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Deus
Soo, Captain America doch noch in überteuertem 3D gesehen. Film hat einigermaßen meine Erwartungen erfüllt, aber keinesfalls übertroffen.
Pro:
- Nette Origin Story
- sympathischerer Titelheld als ich dachte
- nicht so übertrieben viel Pathos wie ich dachte, bzw. an den Stellen wos vorhanden war wars schön lächerlich überzeichnet
- Wow, also Stanley Tucci als Abraham Erskine, das waren ja mal ganz neue Töne, die man sonst nur sehr sehr selten in Hollywood-Filmen zu Gesicht bekommt. Ein Deutscher zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, der kein Nazi ist und bei den Guten sogar eine Schlüsselrolle spielt? "Was die meisten vergessen ist, dass das erste Land das Hitler erobert hat sein eigenes war." 
- Tommy Lee Jones, alt geworden, aber in einer Rolle wie für ihn gemacht ^^
- Hugo Weaving gibt noch immer einen coolen Bösewicht ab. Hab die ganze Zeit drauf gewartet, dass er Steve Rogers als "Mr. Anderson..." begrüßt 
- guter Soundtrack von Silvestri
- Marvel-Anspielungen waren dezent gesetzt und besser in die Handlung integriert, sodass es mich diesmal nicht so gestört hat. Überhaupt war da glaub ich nicht viel mehr als der Vater von Tony Stark und das Ende des Films. Sogar auf diesen ständig aus dem Nichts auftauchenden SHIELD-Agenten haben sie verzichtet
Contra (sieht vielleicht nach mehr aus, weil ich ein notorischer Nörgler bin, davon aber nicht irritieren lassen):
- der gute Soundtrack von Silvestri hätte ein eingängigeres Titelthema mit Wiedererkennungswert gebrauchen können. Schade, das war doch sonst immer die Spezialität des Komponisten!
- völlig unterentwickelte "Lovestory". Hätten sie mehr gemacht, wärs wegen dem Ende wohl ein zu bitterer Beigeschmack gewesen, aber so wie es ist wirkt es doch sehr halbherzig
- durch die Natur der Story und weil sie so ziemlich alle Nebencharaktere entsorgt haben, bleibt für die Fortsetzungen nicht mehr viel übrig, um darauf aufzubauen
- Hatte mir mehr von dem 40er Jahre Setting erwartet. Es im entsprechenden Zeitrahmen spielen zu lassen, das haben sie bei der Ausstattung in X-Men: First Class viel, viel besser hinbekommen. Ich hab ja nichts gegen comic-mäßige Waffen und Fahrzeuge, aber da man diese hier praktisch ununterbrochen sieht (inklusive blauem Leuchten), wirkt es eher wie ein verhinderter Science-Fiction-Film, daran ändert auch der Retro-Stil besagter Objekte nichts. Hätte mir besser gepasst, wenn sie da etwas realistischer geblieben wären, also mehr ganz normales, langweiliges Militär-Zeug und 40er-Jahre-Einrichtungen gezeigt hätten
- ich mag keine explodierenden Menschen. Ich steh auch nicht drauf, wenn sie einfach pulverisiert werden. Ab und zu passt das ja im Storykontext, aber hier lösen afair selbst die Standard-Waffen aller Hydra-Soldaten die getroffenen Gegner sofort in Luft auf. Fliegen zwar ein paar Asche-Papierschnipsel weg, aber glaubwürdig sieht das auch nicht aus und geht natürlich viel zu schnell und einfach. Imho erzielt es eine ganz andere, intensivere Wirkung, wenn Leichen und Verwundete in den Szenen zu sehen sind. Gerade in einem Film, der im Zweiten Weltkrieg spielt!
- War das Ding vom Red Skull jetzt dieser Cosmic Cube? Kenne mich mit dem Marvel-Universum nicht so gut aus. Da hätten sie ruhig etwas mehr zu erklären können.
- Die haben ein Wrack dieser Größenordnung 70 Jahre lang nicht gefunden? An Land? Besonders intensiv scheinen die ja nicht gesucht zu haben 
Alles in allem brauchbare aber nicht überragende Comic-Verfilmung. Was das Cinematic Universe von Marvel angeht, hat er mir besser gefallen als Thor und Der unglaubliche Hulk, aber nicht so gut wie Iron Man und Iron Man 2 (wobei hier der erste Teil immer noch um Längen besser ist als der zweite). Ob ich mir Hulk, Thor und eben Captain America noch auf blu-ray zulege, mache ich davon abhängig, wie sehr mir der kommende Avengers-Film gefällt.
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