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Thema: Steht die deutsche Maker-Community still?

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  1. #1
    Zitat Zitat
    1. Fehlt der Maker-Community die Diskussionskultur?
    In vielerlei Hinsicht. Da wären die Punkte, die Du angesprochen hast. Was mir aber (schon immer) auffiel, dass Makerspiele hier in fast allen Fällen als "Produkte" und nicht als "Geschichten" angesehen werden. Ich würde mir mehr Diskussionsbereitschaft dahingehend wünschen, dass man auch mal über die Geschichte und die Charaktere von Spielen debattiert statt ständig nur über Kampfsystem, Features, Gameplay etc. Auch allgemein, welche Ansprüche gibt es, wie sollten sie sein etc. Sowas gibt es bisher nicht.
    Zitat Zitat
    2. Befreit sich die Community zu wenig von Altlasten?
    Kann ich jetzt nicht soviel zu sagen, ausser natürlich das nicht viel Neues kommt und man alles schon mal gesehen hat. Zu der Lightmap-Sache aber:
    Dem stimme ich nicht zu. Lightmaps sind und bleiben nun mal atmosphärisch und machen Map's in den meisten Fällen einfach besser und ansehlicher. Mir gefällt das auch nicht, selbst kann ich sie nicht fertigen, und diese Geilheit auf Lightmaps teilweise hier macht mich rasend. Aber es ist so, Lightmaps machen eine Map besser. Wenn sie gut gemacht sind.
    Zitat Zitat
    3. Ist die Community gegenüber Neuem nicht aufgeschlossen genug?
    Ich bin heilfroh, dass wir immernoch größtenteils 2k/2k3 produzieren. Ich spiele schon nicht viel, aber XP-Spiele würde ich nie spielen und habe ich noch nie gespielt. (Okay, Switch von Rosa Canina, aber das zählt nicht.) Ich mag den XP nicht und ich mag den Grafikstil nicht. Nur weil andere Communities es so handhaben, müssen wir das ja nicht gleich nachmachen. Ich finde, wir leisten mit den alten Makern genug. Wenn ich mir Spiele wie Allreise, Sternenkindsaga oder auch Deine Spiele, Kelven, auf XP vorstelle bekomme ich das große Schaudern.

    Geändert von Holo (14.02.2012 um 22:42 Uhr)

  2. #2
    @Nonsense: Aber wenn dich doch scheinbar die Geschichten zu den Makerspielen interessieren, warum spielt dann die Engine für dich eine Rolle?
    Grafikstil-Geschmack ist durchaus vertretbar, aber das ist objektiv gesehen doch eh völlig losgelöst vom Maker. Wie schon an desöfteren bewiesen wurde.
    In der Hinsicht verstehe ich da das Problem irgendwie nicht (lässt man mal die Performance-Probleme außen vor).
    So eine bewusste Abgrenzung ist halt schade, wenn dann durchaus schöne Geschichten einem verloren gehen. Aber wenn du meinst...

    MfG Sorata

  3. #3
    Zitat Zitat
    1. Fehlt der Maker-Community die Diskussionskultur?
    [...]
    "Was macht Spiel x richtig und was macht Spiel x falsch?", "Wie hätte Spiel x Element y besser umsetzen können?", "Kann man Gameplay und das Erzählen besser miteinander verbinden?"
    [...]
    Es ist eher selten möglich, irgendwelche sachlich gebliebenen Verhalte oder ähnlichen Kram durchzureden, genauer gesagt schon beinahe unmöglich, Leuten klarzumachen, was ein Spiel falsch oder richtig macht oder ob manche Bereiche in der Entwicklung gänzlich in Schliff vernachlässigt werden, weil es egal ist, auf welche Art man sich zu irgendwas ausdrückt, kann die nächstbeste Person, die sich unbedingt gleich mal dagegenhalten will, jeden noch so gut erklärten Punkt als eigenalleinige Ansicht herunterzuspielen.

    Zitat Zitat
    Während sich die internationale Szene auf den XP (und vermutlich auch mehr auf Spiele ohne geklaute Ressourcen) konzentriert
    Das führt in Grossteil auch dazu, dass viele Spiele beim RTP bleiben, für jedes einzelne ist das sicher kein Qualitätsverlust, Gottbewahre, aber im grossen Paket eine Einheitsmauge, die eine Pestflut wie REFMAP-Games bei RPG2000+2003 hervorbringt. Mit der obendreinen stilistischen Katastrophe, dass beide den gleichen Ursprung und die gleiche Erschaffungsmethode haben, nur in unterschiedlichen Auflösungen gemacht wurden. Dann sieht herausgefolgert jedes RPGXP-Game auch noch in gewissem Zuge aus dieser Standardklasse aus wie eine Menge Spiele der älteren Ära, bei denen man besonders gern vom Standard wegkommen wollte und REFMAP statt rechtsunsicheren Sachen nutzt. Das ist aber so gewaltig mutiert, dass es mich gar nicht mehr wundert, dass das RTP2000 plötzlich vorallem 2009 oder 2010 so einen Mega-Anklang mit einem ganzen Werkstattthread und sogar die anfangs noch aktive Community-Made-Remake-Sache (ORTP) bekommen hat, da es schon lange nicht mehr das Meistbenutzte Ding überhaupt war und wir auch alle nicht immer Lust auf den ganzen entwendeten Ripkram haben.

    Es wäre mir häufig lieber, mehr Spiele mit Custom-Gedöhns-Grafik zu sehen, was dann nachher auch noch gut aussieht. Was ich aber in den Fällen, die sowieso schon nicht viele sind, antreffe, ist in der Überzahl eine nicht besonders angenehme Krebssuppe, die man nichtmal als minimalistisch ausgelegten Stil verkaufen kann oder ähnliche Dinge, für die Fälle jetzt wo so richtig wenig Farben zum Einsatz kommen, andere mit viel Coloration sind desöfteren ebenso eine Hässlichkeit, inklusive meiner eigenen Scheiterung darin. Aber nicht vergessen, ich weiss auch, dass einige richtig gut aussehen. Auch wenns wohl eher nicht so aussieht, als sähen wir noch viel von solchen Extremkünstlern wie Shadow, Kiwi oder DeVeX, wenn wir uns mal auf Maker dabei jetzt beschränken. Ich wollte für mein aktuelles Spiel anfangs auch lieber viel selber erstellen was besonders die Mapgrafik angeht, nach der ganzen Probiererei musste ich mich schon beinahe übergeben, ich sehe auch einen Nachteil darin, dass es absolut null Lektüre dazu gibt, wie man soetwas erstmal anzugehen hat (wenigstens habe ich etwas darüber zugeschickt bekommen, wie man sich Charakterposen erleichtert, das konnte ich vorher so ziemlich gar nicht und hab jetzt zumindest ein kleines Bisschen Ahnung). Stattdessen möchte Google Books lieber von mir, dass ich was über Nuklearmedizin lese. =)

    Zitat Zitat
    Die Ablehnung von klassischen Heldengeschichten, also dem Kampf zwischen Gut und Böse, weil mal vor langer Zeit gesagt wurde, "anspruchsvolle" und weniger idealisierte Geschichten wären besser.
    Ich würde sicher "klassische Heldengeschichten" spielen wenn sie gut sind, nicht etwa aber sowas auch machen, mir sind klischeebeladene Sachen von altgesessenen massengemolkenen Konzeptkühen wirklich wieder eine ganze Spur zu blöd, denn wenn ich jemals irgendwelche Spieler mit etwas unterhalte, soll es nicht das sein, was sie schon titanisch oft gesehen haben, in so vielen Punkten wie es nur irgendwie geht. Ich bin ein bisschen auf der Schiene von Nintendofans und -Entwicklern. Viele schreien nach diversen Sachen, in Wirklichkeit wartet man nur auf etwas NEUES, das muss man auch irgendwie liefern können. Es wird leider nicht oft darüber nachgedacht, was man an Neuheiten in ein Spiel integrieren kann oder es scheitert an der zu geringen Durchdachtheit, ganz schlimm wirds auch wenn ich sehe, wie wenig Ahnung manche von Menü- und HUD-Gestaltung haben, besonders bei RPG2000 wo wir jeden Pixel beachten sollten, da uns nicht viel Platz zur Verfügung steht, diese Einschränkung habe ich selber sehr schmerzhaft bemerkt, aber mich auch dran angepasst. Währenddessen kommen mir Screens ins Gedächtnis, die mit riesiger Schrift und sonstigem Murks um sich werfen, der nichtmal auf RPGXP-Auflösung vertretbar wäre.

    Geändert von MagicMaker (14.02.2012 um 23:00 Uhr)

  4. #4
    Zitat Zitat von Nonsense
    (Okay, Switch von Rosa Canina, aber das zählt nicht.)
    Warum denn nicht? ô.o

  5. #5
    Zitat Zitat von Nonsense Beitrag anzeigen
    Ich würde mir mehr Diskussionsbereitschaft dahingehend wünschen, dass man auch mal über die Geschichte und die Charaktere von Spielen debattiert statt ständig nur über Kampfsystem, Features, Gameplay etc. Auch allgemein, welche Ansprüche gibt es, wie sollten sie sein etc. Sowas gibt es bisher nicht.
    Hallo Neuling.

    Tausendfach gehabt. Wie Kelven bereits erwähnte gibts noch immer die Nachbeben von "bloß keine Klischees" oder "kotz die Leute zu mit künstlicher Komplexität und gezwungener Tiefgründigekeit" als Teil der unfassbaren Luftblase namens "erhöhtes Niveau", was bedeutet, dass die Spiele die heute nicht rauskommen viel schöner, besser, anspruchsvoller und geiler sind als jene, die 2003 nicht ausgekommen sind.

    Zitat Zitat von Nonsense Beitrag anzeigen
    In vielerlei Hinsicht. Da wären die Punkte, die Du angesprochen hast. Was mir aber (schon immer) auffiel, dass Makerspiele hier in fast allen Fällen als "Produkte" und nicht als "Geschichten" angesehen werden.
    Ds sehe ich genau anders. Ein Spiel ist mehr als Features, Gameplay, Grafik und Story. Makerspiele werden imo wenig als Produkt gesehen, und darum kann man sie in Bezug auf Wettbewerb mit kommerziellen Indiegames auch kaum gebrauchen. Ein Makerspieler kommt mit den meisten Makerspielen klar, Nicht-Makerleute sinds gewohnt, dass Spiele geschliffener sind, mehr aus einem Guss, das Produkt für den Spieler als Fokus. Den Spieler direkt zum Ziel nehmen ist immernoch ein wenig verpönt weils das Gegenteil von charakterstarkem Individualismus ist.

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