ECKE MIT DIR" sondern denk mir velleicht "Naja, is mal wieder typisch" und hoffe, dass das Spiel noch mehr zu bieten hat. Ich persönlich schreibe übrigens auch lieber männliche Charaktere, weil, und jetzt kommts, ich bei dem ganzen Negativinput den ich schon bei Spielen erlebt habe, Angst hätte, in einer ernsthaften Story die weibliche Figur schlecht zu schreiben. Obwohl wiederum - ich hab bei Onna Gokoro gemerkt, dass ja durchaus viele Klischees bedient, weil es eben auf überzogener und nicht besonders realistischer Darstellung basiert, dass man es nie allen recht machen kann, selbst wenn man es gut meint. Irgendeiner findet immer eine Schublade, die er rausziehen kann.

  4. #4
    Zitat Zitat von Sabaku Beitrag anzeigen
    Und ganz ohne flachs - ich kenne einige Spiele in denen Männer nicht gerade zugepackt sind bis oben hin. Kratos aus God of War trägt gerade mal ein Lederröckchen unten rum, in Spielen wie Tekken sind freie, Muskolöse Oberkörper das zweitwichtigste Detailelement neben den Armen die Breit sind wie Baumstämme. Solche Sachen sind cool und okay und tragbar, aber bei Frauen flippen die Leute schon aus wenn sie nen tiefen Ausschnitt oder kurze Röcke tragen - Himmel Hilf!
    Das liegt an der Auffassung der sexuellen Reize, die Männer und Frauen unterschiedlich wahrnehmen, Sabaku. Und die Masse denkt nun einmal, dass eine leichtbegleitete Frau in einem Krieg und ihren Metallrüstungen-Mitstreitern einfach nur ein Reizmittel ist dem Spieler das Ganze attraktiver zu machen. Umgekehrt ist es auch, weshalb FFVIII, X und XII eher von Mädchen bevorzugt werden, weil die Chara-Designs diverse Reizvorstellungen befriedigen. Sekundär kommen erst dann die Eigenschaften und Exekution eines Charakters innerhalb eines Spieles.

  5. #5

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Zitat Zitat von Zakkie Beitrag anzeigen
    Das liegt an der Auffassung der sexuellen Reize, die Männer und Frauen unterschiedlich wahrnehmen, Sabaku..
    Nein, das liegt daran, dass Lulus Nippel Leute nervös machen, Kratos Nippel sind aber kein Problem { Obwohl er mehr Sex hat als Lulu}

    P.S.


  6. #6
    Zitat Zitat von Sabaku Beitrag anzeigen
    Nein, das liegt daran, dass Lulus Nippel Leute nervös machen, Kratos Nippel sind aber kein Problem { Obwohl er mehr Sex hat als Lulu}
    Das sind eben die angesprochenen Reize und Reaktionen darauf. Einige finden eben, dass dann zu sehr ablenkt oder sie mögen es, etc. Der Charakter soll in jede mögliche Richtung eine Wahrnehmung provozieren.

  7. #7
    Zitat Zitat
    Nein, das liegt daran, dass Lulus Nippel Leute nervös machen, Kratos Nippel sind aber kein Problem { Obwohl er mehr Sex hat als Lulu}
    Und worauf willst du damit hinaus? Dass Frauen im Sinne der Gleichberechtigung in Spielen öfter oben ohne rumlaufen sollte? Ich glaube, die meisten Feministen würden dir da nicht unbedingt zustimmen...

  8. #8
    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Und worauf willst du damit hinaus? Dass Frauen im Sinne der Gleichberechtigung in Spielen öfter oben ohne rumlaufen sollte? Ich glaube, die meisten Feministen würden dir da nicht unbedingt zustimmen...
    Außer Femen!
    Denn die zeigen ihre Brüste (solange man jung und schlank ist) um gegen Sexismus zu protestieren!

  9. #9

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Zitat Zitat von Liferipper Beitrag anzeigen
    Und worauf willst du damit hinaus? Dass Frauen im Sinne der Gleichberechtigung in Spielen öfter oben ohne rumlaufen sollte? Ich glaube, die meisten Feministen würden dir da nicht unbedingt zustimmen...
    Also ich glaube Feministen würden sich freuen, dass sie bei 30 Grad auch mal ihr Oberteil ausziehen dürfen.

    Und mir geht es darum, dass das ein Beispiel für Sexismus ist. Kelven meinte, solche Darstellungen in Spielen oder generell in Medien würden das Denken nicht beeinflussen, aber genau das ist hier der Fall. Biologisch gesehen handelt es sich um dasselbe Stück Fleisch, wird aber aufgrund von gesellschaftlichen Normen völlig anders behandelt

  10. #10
    Zitat Zitat von Cornix Beitrag anzeigen
    Der Grund dafür ist nicht Sexismus, sondern weil genau diese Darstellungen nunmal ein anerkanntes Schönheitsideal in der westlichen Welt darstellen..
    Und genau diese Art der Verallgemeinerung ist Sexismus, da beiden Geschlechtern feste Rollen/Ideale gegeben werden.


    Zitat Zitat von Kelven Beitrag anzeigen
    Das ist sicher ein wichtiges Thema, dem man nachgehen sollte, aber ich persönlich mag daran im Moment noch nicht glauben. Natürlich sind die Darstellungen von Frauen in Spielen oft sexualisiert und diese Bilder (ich nenne sie mal verallgemeinert so) sind Sexualobjekte. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass jemand ohne "Vorschädigung", obwohl er in diesen Bildern nicht mehr als eine Wichsvorlage sieht, den Respekt vor Frauen verliert bzw. sie selbst als Sexualobjekte ansieht.)
    Aber wenn man es genau nimmt, sorgt der Aufruhr über die Darstellung weiblicher Charaktere nicht doch für ein verzerrtes Bild davon wie eine Frau zu sein hat?
    Siehe
    Zitat Zitat von Sabaku Beitrag anzeigen
    Männer ohne Oberteil - voll okay
    Frauen ohne Oberteil - oi, lass mal lieber zensieren, weil Titten un Sex und böse und Verrohung der Jugend.
    So scheinen ja doch viele Leute dieser Thematik gegenüberzustehen. Aber wenn man die Nackheit/Freizügigkeit einer Frau als etwas betrachtet was zensiert werden sollte, sorgt es doch von vornerein dafür dass die Frau gänzlich auf ihr Äusseres reduziert wird. Sprich, man zensiert den weiblichen Charakter um der Objektifizierung vorzubeugen, aber dadurch dass man den Charakter auf diese Weise zensieren "muss", objektifiziert man ihn doch bereits. Man reduziert den Charakter auf die Tatsache dass es sich um eine Frau handelt.
    Ich mein, Batmans Anzug hat mal Nippel bekommen, aber Brustwarzen von Frauen sind tabu weil sie sexuell behaftet sind. Die physischen Eigenschaften einer Frau als sexuell oder gar gefährlich einzustufen sorgt nicht dafür dass sich ein positives Weltbild über Frauen breitmacht.

    Zitat Zitat von Cornix Beitrag anzeigen
    Weil ein Adonis nunmal die Art von Mann ist, welche wir gerne sehen und angenehm finden (es gibt unglaublich viele Studien dazu, dass "schön" Menschen besser behandelt werden) entwickelt sich nunmal ein gesellschaftlicher Konsens darüber, was Männlichkeit ist.
    Für Weiblichkeit gilt das gleiche entsprechend.
    Ein gutes Beispiel dafür, dass du es dir hier sehr einfach machst, ist der Design-Prozess vom Prinzen aus dem Disney-Film Tangled:

    Hier haben wir den Prinzen wie er ursprünglich aussehen sollte. Groß und kräftig, also eindeutig "männlich".
    Um den Charakter besser ausarbeiten zu können, hat das Animationsteam gezielt Frauen befragt, wie der Prinz ihrer Meinung denn aussehen sollte, was im Endeffekt zu dem Design geführt hat, welches im Film zu sehen ist. Attraktiv bedeutet nicht gleich attraktiv.

    Man kann nicht einfach sagen, dass dies inhärent attraktiver ist als jenes. Gerade in Videospielen kommt es oft vor, dass männliche Charaktere aussehen wie der männliche Spieler sein möchte und der weibliche Charakter hingegen so dass der Spieler sich von ihr angezogen fühlt. Der Unterschied ist dem Fall die Intention die hinter dem Design steckt und nicht nur das Design an sich.

    Geändert von Icetongue (21.07.2014 um 12:40 Uhr)

  11. #11
    Zitat Zitat von Icetongue Beitrag anzeigen
    Und genau diese Art der Verallgemeinerung ist Sexismus, da beiden Geschlechtern feste Rollen/Ideale gegeben werden.
    Dem stimme ich ebenfalls nicht zu. Sexismus ist eine Diskriminierung anhand des Geschlechts, nicht die Anerkennung von der Existenz unterschiedlicher Eigenschaften von Geschlechtern.
    Wenn du anerkennst, dass Menschen aus unterschiedlichen ethnischen Hintergründen anders aussehen ist das nicht Rassismus, aber sobald du sagst, dass sie aufgrund des anderen Aussehens andere Tätigkeiten nachgehen sollten, dann ist es Rassismus.

    Wenn weibliche Charaktere typisch weiblich sind, und männlich Charaktere typisch männlich, aber beide die gleichen Rollen im Spiel einnehmen können, dann nenne ich es nicht Sexismus.

  12. #12
    Zitat Zitat von Icetongue Beitrag anzeigen
    Man kann nicht einfach sagen, dass dies inhärent attraktiver ist als jenes. Gerade in Videospielen kommt es oft vor, dass männliche Charaktere aussehen wie der männliche Spieler sein möchte und der weibliche Charakter hingegen so dass der Spieler sich von ihr angezogen fühlt.
    Das ist diese geniale Marketingstrategie, mit der man in einem Schlag beide Geschlechter anlockt als Kunden: Der Mann ist superstark und muskulös - lockt die Kerle an, die selber Waschlappen sind und gern so stark wären. Frauen lockt es aber auch an, weil sie so sexy Kerle mögen - lieber als Kerle mit nem Bierbauch.

    Weibliche Charaktere sind sexy, hübsch - weil der männliche Spieler sowas mag. Und weibliche Spieler wären dann gern so wie die Frau im Spiel(die den sexy männlichen Mainchar abkriegt).

    Geschickt gemacht ist das halt dann dadurch, dass so ein männlicher und weiblicher Idealchar sich gegenseitig kriegen und das dann die Konsumentinnen und Konsumenten beide bedient, weil sie selber so wären bzw. selber auch gern mal so einen vom andenr Geschlecht als Partner hätten.

    Zitat Zitat von sorata08 Beitrag anzeigen
    Warum möchte eigentlich keiner die Studie, die Alexis verlinkt hat, mal kommentieren?
    Oder sind das zuviele Fakten?
    Kommentier es doch, wenn dich die Studie interessiert. Denke es hat hier keiner Lust gehabt dort reinzulesen, bisher.

    Zitat Zitat von Cornix Beitrag anzeigen
    Dem stimme ich ebenfalls nicht zu. Sexismus ist eine Diskriminierung anhand des Geschlechts, nicht die Anerkennung von der Existenz unterschiedlicher Eigenschaften von Geschlechtern.
    Wenn du anerkennst, dass Menschen aus unterschiedlichen ethnischen Hintergründen anders aussehen ist das nicht Rassismus, aber sobald du sagst, dass sie aufgrund des anderen Aussehens andere Tätigkeiten nachgehen sollten, dann ist es Rassismus.

    Wenn weibliche Charaktere typisch weiblich sind, und männlich Charaktere typisch männlich, aber beide die gleichen Rollen im Spiel einnehmen können, dann nenne ich es nicht Sexismus.
    Dem stimme ich weitgehend zu. Außerdem muss man noch unterscheide, dass Spiele selten eine Abbildung unserer tatsächlichen realen Welt und Zeit sind. So kann es durchaus vorkommen, dass in einer Fantasywelt natürlich Sexismus herrscht - wobei das dann sogar erwünscht sein kann und es eher schlecht für die Glaubwürdigkeit der Welt wäre, wenn das nicht so wäre. Gerade bei den ans Mittelalter angelehnten Welten erwartet man halt sowas wie in nem typischen Mittelalterfilm. Und wie war es da noch mal bei uns in unserer Welt im Mittelalter? Denke da waren Frauen noch mehr benachteilit. Da wäre es komisch, im Spiel die Frauen als irgendwelche Stadtwachen oder sonstwas zu zeigen.

    Das ist dann zwar Sexismus im Spiel, meint aber nicht, dass der Autor sexistisch ist oder sowas für die reale Welt gern hätte. Er will einfach nur seine Fantasywelt glaubwürdiger und stimmiger machen. Deswegen gibts auch dort Könige usw. und nicht überall Demokratien. Und Leute werden getötet usw.

    Geändert von Luthandorius2 (21.07.2014 um 13:05 Uhr)

  13. #13
    Frauen sind langsamer und schwächer. Viele Spiele setzen auf Helden, die Konflikte im Kampf lösen. Wer aus erzählerischen Gründen auf halbwegs gewahrte Plausibilität setzt, ist Einschränkungen unterworfen, wenn er glaubwürdige Heldinnen einsetzen möchte. Wie hoch sind meine narrativen Kosten, falls ich Jeanne D'Arc englische Ritter in Masse umbratzen lasse? Ersetze ich diese echte Frau durch eine wirbelnde Bikini-Amazone, fällt das Problem angegriffener Plausibilität weg. Sind Frauenhelden also ein Makel, wenn ich mich als Entwickler an wirklichkeitsnähere Szenarien traue?

    In allen anderen Bereichen mit hinreichendem Abstand zu ausgeprägten Realitätsbezügen sollte es keine Schwierigkeiten geben, trittfeste Heldinnen ins Szenario einzufügen. Und ich sehe ehrlich gesagt auch nicht das Problem, weil meiner Meinung nach so gut wie alle Makerspiele gar keine Wirklichkeitswiedergabe zum Ziel haben - weder technisch (wie auch?) noch erzählerisch. Ist das nicht eher eine Streitfrage jenseits unseres Tellerrandes?

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