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Thema: The Secret of Kells

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Die wirst du in so einigen Medien finden. Irische Mythologie ist ja nicht gerade unbeliebt, und die wenigen (größtenteils christlichen) Quellen sind sich auch noch uneinig genug, so dass jeder seine eigene Mythologie interpretieren und auf den Tisch ballern kann. Die Tuatha de Danann etwa wirst du genau so oft als Götter, Feen, Dämonen wie als ganz normale Menschenrasse wieder finden. Man ist sich da nicht wirklich einig.
    Wenn du btw. etwas mehr zum Thema lesen willst, sag bescheid, dann kann ich dir gern ein paar zugängliche Bücher empfehlen.

    Der Film hat aber generell einen ganzen anderen Batzen an historischen und religiösen Anspielungen, von dem Turm über die Krähen bis hin zur archetypischen "Reise in die Unterwelt" (zu Crom Cruach) und der Idee von "Dunkelheit zu Licht", die halt immer mit Schrift, dem Übergang vom Heiden- zum Christentum und diesem Bücher-Reliquien-Kram verbunden wurde. Natürlich alles stark von dem shizophrenen Verhältnis geprägt, dass die katholischen Iren zu ihrer nicht-christlichen Vergangenheit haben.
    Der eine wirklich große Schnitzer, bei dem sicher so einige Akademiker Brechreiz bekommen haben, ist halt die Darstellung der Wikinger und ihrer Einstellung zu Irland. Denn "evil church-burners" ist tiefster 20.-Jahrundert-Nationalismus und eigentlich seit Jahrzehnten überholt. In der Praxis haben die genau so viel freundlich gehandelt wie geplündert, und das Christentum haben sie auch recht schnell übernommen. Also schon etwas peinlich.

    Zitat Zitat
    Hätte letztes Jahr auf jeden Fall den Oscar anstelle von "Up" verdient.
    Finde ich nicht unbedingt. Up hat sich soviel getraut und hat genau so sehr eine wunderschöne Atmosphäre. Außerdem ist die Story besser inszeniert. Aber das bleibt natürlich Ansichtssache.

    Geändert von La Cipolla (04.03.2011 um 08:46 Uhr)

  2. #2
    Zitat Zitat
    Echt abgefahren. Ich liebe es, wenn sich solche Zusammenhänge auftun. Wieder was über Mythologie gelernt ^^
    Die Tuatha hat sogar schon Hohlbein für sich entdeckt. Und bei Markus Heitz wurden sie einfach als Vampire verwendet...

    Geändert von Liferipper (04.03.2011 um 09:34 Uhr)

  3. #3
    Wenn in einem Trailer die folgenden Worte vorkommen:

    - No-holds-barred
    - Lucious
    - Tour-de-force

    ... kann ich mir mit relativ hoher Sicherheit selbst eingestehen, dass ich während des Films seelig einschlummern werde, weil er fucking boring weil fucking artsy ist.

    ABER dieser Trailer ist wunderschön anzusehen. Mir gefällt die Musikuntermalung, der Animations- und der Zeichenstil. Auch wenn ich kein Plan habe, worum es hier geht - auf DVD ausleihen würde ich mir den trotzdem, falls er hier irgendwann mal rauskommt.

    Und "Tour-de-force" ist echt ein beschissenes Wort.

  4. #4
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Wenn du btw. etwas mehr zum Thema lesen willst, sag bescheid, dann kann ich dir gern ein paar zugängliche Bücher empfehlen.
    Ja gerne Habe neulich danach gesucht, aber bin nicht so eindeutig fündig geworden. Vieles davon geht mir zu sehr in die Esoterik-Ecke, ohne einen schönen Überblick, anderes ist längst vergriffen. Hätte auch wahnsinnig gerne diese alten Texte wie Lebor Gabála Érenn, Lebor na hUidre, Book of Leinster, Yellow Book of Lecan usw. mit Übersetzung und Erläuterungen gekauft, aber scheint es so nicht zu geben :-/
    Zitat Zitat
    Der eine wirklich große Schnitzer, bei dem sicher so einige Akademiker Brechreiz bekommen haben, ist halt die Darstellung der Wikinger und ihrer Einstellung zu Irland. Denn "evil church-burners" ist tiefster 20.-Jahrundert-Nationalismus und eigentlich seit Jahrzehnten überholt. In der Praxis haben die genau so viel freundlich gehandelt wie geplündert, und das Christentum haben sie auch recht schnell übernommen. Also schon etwas peinlich.
    Irgendwen brauchten sie halt als Bedrohung und Bösewichter ^^ Das passt wenigstens noch thematisch einigermaßen zusammen.
    Zitat Zitat
    Finde ich nicht unbedingt. Up hat sich soviel getraut und hat genau so sehr eine wunderschöne Atmosphäre. Außerdem ist die Story besser inszeniert. Aber das bleibt natürlich Ansichtssache.
    Vielleicht nervt es mich auch nur, dass in der Kategorie fast immer die deutlich bekannteren Sachen gewinnen und die Außenseiter übergangen werden, obwohl letztere wahnsinnig viel zu bieten haben - oft mehr als der übliche Disney/Pixar-Kram. Abgesehen davon, dass mir Drachenzähmen so gut gefallen hat, sah dieses Jahr auch The Illusionist echt toll aus. An Originalität übertreffen die den dritten Teil einer Reihe über sprechende Spielzeuge imho bei Weitem. Oh, well ...

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