Ich hab bis ca. 01:00 Uhr durchgemacht - wenn keine Arbeit gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich die ganze Nacht durchgemacht.
Habe das Spiel gestern erhalten und direkt 5 Stunden am Stück gezockt. SO geflasht hat mich seit Nocturne kein Spiel mehr, kein Witz.
Und damit Diomedes keine Woche warten muss, liefere ich mal die ersten Berichte:
Character Creation:
Character Creation ist 1:1 von Demon's Souls übernommen worden. Das heißt, dass es praktisch egal ist, welche Klasse man auswählt, da jede Klasse jede Waffe und Rüstung tragen kann, sofern sie für Ersteres die nötigen Stat-Requirements mitbringt. Natürlich haben die Klassen entsprechende Werte - ein Krieger wird mehr Stärke, Vitalität und Ausdauer besitzen als ein Magier. Daher ist es sinnvoll, eine Charakterklasse zu wählen, wo man die vorhandenen Stärken ausbauen kann. Zwei Neuerungen sind in Dark Souls vorhanden:
Schöne Gesichter
Konnte man nur mit Mühe und Not und vielen Stunden einen halbwegs ansehnlichen Charakter in Demon's Souls schaffen, so hatte ich hier bereits nach 30 Minuten Customizing eine schnucklige, kleine Banditin mit schicker Frisur. Einziger Wehrmutstropfen ist, dass die Frisurpalette für beide Geschlechter fast identisch ist zu Demon's Souls - das heißt weiterhin keine langen Haare für Frauen.
Geschenke
Zu Beginn kann man aus einer Liste von ca. 10 Items auswählen, mit dem der Charakter starten kann, unter anderem Feuerbomben, Lebensring (HP-Bonus) und der Masterkey. Da ausser dem Schlüssel alle anderen Items im Spiel gefunden werden können, ist es sinnvoll mit dem Masterkey anzufangen - er sorgt dafür, dass einige Areale erkundet werden können, die dem Spieler sonst verschlossen wären (und man auf diese Weise einige nützliche Items / Ausrüstungen erhält). Ich habe zwar irgendwo gelesen, dass man später auch ohne den Masterkey an die Orte gelangt, aber das kann ich mir gerade nur schwer vorstellen, da diese meistens nur einen einzigen Eingang hatten.
Gameplay:
Auf dem ersten Blick ist das Gameplay nicht viel anders und spielt sich auch so. Demon's Souls-Veteranen werden sich hier also schnell wohl fühlen. Man hat jedoch drei neue Features hinzugefügt - eine Sprungattacke, eine Fallattacke und ein Sprung aus dem Lauf heraus. Die Sprungattacke macht schönen Schaden und verleiht Hyper Armor, d. h. der Angriffe kann nicht unterbrochen werden. Die Fallattacke wird logischerweise dann eingesetzt, wenn man von einer erhöhten Position auf einen Gegner fällt und macht ebenfalls viel Schaden. Der Sprung verschafft dem Spieler die Möglichkeit, kleinere Abgründe zu überwinden, um so an Items zu gelangen, die sonst nicht erreicht werden können.
Geheilt wird im Spiel nicht mit verschiedenen Arten von Grässern, sondern mit einer sog. Estus Flask. Warum man die hat, wird am Anfang im Spiel erklärt (möchte nicht spoilern), jedoch ist es, abseits von Heil-Wundern, die einzige Möglichkeit, seine HP zu heilen. Am Anfang hat man nur 5 Ladungen, das heißt, man kann sich nur 5-mal heilen.
Man hat in dem Spiel keine MP-Leiste mehr. Es gibt für jeden Zauber eine bestimmte Anzahl Ladungen - wenn man die alle verschoßen hat, kann man den Zauber nicht mehr einsetzen.
Es gibt drei Mal soviele Items wie im Vorgänger, darunter viele neue Rüstungen, die nicht nur schick sind, sondern diesmal auch wirklich was nützen und sogar beim Schmied geupgradet werden können. Im Vorgänger hat es leider keinen Unterschied gemacht, ob man eine komplette Eisenrüstung angezogen hatte oder vollständig nackt war.
Im Spiel gibt es praktisch kein Inventar-Limit mehr - es hat Platz für insgesamt 1984 Items, ohne Key-Items dazugezählt. Jedoch kann man bei sovielen Items im Inventar schon den Überblick verlieren. Daher gibt es bei den Leuchtfeuern später die Möglichkeit, die überflüssigen Items zu lagern - weiter im Spiel kann man diese sogar bei einem Händler verkaufen.
Leuchtfeuer sind strategisch platzierte Checkpoints für den Spieler. Hier kann zum einen der Estus Flask und die Zauber wiederaufgeladen werden und zum anderen können die hartverdienten Seelen gegen LVL-UPs getauscht werden. Später kann man dann auch Ausrüstungen reparieren / upgraden und Zauber lernen. Wenn man sich jedoch an solch einem Leuchtfeuer erholt, erscheinen alle regulären Gegner wieder an Ihrem usprünglichen Platz. Man muss daher abwägen, ob man sich lieber erholt oder geschwächt weitergeht.
Ein wichtiger Punkt im Spiel ist die Menschlichkeit. Es gibt zwei Formen, die der Spieler annehmen kann: Entweder ist er als Mensch unterwegs oder als Untoter (Aussehen ändert sich entsprechend!). Als Mensch ist man gegen Statusveränderungen resistenter und kann weiße Phantome (= NPC Phantome, oder andere Mitspieler) zur Hilfe herbeirufen, die dann helfen in deinem Spiel die Gegner zu erledigen. Andersrum kann man auch Opfer von schwarzen Phantomen werden (rote Aura), die in die Welt des menschlichen Spielers eindringen und versuchen, diesen zu töten (und als Belohnung Menschlichkeit gewinnen). Als Untoter kann man keine Phantome beschwören, kann aber auch nicht invadet werden. Es gibt für beide Formen keinen HP-Verlust - beide Formen haben stets ihre max. verfügbare HP zur Verfügung. Menschlichkeit kann von verschiedenen Gegnern und von Leichen gesammelt werden.
Es gibt dazu verschiedene "Bündnisse" (glaube insgesamt 10) im Spiel - je nachdem welcher man beitritt, hat man unterschiedliche Vorteile. So kann man direkt am Anfang den Pakt "Way of White" eingehen und damit sehr früh Wunder wirken. Ein anderer Pakt ermöglicht es, den "Reusable Red Orb" zu erhalten und damit die Spieler zu invaden. Nur wenn man diesen Pakt eingeht, kann man ständig invaden. Für Leute wie thickstone: Wird man von einem schwarzen Phantom getötet und möchte es ihm heimzahlen, so trägt man seinen Namen in das sog. Buch der Schuldigen ein (ein bestimmtes Item ermöglicht das). Spieler des Bündniss "Blade of the Darkmoon" können sich aus diesem Buch gezielt jenen Phantom aussuchen und direkt invaden. Diese Spieler sind dann als schwarze Phantome mit dunkelblauer Aura unterwegs.
Außerdem ist ein passiver Online-Effekt ganz nett: Sind mehrere Spieler an ähnlicher Stelle (nicht im Spiel des Hosts selbst, sondern als passive Phantome) und setzen denselben Zauber ein, so wirkt er verstärkt für alle. So haben Angriffszauber eine größere Wirkung und ein Heil-Wunder heilt mehr HP.
Spielwelt:
Es gibt nun keine zentrale Stelle mehr wie den Nexus im Vorgänger. Alle Welten sind nahtlos miteinander verknüpft, ohne Ladezeiten. Wenn man in ein anderes Gebiet gelangt, wird dieses mittig in weißer Schrift eingeblendet. Es gibt zudem eine "Oberwelt"-Musik, d. h. man bekommt auch mehr zu hören, ausser Boss-Themes. Die Welt ist ziemlich groß und verzwickt und man kann auf dem Weg ziemlich viele Shortcuts finden, die es ermöglichen, in frühere absolvierte Gebiete schneller zu gelangen (z. B. um bestimmte NPCs anzutreffen). Ich glaube, ich bin 5 Stunden im Spiel drin, und habe nach vielen Toden erst mal 3 Bosse geknackt (bei schätzungsweise über 20). Allerdings gibt es so auch die Möglichkeit, in Gebiete vorzudringen, wo die Gegner noch einem haushoch überlegen sind - bei mir bin ich durch den Masterkey schon in einen Verwunschenen Wald gelangt, wo ich vermutlich erst sehr viel später hinmüsste und die Gegner haben mich mit einem Schlag gekillt, trotz erhobenem Schild.
Insgesamt bleibt mir nur zu sagen, dass Dark Souls nicht nur ein Demon's Souls 2.0 ist, sondern wirklich sehr viele Neuerungen zu bieten hat und Liebhaber des Vorgängers sich sehr schnell wohlfühlen. Achja, der Schwierigkeitsgrad ist ungefähr 3 mal so hoch wie im Vorgänger, bereits früh am Anfang gibt es Gegner, die die Angriffe des Spielers parieren - dies resultiert meistens in einem Instant-Death.![]()