So, ich hab mal in die erste Episode auf deutsch reingeschaut. An sich ist die Übersetzung brauchbar und die Stimmen sind passend. Aber warum mussten sie die Namen übersetzen? Jon Schnee, Casterly Stein und noch viele andere... Da könnte man doch kotzen. Ich mein, ich kenn die deutsche Übersetzung der Bücher nicht, aber selbst das deutsche Wiki erwähnt nur die englischen Namen.
aber auch nur begrenzt bei sachen die sich gut übersetzen lassen und somit sich der sinn für nicht fans auch erschliest !(oder nicht englisch könnende wie meine mum z.B.)
Casterly Stein … seriously? Dann hätten sie bitte auch das Casterly übersetzen sollen. So ist das doch weder Fisch noch Fleisch.
Nee, danke, ich bleib bei den englischen Bezeichnungen.
(Und, habe ich mal erwähnt, dass es aus meiner Sicht als Schriftsteller eine Beleidigung ist, wenn sich irgendein Übersetzer die Frechheit herausnimmt, einen Namen zu ändern?)
Die Casterlys waren eine Adelsfamilie, die Lenn, der Clevere ausgetrickst hat. Wie sollten die das übersetzen, ohne einen komplett neuen Namen zu erfinden? (Am besten existierende deutsche Adelshäuser einsetzen. Der Habsburger Fels! )Zitat
Geändert von Mivey (04.11.2011 um 02:17 Uhr)
Hmmmhm. Im Herrn der Ringe wurden sehr, sehr viele Namen geändert, ohne dass sich da jemand beschwert hat. Also, per sé scheint es nichts schlechtes zu sein. Aber Casterlystein und Jon Schnee find ich auch irgendwie befremdlich. In deutschen Landen ist es nunmal nicht Sitte, Dinge als Nachnamen zu haben. Wie Regen (John Rain, Tokio Killer), Tag (Doris Day) und eben Schnee.
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Na ja, sie haben aus Jon Snow auch Jon Schnee gemacht, warum also nicht aus der Familie Casterly die Familie “Giesserlich” (um mal eine völlig bescheuerte aber sich nah am Original befindliche Übersetzung vorzuschlagen) machen? Dann hätte man aus Casterly Rock “Giesserlichs Fels” oder so machen können. Klingt doof, aber immer noch besser als Casterly Stein. o.O
Und, Ashrak, ja … aber beim Herrn der Ringe fand ich das genau so bescheuert. Dito Harry Potter. Wie gesagt, als Schriftsteller, der sich mit viel Mühe Namen ausdenkt, fühle ich mich irgendwie ein wenig betrogen, wenn die einfach so geändert werden. Ich würde da, wenn ich ein Okay zu einer Übersetzung geben würde, aber auch immer die Prämisse vorschieben, dass die Namen gefälligst nicht angetastet werden dürfen.![]()
Die HDR Übersetzung war auch gut und Konsistent. Aber sowas wie das o.g. mit Casterly (ups- ist uns nicht zu eingefallen) Stein... naja...
Wie heißen Riverrun, Kings Landing oder gar Maidenpool? :P
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Den Idioten muss doch irgendjemand ins Hirn geschissen haben. Die Entscheidung, ob man etwas beibehält oder eindeutscht, trifft man als Allererstes, und zieht sie danach auch konsequent durch. Beides hat seine Vor- und Nachteile (die hier nicht diskutiert werden müssen), aber man wechselt nicht nach der Hälfte der Reihe einfach munter drauflos, bloß weil einem die bisherige Variante nichtmehr gefällt (oder auch, weil man den Übersetzer gewechselt hat). Ich krieg heute noch jedesmal die Krätze, wenn ich im Zusammenhang Welt des Kriegshandwerks etwas von "Nordend" lesen muss...Zitat
Als Schriftsteller ist man selbst Schuld, wenn man Namen wie Jon Snow verwendet. Der Übersetzer muss sich zuallererst fragen "was wird dem Leser durch den Namen mitgeteilt?", und muss diesen Informationsgehalt dann in seine Übersetzung einbauen. Deutsche Leser, die kein Wort Englisch können, würden gerade bei Jon Snow die Bedeutung nicht verstehen, die dieser Nachname hat. Da wäre die Übersetzung einfach fehlgeschlagen.
Bei Namen wie Casterly ist es wiederrum fraglich, ob da irgendein Informationsgehalt drinsteckt oder ob der Name einfach nur gut klingen soll. Ich tendiere zu letzterem und würde ihn nicht wörtlich übersetzen, sondern versuchen, ihn gemeinsam mit den anderen Namen des Romans so zu übersetzen, dass sie zur Atmosphäre beitragen. Das bedeutet eventuell, sich eine eigene Art der Namenszusammensetzung auszudenken.
Die Übersetzung mit Jon Schnee und Casterly Stein klingt nicht sonderlich gelungen, da jeweils der erste Teil zu sehr ans Englische erinnert. Aber es ist trotzdem notwendig, bedeutungsschwangere Namen zu übersetzen und die restlichen Namen, wenn nötig, dem Stil dieser übersetzten Namen anzupassen. Der Autor weiß, was er tut, wenn er seine Hauptdarsteller Jon Snow oder Lyra Silvertongue (aus "Der Goldene Kompass", auf deutsch Lyra Listenreich) nennt.
Man muss eben bedenken, dass auch Leute Spaß an diesen Romanen haben wollen, die kein Englisch verstehen.
deswegen hatte ich das beispiel meiner mutter erwähnt die mit der ersten übersetzung so rein gar nix anfangen kann aber die neue übersetzung liebt ! es geht hier um das übersetzen von bedeutungen nicht einfacher namen ! auch bei WOW kann ich mit einigen übersetzungen leben habe aber lieber meine englische version am laufen da dort die eigennamen nicht bedeutungsgemäss übersetzt werden (Grom "Höllschrei" pfui bah)
Etwas egozentrische Sichtweise. Ich glaube kaum ein Autor hätte genug Zeit dafür oder überhaupt die sprachliche Fähigkeit zu bedenken, wie erfundenes Wort A in jede andere Sprache etwaigerweise übersetzt werden könnte. Die Übersetzung ist in dem Fall natürlich ein Balanceakt zwischen mehreren erwünschten Effekten, der aber nie so genuin wirken kann wie das Original. (Nebenbei wirkt ausnahmsweise Lyra Listenreich sogar um einiges Besser IMO, dank Aliteration)Zitat
Geändert von Mivey (04.11.2011 um 11:50 Uhr)
Naja, egozentrisch würde ich es eher nennen, wenn ein Autor einem Charakter einen englischen Namen gibt, der Aufschluss über diesen Charakter gibt, und dann erwartet, dass dieser Teil der Geschichte den ausländischen Lesern vorenthalten bleibt, weil sich Übersetzer strikt an seine Namen halten sollen.
Aber es ist immer eine Gratwanderung. Bei Harry Potter gingen einige Witze für deutsche Leser verloren, weil die Namen nicht oder nur teilweise eingedeutscht wurden, aber die Geschichte spielt eben in Großbritannien, was soll man machen.
Trotzdem rechtfertigt nichts von alldem Übersetzungskatastrophen wie "Casterly Stein" (was ganz einfach nur falsch ist, weil die einzig sinnkonforme Übersetzung "Fels" gewesen wäre), "Schnellwasser", "Königsmund" (sagt halt nichts über die Tatsache, dass dort Aegon the Conqueror gelandet ist, weswegen es im Original "King's Landing" heißt - "Königshafen" wäre schon besser gewesen) und "Maidengraben" (WTF? Den ersten Wortteil gar nicht übersetzt und den zweiten Wortteil falsch übersetzt? Die wörtliche Übersetzung "Jungfernbecken/-see/-teich" wäre ja nichtmal so schlimm gewesen).