Zitat von Mordechaj
Sorry, aber das ist Unsinn. Natürlich muss man sich nich gleich für unzurechnungsfähig erklären und ans Bett fesseln lassen, aber wenn man die Freiheit hat, zwischen unregelmäßigen Terminen mit Monatsabstand und einer ordentlichen, eingängigen Behandlung zu wählen, dann sind das schon zwei paar Schuhe. Die stationäre Behandlung war by the way das erste, was mir meine Psychiaterin schon beim ersten Termin angeboten hat - ja, die Behandlungsmethode wird vorwiegend vom Patienten bestimmt, nicht vom Psychologen oder Psychiater. Und meine Probleme damals waren so lösbar, dass ich sie auch ohne Therapie bewältigt hab. Gerade medikamentöse Behandlung (das sehe ich in Laternas Fall als eine sehr wahrscheinliche Grundtherapie, weil es wie gesagt keinen erlebnisbedingten Auslöser gibt) kann eben nicht von einem Psychologen einfach mal so gehändelt werden, da muss dann auch wieder ein Psychiater herangezogen werden, und da eine flexible Einstellung zu finden, dauert ambulant etwa 4mal so lang.
Natürlich kommt es darauf an, was man selbst will, aber solange man nicht im Berufsleben steht und es nicht um unsichere Angststörungen geht, sondern um echte, das Leben beeinträchtigende Depressionen, darf man auch ruhig schonmal über was Stationäres nachdenken. Ich würde mich an Laternas Stelle unverstanden fühlen, wenn man meine Probleme als "Aufwärmübung" bezeichnet. Ich bin da vielleicht ein bisschen befangen, aber eine Ausbildung aufgrund des eigenen psychischen Zustandes zu verlieren, das ist tatsächlich mehr als 12 Sit-ups. Auch für einen Psychologen.
...