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Thema: Bollfrat #4: Wash me white like one of your French girls

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  1. #11
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Huh, hab ich was verpasst? Er ist erzkonservativer Mormone und hat als solcher halt was gegen die Homo-Ehe. Find ich auch nicht unbedingt sympathisch, aber das sagt ja noch nichts über seine Qualitäten als Autor aus. Dass sich irgendwas von solchen Ansichten in seinen Werken widerspiegeln würde, ist mir bis jetzt aber nicht aufgefallen. Da find ich die militaristische Starship Troopers Vorlage von Heinlein viel schlimmer.
    Lies dir mal das hier durch, wenn du interessiert bist: Creating the Innocent Killer: Ender's Game, Intention, and Morality
    Nein, über die Qualitäten als Autor sagt es wenig aus, ob man ein Arschloch ist oder nicht. Aber die eigene politische Einstellung beeinflusst (gerade im Science Fiction Genre, meiner Meinung nach) die Darstellung der Welt beträchtlich. In dem verlinkten Essay wird eine Szene beschrieben, mit der Sympathie für den Hauptcharakter hergestellt werden soll - er wird in der Dusche von anderen Kadetten angegriffen, die ihn umbringen wollen. Das ist vollkommen okay, es ist eine gute und spannende Szene und ich habe nichts dagegen, Sympathien für Protagonisten zu entwickeln. Aber in den Details finde ich die Szene dann doch kritisch. Ender wird in seiner vollkommenen Überlegenheit glorifiziert. Sein Handeln wird immer gerechtfertigt, es werden keine Zweifel eingeräumt - obwohl er den Angreifer tötet, nachdem dieser bereits besiegt wurde.
    Das ist nicht die Art und Weise, wie ich eine solche Szene beschrieben sehen möchte. Das ist für mich "reaktionäres Gedankengut". Die Rechtfertigung der Gewalt, die Glorifizierung eines Charakters, der intelligenter, taktischer und grausamer als seine Gegner ist (ein "Übermensch" eben). Ich möchte genau diese Szene lesen, aber das Fazit soll sein "Ender hat gute Intentionen, aber er weiß nicht wann er aufhören muss, er neigt dazu über sein eigentliches Ziel hinauszuschießen". Momentan ist das Fazit "Ender hat gute Intentionen und wenn er Gewalt anwendet, dann musste es so sein, sonst wäre in der Zukunft etwas Schlimmeres passiert".
    Diese kritische Auseinandersetzung fehlt mir. (Der verlinkte Essay beschreibt das alles übrigens wesentlich besser.)

    (Und ja, ich wurde aus Versehen gespoilert. Hat nicht viel mehr als zwei Worte gebraucht. Werde mir das Buch nicht mehr zu Gemüte führen, aber auf den Film bin ich jetzt dennoch gespannt.)

    Geändert von Schattenläufer (10.04.2013 um 15:40 Uhr)

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