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Thema: Kummerkasten

Baum-Darstellung

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  1. #11
    Ich hatte heute auf der Arbeit das erste Mal eine Situation, die mich entschieden überfordert hat. Ich habe seit einiger Zeit Probleme mit den Kindern, weil diese mich in manchen Situationen nicht ernst nehmen und eher als Freund denn als Erzieher sehen. Warum? Weil ich gerade in der Anfangszeit viel zu nett und zimperlich und zu wenig streng aufgetreten bin und auch noch viel mit den Kleinen gespielt habe. Ich habe dann angefangen, strenger und konsequenter zu sein und es funktioniert seit einiger Zeit wieder ganz gut, nur gerade mit schwierigen Kindern ist es eben häufiger problematisch. Aber ich kann damit eigentlich gut umgehen.

    Heute gab es allerdings die Situation, dass zehn Kinder beim Zähneputzen waren und sich konzentrieren sollten, während ein Mädchen die ganze Zeit lautstark durch das Bad gebrüllt, Fachsen gemacht und rumgetobt hat und absolut nichts geholfen hat, die Situation in den Griff zu kriegen. Ich habe gemerkt, wie es bei mir innerlich brodelte und ich fast in die Luft gegangen wäre. Das darf überhaupt nicht passieren. Ich meine, anderen Erzieherinnen passiert es öfter, dass sie auch mal laut werden, schreien und sich aufregen, wenn die Kleinen nicht hören, aber ich finde, dass man das nicht an sich ranlassen darf. Gerade weil die Kinder teilweise auch aus schwierigen Verhältnissen kommen. Aber ich bemühe mich nun seit Wochen, strenger und autoritärer aufzutreten, bekomme es aber nicht wirklich hin, was darin mündet, dass schwierige Kinder partout nicht auf einen hören und sich lustig machen und man sich immer und immer wieder von den Kolleginnen anhören darf, wie überfordert man doch mit allem ist, was man alles falsch gemacht hat und ja. Langsam bin ich dessen etwas müde.

    Zumal ich in jüngster Zeit überlege, ob Erzieher wirklich das ist, was ich machen will. Ich meine, ich mache das gerne, kann gut mit Kindern und das ist eine Möglichkeit, aber ein Leben lang...? Ich habe zwei Eigenschaften, die mich imo beruflich gut treffen:
    1. Das Soziale im allgemeinen, weswegen auch andere Berufe wie Altenpfleger usw. denkbar sind.
    2. Der Wunsch, mich kreativ zu betätigen/zu entfalten.

    Und Zweiteres ist, wie ich feststellen musste, noch ausgeprägter als Ersteres. Und kreativ sein in irgendeiner Weise kannst du halt in einer Kita nicht wirklich. Du schaffst nichts, arbeitest an nichts und vollbringst auch nichts, du bist eben da, um die Kinder den Tag über zu betreuen und gut. Man muss ja sogar höllisch aufpassen, was man trägt, damit nicht irgendetwas Misstverständliches auf dem T-Shirt ist. Das macht mir nicht unbedingt Freude.

    Ich meine, mit Jugendlichen oder zumindest älteren Kindern oder gleich Erwachsenen kann man schon auf einer anderen Ebene kommunizieren, sich unterhalten und mehr anstellen, mit Kindern geht eben nichts. Vielleicht werde ich am Ende wirklich eher in Richtung Sozialarbeiter oder so gehen, mal sehen.
    Noch lieber wäre mir ja echt ein Beruf, in dem es ums Kreative geht und der mir Spaß macht, aber das, an was man da so denkt (PC, Software, Kunst, Medien, Programmierung, Design, Verlagswesen) sind alles Bereiche, für die meine Schulbildung (noch) nicht reicht und vielleicht nie wird.

    Echt bitter das alles... ich hätte studieren können, wäre ich damals nicht so eine Trantüte gewesen.

    Geändert von Holo (20.05.2014 um 18:14 Uhr)

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