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Thema: Die deutschsprachige RPG-Maker-Szene: Deutsch geblieben?

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Deutschland ist groß genug, sich eine eigene Makerszene leisten zu können. Die kritische Masse reicht, sich selbst genug sein zu können. Man ist nicht zwingend auf das Treiben im Ausland angewiesen, um durch neue Makereien unterhalten zu werden. Und je kontaktärmer, desto eigener. Ich sehe dann auch einige typische Ausformungen unserer Szene, vor allem die hohe Wertschätzung der älteren Makerversionen, die Vorliebe für den Refmap-Stil und einige Modewellen (Let's Play, RTP-Kultecke), die keinem länderübergreifenden Trend folgten, sondern hausgemachte Imitationswellen sind. Nur typisch deutsch ist das alles nicht, es sei denn, ich übersähe irgendwelche charakteristisch deutschen Kulturbezüge, die darin geborgen wären oder dadurch aufgegriffen würden.

    Ein Test:
    Pünktlichkeit herrscht hier nicht vor, wie die Veröffentlichungsankündigungen zeigen. Macht nichts, ist aber undeutsch.
    Ordnung hat es auch schwer. Allein die Bugs in "Alone" haben den nationalen Durchschnitt auf Jahre hinaus im Keller versenkt. Meine map trees sind dagegen stets vorbildlich aufgeräumt und ein sinnfälliges Beispiel akkurater Lebensführung. Damit bin ich das rettende Korrektiv und erkläre die Szene für im Durchschnitt gerade so noch deutsch.
    Sauberkeit kann man vergessen. In allen Horrorspielen liegen Zettel auf dem Boden, Blut klebt an den Wänden und die Zombies wanken nicht in Reih und Glied, sondern in einem unmöglichen Firlefanz hin und her. Ekelerregend!
    Außerdem wird in den Spielen zuwenig Bier getrunken, zu oft gelacht und sie sind - Gipfel der Abweichung - komplett hitlerfrei. Nein, deutsch ist das nicht, was wir hier treiben.

  2. #2
    Zitat Zitat von real Troll Beitrag anzeigen
    Sauberkeit kann man vergessen. In allen Horrorspielen liegen Zettel auf dem Boden, Blut klebt an den Wänden und die Zombies wanken nicht in Reih und Glied, sondern in einem unmöglichen Firlefanz hin und her. Ekelerregend!
    Außerdem wird in den Spielen zuwenig Bier getrunken, zu oft gelacht und sie sind - Gipfel der Abweichung - komplett hitlerfrei. Nein, deutsch ist das nicht, was wir hier treiben.
    Sie, mein Herr, gewinnen zwei Internets. ಠ__ು



    Um diesem Big-Lipped Alligator Moment noch etwas eigenen Senf hinzuzufügen: Man kann nicht wirklich sagen, dass es DAS deutsche Spiel geben kann, an dem man sich orientieren könnte, genausowenig, wie es DAS japanische oder DAS amerikanische/englischsprachige Spiel gibt, da sich alle Kulturen in gewisser Weise gegenseitig beeinflussen. Es geht weniger um eine gesamtkulturelle Identität als um die Identität des einzelnen Spielemachers, der ja in erster Linie für den letztendlichen Charakter des Endprodukts verantwortlich ist.
    Klar, es scheint so auszusehen, als ob die deutsche Szene eher auf Technik konzentriert ist (zumindest wussten die meisten Bekannten aus dem Ausland nicht mal, dass man aus dem 2k/2k3 so viel herausholen kann durch Patches), und dass Frankreich (als Beispiel) sehr grafikverliebt ist, aber auf der anderen Seite muss man auch bedenken, dass das stark verallgemeinert ist - so kann es auch in der französischen Community ein Technikwunder geben, das eben nicht wahrgenommen wurde, oder eine deutsche Grafikbombe, die erst noch was vorstellen muss (hypothetisch gesprochen).

    Geändert von FlareShard (11.01.2010 um 13:53 Uhr)

  3. #3
    Zitat Zitat von real Troll Beitrag anzeigen
    Außerdem wird in den Spielen zuwenig Bier getrunken, zu oft gelacht und sie sind - Gipfel der Abweichung - komplett hitlerfrei. Nein, deutsch ist das nicht, was wir hier treiben.
    Sie haben gesprochen, Meister? (Und ich bin dabei nur Kroate!)

    Ich würde ja gerne Spiele auf Kroatisch machen, aber da komm ich an keine Community. :V

    Ich sehe nichts einheitliches, bis auf die Tatsache, dass die Standards der verschiedenen Bereiche sich stark unterscheiden (Englische Community achtet deutlich weniger auf die Grafik und holt sich auf deutsche Screens einen runter. Screens werden dort mehr gelobt als kritisiert) (Franzosen sind Grafikjunkies, die nie englische Spiele machen würden)

    Ich sehe jedenfalls nichts einheitlich deutsches. :V

  4. #4
    Bin ich der einzige, der "Unterwegs in Düsterburg" für einen beknackten Spielenamen hält?
    Das soll ich keinster Weise das Spiel schlecht machen, aber der Name war anfangs schon ein großer Abschrecker, ich hätte es beinahe links liegen lassen.

    Im Endeffekt kenne ich die anderen Szenen nicht, geschweige denn diese hier besonders gut. Ich kann für meinen Teil nur sagen, dass es mir scheiß egal ist, ob etwas deutsch, japanisch oder sonstwas ist.
    Hauptsache ist, dass es gut ist, und das hat - wie in allen anderen Bereichen auch - nichts mit der Nationalität zu tun.
    Wenn es nun aber in anderen Szenen die Tendenz gibt, weniger Spiele für RM2k oder RM2k3 rauszubringen find ich das doof, weil ich grade die beiden bevorzuge

    So, ich zieh jetzt mein Kimono an, geh zu McDonalds und bestell ein Bier

    Zitat Zitat von Corti Beitrag anzeigen
    Wie sollen deutsche Spiele auch lustig sein wenn man sich hier doch über keine Randgruppen lustig machen kann ohne dabei als Nazi zu gelten?
    Was bleibt? Kiffer und Schwule.
    Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, ob ich dich richtig verstanden habe, aber nur mal für den Fall der Fälle:
    Homo-Witze sind mal voll daneben...und Witze über Randgruppen/Minderheiten sind nur so lange komisch, wie sie nicht diskreminierend sind.
    Sorry, falls ich bei dir die Ironie, falls doch vorhanden, nicht gefunden hab ;-)

    Geändert von Roady_090 (11.01.2010 um 17:07 Uhr)

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