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  1. #1
    Was genau war nun eigentlich Wilhelm?

    Irre ich mich, oder wurde das im Spiel gar nicht richtig erklärt? Wenn dazu was gesagt wurde, dann hat man das jedenfalls nicht besonders intensiv behandelt, obwohl ich das unheimlich wichtig gefunden hätte.
    Und ich meine jetzt nicht, was für Ziele er hatte und was er womit erreichen wollte, sondern woher er kam, warum er so ewig lange lebte und was ihm diese beinahe gottähnliche Macht gegeben hat. Denn ein Mensch schien der keineswegs zu sein.

    Und wenn das jetzt wieder so eine Art "Manifestation des kollektiven Willens der Menschheit ... oder so"-Geschichte wird, dann fände ich das für die Xenosaga-Story doch sehr enttäuschend schwammig.

  2. #2
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Was genau war nun eigentlich Wilhelm?

    Irre ich mich, oder wurde das im Spiel gar nicht richtig erklärt?
    Nicht wirklich, glaube ich. Er selber erwähnt in der Hinsicht, sofern ich mich da richtig erinnere, nur, dass es seine Rolle sei, den "Reset" durchzuführen, und dass das der Grund für seine Existenz ist.
    Wenn chaos eine Art failsafe darstellt, ist Wilhelm wohl gewissermaßen der Operator. Oder so
    Nein, keine Ahnung, ehrlich gesagt, das wird tatsächlich recht unberüht gelassen.

  3. #3
    Zitat Zitat
    Und wenn das jetzt wieder so eine Art "Manifestation des kollektiven Willens der Menschheit ... oder so"-Geschichte wird, dann fände ich das für die Xenosaga-Story doch sehr enttäuschend schwammig.
    Wenn man nach dem Schlauen Buch geht, ist das durchaus der Fall.

  4. #4
    Zitat Zitat von Gekiganger Beitrag anzeigen
    Wenn man nach dem Schlauen Buch geht, ist das durchaus der Fall.
    Hm, aber auch nur teilweile. Nach dem schlauen Buch ist chaos' Funktion die Zerstreuung des Bewusstseins derer, die die Zerstreuung des Universums wünschen. Wodurch er, in dem er damit zur Zerstreuung des kollektiven Unterbewusstseins beiträgt, selber die Zerstreuung vorantreibt.
    Weshalb Maria diese Funktion wiederum versiegelt hat, was aber letztlich nur dazu führt, dass die Zerstreuung irgendwann dennoch stattfindet, eben durch jene, die dies wünschen.

    Wilhelm wiederum arbeitet ja gegen diese Zerstreuung, wenn wir aber einmal betrachten, wie viele Gnosis es gibt, würde ich hier nicht von dem kollektiven Willen der Menschheit sprechen, allenfalls einem guten Teil davon.

    ... irgendwie erinnert mich das ein wenig an das Ende von Matrix 3. Und ich glaub', ich hab' mich gerade selbst ein wenig verwirrt.

  5. #5
    Okay, danke!

    Fühle mich gerade bestätigt darin, dass ich Episode III niemals die volle Punktzahl für die Story geben würde. Das war einfach nicht das, was ich - meiner Ansicht nach berechtigterweise - erwartet hatte.


    Eine große und komplexe Geschichte ist ja an sich schon geil, aber wie man das herüberbringt und die wesentlichen Grundzüge gestaltet, das sollte für den Spieler am Ende immer voll nachvollziehbar bleiben. Imho ist eine Story dann nicht mehr gut, wenn man bei der eigentlichen Bedeutung kaum noch durchblickt. Klar, was auf Miltia passiert ist, ja fast alle Ereignisse der drei Spiele habe ich kapiert, aber am Ende von Teil 3, wo die großen Enthüllungen folgen sollten, finden sich plötzlich vage Andeutungen und übertrieben umständliche Erklärungen, die wahrscheinlich nur in den Köpfen der Autoren bzw. für Takahashi Tetsuya wirklich Sinn machen.
    Kann ja durchaus sein, dass es das tut. Aber nicht so, wie es im Spiel dargestellt wurde. Ich will auch keine trockenen Textbeschreibungen dazu, wie toll die Database auch sein mag, nö, ich möchte auch im unmittelbaren Spielverlauf etwas davon sehen.

    Was da genau in grauer Vorzeit abgelaufen ist, das wird uns doch weder gezeigt, noch gesagt. Allenfalls sehr grob umrissen. So wie es ist, verliert die Geschichte dann für mich auch an Bedeutung, denn was ich kaum nachvollziehen kann, das kann mich auch nicht so sehr kümmern.

    Meine Güte. Egal wie viel zusätzlich noch da dranhing, aber Xenogears war eine Offenbarung, in sich geschlossen (trotz Episode V einer nie verwirklichten Reihe) und riesengroß. Monolith Soft und Namco haben es für mich in ganzen drei neuen zusammengehörenden RPGs nicht ansatzweise geschafft, diesem Niveau mal wieder nahe zu kommen.


    Sorry, wollte das mal loswerden. Bin hier aber grade zu drei Vierteln schon am schlafen ... Jedenfalls, auch wenn ich Episode III für ein gutes Spiel halte, zufrieden war ich mit dem Ende eigentlich nicht.

  6. #6
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Meine Güte. Egal wie viel zusätzlich noch da dranhing, aber Xenogears war eine Offenbarung, in sich geschlossen (trotz Episode V einer nie verwirklichten Reihe) und riesengroß. Monolith Soft und Namco haben es für mich in ganzen drei neuen zusammengehörenden RPGs nicht ansatzweise geschafft, diesem Niveau mal wieder nahe zu kommen.
    War das nach dem katastrophalen Verlauf der Reihe nicht zu erwarten? Große Teile der Story wurden/mussten auf irgendwelche artbooks, Flash-Ministories oder Handyspiele ausgelagert werden. Und wir sollten das EP2 Versäumnis nicht außer Acht lassen, in welchem die Geschichte nicht ansatzweise in dem Umfang vorangetreiben wurde, wie es ursprünglich mal geplant war.

    Ergo mussten sie verdammt viel Plot in diese eine, finale Episode quetschen und unter diesen Voraussetzungen haben sie einen überraschend guten Job gemacht. Immerhin wurden alle Party bezogenen Plotstränge aufgelöst. Das einige der großen Mysterien, die wohl in den nächsten drei Teilen noch eine entscheidene Rolle gespielt hätten, eher unerklärt bleiben ist sicherlich unbefriedigend aber durchaus nachvollziehbar.

    Erreicht das Ganze jemals XG Niveau? Sicher nicht. Dafür ist die Story aber immer noch unterhaltsamer als 90% aller JRPGs Plots der letzten Jahre...irgendwie Vergleichbar mit FFXII, welches in dieser Hinsicht ja noch problematischer daherkommt und trotzdem zu gefallen weiss...

  7. #7
    Zitat Zitat von Bartalome Beitrag anzeigen
    War das nach dem katastrophalen Verlauf der Reihe nicht zu erwarten? Große Teile der Story wurden/mussten auf irgendwelche artbooks, Flash-Ministories oder Handyspiele ausgelagert werden. Und wir sollten das EP2 Versäumnis nicht außer Acht lassen, in welchem die Geschichte nicht ansatzweise in dem Umfang vorangetreiben wurde, wie es ursprünglich mal geplant war.

    Ergo mussten sie verdammt viel Plot in diese eine, finale Episode quetschen und unter diesen Voraussetzungen haben sie einen überraschend guten Job gemacht. Immerhin wurden alle Party bezogenen Plotstränge aufgelöst. Das einige der großen Mysterien, die wohl in den nächsten drei Teilen noch eine entscheidene Rolle gespielt hätten, eher unerklärt bleiben ist sicherlich unbefriedigend aber durchaus nachvollziehbar.
    Das ist sicherlich richtig. Aber, wie Enkidu schon erwähnt hat, Xenogears vermittelte mit nur einem Spiel mehr als Xenosaga in drei, egal, wie das ursprüngliche Konzept aussah.

    Ich finde auch, dass sie nicht so umfangreich ist, wie sie es manchmal vorgibt zu sein. Fast völlig weggelassen wurde z.B. jeglicher Bezug zur normalen Bevölkerung. Die Federation ist riesig, aber davon bekommt man nie etwas mit. Dann sind halt mal eben 80% der Planeten vom Gnosis-Phänomen betroffen. Juckt irgendwie keinen.

    Klar lässt sich das nicht direkt mit Xenogears vergleichen, da war der Handlungsort nunmal nur ein einziger Planet und nicht das halbe Universum. Dennoch, am Ende "rettet" man eben die Reste der Menschheit, die die ganze Zeit eigentlich nur im Hintergrund verweilte. Da mit fehlt mir irgendwo die Verbindung.

    Zitat Zitat
    Erreicht das Ganze jemals XG Niveau? Sicher nicht. Dafür ist die Story aber immer noch unterhaltsamer als 90% aller JRPGs Plots der letzten Jahre...irgendwie Vergleichbar mit FFXII, welches in dieser Hinsicht ja noch problematischer daherkommt und trotzdem zu gefallen weiss...
    Nun, dass auch die Xenosaga in der Hinsicht über den meisten anderen RPGs steht, ist wohl außer Zweifel. Aber sie wird sich auch immer den Vergleich mit Xenogears gefallen lassen müssen.
    Und zu FF12 enthalte ich mich mal ganz dezent

  8. #8
    Zitat Zitat
    Hm, aber auch nur teilweile. Nach dem schlauen Buch ist chaos' Funktion die Zerstreuung des Bewusstseins derer, die die Zerstreuung des Universums wünschen. Wodurch er, in dem er damit zur Zerstreuung des kollektiven Unterbewusstseins beiträgt, selber die Zerstreuung vorantreibt.
    Seine Funktion ist eher die, die Zerstreuung aufzuhalten, indem er das Universum, also den reellen und imaginären Raum, präventiv zerstört, noch bevor die Zerstreuung des kollektiven Bewusstseins dies selbstständig tun kann.
    Man kann sagen, chaos führt eine "kontrollierte Explosion" herbei.
    Zitat Zitat
    Wilhelm wiederum arbeitet ja gegen diese Zerstreuung, wenn wir aber einmal betrachten, wie viele Gnosis es gibt, würde ich hier nicht von dem kollektiven Willen der Menschheit sprechen, allenfalls einem guten Teil davon.
    Ich bin bei Enkidus Aussage
    Zitat Zitat
    "Manifestation des kollektiven Willens der Menschheit ... oder so"-Geschichte
    auch nicht wirklich streng vom "kollektiven Bewusstsein" ausgegangen, sondern eher von einer teils abwertenden und ironischen Meinung gegenüber der ganzen Thematik und eben dies wollte ich ihm bestätigen.

    Edit:
    Was ich noch nicht so ganz verstanden habe ist, wer Grimoire Verum jetzt eigentlich ist. Ist er auch eines dieser manifestierten Bewusstsein? Immerhin soll er sowohl auf der Erde als auch vor 6 Monaten, ausgehend von Episode 3, für die Gnosiszwischenfälle verantwortlich sein.
    Allerdings habe ich Pied Piper nie gelesen, falls dort die Auflösung steht, bitte ich um kurze Info. :>
    Geändert von Gekiganger (29.09.2007 um 13:27 Uhr)

  9. #9
    Selbst wenn XS2 toll gewesen wäre, glaube ich kaum, dass die Auflösung der Trilogie viel befriedigender gewesen wäre.

    Imho liegt ein großer Schwachpunkt der geschichte darin, dass viele wichtige Elemente einfach viel zu abgehoben sind.

    Failsafe fürs Universum? Mainfestation des kollektiven Bewusstseins der Menschheit? Um nur einige Sachen aufzuzählen...
    Nicht zu vergessen, dass die Hälfte des Spiels eigentlich nur in kollektiven Bewusstseinsströmungen spielt, die sich als reale Substanzen in den Köpfen der Partymitglieder manifestiert haben... errr... bin ich der einzige, der das doof findet? ^^

    Und die großen Bösewichte sind eigentlich nur "Programme", die das tun, was sie tun sollen... fehlt mir ein bisschen Individualismus, was die Bösen immer haben sollten...

    Xenosaga baut genau auf dem auf, was viele an der Xenogears Story bemängelt haben; die Wave Existence. Oder bin ich der einzige, der das abheben der Xg Story in die vierte Dimension etwas, sagen wir mal, unnötig fand?

    Ich will die Xenosaga Story gar nicht schlecht reden, nur hat mir halt dieses grundelement nicht so sehr zugesagt. Hab doch lieber etwas... nachvollziehbares. Und ich rede dabei nicht vom Verständnis...

  10. #10
    Zitat Zitat von SephiMike Beitrag anzeigen
    Ich will die Xenosaga Story gar nicht schlecht reden, nur hat mir halt dieses grundelement nicht so sehr zugesagt. Hab doch lieber etwas... nachvollziehbares. Und ich rede dabei nicht vom Verständnis...
    dann sind jrpgs das falsche genre für dich...

  11. #11
    Zitat Zitat von blutmetzger Beitrag anzeigen
    dann sind jrpgs das falsche genre für dich...
    Das wäre schlimm, schließlich besteht 80% meines Lebens aus denen XD

    Xenosaga ist das einzige JRPG, bei dem mir diese abgehobenheit so sehr aufgefallen ist.
    Es macht es einfach schwer, die Taten der Charaktere und die Entwicklung der Story nachzuvollziehen.
    Nehmen wir als beispiel den URTV-StoryArc. Die eigentlichen Thematiken, der das ganze zugrunde liegt, also Brüderlichkeit, Einsamkeit, Freundschaft etc. ist toll, doch Auflösung des Konflikts in Teil 3 war imho doof, total an den Haaren herbeigezogen (hier wäre besonders für Albedo Episode 2 der schönere entgültige Abgang gewesen)

    Xenosaga biegt sich besonders in Episode 3 ständig das Universum so hin, wie es sich gerade passt.
    Statt Flashbacks zu benutzen, lässt man die Party halt eben mal durch materialisierte Bewusstseine ziehen, wenn Bösewichte nicht besiegt werden können, schickt man sie halt in die n-te dimension etc...

    Bei all dem gehype um Episode 3, welches ja auch berechtigt ist, sollte man doch auch nciht verdrängen, dass viele Storystränge ziemlich unbefriedigend, teilweise auch recht plump, gelöst wurden. Oder bin ich echt der einzige, der das so gefühlt hat?

  12. #12
    Zitat Zitat
    auch recht plump, gelöst wurden.
    Liegt wohl daran, dass die Story viel zu gehetzt erzählt wird. Vom Anfang bis zum Ende wird man von Informationen und Ereignissen überrollt und ganze Storystränge finden innerhalb eines einzigen Dungeons ein Ende. Wenn eine Geschichte zu langsam erzählt wird, langweilt man sich. Was wiederum passiert, wenn alles zu schnell vorangetrieben wird, sieht man an Episode 3.

  13. #13
    Also Xenosaga baut auf das "Schicksals-phänomen" auf und erklärt sehr viele Dinge dadurch... prinzipiell jede Aktion wird mit "das war vorherbestimmt" erklärt. (erst einmal) Vergleichen könnte man das z.B. mit Vision of Escaflowne, wo es auch um das Rad des Schicksals geht, nur etwas direkter (wenn ich mich richtig erinnere). Am Ende wird dann das Schicksal besiegt und alles ist gut.

    Gegen das Schicksal anzutreten ist eigentlich nicht schlecht, nur macht Xenosaga den "Fehler?" das ganze zu sehr zu verpacken und zu uneindeutig (gibts das wort?^^) zu machen, so dass die Spieler gerne die Auflösungen zur Verpackung wollen, diese aber nicht existiert... die Verpackung solls ja nur schön aussehen lassen. *g

    Nun im Endeffekt ists natürlich nicht das Schicksal ansich, welches besiegt wird, sondern eher diejenigen, die "Schicksal" spielen wollen. Allen vorran natürlich Wilhelm, der überall seine Finger im Spiel hatte. Man erfährt nach und nach, wo der gute (oder eher böse ) seine Finger im Spiel hatte, was er alles manipuliert hat, damit eben sein "Schicksal" zutrifft. Somit ist die Hauptstory eigentlich gut abgeschlossen, außer natürlich oben erwähnte Verpackung, die mit dem eigentlichem Geschichtsstrang eigentlich nichtmal sooo viel zu tun hatte.

    Hoffe is in etwa verständlich, wie ich dazu stehe *g

  14. #14
    Das erinnert mich daran, dass es Xenosaga nicht geschafft hat, mir zu erklären, warum Wilhelm "böse" ist ^^.

    Ich hab mir die ganze Zeit bis zum Ende gedacht: Warum kämpf ich eigentlich gegen Wilhelm? ist doch richtig, was er macht!

    Ja, sogar Shion hat mir im Ending recht gegeben, dass Wilhelm eigentlich ein guter war ^^

  15. #15
    Nunja, der Titel von Teil2 lässt ja schon andeuten, dass Gut und Böse irgendwie verschwimmen.
    Das eigentlich böse an Wilhelm war wohl, dass er nunmal Gott bzw Schicksal gespielt hat, und natürlich nicht alle mit seinen Plänen einverstanden waren. (die eigene Gruppe^^) Im Endeffekt kriegt man wohl die Botschaft: "Nehmt nicht alles hin, was passiert, sondern setzt euch für die Dinge ein, an die ihr glaubt" oder alternativ vllt auch "Einer allein sollte nie zu viel Macht besitzen oder sich gar sicher fühlen" Naja kann sich jeder selbst aussuchen. *g

    Die Gruppe wusste allerdings oft genug nicht, für was sie sich einsetzen soll, vor allem Shion war etwas... naaaja (ich mochte sie nicht wirklich *g ooooh Keviiin -.-)

  16. #16
    Zitat Zitat von Bartalome Beitrag anzeigen
    Erreicht das Ganze jemals XG Niveau? Sicher nicht. Dafür ist die Story aber immer noch unterhaltsamer als 90% aller JRPGs Plots der letzten Jahre...
    Ich weiß nicht so recht. In mancher Hinsicht bestimmt, denn die meisten Spiele des Genres legen auf die Details keinen so großen Wert wie in Xenosaga. Aber unterhaltsamer finde ich sie trotzdem zum größeren Teil, weil sie einfach runder daher kommen und mich nach dem Abspann zufriedener zurücklassen. FFX zum Beispiel. Ich könnte mich darüber eigentlich stundenlang aufregen, und trotzdem fand ich die Geschichte interessanter als die ganze Xenosaga, nicht nur weil sie spektakulär inszeniert wurde, was man von Episode III ja nun nicht mehr unbedingt behaupten kann, sondern auch, weil da einige für RPGs mehr oder weniger neue Ideen vorkamen (Sin als ständige Bedrohung, erträumter Protagonist), die recht gut umgtesetzt wurden und man am Ende auch ein richtiges Ending bekommt (unabhängig davon, was die Leute mit X-2 angefangen haben). Gute Ideen mag es in Xenosaga auch geben, aber wie gesagt wurden diese eigentlich nur grob umrissen und dem Spieler nie richtig vorgestellt.

    Wenn du sagst, dass es unter den gegebenen Umständen verständlich ist, dass aus der Xenosaga das wurde, was sie heute ist, dann hast du zwar sicherlich recht. Aber das macht sie nicht zu besseren oder unterhaltsameren Spielen für mich.
    Zitat Zitat von Gestahl Beitrag anzeigen
    Ich finde auch, dass sie nicht so umfangreich ist, wie sie es manchmal vorgibt zu sein. Fast völlig weggelassen wurde z.B. jeglicher Bezug zur normalen Bevölkerung. Die Federation ist riesig, aber davon bekommt man nie etwas mit. Dann sind halt mal eben 80% der Planeten vom Gnosis-Phänomen betroffen. Juckt irgendwie keinen.

    Klar lässt sich das nicht direkt mit Xenogears vergleichen, da war der Handlungsort nunmal nur ein einziger Planet und nicht das halbe Universum. Dennoch, am Ende "rettet" man eben die Reste der Menschheit, die die ganze Zeit eigentlich nur im Hintergrund verweilte. Da mit fehlt mir irgendwo die Verbindung.
    Das ist mir auch aufgefallen. Ich fand es schrecklich übertrieben, in der Database zu lesen, dass die Föderation aus zigtausenden bevölkerten Planeten besteht. Die bekommt man aber nie zu Gesicht. Als es dann am Ende hieß, die Planeten würden nacheinander alle verschwinden (was war nun eigentlich damit? Sind die einfach weg oder kamen die durch die Aktionen vom Ende nochmal wieder?), konnte mir das relativ egal sein, weil ich ja nur drei oder so von diesen zigtausenden gesehen hatte.
    Hätte man die angebliche Spielwelt zu einer echten gemacht, sie dafür aber radikal verleinert, z.B. eine Föderation aus nur fünf bis zehn Planeten, und dafür auch die meisten davon besucht und kennengelernt, das wäre schon ein ganz anderes Feeling gewesen.
    Aber mich stört es sowieso, wenn die Rede von "Planeten" ist, im Spiel davon aber so gut wie nix gezeigt wird. Dabei zeigen die meisten RPGs doch, dass eine einzige Welt schon mehr als genug Platz bietet, um eine tolle Geschichte aufzubauen. Wenn sie nun also unbedingt so eine Weltraum-Saga machen müssen, dann hätten sie von den einzelnen Orten mehr und abwechslungsreichere zeigen können. Wir sehen ja nur die Megametropolen auf Second Miltia und Fifth Jerusalem, die alle irgendwie fast gleich aussehen. Hätte ich aber schon in Episode I oder II einen Abstecher nach Michtam gemacht, warum auch immer, wäre das als der finale Schauplatz der letzten Episode sehr viel cooler gekommen.
    Zitat Zitat von SephiMike Beitrag anzeigen
    Imho liegt ein großer Schwachpunkt der geschichte darin, dass viele wichtige Elemente einfach viel zu abgehoben sind.

    Failsafe fürs Universum? Mainfestation des kollektiven Bewusstseins der Menschheit? Um nur einige Sachen aufzuzählen...
    Nicht zu vergessen, dass die Hälfte des Spiels eigentlich nur in kollektiven Bewusstseinsströmungen spielt, die sich als reale Substanzen in den Köpfen der Partymitglieder manifestiert haben... errr... bin ich der einzige, der das doof findet? ^^
    Abgehobenheit ist ja Standard und auch okay, wenn es trotzdem noch nachvollziehbar bleibt und genau erklärt wird. Aber das wurde es in Xenosaga nicht und mich interessiert die Story kaum so sehr, dass ich irgendwelche Internetforen, Mangas, Handyspiele und Entwicklernachrichten durchforste, um eventuell an etwas detailliertere Erläuterungen zu kommen. Denn mir geht es bloß darum, was mir direkt im Spiel gezeigt wird. Die Database sollte dabei nur unterstützen und zum nachschlagen dienen, also wiederholen, stattdessen wird sie in Episode III dazu "missbraucht", noch möglichst alles irgendwie hineinzuquetschen, was in das eigentliche Spiel nicht mehr gepasst hat. Ich weiß nicht ob ich das tatsächlich besser finde, als wenn es das gar nicht geben würde.
    Zitat Zitat von Gekiganger Beitrag anzeigen
    Was ich noch nicht so ganz verstanden habe ist, wer Grimoire Verum jetzt eigentlich ist. Ist er auch eines dieser manifestierten Bewusstsein? Immerhin soll er sowohl auf der Erde als auch vor 6 Monaten, ausgehend von Episode 3, für die Gnosiszwischenfälle verantwortlich sein.
    Allerdings habe ich Pied Piper nie gelesen, falls dort die Auflösung steht, bitte ich um kurze Info. :>
    Soweit ich das verstanden habe, war das ursprünglich ein normaler Mensch, der aber irgendwie ins UMN "aufgesogen" wurde und dort als Bewusstsein weiterlebt. Er trat ja auch nicht in der Realität auf und hat seinen Gnosis-Kram vom Netz aus erledigt. Und er wurde von Shion und den anderen im UMN besiegt.
    Tja, für mich hörte sich die ganze Gnosis-Terrorism-Geschichte so an wie das, was wir mit einer Episode III bekommen hätten, wenn die Serie länger gegangen wäre. Weiß nicht, ob es das so gebracht hätte, immerhin wirkte es nicht gerade so, als ob darin besonders wichtige Dinge für die eigentliche Hintergrundgeschichte stattfinden würden.
    Zitat Zitat von Kiru Beitrag anzeigen
    Also Xenosaga baut auf das "Schicksals-phänomen" auf und erklärt sehr viele Dinge dadurch... prinzipiell jede Aktion wird mit "das war vorherbestimmt" erklärt. (erst einmal) Vergleichen könnte man das z.B. mit Vision of Escaflowne, wo es auch um das Rad des Schicksals geht, nur etwas direkter (wenn ich mich richtig erinnere). Am Ende wird dann das Schicksal besiegt und alles ist gut.

    Gegen das Schicksal anzutreten ist eigentlich nicht schlecht, nur macht Xenosaga den "Fehler?" das ganze zu sehr zu verpacken und zu uneindeutig (gibts das wort?^^) zu machen, so dass die Spieler gerne die Auflösungen zur Verpackung wollen, diese aber nicht existiert... die Verpackung solls ja nur schön aussehen lassen. *g

    Nun im Endeffekt ists natürlich nicht das Schicksal ansich, welches besiegt wird, sondern eher diejenigen, die "Schicksal" spielen wollen. Allen vorran natürlich Wilhelm, der überall seine Finger im Spiel hatte. Man erfährt nach und nach, wo der gute (oder eher böse) seine Finger im Spiel hatte, was er alles manipuliert hat, damit eben sein "Schicksal" zutrifft. Somit ist die Hauptstory eigentlich gut abgeschlossen, außer natürlich oben erwähnte Verpackung, die mit dem eigentlichem Geschichtsstrang eigentlich nichtmal sooo viel zu tun hatte.
    Schon klar. Bloß haben sie mir das viel zu Matrix-mäßig dargestellt. Ganz am Ende kommen sie mit der Vorherbestimmtheit und dem "Aus dem ewigen Kreislauf ausbrechen", ohne dass es dazu am Anfang oder in der Mitte der Reihe wenigstens mal ein paar Hinweise gab. Das ist dann für mich eine eher schwache Auflösung. FFX hatte eine vergleichbare Thematik, und es trotzdem viel besser herübergebracht, denn die Party überlegt schon ab der späten Spielmitte, ob es nicht irgendwie möglich sei, einen anderen Weg als den vorherbestimmten einzuschlagen. Das ganze FFX ist ein Ausbruch aus dem Kreislauf, während Xenosaga zu 90% die Verpackung ist, die du erwähnst, und ganz am Ende geht es dann plötzlich um etwas ganz anderes, was als die Lösung der vielen Fragen glorifiziert wird, aber eine solche überhaupt nicht ist.

    Dabei gehe ich davon aus, dass die meisten Spieler sich für diese Verpackung weit mehr interessiert haben als für so eine Auflösung. Ich zumindest habe gehofft, dass das Ende von Episode III mehr Bezug zum Rest der Geschichte haben würde. Um nochmal FFX heranzuziehen (soll nicht so herüberkommen, als fände ich das Spiel supergeil, tue ich nämlich nicht ^^): Tidus ein Traum? Okay, dafür hatten wir den Anfang des Spiels und Auron, der dazu aus erster Hand berichten kann, denner war hat das Traum-Zanarkand doch besucht. Ergibt für mich alles einen Sinn in der Gesamtstory.
    Doch gerade Xenosaga, das so viele interessante Handlungsstränge hatte, bekommt ein Finale, das sich praktisch auf keine dieser Geschichten richtig bezieht. Höchstens auf Shions, aber das ist ja auch mehr oder weniger schwammig, ohne dass wir vor Episode III je viel über Kevin erfahren hätten. Ich hatte irgendeinen der möglichen Bösewichte als letzten Boss erwartet, Sellers, Wilhelm, Yuriev, ja vielleicht sogar Margulis. Und was ist? Irgend so ne Megamaschine, die gerade erst vorgestellt wurde. Ihr wisst, worauf ich hinaus will. Die letzten Kämpfe werden dann so richtig geil, wenn man etwas mit dem Gegner verbindet. Da gibt es genug Beispiele, siehe Breath of Fire IV oder auch Final Fantasy VI und VII.
    Was davor aber auf Michtam abgeht, war für mich kein Ersatz! Man fährt mit seinen E.S.s eine Straße entlang und killt einen Storygegner nach dem anderen, ohne viel drum herum. Das fand ich wirklich schwach inszeniert. Sicher, das Spiel hatte keine Zeit mehr, das großartig anders zu machen. Aber warum dann nicht zu Anfang oder in der Mitte der Geschichte etwas großes einbauen, wo man einen dieser Leute besiegen darf. Mit Yuriev war es ja nichts anderes. Nur ein Spinner, der auf dem Weg zum Zie aus dem Weg geräumt werden muss. Versteht ihr? Ich hatte einfach die Illusion, dass hinter alledem mehr steckt und dass eine dieser Figuren insgeheim mit der anderen in einer wichtigen Verbindung steht, die erst noch enthüllt werden müsste. Aber nix ist, man erledigt brav einen nach dem anderen, ohne dass darüber noch viel gesprochen werden könnte.
    BD BFM BoF BoFII BoFIII BoFIV BoFV DQ DQII ES FF FFII FFIII FFIV FFV FFVI FFVII FFVIII FFIX FFX FFXI FFMQ FFTA2 GS G GII GIII GX HMC
    IoG JC KH LAL LO SG SD SD2 SD3 SD4 LoM SSD SDDS HoM SB SO SO2 SO3 S SII T ToP ToD ToE ToF VS WA WA2 WA3 WA4 XG XSI XSII

  17. #17
    Zitat Zitat von Gekiganger Beitrag anzeigen
    Seine Funktion ist eher die, die Zerstreuung aufzuhalten, indem er das Universum, also den reellen und imaginären Raum, präventiv zerstört, noch bevor die Zerstreuung des kollektiven Bewusstseins dies selbstständig tun kann.
    Man kann sagen, chaos führt eine "kontrollierte Explosion" herbei.
    So meinte ich das eigentlich auch. Letztlich macht es aber prinzipiell auch keinen großen Unterschied, es ist nur eine Verschiebung des Ganzen.

    Zitat Zitat von SephiMike Beitrag anzeigen
    Bei all dem gehype um Episode 3, welches ja auch berechtigt ist, sollte man doch auch nciht verdrängen, dass viele Storystränge ziemlich unbefriedigend, teilweise auch recht plump, gelöst wurden. Oder bin ich echt der einzige, der das so gefühlt hat?
    Ich glaube nicht. Wie ich ein Stückchen weiter hinten in dem Thread schon mal erwähnt hatte, konnte mich die Geschichte gerade zum Ende hin kaum noch bei Stange halten, insbesondere Kapitel 9+10.

    Insbesondere wurde auch auf Wilhelm als letztlichen Antagonist unzureichend hingearbeitet (wie du ja auch erwähnt hast, geh ich gleich nochmal darauf ein ^^).

    Zitat Zitat von mlistcool Beitrag anzeigen
    Liegt wohl daran, dass die Story viel zu gehetzt erzählt wird. Vom Anfang bis zum Ende wird man von Informationen und Ereignissen überrollt und ganze Storystränge finden innerhalb eines einzigen Dungeons ein Ende. Wenn eine Geschichte zu langsam erzählt wird, langweilt man sich. Was wiederum passiert, wenn alles zu schnell vorangetrieben wird, sieht man an Episode 3.
    Das ist auch eine der Sachen, die mir negativ aufgefallen sind. Es spielt sich zu viel in zu kurzer Reihenfolge ab, gerade auch, wenn man das Erzähltempo von Episode II (mal unabhängig von der Storyrelevanz) und insbesondere Episode I zum Vergleich heranzieht.

    Zitat Zitat von SephiMike Beitrag anzeigen
    Das erinnert mich daran, dass es Xenosaga nicht geschafft hat, mir zu erklären, warum Wilhelm "böse" ist ^^.

    Ich hab mir die ganze Zeit bis zum Ende gedacht: Warum kämpf ich eigentlich gegen Wilhelm? ist doch richtig, was er macht!

    Ja, sogar Shion hat mir im Ending recht gegeben, dass Wilhelm eigentlich ein guter war ^^
    Mal ausgehend von Shions Gebrabbel am Ende, musste Wilhelm wohl einfach deswegen dran glauben, weil er die (für andere) falschen Mittel für das richtige Ziel einsetzen wollte, frei nach dem Motto, das Ziel rechtfertigt die Mittel nicht.

    Man könnte sagen, er hatte einfach das Pech, das diverse Leute anderer Ansichten waren und er dabei zurückstecken musste. Prinzipiell ja eine ganz alltägliche Situation, wenn auch in dem Zusammenhang recht unspektakulär.
    Damit habe ich allerdings weniger Probleme, eher mit dem - wie bereits erwähnt - Fehlen bzw. direkten Erwähnen eines nachvollziehbaren Grundes, warum die Gruppe mit Wilhelm zu keinem Konsens kommen kann und warum sein Weg falsch sei. Ein paar Sätze im Ending dazu reichen da eigentlich nicht.

    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Das ist mir auch aufgefallen. Ich fand es schrecklich übertrieben, in der Database zu lesen, dass die Föderation aus zigtausenden bevölkerten Planeten besteht. Die bekommt man aber nie zu Gesicht. Als es dann am Ende hieß, die Planeten würden nacheinander alle verschwinden (was war nun eigentlich damit? Sind die einfach weg oder kamen die durch die Aktionen vom Ende nochmal wieder?)
    Das bezweifle ich. Das Ende bzw. das Verfrachten der Gnosis nach Lost Jerusalem hatte ja in dem Sinne keinen plötzlichen, heilenden Effekt, wonach alles wieder hübsch wie neu ist. Oder sagen wir mal, ich glaube es nicht, spezifisch erwähnt wird es allerdings auch nicht.

    Zitat Zitat
    Ich hatte irgendeinen der möglichen Bösewichte als letzten Boss erwartet, Sellers, Wilhelm, Yuriev, ja vielleicht sogar Margulis. Und was ist? Irgend so ne Megamaschine, die gerade erst vorgestellt wurde. Ihr wisst, worauf ich hinaus will. Die letzten Kämpfe werden dann so richtig geil, wenn man etwas mit dem Gegner verbindet.
    Endbosse sind aber sowieso ein großer Schwachpunkt der Xeno-Reihe. Sowohl bezüglich der Storyintegration als auch des Schwierigkeitsgrades (vor allem in Episode I. Das Spiel selber vergleichsweise anspruchsvoll, der Endboss ein dahergelaufener Gnosis, der den Löffel abgibt, bevor er auch nur drei Mal zugeschlagen hat, auch ohne Erde Kaiser).

    Das Ganze trifft bis zu einem gewissen Grad auch auf Xenogears zu, über Deus erfährt man über den größten Teil des Spiels nichts bis kaum was, und erst zum Ende hin tritt es in Erscheinung.

  18. #18
    Zitat Zitat von SephiMike Beitrag anzeigen
    Xenosaga baut genau auf dem auf, was viele an der Xenogears Story bemängelt haben; die Wave Existence. Oder bin ich der einzige, der das abheben der Xg Story in die vierte Dimension etwas, sagen wir mal, unnötig fand?
    Keine Ahnung. Nur hätte die gesamte Story ohne dieses Element nicht funktioniert, von daher...

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