Zitat:
TAY soll Geld bringen. Natürlich muss man die Fans befriedigen, damit auch künftig noch mehr Geld kommt. Also machen wir es als Sequel. Warum macht man ein Sequel?
1. Um Ungereimtheiten und Vages im Originalteil zu erklären/aufzuklären.
2. Um eine epische Story zu erzählen. Nur hat man eben bereits einen Hintergrund, auf dem man zurückgreifen kann.
3. Um für die Fans ein-und dieselbe ausgemilkte Leier herunterzubeten.
Leider trifft TAY auf Punkt 3 zu.
FFIV hat dank seines niedrigen Datenspeichers recht viele Fragen offen gelassen. Seien es offensichtliche wie das genaue Schicksal und die genaue Motivation vieler Charaktere wie auch den Hintergrund der Welt und seiner Kultur und Örtlichkeiten. Die FFIV Settei Shouju(eine Mini-Version einer Ultimania) ist ein überlüssiger Beweis dafür, dass die Entwickler sich schon vor zwanzig Jahren ein subtiles und logisches Gedankennetz um FFIV bildeten. Städte wurden mit geograpische Daten versehen und in einer Zeittafel systematisch eingegliedert. Kulturelle Phänomen wie Währungen, Tourismus, militaristischer wie spiritureller Fortschritt: Der Hintergrund war immer da und Begründer des Spieles; auch wenn seine direkte Vermittlung bei der Komprimierung verloren gehen musste.
Aber das macht ja nichts. Wir haben nach 20 Jahren nun unsagbar technische Fortschritte gemacht und die Möglichkeit, das nun zu vermitteln. Richtig? Ja. Und wir machen das auch. Richtig? Nein.
TAY verliert denkbar wenig Worte darüber, was und warum die Welt in FFIV so ist wie sie ist. Die Vergangenheit sämtlicher Städte wurde nicht behandelt, obwohl es für Gesprächsstoff dienen würde, wenn Charaktere einen Ort besuchen, den FFIV Spieler schon einmal besucht haben. Es wäre spannend gewesen, da man etwas neues lernen könnte. Nichtssagende Dialoge wären vermieden worden.
Ominöse Orte wurden auch nicht erklärt. In FFIV gab es den sogenannten Turm von Zot. Wir wissen fast garnichts über das Äußere dieses Turm. Er ist nicht einmal auf der Landkarte zu sehen. Allen Anschein nach scheint er eine fliegende Festung zu sein. Cool. Warum gab es den nicht in TAY, wo man ihn direkt bereisen kann? Vll. muss man ihn auch von außerhalb stürmen, wodurch man auch einen neuen Dungeon hat. Oder man muss seine Ruine erkunden, falls er denn tatsächlich so sehr beschädigt wurde. Und obendrein lernt man auch, wie Golbez zu einem so gewaltigen Turm kam, von dem irgendwie niemand was weiß.
Oder die beiden Orte in der Unterwelt, wo zwei der vier Dunkelkristalle gelagert werden. In IV erfährt man, dass Golbez diese bereits gestohlen hat. Die Dungeons gibt es nicht, weil es keinen Grund gibt, sie zu besichtigen. Wahrscheinlich haben sie nicht mehr ins Spiel gepasst. Ok. In TAY passiert GENAU DASSELBE. Die Maid stiehlt die beiden Kristalle, was dem Spieler nur erzählt wird. Es wird einen die Möglichkeit verwehrt, zwei völlig neue Dungeon zu besichtigen, die der Unterwelt und der Zwergenkultur einen weiteren Einblick verschaffen könnte.
Das wäre auch der nächste Punkt: TAY ist eine schamlos dreiste Wiedererzählung von FFIV. Es ist nicht schlimm, Elemtente in Dejavü Form und Ironie wiederzugeben, aber der komplette Plot besteht darauf. Das hat mehrere Folgen.
-Die Geschichte beinhaltet keine Spannung, da alles genau so geschieht, wie es einst geschah.
-Die Geschichte beinhaltet weniger kreative Szenarien.
-Die Geschichte verliert an Glaubwürdigkeit.
-Die Charaktere werden entwertet, da sie in den absurden Szenen auf dieselbe Art wiederholt scheitern.
Story und Charaktere waren wiederholt oder mit leeren sinnlosen Gesprächen und Kämpfen gefüllt, die den Spieler nicht interessieren, da sie das entweder schon einmal erlebt haben oder keine Beziehung zu den Charakteren und dem Plot entwickeln. Dabei tut man das doch zumindestens mit dem Hauptcharakter. Würde man jedenfalls wenn da nicht das Problem bestehen würde, dass es keinen Hauptcharakter gibt.
Und wenn doch: Wer? Ceodore ist wohl ein PoV, aber der Plot um ihn herum ist außerhalb seiner Reichweite und seines Verständnises. Das Kapitelsystem soll das lösen, aber die Abenteuer dort sind so kurz, dass es nicht möglich ist, eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen. Alles, was wir wissen, ist, dass die Charas gut sind und gegen das Böse kämpfen. Wir erfahren kaum, was sie von ihren Abenteuer halten und darüber fühlen. Weil das Spiel die Charaktere in aller Hast durch drei Dungeons wirbelt und es unmöglich ist, 22 Charakteren in einen Dungeon, und mag er noch so umfassend sein, einzubinden. Geschweige denn, mit den Antagonisten angemessen zu interagieren. Ein Antagonist hat die Aufgabe, bedrohlich und unberechenbar zu sein.
Doch der Antagonist, die Maid, interessiert nicht mehr, wenn man gegen sie jedes Mal in einen plot gesteuerten Kampf verliert(man weiß nichtmal, wass ein Kampf automatisch endet oder wann man tatsächlich kämpfen muss, da die Ausweglosigkeit der Kämpfe entwertet wird). Der Rest des Spieles ist eine Reise zum zweiten Mond(im wahrsten Sinne des Wortes), wo ein Lavos-Zeromus auf einen wartet.