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Deus
Auf Gore kann ich auch verzichten
Nicht nur bei Deadpool, sondern grundsätzlich. Ich hab nix gegen ein abgeschlagenes Körperteil hier und da, oder gegen Blut. Aber sie sollten mit der Kamera nicht noch extra draufhalten und sich drin suhlen imho (das Finale des Films Super ging mir zum Beispiel entschieden zu weit, was vor allem an einer bestimmten Einstellung lag, aber den mochte ich sowieso nicht). Das kann man nämlich auch alles stylish-dezent machen, da reichen teilweise schon Andeutungen aus und der Kopf der Zuschauer erledigt den Rest.
Würden solche Filme nicht auch ohne funktionieren können, ganz egal wie es in den Vorlagen aussah, wäre das ein trauriges Armutszeugnis für die Autoren. Ganz besonders bei Deadpool, wo man durch die 4th-Wall-Breaks auch unheimlich gut mit Meta-Humor zu dem Thema arbeiten und ein paar richtig feine Gags zünden könnte. Ich mein, ich hätte jetzt auch nichts gegen ein R-Rating, das bei uns dann am Ende ab 16 werden würde (siehe Kick-Ass), aber einen 18er Film fänd ich einfach nicht erstrebenswert. Zumal das die Erfolgsaussichten schmälern würde, die ich gerade diesem Film echt wünsche.
Gab auch nicht so unheimlich viele R-rated Comicverfilmungen, von denen ich wüsste, und die, die mir davon gefallen haben, kann ich an einer halben Hand abzählen. Problem ist hier auch, dass die Studios dann meist weniger Geld locker machen und das Ergebnis insgesamt billiger und weniger wertig wirkt. Ich möchte aber einen würdigen Deadpool, und keinen billig aussehenden B-Movie mit hardcore Gewalt-Exzessen. Ein weiterer Punkt ist, dass ich glaube, dass manche Produktionen nur deshalb eine höhere Wertung anstreben, damit die Leute sich selbst sagen können, wie unglaublich erwachsen und dadurch so viel besser der Film eigentlich ist - wenn es beim Massenpublikum eh nicht ankommen würde und sie den roten Keine-Jugendfreigabe-Sticker voller Stolz tragen. Dabei kann es auch etwas Gutes sein, wenn die Verantwortlichen stattdessen versuchen, PG13, welches mir im Zweifelsfall immer noch lieber ist, bis an die Grenzen auszureizen und sich dabei Gedanken drum machen, wie sie das bewerkstelligen können. Wenn hinter den Kulissen entsprechendes Talent versammelt wurde (was, wie ich hörte, bei Expendables 3 nicht der Fall war), resultiert das nicht selten in intelligenten Sequenzen, die zwar hart an der Grenze, aber nicht klar und weit darüber sind, und welche ich definitiv gegenüber geschmacklosen und kreativen Bankrott-Erklärungen wie explodierenden Köpfen & Co bevorzuge.
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