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Thema: Buch vs. Film vs. Spiel vs. Visual Novel

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  1. #11
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    Im Gegensatz zum Film dauert es vergleichsweise lange, bis der Leser eine Bindung zu den Charakteren aufbaut und die mit dem Buch verbundenen Gefühle sehr stark werden.
    Oh wow. Lies doch bitte mehr Gedichte. Man braucht maximal 17 Silben um kontrolliert jeden beliebigen Eindruck erwecken zu können.

    Das wundervollste an Text ist, wie gummig die Zeit wird. Das Tempo ist total durch die Sprache bestimmt und wird nicht durch die Aufmersamkeitsspanne der Zuschauer reguliert.

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    Film (Spielfilm/Zeichentrick/Anime/Serien usw.)
    Ein Film ist fertig, bevor er präsentiert wird. Er beeinflusst (manipuliert) die Gefühle des Zuschauers, indem er auf die Sinne Sehen und Hören eingeht. Das Denken ist selbstverständlich unerlässlich, aber das Zusehen ist eine passivere Tätigkeit als das Erschaffen der Bilder im Geist.
    Durch die Musik ist es möglich, die Gefühle sehr viel einfacher oder stärker zu beeinflussen oder gar in eine ganz andere Richtung zu lenken. Die aktuelle Atmosphäre wird maßgeblich von der Musik geprägt. Unabhängig davon, ob es dem Zuschauer auffällt oder nicht, wird er stark von der Musik beeinflusst (wobei das nicht grundsätzlich zutrifft, sondern vom der Musik abhängt).
    Die Bilder, die ganzen Szenen sind schon vorgegeben. Der Zuschauer muss sie in den Zusammenhang einordnen, also verbinden. Mehr nicht.
    Das Medium Film ist sehr mächtig, doch dadurch beschränkt, dass es ein sehr hoher Aufwand ist, seine Vorstellungen und Intentionen gerecht in einen Film umzusetzen. Ein Schreiber hat den Vorteil, dass seine Grenzen mit seiner Vorstellungskraft enden, während Filme die Zusammenarbeit von meistens sehr vielen Personen erfordern und infolgedessen einen sehr hohen Arbeitsaufwand mit sich bringen. Es ist bei Weitem nicht jedem möglich, einen Film zu drehen, der seinen Vorstellungen entspricht.
    Wait...du erwähnst weder den Realitätseffekt noch die Mise-en-scene oder die Möglichkeiten der Montage?
    Dafür die Musik?



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    Spiel (Rollenspiel)
    Ein Videospiel beeinflusst (manipuliert) den Spieler sowohl durch Bilder als auch durch Musik. Hinzu kommt die Interaktion. Ich gehe mal davon aus, dass das Spiel dem Erzählen einer Geschichte große Wichtigkeit beimisst.
    Anders als Film und Buch besteht ein Spiel nicht permanent aus Handlung. Die Handlung ist in den meisten Fällen größtenteils obligatorisch, kann aber teilweise optional oder beeinflussbar bzw. grundlegend veränderbar sein. Trotzdem muss erwähnt werden, dass ein Spiel nicht nur aus Handlung besteht.
    Die Musik hat dieselbe Macht wie beim Film. Eventuelle sogar größere, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass die Musik in den meisten Fällen einen stärkeren Einfluss ausübt, wenn man sie schon öfter gehört hat. Dies geschieht bei einem Spiel, denn die Musik wiederholt sich teilweise. Bei einer Serie ist das ebenfalls der Fall, da werden Musikstücke wiederholt, aber in Filmen ist es generell so, dass nur die musikalischen Themen wiederholt werden, nicht jedoch das Musikstück selbst (es gibt natürlich Ausnahmen).
    Die Interaktion hat den Nachteil, dass die Geschichte unterbrochen wird und ggf. in den Hintergrund rückt. Sie hat den Vorteil, dass sich der Spieler stärker mit der Welt identifizieren kann, wenn er in ihr handelt. Außerdem kann die Aktionsmöglichkeit auch lebendiger machen (oder besser gesagt vielseitiger), da man in Filmen und Büchern generell auf eine Möglichkeit beschränkt ist, während man im Spiel z.B. mit den Leuten reden kann, es aber nicht tun muss und so weiter.
    Insgesamt hat ein Spiel aber einen sehr großen Nachteil in dieser Hinsicht: Es wirkt unrealistisch bzw. die Personen wirken teilweise nicht menschlich oder lebendig. Dies zeigt sich durch das Verhalten von NPCs, die ihre Texte ständig wiederholen, die reden, ohne dass er Spieler etwas sagt (mich sprechen Leute nicht immer an, wenn ich vor ihnen stehe), die zu spielbezogen reden ("Drücke A zum Springen", "Ich hörte, Fledermäuse hinterlassen Fledermausflügel, wenn man sie besiegt" usw.) Insgesamt wirkt die Spielwelt nur in Szenen (also Filmszenen) durch und durch glaubhaft (wobei auch nicht immer), hat aber dafür den Vorteil, dass sich die Atmosphäre ständig ausbaut.
    Sprichst du über Zwischensequenzen oder über Spielmechanik? Denn das einzige verdammte Spiel, bei dem wirklich die Mechanik selbst irgend eine emotionale Reaktion auslöst war Shadow of the Colosseus. Alle anderen Spiele brauchen ernsthaft die Krücke einer groß ausgebreiteten Geschichte.

    Zitat Zitat
    er ist fucking tot wenn man sich dumm verhält, man selber ist schuld! Wenn in einem Film oder in einem Buch der Vater es nicht schafft seinen entführten Sohn vor den Geiselnehmern zu retten, ist das irgendwo traurig, klar, aber wenn man selber es hätte anders machen können, wäre man nur mutig genug gewesen...
    Ey, das gab's schon bei alten Adventurespielen. Ganz alten Adventurespielen. Wirf mal eines davon an und erlebe live, warum das total Scheiße ist.

    Geändert von Ianus (15.09.2009 um 21:35 Uhr)

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