Ist eine Geschmacksfrage. Die Geschichte hat hochinteressante strukturgeschichtliche und geopolitische Aspekte, wie man sie in dem Genre sonst höchstens aus Suikoden kannte. Sie war vielleicht weniger komplex, aber in dem Zusammenhang würde ich eher sagen, dass die Story ganz einfach auf dem Teppich geblieben und nicht in transzendente Sphären abgehoben ist, was der Final Fantasy Serie meiner Ansicht nach mehr als gut getan hat. Matsuno legte nunmal Wert auf andere Dinge, so sind etwa die Hintergründe und Details der Spielwelt deutlich ausgeprägter (Städte haben mit ihren NPCs wirklich ein Eigenleben und fühlen sich nicht so an, als seien sie nur da, weil sie durch den Handlungsverlauf da sein "müssen"), dafür blieb es aber nachvollziehbarer und glaubwürdiger als beispielsweise ein erträumter Tidus. Ich rechne dem Spiel hoch an, dass es dadurch um einiges reifer und erwachsener wirkt, ganz ohne den üblichen Anime-Kitsch (inklusive auf Soheil komm raus erzwungener Liebesgeschichte), der jetzt in XIII wieder durchscheint (glücklicherweise nicht ganz so übel wie in FFX oder X-2). Vielmehr würde ich an der Story von XII die vergleichsweise geringe Menge an Cutscenes und die schwach ausgeprägte Charakterinteraktion kritisieren, das haben andere Teile wesentlich besser hinbekommen, aber schlecht war die Geschichte keineswegs.
Wie auch immer, das Thema wurde hier anderswo schon in Grund und Boden diskutiert ...
Also als Noah sich Vayne und damit auch Vēnes in den Weg stellt und mit halb zerfetztem Helm etwas über Stolz sagt, ist mir persönlich die Kinnlade tiefer heruntergefallen als im gesamten zehnten Teil oder FFXIII bis jetzt.