Joa, gestern gesehen... und doch positiv überrascht. Nach dem, was ich so gelesen und aufgeschnappt hatte, war mein Interesse an dem dritten Spider-Man (ich glaub, ich korrigiere gleich mal den Threadtitel ) gegen Null abgeebbt, aber nachdem ich schon den ersten und zweiten Teil gesehen habe, musste der dritte ja doch irgendwie sein. Und siehe da, ich habe mich prächtig unterhalten.

Ich gebs zu, ich bin kein Profi, was die Comics angeht. Ich kenne die Story nur grob und hab zwischenzeitlich nicht einmal eine Ahnung, welche Sidestory der Comics zu welchem Spider-Man-Universum gehört (Scarlet Spider, anyone? - ich wüsste gern wie die Klonsaga ausgegangen ist, ich kenne nur den Teil, wo der dritte Klon auftaucht und dieser Weirdo jedem erzählt, dass sie alle nur ein Klon sind und ein Gwen Stacy-Klon sich auflöst und bla, aber das ist eine andere Geschichte, zurück zum Film) - wo war ich? Ach ja, von daher kann ich nicht einmal drauf pochen, was denn alles so kontraproduktiv hinsichtlich den Comics ist - aber das ist ja bei Realverfilmungen nahezu immer so.

Einzig gestört hat mich wirklich die Jazzclub-Einlage. Diese war irgendwie doch unnötig, Parker hätte Stacy auch einfach vor MJs Augen absabbern können, das hätte es auch getan, als dem sehr unbeholfen wirkenden Parker (wann hat der jemals Tanzstunden genommen?) sowas anzudichten.

Ansonsten fand ich jegliche Dialogsbetonte Szenen, etwa die mit Tante May oder MJ von der Länge hervorragend. Nichts hat mich gelangweilt, wie es beim zweiten Teil zwischenzeitlich schon der Fall war. Nichts destotrotz war Doc Ock ein wesentlich besserer Bösewicht als der Sandman, der mir einfach zu verdammt unbesiegbar war.

Am Interessanten bei Spider-Man ist tatsächlich die Charakterentwicklung. Wenn man sich ansieht, wie Peter Parker vom schlacksigen Teenager, der sich erst einmal an seine neue Kraft gewöhnen muss zum zwiegespaltenen jungen Erwachsenen zwischen Liebe und Ruhm/Ehre, zum racheerfüllten Mann entwickelt, frage ich mich wirklich, wie man sagen kann, dass Tobey Maguire das schlecht gespielt hat. So viele Facetten eines Charakters sieht man sonst nur in einer extrem langen Serie. Beeindruckend.

Kirsten Dunst hat mich zum ersten Mal in einem Teil auch nicht genervt, wahrscheinlich, weil man ihre Gefühle dieses Mal sehr gut nachempfinden kann. Bisschen schade fand ich, dass man sich offen gehalten hat, ob man sie nicht doch noch zu einem vierten Teil überreden kann. Ich hatte mich auf ihren Tod gefreut.

Venom war geil. Mehr muss man dazu nicht sagen.

Alles in allem ein guter Film!