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Thema: Kummerkasten

  1. #2041
    In Zeiten und Sphären wie Eurer werden die meisten Worte uns aller für dich eher wie Schall und Rauch sein, aber Trauer, in welcher Form auch immer, verarbeitet man am besten aktiv, nie passiv. Ich kann deine Angst vor dem Alltag absolut verstehen und nachvollziehen, jedoch wäre es der falsche Weg, sich wegzuschließen und vor allem sich selbst zu verschließen. Du musst jetzt mehr für deinen Vater da sein wie je zuvor und umgekehrt genauso. Macht etwas zusammen. Unternehmt etwas und seid aktiv, so wie euch das möglich ist. Trefft euch, wenn möglich mit guten Freunden, zur Teezeit oder auch zum gemeinsamen Abendessen. Das sind Dinge, die einem in einer solchen Zeit sehr gut tun. Es wird nicht erwartet, dass die Trauer in vier Wochen weggepustet sein soll, mit der werdet und sollt ihr auch ewig leben. Wichtig ist, dass man dadurch eben mit ihr leben kann.

    Ich wünsche euch viel Kraft für den letzten Gang, für die Trauerbewältigung und alles, was danach noch folgen mag.

  2. #2042

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Es ist schon fast ein wenig unangebracht auf so einen Schock etwas dermaßen banales zu posten, aber irgendwie muss das jetzt halt raus.

    Ich verzichte in Zukunft auf hohe Erwartungen in allen Bereichen, werfe meinen ganzen Mathekram weg und verlass mich wieder auf Kamera und Zeichenbrett. Ich weiß jetzt ein wenig genauer wo ich hinmöchte und das verlangt wohl einen steinigen Weg, wie befürchtet.

    Willkommen zurück in der Mappen-abgeben-und-Aufnahmeprüfungs-Hölle. Warum sind eigentlich Designstudenten mit so einem Blödsinn gestraft? Wenn ich mich für einen Informatikstudiengang bewerbe, knalle ich denen mein Zeugnis und 111Euro hin, und kann als Noob anfangen meinem frühen Untergang entgegen zu paddeln.Ich kann bis zu meinem Praktikumsemester in Informatik nur Bullshit machen, mich in Kneipen besaufen und trotzdem sagen "Ich bin Student!". Dieses Studium ist nicht weniger Anspruchsvoll - anders ja, aber nicht weniger - und mindestens genau so überladen, bloß dass man dort die Leute mit überdurchschnittlich schweren Prüfungen vergrault, statt sie einfach einen bescheuerten Einstiegstest machen zu lassen. Dann weiß ich nach der Korrektur ob es läuft oder nicht und kann "Bye bye" sagen. Das ist zumindest das, was ich glaube erlebt zu haben. Dieses eine Semester war mit tollen Fächern und tollen Leuten besetzt, Nerdkultur hin oder her, ich hatte das Gefühl gut zu sein, aber bin am Ende komplett auf die Nase gefallen. Ich hab mit Studenten aus höheren Semestern gequatscht, mit anderen gelernt, hab gedacht "Ja gut, Mathe wird schwer, aber hey, hey, der Informatik Kram läuft schon!"
    Nix ist, kacken kann ich gehen.

    Ich werde mich also wieder bewerben, gleiche Hochschule, anderer Studiengang, diesmal mit Foto-Design, aber wenn das in München genau so läuft wie in Nürnberg, wo man meinen Kram nur mit dem Arsch angekuckt hat, als ich eine Beratung wollte, dann wird das eine deprimierende, deprimierende Zeit.

    Wünscht mir Glück, drückt mir die Daumen. Ich stopf mir jetzt irgendwas fettiges zu essen rein, bevor ich morgen meine letzten Bücher abgebe.

  3. #2043
    Zitat Zitat von Sabaku Beitrag anzeigen
    Willkommen zurück in der Mappen-abgeben-und-Aufnahmeprüfungs-Hölle. Warum sind eigentlich Designstudenten mit so einem Blödsinn gestraft?
    Willkommen in der Designerhölle.
    Kann auch nicht verstehen, warum man in vielen anderen Studiengängen als Noob reingehen und als Profi rausgehen darf, während man als studierender Designer schon fast als Profi reingehen soll. Ich will doch zum Lernen studieren, verdammt! Wenn ich alles bereits könnte, würde ich ne Agentur aufmachen und auf das Studium scheißen! So einfach ist das in der Branche nämlich.
    Ich darf mich auch Ende März durch ein Bewerbungsgespräch und 2 Eignungsprüfungen quälen, da man mich letztes Jahr an einer anderen Hochschule für Informationsdesign bereits wegen meinem schlechten Abitursschnitt (von 2,0!) abgelehnt hat.
    Alternativ könnte ich die Prüfungen auch übergehen, wenn ich einen Berg an Geld in die Ärsche diverser Privatschulen stopfe.

    Du hast wohl wenigstens die Freiheit, dich an vielen Schulen zu bewerben. Ich muss (bzw. will) auf Grund meiner WG in meiner Stadt bleiben und da gibt es nur eine Uni für Kommunikationsdesign.
    Alternativ kannst du dich nach thematisch ähnlichen Studiengängen umschauen, die weniger Anforderungen an dich haben. In meinem Fall begnüge ich mich auch mit Medienwissenschaften, wenns mit dem Mediendesign nicht klappt.

  4. #2044
    @Sabaku:
    Wenn dir das Semester und das Fachgebiet wirklich so gefallen haben, überleg vllt. nochmal, ob du das Studium wegen so einer doofen Prüfung (oder auch mehreren) abbrechen möchtest (ich gehe mal davon aus, dass ihr auch 3 Versuche habt?). Gerade am Anfang verschätzt man sich gerne total, das habe ich bei uns damals in der Linguistik- und Grammatikprüfung gemerkt, in denen ich in beiden Fällen ziemlich auf die Schnauze geflogen bin und und nur mit Ach und Krach (sprich mit 1 oder 2 Punkten Puffer) bestanden habe. Da ging es mir recht ähnlich, ich hatte mich sehr sicher gefühlt und es ging voll nach hinten los und ich wollte nichts mehr damit zu tun haben.
    Erfahrungsgemäß gibt sich das später, weil einerseits die Aussortiererei vorüber ist, man andererseits aber auch lernt, solche Prüfungen besser einzuschätzen und vorzubereiten. Wenn du also die Möglichkeit hast, nochmal anzutreten bzw. weiterzumachen und den Eindruck hast, dass das Fach definitiv etwas für dich ist (von den Prüfungen da mal abgesehen jetzt), würde ich dir auf jeden Fall dazu raten noch nicht aufzugeben, wenn du tatsächlich während des Semesters ein gutes Gefühl hattest. Letztlich merkst du da nämlich auch eher, ob das ganze dir liegt, als mit einer Prüfung, die oft auch sehr von Form und Prüfer abhängt.

    Sofern das keine Option ist oder du wirklich aufhören willst, wünsche ich dir natürlich viel Erfolg! Leider deckt sich deine Erfahrung was Arbeitsproben angeht mit denen, die Freunde von mir bei ihren Bewerbungen an Kunsthochschulen o.ä. gemacht haben: Da werden sehr spezifische, möglichst formbare Leute gesucht, und wer dem Bild nicht entspricht, für den hat man weder Zeit noch nicht viel übrig. Wobei das in erster Linie damals auf die KISD bezogen war, also lass dich von mir jetzt nicht entmutigen!

    Auf alle Fälle wünsche ich dir viel Erfolg. Und für den Moment Schokolade. Oder Eis. Oder beides.

    @Dauganor:
    Ich bin gerade so ein bisschen froh, mich damals gegen das Designstudium und für Anglistik entschieden zu haben... ^^°

    Geändert von BDraw (16.02.2015 um 18:33 Uhr)

  5. #2045
    Du bist immerhin Guardian Force, die haust du alle weg!

    Nein, aber viel Erfolg kann man dir bei der ganzen Sache nur wünschen. Lass dich nicht entmutigen, weil du einen falschen Weg gegangen bist, denn den gehen wir alle irgendwann einmal.

  6. #2046
    Ich habe mein Informatikstudium auch nach dem ersten Semester (genau genommen sogar vorher) abgebrochen, weil ich genau wusste, dass ich diese Art von Prüfung und Studium niemals schaffen werde. Dann habe ich ein halbes Jahr damit verbracht ein Studium zu finden, mit dem ich mit möglichst wenig Aufwand und Anwesenheit einen Abschluss bekomme und habe genau diesen Weg verfolgt. Und es war die beste Idee, die ich je hatte.

    Ich weiß, entspricht überhaupt nicht dem akademischen Ideal, aber wenn du genau weißt, was du machen willst (also selbstständig arbeiten oder Spiele machen oder designen oder zeichnen oder sonst irgendwas, wo du nicht an einen Abschluss gebunden bist) und bereit bist, dir die DAFÜR notwendigen Kompetenzen selber zu erarbeiten, dann kann ich dir nur folgendes empfehlen: Studier irgendeinen Scheiss - was gemütliches wie Soziologie (Caro-approved!) oder Kulturmanagement oder irgendwas, was dich zumindest anteilig und grundsätzlich interessiert und eine überschaubare Prüfungsordung hat - und bilde dich nebenbei künstlerisch weiter. Arbeite neben dem Studium schon so, wie du es dir vorstellst (also selbstständig oder an deinem Stil oder in einem Praktikum oder was auch immer). Und nebenbei wackelst du dich zum Abschluss. Finanzierungstechnisch geht das auch alles, wenn du einmal angefangen hast, zu arbeiten und dir einen Kundenstamm aufzubauen.

    Außer natürlich, du hast diese Runde Glück bei den "normalen" Designstudiengängen. Die Welt und das gesamte Forum wissen, dass du darin göttlich bist. Du packst das schon

  7. #2047

    It's time to get schwifty.
    stars5
    Zitat Zitat von Sabaku Beitrag anzeigen
    Willkommen zurück in der Mappen-abgeben-und-Aufnahmeprüfungs-Hölle.
    Ich werde mich also wieder bewerben, gleiche Hochschule, anderer Studiengang, diesmal mit Foto-Design, aber wenn das in München genau so läuft wie in Nürnberg, wo man meinen Kram nur mit dem Arsch angekuckt hat, als ich eine Beratung wollte, dann wird das eine deprimierende, deprimierende Zeit.

    Wünscht mir Glück, drückt mir die Daumen Ich stopf mir jetzt irgendwas fettiges zu essen rein, bevor ich morgen meine letzten Bücher abgebe.
    Ich drück dir bei dem vorhaben ganz doll die Daumen und wünsche dir vor allem viel Durchhaltungsvermögen.
    Das schlimmste an dem System finde ich auch immer noch die Dauer der ganzen Prozedur und Erwartungen an die Mappen. 25-30 Originale ggf zu nem Thema passend und dann vllt. noch ne Hausaufgabe und auf jeden Fall ne Prüfung. Monate Stress um sich bei einer Uni auf einen Studiengang zu bewerben... Versuche das selbst nun schon seit 3 Jahren ohne Erfolg.

  8. #2048

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Ich finds immer gut wenn ich mitbekomme, dass ich mich nicht als einzige Quäle - auch wenn das nicht nett klingt und ich es jedem natürlich anders wünsche ^^" . Was Caro sagt wäre ja auch sone heimliche Idee, weil ich eigentlich schon die Überzeugung vertrete mit dem was ich mir bisher selbst erarbeitet habe auch in Zukunft irgendwo landen zu können, als Freischaffendes irgendwas. Ich wage mich ja auch ab und an an Aufträge so aus meinem Bekanntenkreis, aber das hat natürlich immer den Nachgeschmack von "Ja, die Leute kennen dich und so, selbstverständlich geben die dir den Vorrang".

    Lieber wäre es mir aber halt trotzdem direkt in dem Bereich den ich so liebe Studieren zu können. Ich hab mir jetzt schon die ersten Sachen ergoogelt, theoretische Praktikumsstellen für die Zwischenzeit zum Beispiel, und hoffe mein Innerer Schweinehund stellt mir auf keinen Fall ein Bein.

    @Solacy Ja, diese Zeitspannen sind mein großer Nervenzehrer. Ich weiß das klingt sicher lächerlich, aber ich fühle mich..."alt" ist das falsche Wort, aber ich habe immer das Gefühl ich müsste schon viel weiter sein als da wo ich jetzt bin, gleichzeitig bekomm ich aber keinen Fuß aufs Laufband und die Zeit fliegt dahin.

    Ich hab hier jetzt übrigens was geiles zu essen und fühle mich spontan so beim Lesen schon viel besser. Danke!

  9. #2049
    Merke: Schlafendes Auratus mit Schmerzen wecken = verdammt blöde Idee. Ich wette, selbst die Nachbarn sind zusammen gezuckt...

  10. #2050
    Zitat Zitat von BDraw Beitrag anzeigen
    @Dauganor:
    Ich bin gerade so ein bisschen froh, mich damals gegen das Designstudium und für Anglistik entschieden zu haben... ^^°
    Könnte ich auch, wenn rein vom Interesse her irgendetwas anderes in Frage käme.
    Medizin und Psychologie kann ich vom NC her knicken, ansonsten wäre ich vielleicht auch in die Richtung gegangen.

    Und sonst gibt es absolut Nichts, was mich für ein Studium ausreichend interessiert.

    Geht mir aber auch primär nicht ums Design, sondern vielmehr um die Medienbranche an sich.
    Ich rutsch da auch ohne Probleme in die Werbung, in den Journalismus oder wohin auch immer.

    Zitat Zitat von Solacy Beitrag anzeigen
    Das schlimmste an dem System finde ich auch immer noch die Dauer der ganzen Prozedur und Erwartungen an die Mappen. 25-30 Originale ggf zu nem Thema passend und dann vllt. noch ne Hausaufgabe und auf jeden Fall ne Prüfung. Monate Stress um sich bei einer Uni auf einen Studiengang zu bewerben... Versuche das selbst nun schon seit 3 Jahren ohne Erfolg.
    Kommt auf die Uni an.
    Bei mir verlangen sie "nur" 20 Arbeiten. Ohne Thema. Ohne Vorgabe. Ohne Format.
    Finde es sowieso unsinnig, den Leuten ein Thema in die Fresse zu hauen und so unglaublich auf deren zeichnerisches und künstlerisches Talent zu setzen.
    Ganz ehrlich: Ich hab schon in ner Designagentur gearbeitet und 60% der dortigen Mediengestalter konnten noch nichtmal ein Haus zeichnen.

    Geändert von Dauganor (16.02.2015 um 20:14 Uhr)

  11. #2051
    @Sabaku & Mathe:
    Die grausame Realität: In so ziemlich allen Studienfächern, die ausserhalb ihres eigenen Faches ernst genommen werden, musst du Mathe können als ob du bis Ende von Klasse 13 gute Lehrer gehabt hättest, die den Lehrplan komplett schaffen, und zwar in einem der drei vier Bundesländer die ihr Bildungssystem nicht kaputtreformiert haben. Wenn du nicht grade Privatunterricht an der Akademie für Neureichensprösslinge in Grünwald hattest, dann kannst du das KNICKEN. Ist so. Mathe im zweiten/dritten Versuch grade auf 4 ist üblich. Das Grass ist nicht anderswo grüner, es ist überall gleich grün und so hoch gemäht, dass es den Hundekot gerade so verdeckt. Hach bin ich wieder peotisch heute.

    Zitat Zitat von Caro
    Dann habe ich ein halbes Jahr damit verbracht ein Studium zu finden, mit dem ich mit möglichst wenig Aufwand und Anwesenheit einen Abschluss bekomme
    Hör auf sowas zu schreiben. Ich will meinen letzten Respekt vor Sozialwissenschaften nicht auch noch verlieren.

  12. #2052

    Hier wird nicht geterrort
    stars5
    Also Tatsache ist halt, dass ich in einem der Mathefächer - Lineare Algebra - auch ziemlich gut Anschluss gefunden habe, die Aufgaben waren okay und einarbeiten konnte ich mich relativ schnell. In Analysis hingegen hatten wir eine Professorin, mit deren Vorlesungen ich wenig Anfangen konnte und dementsprechend auch viel Nachbearbeitungszeit reinstecken musste, um minimale Ergebisse zu erzielen. Es ist ein hohes Niveau verlangt, das war mir auch schon klar, nachdem ich dann allerdings nicht nur von älteren Semestern erfahren und es dann letzttendlich ja live miterlebt hab, dass diese Professorin dafür bekannt ist, das - Originalzitat - "Innofizielle Immatrikulationsamt" der Hochschule zu sein, hab ich rangeklotzt, aber das hat bei weitem nicht geholfen. Es war eine übelst beschissene Klausur.
    Das Mathe jetzt wegen einem anderen Studienfach nicht aus der Welt ist, ist mir schon klar, aber das bayrische Lehrsystem das ich kenne, hat mir bisher immer die Chance gegeben, wenigstens den "4 gewinnt"-Trumpf zu erreichen.

  13. #2053
    Und jetzt aus dem Ausnahmezustand in einen "normalen" Alltag zu finden...

  14. #2054
    Auf wen jetzt genau wütend? O.o Geht für Outsider aus dem Text i.wie nicht so hervor.

  15. #2055
    Zitat Zitat von Auratus Beitrag anzeigen
    Scheiße. Ich fürchte mich vor Montag. Eine Beerdigung ist ja nie ein schöner Anlass... Aber diese ist ein richtig beschissener. Weil ich mir die Friedhofskapelle rammelvoll vorstelle und dann am Grab noch konduliert wird...
    Wie ich das Geschehen einschätze, wird jeder die Standard-Phrasen dreschen ("Herzliches Beileid" und "Aufrichtiges Beileid") und mir die Hand schütteln. Ja, so hat man seinen Teil getan und kann sich wieder im eigenen Alltag verkriechen.
    Ich hab überhaupt keine Lust vor Wut schäumend am Grab meiner Mutter stehen zu müssen, nur zurückgehalten zu werden von meinen Geschwistern... Aber wenn der Spruch kommt "Wir haben ja so viel für sie gebetet"... Ich begehe Selbstzensur bevor ich irgendwem mit religiösen Gefühlen auf die Zehen trete
    Über fünfeinhalb Jahre ist der Ausnahmezustand zum Alltag geworden... Und jetzt aus dem Ausnahmezustand in einen "normalen" Alltag zu finden, mit wem, der dauernd fehlt...
    Liebe Auratus, eine Beerdigung ist - um es sachlich auszudrücken - nie ein schöner Anlass, egal ob nun wir in der Kiste liegen, zu Gast dort sind oder ob wie in deinem Fall du Diejenige sein wirst, die nicht nur einen lieben Menschen verloren hat, sondern zu allem Überfluss noch Beileidsbekundungen entgegen nehmen muss. Ich gehe mal davon aus, dass deine Wut sich verstärkt gegen die Trauergäste richten wird, die dir ein "Hey, das tut mir leid für dich.", ein "Herzliches Beileid!" oder ein "Viel Kraft für die nächste Zeit!" dir förmlich herklatschen. Da geb ich dir Recht, das mag zu jenem Zeitpunkt auch absolut so erscheinen. Nach dieser Beileidsbekundung möchte einfach jeder nur schnellstmöglich in den Alltag zurück kriechen, aber Tatsache ist auch, dass eine Beerdigung wie gesagt wirklich kein schönes Ereignis ist. Erschwerend kommt für mich persönlich noch hinzu...Wenn ich da jetzt jemandem konduliere, sei es persönlich oder schriftlich...Ich weiß da auch nicht recht, was ich sagen soll. Zum einem will ich ihm vielleicht genau das erzählen, was ich hier schreibe, auf der anderen Seite will ich denjenigen nicht noch unnötig zuschwallen und ihm so eher eine Last als eine Hilfe sein. In solchen Fällen nimmt man lieber immer den "sicheren" Weg und konduliert eher mal etwas knapper. Die typischen Floskeln, die so ein Gespräch verlängern könnten, sind vielleicht auch noch drin, aber ich versichere dir, dass du diese Worte in der Länge dort nicht finden wirst. Die meisten Leute werden sich während der Beerdigung/Der Trauerfeier stumm auf die Lippen beißen und an einem Menschen denken, der für jeden dort maßgeblich im Leben etwas bedeutet hat. Sie wissen auch absolut, wie es deinem Vater, deinen Geschwistern und dir in nächster Zeit gehen wird, dennoch ist gerade bei solchen Sachen die Hemmschwelle relativ hoch.

    Ich weiß, dass es nur die typischen Floskeln sind, aber ich wünsche dir ganz viel Kraft bei deiner Beerdigung, sei dankbar für jede Beileidsbekundung und jede Umarmung, die euch gespendet wird, denn du wirst sehen, dass dir diese Dinge mehr Kraft geben, als du jetzt vorneweg glaubst.

    Und mal ganz banal: Fühlt sich irgendwie auch besser an, als wenn jeder tonlos an dir vorbeimaschieren würde oder?

    Ich bin sehr zuversichtlich, dass ihr stark sein werdet!

  16. #2056
    Zitat Zitat von Haudrauf Beitrag anzeigen
    Und mal ganz banal: Fühlt sich irgendwie auch besser an, als wenn jeder tonlos an dir vorbeimaschieren würde oder?
    Ich glaube, das wäre ehrlicher...

  17. #2057
    Das mag sicherlich sein, aber was für dich "ehrlicher" wäre, wäre für die anderen ein No Go! Soweit mir bekannt ist, wird man seit jeher erzogen, jedem nach einem Gefallen "Danke" zu sagen, für jeden drum gebetenen Gefallen "Bitte" zu sagen und die Gabel links und das Messer rechts zu halten. Bestandteil dieser Erziehung wird sicherlich auch irgendwann mal sein, entsprechenden Personen auf Trauerfeiern, Einäscherungen oder Beerdigungen die Hand zu geben oder in den Arm zu nehmen, um zu kondulieren. Und wenn du persönlich glaubst, dass diverse Beileidsbekundungen nur daher gesagt sind und nicht ehrlich wären, dann lass dich drücken oder dir die Hand geben, ob du es für dich dann ernstnimmst oder nicht, ist ja dann deine Sache.

  18. #2058
    Wenn du so einen Horror davor hast, dass am Grab konduliert wird, dann sprich mit deinen Geschwistern und deinem Vater, ob es für sie wichtig ist. Falls nicht, dann bittet einfach den Pfarrer, dass er am Ende der Predigt den Trauergästen sagt, dass man euch am Grab Beileidsbekundungen ersparen soll. In der Regel halten sich die Leute auch daran.


  19. #2059
    Mich stresst gerade vieles. Für ne Band die bislang aus drei Freunden von mir besteht, hab ich angefangen, Bass zu lernen.
    Ich merk nur dass mir das alles zu viel Stress ist, da ich die ganzen Lieder lernen muss und mich nur wenig motivieren kann...

    Wie sagt man sowas? Will sie nicht anpissen, gerade da der Bandleader uns langjährige Freund viel Hoffnung in mich setzt.
    Allgemein stressen mich momentan Hobbies in denen irgendwie Druck von aussen kommt. Ich weiss, das ist natürlich mit dem Kummer der Leute vor mir nicht zu vergleichen. Und mir fällt es an solchen Punkten auch schwer, Nein zu sagen...
    Hach, aber doch gut, dass es solch einen Thread gibt um die Sorgen einfach mal von der Leber wegzuschreiben.

  20. #2060
    Ehrlichkeit ist immer das oberste Gebot. Du hast die Wahl, deinen Freund hinzuhalten und ihm etwas vorzuspielen, oder ihm gleich in einem klärenden und ruhigem Gespräch deine persönliche Sicht der Dinge zu erzählen. Je länger du jedoch damit wartest, desto angepisster könnte er reagieren, ganz klar. Dann kommt der vielleicht zu dir und kackt dir einen Haufen alá "Warum bist du nicht früher schon zu mir gekommen? Wir hätten von Anfang an darüber reden können!" vor die Haustür.

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