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Thema: Kummerkasten

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  1. #1
    Zitat Zitat
    ich kann mir das leisten, bist doch mein Sohn. Weiß doch, dass du sonst nicht so viele Freunde hast. (JA DAS HAT SIE GENAU SO GESAGT.)
    Warum siehst du das als Angriff gegen dich, wenn du doch selbst sagst...

    Zitat Zitat
    Alter. Sie weiß GANZ GENAU, dass ich keine Freunde habe, die mit mir feiern oder mich beschenken würden
    Siehs doch als ein "Hey, ich bin deine Mutter. Ich hab die Befürchtung, dass du deinen Geburtstag evtl. allein verbringen musst und weil ich das nicht will verbringe ich ihn mit dir." Das klingt für mich wie ein Entgegenkommen, nicht wie die Provokation, als die du es auffasst. Und auch dass sie darauf besteht dir was zu schenken ist doch cool. Du denkst sie will dir was schenken, weil du ihr was geschenkt hast und du nun davon ausgehst, dass sie das nur tut, damit du ihr "nichts schuldig bist", aber vllt will sie dir auch nur was schenken, weil du Geburtstag hast. Ich find das alles n wenig übertrieben gedacht, dass jede ihrer Handlung ein Angriff oder sonstwas gegen dich sein soll. Wenn ein Mensch so denkt wird ne Versöhnung echt schwer. Wenn beide Menschen so denken wird ne Versöhnung noch schwerer / unmöglich.

    @ T-Shirt-Sache: Denk mal ne Ecke weiter über den "GRRR, das hat sie extra gemacht. Dieser böse,böse Mensch" - Horizont hinaus. Vllt is das T-Shirt noch nich angekommen, vllt liegt das Päkchen bei der Post, vllt hatten sies grad nich mehr auf Lager, vllt gabs sonstige Unannehmlichkeiten... nichtsdestotrotz hast du deiner Mutter, die eigentlich nur gefragt hat ob das Shirt schon da ist, gesagt, dass es da ist und du es nicht tragen wirst. Was machst jetz wenn das Shirt morgen kommt? Dann wirst du dich wohl entschuldigen müssen...

    Lange Rede kurzer Sinn:

    1.) Wenn du nix mit nem Menschen zu tun haben willst, dann hab auch mit dem Menschen nix zu tun.
    2.) Wenn du mit nem Menschen in positiven Kontakt treten willst, der davor nicht positiv war, dann schmeiß die negativen Vorerfahrungen weg und geh neutraler an die Sache ran. Wenn das nich funktioniert: zurück zu Punkt 1.)

  2. #2
    Bleib mal locker. Hattest du das Thema nicht schon durch? Du kannst (erwachsene) Menschen nicht ändern. Du kannst (erwachsene) Menschen nicht umerziehen. (und grenzwertig kranke/verrückte schon gar nicht) Du kannst (erwachsene) Menschen nicht ändern indem du Stress und Stunk machst, das belastet nur das Verhältnis. An deiner Reaktion merkt man, dass die Nummer für dich nicht abgehakt ist, du bist sauer. Die Sache selber war irgendwo zwischen unglücklich formuliert, scheissdrauf und "so lala", dass du dadurch aggro wirst liegt daran, dass du noch alten Groll gegen sie hegst.Es ist zuviel erwartet, dass jemand, der sich (ich denke mal an vorherige Posts über dein leben mit deiner Mudder) wie sie verhalten hat, plötzlich so wird, dass es nie wieder einen unangenehmen Nebengeschmack bei eurer Vorgeschichte gibt.
    Wenn du damit nicht umgehen kannst, dann meide/minimiere Kontakt solange bis du es kannst.

    Ich kann verstehen, dass du den Kontakt nicht ganz lassen willst. Ist einfach im Forum zu sagen "ey, scheiss auf die!", aber wenn man nicht mehr viel Familie über hat, und zudem die eigene Mutter~ da ist es alles andere als unverständlich, wenn man den Kontakt auch wenn er wenig zum guten Leben beiträgt, zumindest ganz lose bestehen lassen will, soweit, dass er nicht ganz weg ist. Ich mein, vielleicht steht deine Mutter ja einies Tages auf und denkt sich "hey, ich war so bescheuert". Ausserdem wirst du älter und lernst sicherlich besser mit ihr umzugehen. Gib dir mal 5,6,7~ Jahre Zeit, dann siehste das alles klarer und würdest dich vielleicht ärgern den Kontakt abgebrochen zu haben.

    Für jetzt ist es aber imo sinnvoller, wenn du dich davon verabschiedest irgendetwas zu erwarten, davon wirst du nur enttäuscht, das reißt nur alte Wunden wieder auf. Mach dein Ding, geh voran. Es bringt nix sich über Sachen zu ärgern, die man eh grad nicht ändern kann, damit macht man sich nur selbst eine schlechte Zeit. Wobei es mich sehr ärgert wenn mir Essen* verbrennt, aber da ist das okey...

    *food, not the city

  3. #3

    Gala Gast
    Die Polizei hat die Diebe meines Rollers nicht gefunden, dabei wollte ich ihnen so gerne in die Fresse schlagen

  4. #4
    Sich einsam fühlen ist blöd, niemanden zu haben um zu reden ist noch blöder... Ich geh wohl besser schlafen.

  5. #5
    Ich habe irgendwie gerade mit einem Berg an Gefuehlen zu kämpfen, bei denen ich nicht weiss wodran ich sie festmachen soll und wie ich mit ihnen umgehen soll. Und ich habe gerade eigentlich wirklich "besseres" zu tun als hier rumzusitzen und nicht zu wissen was ich mit mir machen soll (zB eine Hausarbeit die am 14. abgegeben werden muss, die ich noch nichteinmal begonnen habe zu schreiben..!)

    Und auch wenn mir klar ist dass alles besser wird ist es gerade mächtig... scheisse.

  6. #6
    Darf man fragen, mit was für Gefühlen du zu kämpfen hast?

  7. #7
    Es gibt viele Sachen, bei denen ich stark bleibe, es gibt auch richtig viele Momente, wo einfach ich derjenige bin, der für andere da ist, sie stützt, zuhört ggf. aufmuntert und was weiß ich nicht alles...
    Aber das...!

    Ich bin seit dem 21.Juli mit meiner wundervollen Freundin zusammen. Und als ob mir das Schicksal irgendwie ans Bein pissen wollte hat sich das alles überschlagen, wie es sich überschlagen kann. Sie bekam Krebs. Lungenkrebs! Als ob sie nicht genug andere Scheiße am Hals hätte. Davon möchte ich nicht erzählen. Jedenfalls war ich immer wieder für sie da und habe alles menschenmögliche für sie getan. Allerdings hatte ich auch mal keine Zeit, wegen der Schule, wegen anderen privaten Dingen die manchmal einfach ohne wenn und aber erledigt werden mussten. Gut, dass es den tollen Halbbruder von ihr gab. 25 Jahre, schwul und einfach ein wahrer Ehrenmann. Er war für sie da, wenn ich nicht für sie da sein konnte, wir zwei verstanden uns blind, er war schon fast kann man sagen wie ein großer Bruder und das war mir einfach ein Junge, der den Anschein machte, dass er richtig korrekt ist, denn das sind finde ich einfach von unserer "Sorte" zu wenige und dafür schäm ich mich schon fast. Jedenfalls war alles super, bis sein Verlobter an einem Tumor gestorben ist. Der Halbbruder kam damit gar nicht mehr klar, was macht er also? Er setzt sich in seinen Ford Mustang GT, ab auf die Landstraße und volle Lotte gegen den nächsten Baum. Jetzt war nicht nur das schöne gute Lieblingsauto von mir, sondern auch er selbst am Arsch. Er ist ebenfalls gestorben, in einem Abschiedsbrief meint er, er wolle "seiner Bestimmung" folgen. Er hat eine Kiste zurechtgepackt, mit Dingen, die uns an ihn erinnern sollen, sein Trikot ausm Verein, seinen lieblingskuschelhasen, seiner Lieblingsbiermarke und sein geheimes Tagebuch...Er ist so unwürdig gestorben...Sorry für den radikalen Gedanken, aber anstatt durch die Scheibe zu fliegen sodass es gleich aus gewesen wäre musste er sogar an seinem eigenen Blut qualvoll ertrinken!

    [...]
    Es war mittags als ich nach Hause kam und mich die Todesnachricht per Handy ereilte. Ich hatte eine völlig verheulte Freundin am Apperat. Als sie mir es dann gesagt hat, hat es mir echt den Boden unter den Füßen weggerissen. Sie hat so unendlich lange geweint und ich musste sie trösten und ich wollte es - und ich konnte es! Ich war der starke Mann! Der die Stütze für sie war. Ich habe gesagt, dass er es so gewollt hat. Dass die Liebe zu seinem Freund schier so unendlich war, dass er ihm einfach gefolgt ist.

    Haltet mich ruhig für irre wenn ich es sage, aber dieser Tod erinnert mich fast an eine Szene in SKS, als Arson in den Brunnen stürzt. Vormerken!

    Nun waren meine Freundin und ich wieder für mich, sie neben mir. In der Hand ihre Kiste. Wir fingen an, sie auszupacken und über ihn zu reden, und wie aus dem Nichts und als ob alle Dämme brechen würden habe ich dermaßen zu flennen angefangen! Sie konnte mich nicht trösten, ich war kurz vor dem Kollaps, weil ich so geflennt habe dass ich keine Luft mehr gekriegt habe. Sie wollte mich schon vom Notarzt einbuchten lassen, habe aber abgelehnt. Ich habe aber irgendwie erst in diesem Moment erst richtig realisiert, dass er jetzt nicht mehr da sein wird, dass kein weiser Rat mehr seinen Mund verlässt, dass er die schützende Hand ab sofort nur noch von oben über sie legen wird...Dazu noch die Kiste mit all den Erinnerungen an ihn...Das hat mich in diesem Moment einfach noch so fertig gemacht! Genau da kam mir die Szene mit SKS in Erinnerung. Es wird mein liebstes Werk werden das fertiggestellt wird und wenn Arson in den Brunnen stürzt, werden Tränen kullern. Ganz sicher! Versprochen!

    ...Und irgendwie bereue ich es, dass ich so den starken Mann für meine Freundin gespielt habe...Ich war keinen Deut besser, am Ende habe ich mich sogar schlimmer dran ausgelassen als sie selbst, weil das alles einfach nur verdammt ungerecht war. Er war doch so ein toller, liebenswerter wundervoller Mensch. Sein Tod ist jetzt drei Wochen her und noch heute ringe ich um Fassung.

    Ich lache wieder, doch die Wunde bleibt. Ich werde damit leben müssen. Aber es wird sehr schwer! Die Bösen und ungerechten baden im Campangner und die Guten trifft es immer am allerhärtesten...sterben viel zu früh! Das ist etwas das mir regelrecht Angst macht...Denn ich bin auch herzensgut, möchte später in den Rettungsdienst! Habe schon Leben auf offener Straße gerettet...Werde ich irgendwann mit meinem Leben für all das bezahlen müssen? Wenn es einen Gott gibt, wird er mich früher hochholen, weil er meine Taten gut findet? Muss ich Angst haben, etwas gutes zu Leisten? Ich will nicht zu ihm. Gott ist nicht gut. Wer Kinder in Afrika verhungern lässt, die besten zu früh sterben lässt oder einen Bischof zulässt, der sich einen See Genezareth im Garten anlegt, um darauf Wasserski zu laufen ist für mich kein Gott.

    ...Ich musste eben all das einfach mal richtig los werden. Es hat sich angestaut und es ging nicht mehr zu halten. Entschuldigt den langen Text! ._.'

  8. #8
    Kennt ihr diese Tage, an denen einfach _alles_ anzukotzen scheint und man dazu auch noch Pech hat?
    Mein Handy spackt rum, hängt sich auf, telefoniert selbstständig nach England, ortet mich an 5 Orten gleichzeitig, sendet nichts und dann 3 Wochen später alles auf einmal, Züge fallen aus, man verpasst Busstationen und steht - da Wochenende - ne Stunde abends in der Kälte (laufen is' doof wenn man sich nicht auskennt Google Maps einen 5 km weiter vermutet), Freunde sagen treffen ab, Profs reden völlig am Kurs vorbei wodurch man sich ernste Gedanken über seine Hausarbeit macht, blubb.

    Eigentlich alles Kleinkram, aber ich habe seit Wochen nicht mehr vernünftig geschlafen, ein enges Familienmitglied liegt nach einer ziemlich hässlichen Geschichte im Koma und die beste Nachricht seit 6 Wochen ist "Vermutlich überlebt sie es", alles quillt auf und platzt auf dank Wassereinlagerungen, was den Anblick echt nicht erträglicher macht, ich darf an den Wochenenden daheim den Haushalt schmeißen, den Rest meiner Familie informiert halten, Unterschriften leisten und somit rechtliche Entscheidungen treffen und dafür auch noch herhalten weil ich ohne Absprache zum rechtlichen Vertreter ernannt wurde, Leuten gut zureden, die Arbeit für die Uni (die eigentlich ne gute Ablenkung bisher war) wird auch irgendwie im Moment zuviel und die Leute mit denen man eigentlich reden möchte sagen sämtliche Treffen in absehbarer Zeit ab weil sie ja so viel zu tun haben. Ahja, und natürlich ist kommende Woche Familienfest angesagt, wo ich vermutlich allen erklären darf, warum besagte Person fehlt. Und dann wieder Leute aufbauen darf.
    Auch auf die Gefahr hin, dass das nach Selbstmitleid klingt, aber manchmal frage ich mich, wer mich denn mal zur Abwechslung aufbaut. Ein ernstgemeintes "Wie geht es dir?" würde mir ja schon reichen.

    Irgendwie geht's und muss es auch gehen, aber ich könnte gerade irgendwas mit voller Wucht gegen die Wand werfen. Aber dann ärger ich mich bloß darüber, dass es kaputt ist und ich's wegkehren darf.
    Sorry für das unstrukturierte Chaos dieses Posts, aber irgendwo musste ich das einfach gerade mal ablassen.

    Geändert von BDraw (16.11.2013 um 20:32 Uhr)

  9. #9
    Beim ersten Abschnitt hatte ich noch ein fieses Grinsen im Gesicht und wollte einen dummen Kommentar dalassen, was sich aber ab dem zweiten Abschnitt schlagartig erledigt hatte...Das ist natürlich eine Geschichte von der echt üblen Sorte und ich hoffe sehr dass es deinem Familienmitglied sehr bald wieder besser geht. In einem vorherigen Post habe ich ja schon mal etwas recht ähnliches rausgelassen, aber es gibt wohl Momente im Leben, wo uns irgendjemand oder irgendetwas auf die Probe stellen will. Ob wir hart genug sind, in dieser scheiß-Welt leben zu können...Besser kann ich es irgendwie nicht formulieren.
    Auch ich könnte mittlerweile jeden zweiten, ja wirklich jeden zweiten dritten Tag irgendetwas gegen die Wand werfen, irgendwo fett gegentreten oder mir sonst was suchen, an dem ich meinen Frust ablassen kann. Ich versuche auch nur ständig geradeaus zu laufen. Links, rechts, Brücke oder Tunnel gibts bei mir nicht, es gibt nur den Weg geradeaus.
    Ich hoffe einfach nur, dass so schnell wie möglich Weihnachten rum ist, denn dann fahre ich in den Skiurlaub und das wird - das weiß ich schon jetzt - eine wahre Therapie für mich werden. Wie eine Befreiung! Oh, wie schmerzlich ich diesen Tag herbeisehne, wo ich in diesen paar Sterne-Bus einsteige und gen Zillertal fahre...

    Strange World...

  10. #10
    Zitat Zitat von BDraw Beitrag anzeigen
    Kennt ihr diese Tage, an denen einfach _alles_ anzukotzen scheint und man dazu auch noch Pech hat?
    Mein Handy spackt rum, hängt sich auf, telefoniert selbstständig nach England, ortet mich an 5 Orten gleichzeitig, sendet nichts und dann 3 Wochen später alles auf einmal, Züge fallen aus, man verpasst Busstationen und steht - da Wochenende - ne Stunde abends in der Kälte (laufen is' doof wenn man sich nicht auskennt Google Maps einen 5 km weiter vermutet), Freunde sagen treffen ab, Profs reden völlig am Kurs vorbei wodurch man sich ernste Gedanken über seine Hausarbeit macht, blubb.

    Eigentlich alles Kleinkram, aber ich habe seit Wochen nicht mehr vernünftig geschlafen, ein enges Familienmitglied liegt nach einer ziemlich hässlichen Geschichte im Koma und die beste Nachricht seit 6 Wochen ist "Vermutlich überlebt sie es", alles quillt auf und platzt auf dank Wassereinlagerungen, was den Anblick echt nicht erträglicher macht, ich darf an den Wochenenden daheim den Haushalt schmeißen, den Rest meiner Familie informiert halten, Unterschriften leisten und somit rechtliche Entscheidungen treffen und dafür auch noch herhalten weil ich ohne Absprache zum rechtlichen Vertreter ernannt wurde, Leuten gut zureden, die Arbeit für die Uni (die eigentlich ne gute Ablenkung bisher war) wird auch irgendwie im Moment zuviel und die Leute mit denen man eigentlich reden möchte sagen sämtliche Treffen in absehbarer Zeit ab weil sie ja so viel zu tun haben. Ahja, und natürlich ist kommende Woche Familienfest angesagt, wo ich vermutlich allen erklären darf, warum besagte Person fehlt. Und dann wieder Leute aufbauen darf.
    Auch auf die Gefahr hin, dass das nach Selbstmitleid klingt, aber manchmal frage ich mich, wer mich denn mal zur Abwechslung aufbaut. Ein ernstgemeintes "Wie geht es dir?" würde mir ja schon reichen.

    Irgendwie geht's und muss es auch gehen, aber ich könnte gerade irgendwas mit voller Wucht gegen die Wand werfen. Aber dann ärger ich mich bloß darüber, dass es kaputt ist und ich's wegkehren darf.
    Sorry für das unstrukturierte Chaos dieses Posts, aber irgendwo musste ich das einfach gerade mal ablassen.
    Hey, du.

    Das ist kein Problem, wofür man sich Vorwürfe machen sollte, es als eins zu betrachten. Mal abgesehen davon, dass familiäre Probleme immer richtig beschissene Angelegenheiten sind, unabhängig der Sorte, ist es fast schon ein Todesstoß, dass man A: dann nicht von den alltäglichen Problemen befreit wird und B: offensichtlich niemand sich für einen interessiert. Das ist natürlich alles andere als aufbauend, weshalb es eigentlich absolut nachvollziehbar und auch menschlich ist, in eine Art Selbstmitleid, eigentlich schon Depression, zu verfallen. Ich bin gerade selbst in der Situation, dass ich mit ansehen muss, wie sich meine Familie Tag für Tag selbst zerstört und fast der einzige bin, der das in vollem Maße mitkriegt und auch spürt, weswegen ich mich selber etwas allein da fühle. Der Tod von einem Familienmitglied vor einem Monat hat mich auch etwas zurückgeworfen in dieser Phase. Ich versuche selbstverständlich, mich um meine immer noch labile Mutter zu kümmern und die Familie, die ich hier noch habe, zusammenzuhalten. Aber wenn ich eins gelernt habe, dann, dass die Personen, für die man kämpft, nie wirklich das Gefühl von Aufopferung spüren werden, welches man für sie aufbringt. Daher ist es wichtig, gezielt Hilfe für sich selbst zu suchen, oder, falls es nicht geht oder nicht ausreicht (wegen Entfernung oder ähnliches), Zeit für sich selber zu finden.

    Das ist auch das, was ich momentan mache, um meine Probleme zu bekämpfen. Egal, wie groß die Verantwortung ist, die man trägt, man tut sich selber keinen Gefallen damit, sich selber dabei zu vergessen. Diese Zeit für mich selbst nutze ich hauptsächlich damit, Kontakt zu Leuten zu finden, die ich wirklich sehr gern habe oder etwas "nicht Alltägliches" zu tun, weil es gerade das ist, was mich belastet. Die Beschwerden, die ich habe, werde ich nur los, wenn ich was an meinem Leben ändere, das steht sowieso fest. Ernährung, Schlafrhythmus, Hobbys, Unternehmungen, Angewohnheiten etc., irgendwas davon versuche ich, anders zu handhaben, damit es mir besser gehen wird. Es ist nicht sehr leicht, genau genommen ziemlich schwer, aber ich weiß selber, dass ich mir sonst selber ein Bein stellen würde.

    Na ja, wie auch immer. Die Menschen mit den größten Problemen sind die mit dem größten Lächeln. Von daher kann ich persönlich wirklich nur hoffen, dass du die schwere Zeit, die du gerade durchmachst, so gut wie möglich bestehst, denn ich finde, dass solche aufrichtigen Leute wie du ehrlich verdienen, auch mal wieder glückliche Zeiten zu haben. Ich kenne dich zwar nicht, aber ich vermute das jetzt einfach mal rein von meiner Menschenkenntnis her, zumal du mir im Forum bisher immer positiv aufgefallen bist.

    Wenn du magst, kannst du mich ruhig per PN oder Messenger (im Profil) mal anhauen, und ich würde mich dann auch dann mal die Tage an dich wenden und fragen, wie's so bei dir läuft. Ich weiß nur selber zu gut sowas zu schätzen, daher wäre es mir selbst eine Freude. Aber ich kann verstehen, wenn sowas lieber von Leuten kommt, die man selber etwas kennt, und du kannst es bei diesem Post von mir belassen, der übrigens auch bloß meine eigene Ansicht der Dinge widerspiegelt. In jedem Fall wünsche ich dir noch viel Kraft und Gutes, BDraw.

    Grüße, Tony!

  11. #11
    Und wieder mal schlägt mir das Schicksal mit der Faust mitten ins Gesicht eine rein.
    Fangen wir mal Ende Juni an, wo alles bergab ging:
    Ich hatte einen sehr guten Job im Stahlwerk gehabt und wurde dank meiner Leistungen dort sehr geachtet.
    Dennoch hatte ich und hunderte von weiteren Mitarbeitern gebangt, dass wir entlassen werden, da es momentan in der Wirtschaft nicht gerade toll aussah.
    Es hieß, dass sie die Besten behalten wollten und falls dem nicht so war, würden wir rechtzeitig bescheid kriegen.
    Zwei Tage vor Ende des Monats haben wir dann schließlich doch unsere Kündigung bekommen.
    Super, da hab ich mir mal wieder umsonst meinen Arsch aufgerissen, genauso wie ich beim Bund war und sie mich rauswerfen mussten, weil es wegen der Neuumstrukturierung keine Stellen mehr frei waren oder als ich im Kraftwerk war und man mich entlassen hatte, weil ich zum Bund musste.
    Jedenfalls betrug die Kündigungsfrist wo ich zuletzt arbeitete einen Monat, doof nur, dass die Kündigungsfrist für meine Wohnung drei Monate lang war.
    Also musste ich wohl oder übel in den sauren Apfel beißen. Aber der Stess fing jetzt erst an.
    Arbeitsamt, Wohnung kündigen, die Möbel erstmal zu meinen Eltern lagern.
    Und schon bald musste ich feststellen, dass jeder Mensch mit dem ich es zu tun habe zu blöd ist seinen verdammten Job zu machen.
    Rechtzeitig hab ich beim Arbeitsamt bescheid gegeben und hab einen Teil des Arbeitslosengeldes bekommen, der mir zusteht.
    Nach zwei weiteren Besuchen und einigen Anrufen hat es endlich bei denen Klick gemacht und sie haben mir den vollständigen Betrag überwiesen.
    Ab da war ich schon ziemlich genervt, aber ich bin noch lange nicht am Ende.
    Da ich ja als Arbeitsloser sehr viel Zeit habe, habe ich mich dazu entschlossen alle möglichen Dinge zu erledigen die noch offen waren oder die ich vor mir hergeschoben habe.
    Machen wirs mal kurz: Versicherungen kündigen = Leute sind zu doof ihre Arbeit zu machen.
    Gewerkschaft sagen, dass ich Arbeitslos bin = Leute sind zu doof ihre Arbeit zu machen.
    Und das geht noch ein kleines Stückchen weiter, was mich zusätzlich Nerven gekostet hat.
    Dann noch mein damaliger "neuer" Vermieter, der darauf pocht meine Kaution einzubehalten.
    Ich hab den Mietvertrag von meinem vorigen Vermieter unterschrieben, von dem Neuen habe ich nie einen Mietvertrag bekommen.
    Ich zu meinem Bruder der sich mit Rechtsbelehrungen und Klauseln auskennt und auch er ist meiner Ansicht, das mir die Kaution zusteht.
    Zwei Briefe hingeschickt mit einem Fristtermin und einer Androhung vom Anwalt, aber bisher ohne Reaktion.
    Das ganze wird wahrscheinlich noch vor Gericht gehen (wäre ja auch ansonsten zu einfach gewesen, wenn mal was klappen würde).
    Während der Zeit hatte ich einige an Bewerbungsgesprächen.
    Aber: Die Leute sind zu doof.
    Entweder man will mir nur den Mindestlohn zahlen, mir einhämmern, dass ich keine Erfahrung habe oder meine Arbeitszeugnisse nicht taugen.
    Nein, ich hab ja nicht das Beste Zeugniss beim Bund bekommen zusätzlich mit förmlicher Anerkennung.
    Nein, ich hab ja nicht das Beste Zeugniss vom Stahlwerk bekommen, wo mein Vorarbeiter von den höchsten Tönen über mich gesprochen hat.
    Hab nen Staplerschein, Kranschein, etc.
    Aber dann muss man sich so einen Scheiß von irgendwelchen Idioten anhören, die ihr ganzes Leben noch nicht mal halb so viel Erfahrung/Auszeichnungen habe, wie ich jetzt hab.
    Entweder mit sowas muss ich mich rumplagen oder die Personen die mir gegenüber sitzen, sind schon zu überfordert ein Bewerbungsgespräch mit mir zu machen.

    Nach weiteren kleinen, im Vergleich zu oben genannten Problemen, habe ich es doch fast geschafft meine Liste soweit abzuarbeiten um endlich mal wieder einen klaren Kopf zu kriegen.
    Nein, jedwillige Freude bleibt mir vergönnt.
    Letztens einen Anruf bekommen, dass es meiner Oma im Heim nicht so gut geht.
    Ok, gehst du sie mal besuchen. Ich war auf alles gefasst, dachte ich zumindest, aber ich sollte eines besseren belehrt werden.
    Ich kam ins Zimmer und hatte das Bild einer Leiche im Bett vorm Auge.
    Das Gesicht eingefallen, der Mund vor Schmerzen weit aufgerissen, Totenflecke am ganzen Körper aber sie atmet noch.
    Hallo Oma. Na, wie gehts dir denn so?
    Anwort meiner Oma: Wer sind sie?
    Und schon kam der Schlag mitten ins Gesicht.
    Ich bekam keinen Ton von mir raus. Wie versteinert und den den Tränen nahe.
    Ich war ja mit meiner Mutter da und sie hat sich um alles weitere gekümmert.
    Momentan liegt meine Oma im Krankenhaus, spuckt Blut und fällt weiter in sich zusammen.
    Es schmerzt einem vertrauten Menschen dabei zusehen, wie vergeblich sie um ihr Leben ringt und man nur dastehen kann und ihr nicht helfen kann.
    Meine Mutter ist am Ende und ich versuche sie irgendwie zu trösten bzw. aufzuheitern.
    Meinem Vater hingegen lässt das ziemlich kalt.
    Gott, der meckert ja schon, wenn er mal Staub saugen oder den Müll raubringen muss.
    Immer nur an sich denken. Am liebsten würde ich ihm eine reinhauen, ob er noch irgendetwas merkt.
    Meine eine Tante ist aber noch besser.
    Sie meinte so: Oma simuliert doch nur, die wil nur Aufmerksamkeit.
    Natürlich. Ich spucke auch immer Blut, wenn ich bemitleidet werde möchte.
    Mal schauen wie das alles noch enden wird.
    Aber allzu lange halte ich das denke ich nicht mehr aus und dann dreh ich komplett durch, wenn nicht bald mal wieder ein Lichtblick erscheint.
    Ganz nach dem Motto: Stille Wasser sind tief und schmutzig.

  12. #12
    Oh Mann BDraw, Haudrauf, J.R. .
    Ich kenne euch alle drei nicht, aber ich hab wirklich das Bedürfnis, euch fest in den Arm zu nehmen. Ich weiß keinen klugen Rat und spare mir die schlauen Sprüche, die eh nix besser machen. Aber ich hab alles gelesen und fühle mit euch.

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